Meerschweinchen Haltung

auf die Gefahr hin dass mich niemand versteht, aber...

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

    Hallo ihr Lieben,


    zuerst möchte ich sagen, dass ich mir nicht sicher war, in welches Unterforum das hier soll.


    Ich habe lange überlegt, ob ich das überhaupt schrieben soll. Aber ich hab das Gefühl, mir wächst alles etwas über den Kopf, deshalb wage ich es einfach.


    Ich halte seit anderthalb Jahren Schweinchen. Tim und Struppi bekam ich aus einer Kinderzimmerhaltung. Struppi starb viel zu früh nach nur 5 gemeinsamen Monaten. Mit Timmi habe ich, das wissen hier vielleicht noch ein paar User, unzählige Tierarztbesuche hinter mir. Er hatte eigentlich nie die eine gefährliche Krankheit, er war einfach immer und immer wieder krank. Das war für ihn und auch mich wahnsinnig anstrengend, andererseits haben wir dadurch eine unheimlich enge Bindung aufbauen können. Timmi lebte anderthalb Jahre bei mir, als sein geschwächter Körper aufgab. Das war letzten September.


    Seit diesem Zeitpunkt macht mir, und ich finde es wirklich erschreckend, die Meerihaltung keinen Spaß mehr. Ich habe noch Lilli, Emma und Wapou. Ich liebe die 3, aber irgendwie will ich einfach nicht mehr so wie vor Timmis Tod. Ich denke nicht mehr etwas wie "Oh ja, jetzt lässt du die Meeris laufen, machst dies und das mit ihnen" sondern "Ich muss ja noch den Käfig sauber machen, die Tiere müssen laufen, ich muss noch usw."


    Genau das haben die Tiere einfach nicht verdient. Es tut mir ihnen gegenüber leid. Und ich habe Monate gebraucht, um mir mein Verhalten (?), meine Gefühlswelt einzugestehen. Es ist eben einfach kein Spaßfaktor mehr da. Vielleicht ist es so, weil anderthalb Jahre Kampf um Timmi einfach zu viel waren, zumindest wenn man bedenkt, dass er mein 1. Meeri war. Keine Ahnung. Aber ich weiß einfach nicht mehr weiter :(


    Vielleicht ist hier ja jemand, der es verstehen kann. Und vielleicht fällt euch ja etwas dazu ein.


    Liebe Grüße
    Ricky

    Hallo!


    Das alles tut mir leid was du da mit den Meerlis durchmachen musstest. Daher kann ich dich auch irgendwie verstehen. Grundsätzlich sollten Tiere Spaß machen und nicht zur Belastung werden. Wenn immer nur das "ich muss" im Vordergrund steht ist es aus meiner Erfahrung so das die Tiere irgendwann komplett vernachlässigt werden. Dies möchte ich dir aber jedoch auf gar keinen Fall unterstellen, bitte versteh es nicht falsch. Versuch doch einfach mal dich wieder aufzurappeln.


    Du hast den beiden verstorbenen Tieren für die Zeit die sie bei dir waren den Meerihimmel auf Erden gegeben und ihnen das gegeben was sie im Ki-Zimmer nie bekommen hätten. Liebe und Zuwendung. Du hast alles dir mögliche getan um den beiden zu helfen.


    Auch wenn es schwerfällt musst du für deine anderen 3 nach vorne schauen und ihnen das Meerileben wieder richtig lebenswert machen. Der Spaß kommt bestimmt wieder. Wenn du es nicht schaffst dort anzuknüpfen wo du aufgehört hast solltest du zum Wohl der Tiere über eine Abgabe nachdenken. Vielleicht brauchst du auch nur eine "Pause" und es packt dich irgendwann wieder. Alles ist möglich.


    Ich habe auch mal den Spaß an der Haltung verloren. Ich habe es jedoch mit vielen Tritten in den Hintern wieder geschafft den Spaß zu finden und ich gebe mittlerweile sogar Nottieren ein vorübergehendes Zuhause bis ein neuer Besitzer gefunden ist.


    lg karen

    Hallo Karen,


    vielen Dank für deine Antwort! Ich komme mir schon vor wie die "Rabenmutter" schlechthin, weil eben immer nur das "muss" im Vordergrund steht. Und eben das ist es ja, was das Ganze so belastend macht.
    Es tut gut zu wissen, dass es geht, sich wieder zu berappeln. Es sind ja schließlich meine Tiere und die will ich auch behalten.
    Ich werde auf jeden Fall deinen Rat befolgen und mich mal selbst treten. Die Wutzen können ja schließlich nichts dazu...


    Liebe Grüße!
    Ricky

    Mir tut das auch total leid. und ich hab Verständnis für dich, wieso sollte dich jemand deswegen auch verurteilen?!
    Ich weiß nicht ob ich mich irre, daher korrigiere bitte, wenn ich falsch liege, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass dich die Trauer und Sorge über dein 1. heißgeliebtes Meerschwein vielleicht mehr belastet als du dir eingestehst? Kann es sein dass du nicht drüber weg kommst und deswegen den Spaß an der Haltung von Meeries verloren hast? Wenn ja, rate ich dir dringen, dir psychologische Hilfe zu suchen, einer Bekannten von mir gings mal ähnlich und das war gar nicht mehr lustig, vor allem weil sie sich sehr lange ihre Gefühle nicht eingestanden hat.


    Was du auch tust - denk gut drüber nach. Wenn du´s nicht mehr möchtest, such in ruhe ein neues Zuhause. Liebst du sie trotzdem noch, dann nimm dir Zeit, versuche die Freude über die süßen Tierchen wieder zu finden, vielleicht ist es auch eine Phase bei dir.

    ich denke dich kann jeder verstehen.


    und wenn du keine lust mehr hast, dann solltest du die meeries abgeben. denn ich denke, sie merken das auch.


    aber es kann auc sein, dass du dann plötzlich merkst, wie sehr du sie vermisst...das mümmeln, das rascheln im heu, das quiecken wenn du nach hause kommst usw...



    daher wäre es vielleicht sinnvoll, deine schweinchen einer freundin oder bekannten zu geben. für eine gewisse zeit, damit du in dich gehen kannst. und wenn du froh bist, dass sie weg sind, dann such ihnen ein neues zuhause. aber wenn du sie vermisst, wird es danach siche rwieder werden wie früher :wink:

    Danke für euren Zuspruch. Man hört das ja doch nicht sooo oft, dass man den Spaß am Tier verliert. Ich denke es wird das Beste sein, wenn ich es ernsthaft nochmal versuche (wie blöd sich das anhört...). Aber ich will immer nur das Beste für meine Wutzen, deshalb werde ich meine "Phase", obwohl sie ja nun seit September geht, das finde ich schon recht lange, nicht überstrapazieren. Es sind ja schließlich Tiere und keine Gegenstände...
    Natürlich liebe ich meine Meeris, aber durch den ganzen Stress und diese ewigen Sorgen mit dem Krankheitsschwein ist es grade sehr schwierig.


    @ Mäusle:


    Ja, es war schon schwer mit ihm. Aber letztlich war es okay, als er ging. Ich habe keine Ahnung, wie alt er wirklich war. Auf jeden Fall war die Zeit für ihn gekommen und ich hätte eh mit unserer TÄ sprechen müssen, ob es noch Sinn macht. Es ist nie angenehm, sein Tier leiden zu sehen. Aber grade weil ich ihn so gesehen habe, war es in Ordnung, als er nicht mehr wollte. Deswegen glaube ich eigentlich schon, dass es das auch tatsächlich ist: in Ordnung nämlich. Ist irgendwie ganz blöd zu beschreiben :wink:

    Ach Ricky- ich kann das so gut nachvollziehen! :(
    Ich machs ganz kurz: 1 Schweini tot, neu übernommen, nur Stress und Krankheiten mit denen, über 3 Monate hinweg. Rosalie musste schließlich gehen- und ich war sehr lange Zeit am Boden deswegen. Ging bestimmt auch nochmal so lange. Es war erschütternd, der ganze Tagesablauf war nach Rosalie gerichtet- und dann aufeinmal nichts mehr. Meine anderen zwei versorgte ich eben, aber es machte kaum noch Freude.
    Was ich damit meine: Ich weiß genau wie es dir geht.
    Und es tut mir ehrlich Leid für euch.


    Wie ja schon gesagt wurde: Vielleicht packst du es ja wieder. Wie ich auch!
    Finde die Idee echt gut- ne Weile Abstand gewinnen (wenn das möglich ist) und dann nochmal neu starten. Oder versuchen jetzt alles wieder hinzubekommen. Oder erst versuchen alles wieder hinzubekommen und wenn es nicht klappt Abstand gewinnen.
    Und dann kannst du sie ja immernoch abgegeben. Zum Wohle der Tiere.


    Mir hat das Forum in dieser Zeit sehr geholfen; zu lesen was andere mit ihren aller erleben und immer wieder etwas zu lernen.


    Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und alles Gute- egal wie die Entscheidung am Ende ausfällt

    gut, wenn es für dich in Ordnung ist, lag ich falsch. Aber darüber muss man einfach auch selber mal nachdenken.


    Ich hatte und habe auch immer wieder solche Phasen - in denen ich gerne mal einige Wochen Ruhe vor meinen Quiekern hätte. Kein füttern, kein misten, nichts. Aber kaum bin ich auch nur 1 Nacht von ihnen getrennt, fehlen sie mir furchtbar. Man muss ich einfach an den kleinen Dingen erfreuen:
    - die süßen Nasen, wenn sie alle Männchen machend übers Plexiglas hängen und Fressi wollen
    - das vergnügte rumsausen, wenn frisch gemistet ist
    - lautstarke Begrüßung wenn man den ganzen tag außer Haus war


    eigentlich sind se schon süß ;)

    Ich kann dich auch zu gut verstehen.
    Ich habe auch 4 Meerlis. Eines davon ist Hope , meine Handaufzucht.
    Eine Bindung wie ich sie zu ihr habe, ist einmalig. Was ich Nächte wach verbracht habe um sie zu Päppeln, Nerven gebraucht habe, Tierarztbesuche....
    Da können meine anderen Schweinis nicht mithalten :? Lange habe ich gesagt, ich hab sie alle gleich gern.....das stimmt aber nicht! Hope ist mein absoluter Liebling. Wenn sie jetzt nicht mehr wär....ich darf
    gar nicht drüber nachdenken. Das tät mir so weh. :cry:
    Vielleicht würde es mir zunächst auch nicht mehr soviel Spaß machen....sicher sogar. Wenn man auch soviel an Zeit und Liebe investiert hat.


    Aber du wirst sehen. Das wird wieder. Da bin ich mir ganz sicher.


    Finde es toll, dass du das hier geschrieben hast.
    Man muß sich manchmal was von der Seele reden oder schreiben!

Ähnliche Themen wie auf die Gefahr hin dass mich niemand versteht, aber...