Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Mykoplasmen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Also, mykoplasmen sind heutzutage sehr verbreitet in der meerschweinchenhaltung. Es wird davon ausgegangen das der Großteil der meerschweinchen mykoplasmen in sich tragen. Sei es das sie diese durch die Mutter oder Artgenossen bekommen haben. Viele gehen davon aus das mykoplasmen sich an/ auf die Atemwege setzen und auch lungenentzündungen auslösen. Das stimmt auch. Auffällig war auch das viele junge Tiere plötzlich erkrankten und verstorben. Durch Streß oder Krankheit brechen sie aus. So kann das Betroffene Schweinchen lange Jahre damit leben und plötzlich brechen die mykoplasmen aus. Meine Erfahrungen der letzten Jahre sind folgende...

    Mein poldi der letztes Jahr starb, hatte u.a. chronische ohrenbeschwerden und einen perikarderguß. Bailey die Ende September starb hatte u.a. chronische ohrenbeschwerden und einen perikarderguß.

    Nun schwächelt meine lilli seit 2 Wochen. Und... sie hat einen perikarderguß. Momentan kämpfen wir auch wieder gegen die giardien.

    Aber das kann doch kein Zufall sein das alle einen perikarderguß bekommen?

    Ein pcr- test wird öfters empfohlen, weist aber oft keine mykoplasmen nach.

    Laboklin hat wohl einen mykoplasmentest herausgebracht, mehr Infos habe ich jetzt aber noch nicht.

    Das Mittel zur Wahl ist doxy, hier wird es in Tablettenform und dauerhaft gegeben. Lilli bekommt es nun auch.

  • Mittlerweile ist ein hoher Prozentsatz unserer Tiere betroffen. Bei einigen brechen Mykoplasmen nie aus, bei anderen nur in einer extremen Stresssituation, wie einer Vergesellschaftung.
    Aus diesem Grund, finde ich, sollte sich jeder Halter mit dem Thema einmal gründlich beschäftigen und sich auch informieren, was bei einem Akutfall zu tun ist. Man kann den Tieren, bei einer Früherkennung oft sehr gut helfen.
    Mykoplasmen kann man in der Regel mit einem PCR- Test (Abstich von Tränenflüssigkeit, Speichel, Nasenausfluss) feststellen. Allerdings ist der Test nur aussagekräftig, wenn das Tier einen akuten Schub hat. Ansonsten kann ein eigentlich positives Tier auch einen negativen Test abliefern.

    Meine Erfahrungen mit Mykoplasmen sind die, dass bei mir ein Pärchen zur Vermittlung untergebracht war. Beide waren augenscheinlich nicht betroffen. Ihre Augen haben nicht getränt, die Nasen waren trocken, keine Atemgeräusche.
    Da sie ein neues Zuhause gefunden haben, hatte ich, nach dem mein Kastrat verstorben war entschieden, sie zu behalten und sie mit meinen 3 Weibchen zu vergesellschaften. Das Weibchen aus dieser Paarung hat in den ersten zwei Wochen der Vergesellschaftung zusehends abgebaut. Sie war ein kräftiges munteres weißes Tier und auf einmal wirkte sie grau und eingefallen, weniger aktiv, die Nase triefte, die Atmung war hörbar. Es war keine leichte Vergesellschaftung, da alle vorhanden Weibchen "Alphaweibchen" waren und sie mussten sich arrangieren.
    Ich habe das Weibchen meinem Tierarzt vorgestellt und er meinte, dass es sich durchaus um einen Mykoplasmenschub handeln kann. Er hat keinen Test gemacht, da der Test sehr teuer ist und es sich auch bei dem Tier um ein Tierschutztier gehandelt hat. Er hat sie stattdessen gleich mit AB und Zylexis behandelt.
    Nach ein paar Tagen war der Spuk vorbei, sie ist wieder aufgeblüht und war wieder das "alte Schwein".

    Ab da an habe ich meine Gruppe als Mykoplasmengruppe angesehen und entsprechend auch beobachtet. Wenn ein Umzug in die Urlaubsbetreuung anstand, gab es immer vorbeugend etwas fürs Immunsystem und gegen Stress, ebenso wenn Tierarztbesuche anstanden usw.


    Man kann, wenn man weiss, entsprechend handeln und die Tiere unterstützen.
    Sehr wahrschlich sind sehr viele unserer Tiere betroffen.

  • Danke für die Antwort. Aber was mache ich wenn ich meine Haltung beenden möchte? Ich werde bei verschiedenen nothilfen ect. Nachfragen. Aber ehrlich gesagt möchte ich das auch mein letztes Tier hier bei mir verstirbt.

    Das sind wichtige Überlegungen!
    Es gibt leider nur sehr wenige Notstationen, die sich dem Thema ernsthaft annehmen oder /und auch Leihschweinchen vermitteln.
    Ein großes Problem ist, das Halter oft die Aufnahme eines Mykoplasmenpositiven Tieres scheuen.

    Oft wird in Notstationen auch nicht richtig hingeschaut. Hat ein Tier leicht tränende Augen, blickt man darüber hinweg oder behandelt die tränenden Augen.... Wenn nun keine Bindehautentzündung oder Verletzung vorliegt, ist es eigentlich leicht, auf Mykoplasmen zu tippen.
    Doch wer möchte bewusst ein "versuchetes" Tier im Bestand anerkennen? Dann ist ja der ganze Bestand "befallen"... .. usw.


    Jeder der selbst mal Meerschweinchen hatte, weiss, dass sie jeder Zeit mit einer Krankheit aufwarten können und so ist es sogar fast einfacher, wissentlich ein Tier zu nehmen, was besondere Bedürfnisse hat, als unwissentlich ein krankes Tier aufzunehmen.
    Als ich noch aktiv Pflegestelle war, dann für Tiere, die nicht mehr zu vermitteln waren. Es waren im Laufe der Jahre viele Tiere mit vielen verschiedenen gesundheitlichen Baustellen. Mir war es immer lieber, zu wissen auf was ich mich einlasse, als ein anscheinend gesundes Tier zu nehmen, wo ich herausfinden muss, was da nicht stimmt.

  • Aber wenn sowieso 60% oder so aller Meerschweinchen die Viecher haben, ist es doch eigentlich eh egal. Ich sehe z.B. dass unsere Tiere in Stressituationen etwas vermehrt Niesen also fünf mal am Tag statt zwei mal (also weit entfernt von Erkältung). Da könnte ich ja auch sagen „Oh, die haben Mykoplasmen“. Letzten Endes kommen die Tiere alle aus größeren Beständen und zwar drei verschiedenen. Da ist es mehr als wahrscheinlich, dass sie diese Viecher haben.

  • Aber wenn sowieso 60% oder so aller Meerschweinchen die Viecher haben, ist es doch eigentlich eh egal. Ich sehe z.B. dass unsere Tiere in Stressituationen etwas vermehrt Niesen also fünf mal am Tag statt zwei mal (also weit entfernt von Erkältung). Da könnte ich ja auch sagen „Oh, die haben Mykoplasmen“. Letzten Endes kommen die Tiere alle aus größeren Beständen und zwar drei verschiedenen. Da ist es mehr als wahrscheinlich, dass sie diese Viecher haben.

    Ja, das könnte sein. Intressenfrage: würdest du ein Schweinchen aufnehmen bei dem der Verdacht auf mykoplasmen ist?

    Mit Mykoplasmen können sich auch u.a. immungeschwächte Menschen anstecken... zoonose.

    Aber das soll keine Angst schüren!

    Wir wissen doch gar nicht was wir Menschen für Erreger, Bakterien und Co in uns tragen. Vielleicht sind wir auch oft krankheitsüberträger.

    Ich hätte halt nur gerne gewußt ob jemand Erfahrungen in seiner schweinchengruppe damit gemacht hat und wie ihr das dann z.b. mit neuen Tieren handhabt. Ob noch jemand was "neues" zum Thema mykoplasmen hat. Da sie seit längerem auf dem Vormarsch zu sein scheinen. Falls jemand noch was zum Thema giardien weiß, dann schreibt dies gerne in dem giardientread.

    Oder haben immer nur meine Schweinchen die "komischsten" Erkrankungen?🤔

  • Ich glaube, es gibt verschiedene Mykoplasmensorten. Die, die Meerschweinchen meistens haben, gehen nicht auf den Menschen. Es gibt aber wohl, welche die Meeries und Menschen haben können.


    Käme also darauf an, welche Sorte das spezielle Meerschweinchen hätte. Die Menschensorte würde ich nicht nehmen. Das kann eklig sein mit Mykoplasmen.

  • Ich meine ob du/ihr bewußt ein mykoplasmenschweinchen in eure Gruppe nehmen würdet.

    Solange man nichts weiß denkt man so wie kleine braunelle auch schrieb: Mein Schweinchen hat etwas schnupfen, oder niest ab und zu oder das Auge tränt mal. Da macht sich keiner Gedanken ob was anderes dahintersteckt.

    Aber wenn man weiß oder sich sehr sicher ist das mykoplasmen im Spiel sind, würdet ihr dann so ein Tier aufnehmen?

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