• Hey zusammen,


    ich plane aktuell ein richtig großes Indoor-Gehege (ca. 7 m²) für unsere 9 Meerschweinchen, wo ich 10 cm Waldboden als Einstreu einbringen möchte.

    Mein Vorgehen sieht so aus:

    1. Holzwanne aus OSB-Platten (feuchtigkeitsgeeignet) mit Epoxidharz abdichten, damit keine Feuchtigkeit ins Holz zieht. (Ich habe hier und da gelesen, dass Epoxidharz auf Dauer Feuchtigkeit eventuell nicht so gut verträgt – was meint ihr dazu? Findet ihr Teichfolie besser?)
    2. Den Waldboden schichtweise einfüllen, dabei Kieselgur einstreuen, um Schädlinge möglichst direkt zu bekämpfen.
    3. Über Nacht stehen lassen, damit das Kieselgur wirken kann.
    4. Am nächsten Tag mit stark verdünnter EM-Lösung (Effektive Mikroorganismen) besprühen und leicht durchmischen, damit ich einen guten „Start“ für nützliche Mikroorganismen habe.

    Zusätzlich überlege ich:

    • Kapazitive Feuchtigkeitssensoren an ein paar Stellen im Boden zu verbauen, damit ich die Feuchte wenigstens punktuell messen kann.

    Was mir besonders wichtig ist:

    • Habt ihr Erfahrungen mit EM als „Starthilfe“ fürs Bodenleben?
    • Wie geht ihr mit Schädlingsbefall im Waldboden um bzw. wie vermeidet ihr den direkt von Anfang an?
    • Und was sagt ihr zu den Bedenken, dass Epoxidharz eventuell nicht für den Dauerfeuchte-Kontakt geeignet ist?

    Ich würde mich mega über eure Meinungen und Erfahrungen freuen – ob ihr schon mal so ein Projekt hattet oder generell Tipps habt, worauf ich achten muss.

    Vielen Dank schon mal!

  • Mein letztes Gehege hatten wir mit Epoxidharz "dicht" gemacht. Wichtig: Gibt es Übergänge zu anderen Bretter z, B. am Rand, kann man zur Abdichtung kein Silikon in den Ecken nehmen, da dieses auf dem Epoxidharz nicht hält.
    Ansonsten war es richtig gut.

    Bis dahin hatte ich immer Teichfolie, bin dann aber davon weggekommen, da diese ja auch Weichmacher enthält und die Tiere diese einatmen.

    Auch nach 3 Jahren Nutzung war es dicht. Das Epoxidharz hat dem Urin ohne Probleme stand gehalten. Auch konnte man das Gehege sehr gut mit Essig reinigen. Der hat dem Harz auch nix anhaben können.

    Das Händling ist etwas schwierig, die Temperatur sollte stimmen, ich meine um die 20 Grad und wir haben es damals draußen aufgetragen, wegen der Dämpfe.

  • sehr interessant, das hatte ich auch befürchtet mit den Weichmacher..
    mein plan war es das harz mit schaumstoffrolle und pinsel aufzutragen, also keine "expozid pfütze" und das halt mehrmals.

    naja abdichten kann man notfalls mit expozid richtig?

  • wieso nehmt ihr keine Siebdruckplatten? Statt OSB zu versiegeln? Frage rein aus Interesse.


    Deine Idee mit dem Waldboden im Innenbereichen finde ich interessant. Wo nimmst du den her? Wie wird der Sauber gehalten?

    weil OSB erst mal günstiger in der Anschaffung ist und sich einfacher verlegen lässt. Außerdem entsteht durch den Waldboden eine feuchte Unterschicht, die auf Dauer in jede Art von Holz (egal ob Siebdruck oder nicht) reinziehen würde. Es gibt einfach kein Holz, das jahrelange Feuchtigkeit ohne zusätzliche Versiegelung aushält. Genau deshalb dichte ich die OSB-Platten sorgfältig ab, damit mir die Feuchtigkeit nicht in die Ränder kriecht.


    Zum Waldboden: Ich habe mich dafür entschieden, weil er den Schweinchen ein naturnahes Umfeld bietet und durch die enthaltenen Mikroorganismen hilft, den Kot und Urin besser zu zersetzen. Dabei entsteht eine feuchte Unterschicht, die sich selbst reguliert – ähnlich wie bei einem Waldboden in der Natur. Die oberste Schicht bleibt trocken, solange man täglich feuchte Stellen entfernt und den Boden am besten leicht abharkt oder auflockert, damit er gut belüftet bleibt. So wird verhindert, dass sich Schimmel bildet oder Gerüche entstehen.

    Ein großer Vorteil ist, dass der Boden sehr stabil bleibt. Man muss ihn höchstens einmal im Jahr austauschen – und dann auch nur maximal 10 % der gesamten Fläche. Der Rest bleibt unberührt, damit die vorhandenen Mikroorganismen weiterhin ihre Arbeit machen können.

    Das Ganze ist allerdings nicht günstig: Ich rechne allein für den Boden mit 250–300 €, je nach Menge und Qualität. Aber ich hoffe, dass sich diese Investition langfristig lohnt – für die Schweinchen und auch für eine einfachere Pflege.


    PS: Das tägliche Abharken hat übrigens noch einen positiven Nebeneffekt: Es erinnert ein bisschen an diese Zen-Gärten mit Sand, die man harkt. Man hat dabei einen beruhigenden Blick auf die Schweinchen und tut gleichzeitig etwas für den eigenen Stressabbau

  • Das müsste gehen. Wir haben damals die Platten einzeln draußen gestrichen, mehrmals, bis eine quasi glatte Fläche entstanden ist. Zusammengebaut hätte das Gehege nicht durch die Tür gepasst. Wenn man es draußen zusammenbauen kann, kann man gleich das Harz auch in die Spalten pinseln.

  • Klingt toll. Ich kann es mir noch nicht so ganz vorstellen. Es kommt ja nur Urin drauf und nicht auch mal ne Ladung Regen.
    wo kann ich mehr dazu lesen ?

    ja nicht direkt, es muss eine gewisse "feuchte" besitzen also nicht staubig sein. falls du Facebook hast verlinke ich dich mal auf einen Post einer Meerschweinchen gruppe wo ich dies gelesen habe und seitdem tag und nacht alles nachgeschaut habe im netz: Facebook Link dort siehst du auch ein Video, wie es aussieht

  • Das müsste gehen. Wir haben damals die Platten einzeln draußen gestrichen, mehrmals, bis eine quasi glatte Fläche entstanden ist. Zusammengebaut hätte das Gehege nicht durch die Tür gepasst. Wenn man es draußen zusammenbauen kann, kann man gleich das Harz auch in die Spalten pinseln.

    Ich baue das Gehege direkt im Wohnzimmer zusammen, also an dem Ort, wo es später stehen wird. So kann ich es direkt vor Ort versiegeln und gleichzeitig eine durchgehende ‚Wanne‘ schaffen, ohne später noch nachträglich alles abdichten zu müssen. Wegen des Geruchs in den ersten Tagen mache ich mir keine Sorgen: Ich kann den Raum schließen, die Doppeltür zum Garten öffnen und für gute Belüftung sorgen – zur Not mit einem großen Ventilator, damit alles schneller ausdünstet.