• Hallo zusammen,


    mein 4,5 Jahre alter Bock leidet seit etwa 1,5 Jahren an Blasenproblemen. Es begann damit, dass er beim Urinieren quiekte und dabei reichlich Harngrieß ausgeschieden wurde. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt haben wir mit der Behandlung begonnen: Er erhielt UTI KN (1,5 Tabletten pro Tag) sowie RodiCare Uro (3-mal täglich). Diese Therapie zeigte zunächst gute Erfolge – der Harngrieß wurde ausgeschwemmt, und das Quieken hörte auf.


    Vor zwei Wochen jedoch verschlimmerten sich die Symptome: Er konnte nur schwer Urin absetzen. Beim Röntgen zeigte sich kein Blasenstein, aber eine erhebliche Menge Blasenschlamm, der teilweise die Harnröhre blockierte. Daraufhin wurde eine Blasenspülung durchgeführt. Seitdem quiekt er jedoch weiterhin, und ich habe den Eindruck, dass die Dauermedikation (UTI KN und RodiCare Uro) nicht mehr wirksam ist. Aktuell bekommt er UTI KN dauerhaft, RodiCare Uro 3-mal täglich. Leider bringt selbst die hohe Dosierung in letzter Zeit keine Verbesserung.


    Er wird mit viel Frischfutter und zusätzlicher Flüssigkeit aus einer kleinen Futterspritze versorgt. Trockenfutter erhält er keines. Ich achte darauf, dass seine Ernährung calciumarm ist – z. B. bekommt er nur selten Spinat oder Petersilie.


    Nun bin ich ratlos und frage mich, ob jemand mit einem anderen Medikament oder einer alternativen Therapie bessere Erfolge erzielt hat. Neben der kalziumarmen Ernährung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr – was könnte noch helfen?

  • Hallo,

    Wir haben hier auf 50% Timothee-Heu umgestellt. Chicorée wurde gestrichen und bei uns gibt es abends auch zusätzliche Flüssigkeit aus der Päppelspritze (stark verdünntes Herbicare). Seitdem haben wir weniger Probleme und der vorhandene Grieß geht gut raus. Wichtig ist viel Bewegung und dauerhaft Frischfutter.

  • Hi,

    was genau bekommt er noch als Futter?
    Bittersalate enthalten auch einiges an Calzium. Daher würde ich sie komplett weglassen. Grundnahrungsmittel: Gurke, Romanasalat, Eisbergsalat, Wiese, Sellerie. Stangen- Blattsellerie ist harntreibend, genauso wie frischer Löwenzahn und Brennnessel. Auch das kannst du gut füttern.
    Wenn du genug Wiese zum füttern hast, kannst du auch das Heu auf ein Minimum reduzieren, bis zeitweise ganz weglassen. Stangensellerie/Blattsellerie würde ich immer beim füttern dazu geben, Winter wie Sommer.


    Die Blase liegt tiefer als der Harnröhrenausgang. Dh. Das schwerere Calzium sinkt auf den Blasenboden und bildet dort Schlamm und Schlacke. Manche Kristalle sind scharfkantig und tun beim Wasserlassen weh.


    Was man gut machen kann:
    1. mit kleinen Pflastersteinen, das Gehege uneben gestalten, so dass die Schweinchen darüber steigen müssen. Dann wird auch die Blase hin und her bewegt. Dann wird auch die Blase mehr hin und her gerüttelt.
    2. Schmerzmittel (Metacam) länger, evlt sogar dauerhaft in ausreichender Menge geben. Gerne auch mit Wasser verdünnt, so dass Flüssigkeit ins Tier kommt. Es muss keine Schmerzen leiden, beim Urinabsetzen!

    3. Verdünnten Cranberrysaft geben: 2x täglich 2-3 ml, Verdünnung: 1/3 Saft, Rest Wasser. Sie gewöhnen sich in der Regel schnell daran und nehmen es gerne.
    4. Magnesium geben. Das Magnesium entspannt die Blasen- und Harnröhrenmuskulatur. Dieser Ansatz ist wirklich nicht schlecht. Das kann man auch über einen längeren Zeitraum geben.

    5. Salat usw. nicht abtrocknen und nass geben.