Mein Rentnerschwein ist dolle krank. Wer weiß Rat?

Hallo an alle!

Ich schreibe das erste Mal hier und hoffe sehr, dass mir jemand von Euch helfen kann. Ich bin stolze Halterin von zwei sehr freundlichen Rentnerschweinchen: Lore wird jetzt 6 Jahre alt und Frodo ist 7. Mein kleiner Frodo war eigentlich immer sehr fit, bis auf eine Bronchitis vor einem Jahr, von der er sich aber prima erholt hat.

Nun hatte er in den letzten Wochen etwas abgenommen, aber er war nach wie vor vergnügt, hat gut gefressen, glänzendes Fell etc. Ich hab mir also zunächst keine Sorgen gemacht. Aber nun ist er innerhalb kurzer Zeit stark abgemagert, von ca 950 auf 750 g. Appetit hatte er noch, hat sich das Futter gleich geholt, aber von einem Tag auf den anderen hat er es dann liegen gelassen und schien Probleme beim Kauen zu haben. Wir sind dann gleich zum TA, der hat ihn gründlich untersucht, auch die Zähne kontrolliert, aber da war alles okay. Er meinte der Darm sei etwas träge und hat ihm ein Mittel zur Anregung gegeben. Das hab ich ihm dann auch zu Hause weiter gegeben und er hat wieder etwas gefressen. Zwei Tage später hat er dann ganz den Appetit verloren und schien insgesamt sehr schwach. Also wieder ab zum TA. Der hat aber nichts gefunden, hat ihn gründlich untersucht, abgetastet, abgehört, in den Hals geguckt, etc. Nix! Der TA hat dann Flüssigkeit und Vitamine gespritzt und etwas zum Appetit anregen. Er meinte es könnte eine Kiefergelenksentzündung sein und hat noch ein Antibiotikum verabreicht. Außerdem hat er ihm Päppelbrei gefüttert um zu kontrollieren, ob er schluckt und das ging wohl. Am nächsten Tag schien mein Kleiner etwas fitter, wir sind aber trotzdem wieder hin. Wieder gab's Vitamine und Flüssigkeit, die Zähne wurden wieder kontrolliert: Die sind wohl top in Ordnung, wohl ungewöhnlich gut für ein Schweinchen diesen Alters, und der Darm ist auch wieder am Arbeiten. Sein Gewicht hatte er gehalten. Der TA hat ihm nochmal das Antibiotikum gegeben und gemeint, ich solle weiter päppeln (mach ich jetzt seit 3 Tagen, mit Baby-Möhre, Apfelbreichen, etc.) und ihm Metacam mitgegeben, falls er aus Schmerzen am Kiefer nicht frisst. Er meinte, es ist entweder das Kiefergelenk (von Abszessen, etc. ist nichts zu tasten) oder ein organisches Problem (Leber o.ä.). Wir sollten das WE abwarten.

Das war gestern, abends hat er dann ein wenig Salat und Petersilie gefressen und ich war ganz hoffnungsvoll. Aber jetzt geht's wieder abwärts: Er hat vorhin noch versucht zu fressen, aber es geht nicht. Er hat sich jetzt unters Rotlicht gelegt und schläft die ganze Zeit. Außerdem finde ich, er atmet jetzt anders. Seine Schweinefrau kommt manchmal uns stupst ihn oder leckt ihm das Fell ab, das ist sehr ungewöhnlich für sie. Ich päppel weiter und gebe Schmerzmittel, aber ich weiß nicht, ob das vielleicht alles nur noch Quälerei ist.

Hattet Ihr sowas schonmal? Ist das vielleicht einfach die Altersschwäche? Aber sonst war er ja die ganze Zeit noch fit. Geht das so schnell?
Ich bin dankbar für jeden Hinweis, was ich noch machen/geben/Gutes tun kann!

Vielen Dank für Eure Antworten!

Das mit dem Röntgen hab ich auch überlegt. Ich bin halt wirklich hin- und hergerissen. Auf der einen Seiten sagt mir mein Bauch so etwa das, was "Möhre" schon meinte: Er will halt nicht mehr. Und dann will ich ihn natürlich nicht noch mehr stressen als unbedingt nötig. Ist halt auch die Frage, ob er größere Eingriffe in seinem schwachen Zustand überhaupt noch überstehen würde.

Andererseits will ich ihn ja auch nicht so schnell aufgeben. Und dass er nicht gerade lebenslustig ist, wenn er Schmerzen hat o.ä. ist ja auch klar. Werde wohl den Tierarzt noch nach einem Röntgenbild fragen. Muss man das eigentlich in Narkose oder unter Sedierung machen, damit das Schweinchen still hält? Wisst Ihr das?

Hallo Ihr Lieben,

wir haben nun mehr schlecht als recht die Nacht überstanden. Ehrlich gesagt, hätte ich das fast nicht erwartet, so müde und schlapp wie mein kleiner Freund gestern war.
Leider gehts ihm eher schlechter. Er schleppt sich nur noch mühsam vorwärts, liegt die ganze Zeit unter dem Rotlicht und atmet mittlerweile sehr angestrengt. Deshalb hab ich mich auch heute noch nicht getraut zu päppeln, wenn er doch schon kaum atmen kann. Ich hab ihm vorhin das Schmerzmittel gegeben und lass ihn jetzt mal noch ein Stündchen in Ruhe.

Hab schon nach dem TA-Notdienst geschaut. Das ist aber heute leider nur die Tierklinik in der nächsten Stadt. Das hieße etwa eine Stunde öffentliche Verkehrsmittel und Stress für Frodo. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.
Ich glaube auch nicht, dass Einschläfern eine Quälerei ist. Ich wüsste halt nur gern, warum, wenn ich das schon tun muss. Nicht einfach, weil wir nix finden.

Liebe Yvonne, die Zähne waren auch meine ersten Verdächtigen, aber der TA war, glaub ich, gründlich. Er hat Frodo ein bißchen sediert, ihm dann eine Spange eingesetzt und sich selber eine Kopfleuchte mit Lupe vor die Stirn und hat fast 15 Minuten lang in seinem Mund rumgeguckt, Falten zur Seite geschoben, etc. Ich wüsste nicht, was er da noch gründlicher hätte machen können.
Das das mit der Entzündung nur eine Vermutung war, ist klar. Das hat er selbst gesagt: Er weiß nicht weiter. Deshalb das Schmerzmittel, er meinte das sei auch etwas entzündungshemmend und vielleicht würde er wieder anfangen zu fressen, wenn er keine Schmerzen mehr hat. Das Antibiotikum hat er ihm gegeben, falls doch durch eine Schleimhautläsion, die er nicht entdeckt hat, Bakterien eingedrungen sind, die die Entzündung verursacht haben, oder Frodo eine Halsentzündung tiefer im Hals hat, als er gucken konnte.
Klar, das ist alles ein Ratespiel. Das ist ja genau mein Problem. Morgen haben hier noch weitere TÄ geöffnet, wenn wirs bis dahin schaffen, schau ich da auch noch vorbei. Allerdings war ich mit meinem TA bisher immer sehr zufrieden, hat meiner Lore auch schon im hohen Alter den Allerwertesten gerettet. Und schweineerfahren ist er auch....

So, jetzt probier ichs mal noch mit pürierter Petersilie, dem Leibgericht in Breiform. Seit gestern abend zeigt er allerdings auch nicht mehr wirklich Apetit. Mal sehen, wie's jetzt klappt.

Vielen Dank an alle und liebe Grüße!
Kathrin

Ihr Lieben,

vielen Dank für alle Tipps und guten Wünsche. Habe meinen kleinen Frodo nun doch heute mittag erlösen lassen. Es ging ihm von Stunde zu Stunde schlechter und ich konnte das nun wirklich nicht mehr mit ansehen. Ich dachte, er erstickt jeden Moment, gab Schmerzlaute von sich und wirkte immer mehr weggetreten.

Zum Glück habe ich meinen TA erreicht, der sich sofort bereit erklärt hat uns heute seine Praxis nochmal zu öffnen, so konnte ich meinem Schweinchen den Fahrtstress ersparen. Und dann hat er im nahen Wald einen schönen Platz bekommen.
Bin natürlich sehr traurig, aber ich glaube, es war besser so. Jetzt tut ihm wenigstens nichts mehr weh.

Mal sehen, wie mein anderes Meerli das so nimmt. Die beiden waren ja wie ein altes Ehepaar.

Der TA hat nun doch eher Organversagen vermutet, er hat ihm nochmal Blut abgenommen, weil er selber gerne wissen möchte, was eigentlich los war. Ein Röntgen hatte er mir zwar noch angeboten, meinte aber, es würde an seinem Rat nichts mehr ändern. Wir hatten alle Eventualitäten abgeklärt und nichts hatte auch nur annähernd geholfen...
Naja, jetzt kümmer ich mich mal um meine Lore. Allen anderen "Patienten" eine gute Besserung!

Alles Liebe,
Kathrin