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Anfängerfrage zur Eingewöhnung

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Hallo,


    bei uns sind heute drei Meerschweinchen eingezogen, allerdings sind wir totale Anfänger.


    Wir haben so einen 2-stöckigen (isolierten) Stall für draußen, haben ihn an einer sehr geschützten (überdachten) Stelle aufgestellt, die Plexiglas-Scheiben eingesetzt und für den Anfang jetzt noch ein paar Decken drumrumgelegt. Ich denke untergebracht sind sie wohl gut, oder?


    Aber ich glaube wir hätten heute erstmal die eine Stall-Etage zumachen sollen, denn als wir die Meeris gebracht haben, ist jeder hysterisch in eine andere Ecke gerannt und dort sitzen sie jetzt (5 Stunden später) mehr oder weniger immer noch. Eins hat sich im Häuschen versteckt und ist nicht zu sehen, ein anderes sitzt fast bewegungslos in der Ecke. Nur der Dritte, hat sich immerhin schon getraut an nem Löwenzahnblatt zu mümmeln....:-)


    Jetzt meine Frage: da es bei der Eingewöhnung doch so gut für die Meeris sei, wenn sie nicht alleine sind, dachten wir uns ob wir die alle drei auf einer Etage zusammen setzen sollen. Allerdings kriegen sie da ja wieder einen Riesenschreck.
    Oder sollen wir sie lieber einfach in Ruhe lassen und darauf vertrauen, dass sie sich schon wieder zusammen finden werden?


    Hoffe die Frage ist für Meerschweinchen-Profis jetzt nicht zu blöd...:-)


    Danke im voraus für Eure Tipps!


    Grüße
    Katharina

  • Hallo und willkommen :)


    Dass sie erstmal Angst haben ist völlig normal. Es empfiehlt sich, die Tiere erstmal "mit den Händen" in Ruhe zu lassen, sich vor das Gehege zu setzen und mit ihnen zu sprechen ist aber erlaubt ;)


    Zwischenfragen:


    Welche Geschlechter haben die Tiere?


    Wie groß sind die Etagen (Maße)?


    Sind die drei Außenhaltung gewöhnt? Nachts sinkt die Temperatur ja gravierend!


    Habt ihr nur ein Häuschen?

  • Danke für deine Antwort, also, es sind drei Männchen, der Stall ist glaube ich so ca. 1,20 x 65 groß (mal zwei, weil's zwei Etagen sind).


    Nein, Außenhaltung sind sie nicht gewöhnt, aber der Stall steht sehr geschützt (keine zugluft, überdacht, 3-4 Grad wärmer als ganz im Freien), ist isoliert, hat Plexiglasscheiben und noch die decken drüber, ich denke das genügt. Ist zwar frisch, aber ist ja kein Winter.


    Der Stall hat zwei abgetrennte dunkle Abteile, aber weil die Meeris noch so klein sind, dachten wir in einem Häuschen können sie sich erstmal besser zusammen kuscheln und fühlen sich evtl. sicherer als in den doch recht großen "Abteilen".

  • Mm, also die Rennfläche und die Fläche insgesamt sind leider sehr knapp:


    Böckchen in reinen Bockgruppen brauchen sehr viel Platz um Streitigkeiten zu vermeiden; 1m² pro Bock, im besten Fall auf ebenerdiger Fläche + täglich mehrstündigen Auslauf.


    Du kommst (ohne Rampenaufgänge abzuziehen) nur auf die Hälfte (1,56m²). Halten sich alle Böcke mal auf einer Etage (0,78m² für 3 Tiere, statt der empfohlenen 3m²) auf, könnte das im schlimmsten Fall Mord und Todschlag geben, gerade wenn sie erstmal in die sogenannte Rappelphase kommen.


    Mindestens 1 Unterschlupf (muss nicht unbedingt ein "richtiges" Häuschen sein) pro Tier muss vorhanden sein.


    Zu der Rennstrecke:


    1,40m sollte das absolute Minimum sein. Ich hab z.B. eine Länge von 2 Metern und so wie die manchmal rumflitzen, halte ich das manchmal auch noch für zu kurz^^ Noch merkt ihr das wahrscheinlich nicht, weil die Kleinen sich noch verkriechen.


    Um noch kurz etwas anzumerken: Ich hab mir sagen lassen (hab selber keine Erfahrung mit Bockgruppen), dass ungerade Gruppen oft nicht so gut gehen, da häufig einer ausgeschlossen wird.


    Ich weiß, du hattest danach nicht gefragt, aber da du dich als totaler Anfänger geoutet hast, bist du vielleicht froh über diese Infos!


    Zu der Außenhaltung wird sich sicher noch jemand melden, der davon mehr Ahnung hat als ich. ;)

  • Eine kleine Anmerkung .. ich habs mit drei Böcken versucht .. ging die ersten tage gut .. dann mussten wir trennen .. nu haben wir im Moment vier Böcke auf zwei Gruppen :(
    Und der Platz den du hast is auch zu wenig .. könnt ihr grösser bauen?

  • Na, ich denke für (fast) jede Anzahl und geschlechterkombination wird es Leute geben, bei denen es gut ging und leute, bei denen es eben nicht gut ging. Ich kenne auch Leute, bei denen die "Ideal-Kombination" kastriertes Böckchen und zwei Weibchen schief gegangen ist....... Sind ja komplexe Lebewesen und keine programmierbare Maschinen.
    Jede Kombination hat Vor- und Nachteile (Kastration etc.). Ich bin sicher das die sich gut vertragen. Und wenn nicht, dann findet sich auch ne Lösung.


    was den Platz angeht, so dürfen sie natürlich bei besserem Wetter raus ins Freigehege.
    Anbauen ist ne gute Frage. Erstmal wohl nicht, ich kann sowas nicht und mein Mann ist derzeit schwerkrank, da geht erstmal ein paar Monate nix. Aber könnte man denn vielleicht auf einer Etage quasi noch nen Zwischenstock einziehen? Wie hoch sollte denn eine Etage für die Meeris sein?
    Oder irgendwann nen zweiten Käfig kaufen und irgend ne Verbindung zwischen den beiden Käfigen basteln? Ich meine, jetzt sind sie ja noch klein, da wird der Platz ja erstmal noch reichen.

  • Das mit deinem Mann tut mir leid :?


    Klar, alles kann, nichts muss. Es gibt auch einige wenige Leute, die mehrere Böcke mit nur einem Mädelhalten und es funktioniert. Ich dachte nur, du solltest auf alle Fälle vorbereitet sein und dir für den Ernstfall schon mal Gedanken machen, denn groß werden die schnell. Mal als Beispiel: Hab unwissend ein trächtiges Weibchen übernommen. Das Baby kam am 14.04. mit 91 Gramm zur Welt. Nicht mal ganz 4 Wochen später steuert das Kleine jetzt schon auf die 300 Gramm zu^^


    Das mit dem Freilauf ist ja klasse, aber was ist im Winter (oder sollen sie dann ins Haus?) oder bei dauerhaft schlechtem Wetter; kann hierzulande ja auch im Sommer passieren? Da wird sich der fehlende Platz wahrscheinlich bemerkbar machen, gerade bei Böcken.


    Das mit der Etage versuchte ich in meinem letzten Beitrag deutlich zu machen:


    Bei ausreichender Grundfläche sind Etagen schon ein toller Bonus, aber eine (viel!) zu kleine Grundfläche können sie meines Erachtens nicht ausgleichen.

  • hallo
    also ich habe auch mal 3 böcke zusammen gehalten. am anfang hats funktioniert und dann gab es ständig streitereien. Das eine hat die beiden anderen so fest gebissen das der ganze käfig voll blut war. Die hatten aber ein sehr grosses käfig 4 x 3 meter für die 3. ich sie dann erstma getrennt 2 und 1 und der der alleine war bekomm noch einen frühkastrat. nach 3 wochen habe ich sie wieder vergesselschaftet und es funktionierte plötzlich.

  • Ja, also mir haben zwei Tierärzte erklärt, dass man das so machen könnte, dass man beobachtet ob's gut geht. Und wenn sie anfangen zu streiten, könnte man sie immer noch kastrieren und in den allermeisten Fällen würde es dann wieder funktionieren. zumindest wenn man schnell reagiert und den Streitereien nicht zu lange zuguckt.


    Also das mit Winter bzw. dauerhaft schlechtem Wetter werden wir so machen, dass wir noch eine Art Verbindungstunnel zum freigehege machen. Dann können wir das freigehege bei schlechtem Wetter auf der (überdachten) Terrasse aufbauen und sie können sich dort austoben wann sie wollen.


    Meine ursprungs-Frage hat sich übrigens inzwischen erledigt. Sobald wir die Tierchen in Ruhe gelassen haben, haben sie sich natürlich gefunden und heute morgen pesten sie quietvergnügt zusammen durch den Käfig. :-) Sie sind immer noch sehr sehr schreckthaft, rasen aber munter rum und schlagen sich den Wanst voll mit Löwenzahn. Wenn sie fressen ist das ja bestimmt ein gutes Zeichen, oder?

  • Hmm.. ich habe zwar keine Aussenhaltung, halte die Idee für den Winter aber bedenklich, da es ja durchaus richtig schweinekalt werden kann. Da sollen dir aber die aussenhalter lieber gute tipps geben.


    Was den Platz anbelagt: ich empfehle auch unbedingt mehr platz.
    ich habe zwei Böcke in einer Gruppe, einer kastriert, einer nicht und mit meinem Platz von 1,40x90 + 2 Etagen komme ich auch nur knapp hin, was das "sich aus dem Weg gehen" angeht. Am Anfang gabs hier richtig Zoff, mitlerweile haben sich die beiden angefreundet und sind gute kumpels, doch manchmal knallts dann eben doch noch und da bin ich froh, dass ein wenig ausweichfläche da ist.

  • Zitat von Katharina1108

    Ja, also mir haben zwei Tierärzte erklärt, dass man das so machen könnte, dass man beobachtet ob's gut geht. Und wenn sie anfangen zu streiten, könnte man sie immer noch kastrieren und in den allermeisten Fällen würde es dann wieder funktionieren. zumindest wenn man schnell reagiert und den Streitereien nicht zu lange zuguckt.


    Leider ist das nach meiner Erfahrung totaler Humbug... Es ist ein himmelgroßer Unterschied ob die Schweinchen kastriert sind oder nicht. Die Rappelphase abzuwarten würde ich echt niemandem empfehlen. Klar, wenn die Schweinchen sich im Moment vertragen hofft man als Anfänger erst einmal und hört auf seinen TA. :? Habe hier die Sache genau so gehandhabt wie du sie jetzt vorhast. Das Ende vom Lied war eine viel zu späte Kastration und von 4 Schweinchen hat bei 3 der "Hormonentzug" was gebracht. Jetzt mussten wir für unser 4. Schweinchen eine andere Alternative suchen ... Hätte ich DIREKT kastrieren lassen, wäre den Piggies viel Stress untereinander erspart geblieben. Es tut mir sehr leid für die arme Bande, da wir als Halter das Ganze zu verantworten haben und auch Unwissenheit nicht vor den Folgen (Aggression / Stress und deren Folgen wie Bissverletzungen oder durch Stress geschwächtes Immunsystem ect.) schützt...


    Tu doch einfach deinen "Schweine-Men" einen Gefallen und lass sie kastrieren. :wink:

  • Hmmm, danke für den Tipp, das bringt mich jetzt doch wieder ein wenig ins Grübeln...... Wenn man so nen Stress vermeiden kann, dann wäre das ja wirklich sinnvoll......


    Wann würde man das denn machen?
    Denn unsere drei Schweinchen sind ja jetzt grade mal 10 Tage bei uns, daher noch ein wenig scheu. Wir haben sie bis jetzt noch nicht mal rausgenommen...... Also wenn, dann würde ich damit mind. noch 4-6 Wochen warten wollen.


    Und wie läuft das dann bei der Kastration, da muss ich die drei danach doch bestimmt ne Weile getrennt halten (wegen den Wunden) oder nicht?


    Darf ich so unverschämt sein und dich bitten, mir vielleicht noch ein bisschen darüber zu erzählen, wie so ne kastrations-OP und die Zeit danach so verläuft?


    grüßle
    katharina

  • Hallo,


    wichtig fpür die OP ist, wieviel deine Schweinchen wiegen. Viele Tierärzte kastrieren erst ab einem bestimmten Gewicht, welches aber wieder von TA zu TA unterschiedlich ist. Meiner macht es zum Beispiel ab 600 Gramm, andere schon bei 250 Gramm.


    Du solltest deine Meerschweinchen einmal in der Woche mit einer Küchenwaage wiegen und die Gewichte notieren. Such mal nach Meerie-TÜV.


    Zum Thema Kastration findest du hier auf der Seite schon eine Menge Infos.
    Vielleicht kennst du auch die Seite diebrain.de schon.
    Ideal wäre eine Kastration mit einer Gas-Narkose, allerdings ist die etwas teurer und wird nicht überall angeboten. Frag einfach mal bei verschiedenen TÄ an.
    Und gib deinen Meerschweinchen am Anfang besser nicht so viel Löwenzahn. An jedes neue Futter müssen Meerschweinchen erst langsam gewöhnt werden. Genauso müssen Tiere in Außenhaltung langsam "angrasen". Sonst kann es zu Aufgasungen und Koliken kommen.


    LG amanda

  • Hallo nochmal :)


    Also bei meinen 4 Schweinchen war der Eingriff an sich garnicht schlimm. Hab sie morgens zum Doc hingebracht.
    Der hat sie kurz untersucht (Gewicht, allgem. Zustand ...) und dann konnten wir sie gg. 16 Uhr abholen.
    Wir hatten die Kastra-Methode, bei der das Meeri nicht mit Gas betäubt wird. Uns sagte man, das man heute in der Tieranästesie weit voran wäre und das das Risiko bei beiden Arten der Narkose minimal wäre. (Kommt natürlich immer darauf an, wie fit die Tiere sind, wieviel sie wiegen und ob schon Vorerkrankungen bekannt sind).
    In der Zwischenzeit hatten wir zuhause den EB mit Küchenrolle und unter den Unterständen mit alten weißen Handtüchern ausgelegt. GG. Mittag bekamen wir dann einen Anruf von dem TA, dass alles gut verlaufen wäre und sie noch die Nachwehen der Narkose abwarten. Wenn sie wieder laufen, quieken und Heu futtern können wir sie wieder abholen, schätzungsweise 16 Uhr... Die Piglingtons waren echt fit, wenn man bedenkt, das die 4 ihrer Männlichkeit beraubt wurden. :wink: Nachdem wir sie im Gehege agesetzt hatten, waren sie noch etwas müde, aber durchaus fit und wuselten herum. Nach 2 Tagen war bei 3en schon eine deutliche Harmonisierung zu sehen. Hat bei meinem Quertreiber, Kleindiktator Picasso hat die Kastra bis heute nix gebracht ... :(


    Wir hatten die Schweinchen dann noch 5 Tage zusammen auf der täglich gewechselten Küchenrolle laufen.
    Jeden Tag kontrollierten wir die Wundheilung der 4. Meine Erfahrung war echt positiv.
    Es war auch jetzt Gott sei Dank keine blutige Sache, wie ich sie mir anfänglich vorgestellt hatte.
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