Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Lebenserwartung mit Tumor?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo allerseits. Ich bin neu im Forum. Mein ca. 8 jähriger Kastrat hat wohl einen Tumor unter der rechten Zitze. Es ist eine dicke blutige Schwellung zu sehen. TA hat am Samstag das Blut aus der Zitze gedrückt und den Knubbel drunter gefunden. Er bekam eine Spritze zum stoppen der Blutung.

    Er liegt nicht mehr entspannt auf der Seite , sondern nur noch gekauert, wie ein Böhnchen und läuft kaum. Essen geht gut.

    Gestern habe ich wie vom TA beauftragt festgestellt, es ist wieder dicker geworden. Also Schmerzmittel und Salbe geholt.

    Das Schmerzmittel scheint etwas gebracht, denn juhu war er heute morgen draußen. Aber beim Salben der Zitze hat er erbärmlich gefiept und ich habe noch einen erbsengroßen Knubbel an der rechten Seite entdeckt. Eben sitzt er wieder wie ein Böhnchen und die Seiten pumpen vor angestrengter Atmung.😭 Schmerzmittel hilft also eher null.

    Termin bei TA ist nachher. Ich bin jetzt echt etwas überrollt von der Geschwindigkeit der Krankheit.

    Daher meine Frage, ist das normal?

    Und selbst wenn TA das mit den Schmerzmittel hinbekommt, wie viel Zeit hat er noch?

    Ich möchte nicht, dass er unnötig leider. Das hat er nicht verdient.

    Danke

  • Hi,

    welches Schmerzmittel bekommt er und wieviel davon?

    Leider werden Meerschweinchen die Schmerzmittel sehr oft zu niedrig dossiert.....
    Er kann so viel bekommen, dass er keine Schmerzen mehr hat.

    Und auch bei Meerschweinchen kann die Gesäugeleiste, wenn sie mit Tumoren zu tun hat, operativ entfernt werden. Bedingung ist natürlich, dass die Tumore nicht gestreut haben.

    Es kann auch eine Entzündung vorliegen....

    Falls das Tier noch draußen gehalten wird, bitte hol es gleich nach drinnen.

  • Da ich ja den 2ten Knubbel an der Seite gefunden habe, vermute ich, es ist entweder ein riesen Tumor oder er hat gestreut. Von OP hat sie wegen Alter abgeraten und wollte erst mal mit Schmerzmittel versuchen, ob es besser wird. 🤷

    Dosierung war bei 800g Schweinchen 0,08 mg. Also da geht noch was.

  • Melosus für Katzen und Meerschweinchen

    Wieviel bekommt er davon....

    Und wenn er Schmerzen hat, sollte er es bequem haben.... Im Moment ist es nasskalt draußen.... Schweinchen haben kein Winterfell.... Er ist alt und klapprig.... So ein Tier gehört nach drinnen..... 1-3 Grad sind für ein krankes Tier keine Wohlfühltemperaturen. Wahrscheinlich hat er auch noch andere Beschwerden, Arthrose z..B......


    Ein 8 jähriges Schweinchen ist ein über 90 Jahre alter Mensch, ca.
    Mit einer richtigen Schmerzmitteleinstellung und Behandlung können auch Tumortiere durchaus noch eine ganze Weile leben. Es spielt halt eine Rolle, wie früh man den Tumor entdeckt und handelt. Wenn bei deinem Schweinchen schon Blut aus der Zitze kommt und es sogar 2 Knubbel sind, werden sie schon eine Weile existieren.

    Richtig dossiertes Metacam kann das Tumorwachstum sogar verlangsamen. Ich kenne Tiere die mit Tumoren + Metacam mehr als ein Jahr noch gut gelebt haben.


    Hinzu kommt, dass eine regelmäßige Kontrolle, alle paar Monate beim Tierarzt stattfinden sollte, um zu schauen, wie weit die Tumore voranschreiten. Dazu gehört auch ein Ganzkörperröntgenbild, um zu schauen, ob die Tumore z.B. in die Lunge gestreut haben. Nehmen die Tiere dann an Gewicht ab, kann man davon ausgehen, dass die Tumore angefangen haben, mehr Energie vom Körper abzuverlangen, als er bieten kann.

    Man stelle sich nun vor, dass man selbst in der Situation dieses Tieres ist. Die Tiere sind in der Regel geschwächt und wärmeliebend. Sie brauchen besonders nahrhafte Nahrung und eine gute Schmerzabdeckung. Sie werden nicht mehr an Leberversagen sterben, sondern am Krebs.


    Ich persönlich hatte meine Tiere immer nur in Innenhaltung. Ich kenne Halter die eine saisonale Außenhaltung praktizieren. Durch meine jahrelange Arbeit im Tierschutz, teilweise auch Haltungsberatung, habe ich viele Tiere gesehen und auch gepflegt. Und ich kann sagen, das gerade die ganzjährige Außenhaltung von den Tieren sehr viel abverlangt hat. Und ich kann nicht verstehen, wie man einem alten und kranken Schweinchen kalte Herbst- Winter und auch Frühjahrtage + Nächte zumuten kann.
    Fast jedes ältere Tier leidet unter Arthrose. Jeder Mensch, der selbst unter Arthrose leidet, weiss wie wetterfühlig die Knochen sind und wie groß die Schmerzen bei einem Schub sind.

    Schweinchen sind von Natur aus so gestrickt, dass sie Krankheiten erst anzeigen, wenn es fast zu spät ist. Dieses Verhalten sichert ihre Mitgliedschaft in der Gruppe. Ich habe mehrmals erlebt, das kranke Tiere regelrecht von ihren Artgenossen ausgestoßen worden sind. Also können sie es sich gar nicht leisten, Krankheiten zu zeigen! Genau deswegen müssen wir auch den wöchentlichen Gesundheitscheck machen!


    Leider findet man darüber im Netz kaum Infos. Und die ganzjährige Außenhaltung wird immer noch hauptsächlich aus der Sicht der Menschen praktiziert. Die wenigsten installieren für ihre Tiere einen Frostwächter oder eine Wärmequelle im Winter. Schweinchen kommen nicht aus unseren Breitengraden, sie bekommen kein Winterfell....

    Und bei ganzjähriger Außenhaltung sollte jedem Halter klar sein, dass er immer auch eine Innenhaltung in Betracht ziehen muss, sollte eines der Tiere krank werden. Das gehört genauso dazu, wie ein rattensicheres Gehege.......

  • Leider wurde noch ein großer Tumor gefunden, der am Samstag noch nicht, jedenfalls in dieser Größe , da war. Zusätzlich hat er abgenommen, obwohl er gut gefressen hat. Seit heute hatte er eine hechelnde Atmung und zuckte ab und zu zusammen.

    Es ist ihm nicht mehr gelungen seine Schmerzen zu verbergen und das trotz Schmerzmittel. Ich habe um eine höhere Dosierung gebeten. Das würde gehen. Er würde damit aber nicht schmerzfrei. Sie gab ihm noch ein paar Wochen. 😥


    Die Aussicht ihn noch wochenlang zu quälen , denn sie zeigen ihre Schmerzen ja nicht, erachte ich nicht für akzeptabel. Auch nicht bei einem Schmerzpatienten mal zu versuchen, ob es klappt. Ich kenne Krebspatienten die sich äußern können. Das sind Höllenschmerzen. Daher habe ich ihn heute schweren Herzens gehen lassen.


    Damit habe ich nicht gerechnet. Ich war gedanklich mit der Dosierung der Schmerzmittel und Haltungsanpassung beschäftigt.


    Kleine Braunelle zum Thema Außenhaltung von Senioren werde ich mir nun noch mal mehr Gedanken machen. Ich habe immer die Möglichkeit alle Schweinchen kurzfristig rein zu holen und auf Flies zu setzten. Mußte ich ein Frühjahr schon machen und das fanden sie definitiv doof.

    Ach ja mein Trick war keineswegs klapprig, allenfalls ein wenig verpennt. Bis vor kurzem ist er noch überall hingelaufen, im Gänsemarsch beim Erkundungsgang und mit Schwung die Rampe hoch und runter. Grashalmwettziehen hat er auch zuletzt gewonnen. Unfassbar dass sich sein Zustand so schnell so extrem verschlechtert hat.

  • Tumorpatienten "kippen" oft von jetzt auf gleich.
    Wieviel Schmerzmittel hat er denn bekommen?

    Ich habs eben erst gesehen... 0,08ml... ist gerade mal ein Zehntel von dem, was möglich ist bei Katzenmetacam, bei einem Tier mit diesem Gewicht....
    Bitte schau dich nach einem Tierarzt um, der weiss was er tut, wegen deiner anderen Schweinchen.
    Kein wunder, dass er Schmerzen hatte.....

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