Meerschweinchen Verhalten

Meerschweinchen jagen und beißen sich

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo,


    Wir haben seid rund einem Jahr eine Vierer Bockgruppe in Außenhaltung in einer großen Voliere, die über drei Etagen verläuft. Wir haben unsere Schweinebande von einer Züchterin gekauft. Zum Kaufzeitpunkt waren die vier 1 Jahr, 7 Monate und die anderen zwei 9 und 11 Wochen alt und lebten in einer Bockgruppr mit insgesamt 7 Böcken. Die anderen drei Böcke waren zu dem Zeitpunkt 6, 4 ubd 3 Jahre alt.

    Im Frühling diesen Jahres sind die zwei Jüngerer sich gegenseitig ordentlich auf die Nerven gegangen. Frühlingsgefühle ließen grüßen. Aber alles harmonisch. Die zwei älteren haben sich rausgehalten. Der Älteste, unser James hatte das Sagen bisher. Yoshi, unser zweitältester war von Anfang an der Zurückhaltendeste und passivste in der Gruppe. Oft bleibt er allein im Erdgeschoss, wenn die anderen drei durch die anderen Etagen tüdeln usw. Auch sitzt er grundsätzlich allein in einem der Häuser, die anderen bisher immer zusammen.


    Nun hat sich seid rund 6 Wochen die Rangordnung geändert und der Jüngste, unser Nobby, hat das Zepter übernommen. Er bäumt sich permanent auf, knirscht mit den Zähnen, brummelt und jagt James und Yoshi durch den Stall und beißt ihnen mittlerweile in den Rücken/Hintern. Es wird von Woche zu Woche schlimmer. James hat seid vier Tagen ein kleines Loch im Ohr :-( wenn man sie streichelt, fühlt man die kleinen verkrusteten Stellen am Hintern der beiden. Unser Fred, der vierte im Bunde, kann mit allen und wird von Nobby akzeptiert. Witzigerweise können alle vier total harmonisch am Futternapf oder der Heuraufe sitzen und mümmeln. Es ist auch nicht permanent Stress, aber das Jagen nimmt schon von Tag zu Tag deutlich zu. Mittlerweile sind nur noch die zwei Jüngsten zusammen in einem Haus und kuscheln, oder tüdeln zusammen durch die Gegend. Die anderen zwei sind jeweils alleine unterwegs und sitzen an unterschiedlichen Stellen im Gehege. Sie tun sich auch nicht zusammen...

    Wir haben neben der Voliere für den Sommer bzw Rasen ein großes, 2,5x2,5m Außengehege. Bei gutem Wetter sind die vier also Tagsüber aufm Rasen. Aber auch da ist mittlerweile Stress. Alle vier sind weiter gut im Futter und quitschfidel, aber wir merken das Yoshi und James (vorallem aber Yoshi) mittlerweile ständigen Attacken durch Nobby ausgesetzt sind und durchaus Stress haben. Der sich aber danach, also nach der Attacke direkt wieder legt. Wir haben in der Voliere wie auch im Rasengehege etliche versteckmöglichkeiten, alle Häuser haben zwei Ausgänge, wir bauen die Ställe permanent um, damit sie immer wieder neues zu entdecken haben, bauen so, dass sie sichtschutz haben usw. Wir sind ratlos und würden unsere einst so harmonische Gruppe ungern trennen. Aber so geht es auch nicht weiter. Wir überlegen die Voliere, aktuell 4m lang und 1,0m tief und 3 Stöckig zu vergrößern oder eine neue zu bauen, damit die vier noch mehr Platz haben. Könnte das helfen?

    Ich habe gelesen, dass Männchen mit dem 2 Lebensjahr ruhiger werden. Aber solange kann ich ja nicht warten und alles aussitzen. Mein Mann hat die Überlegung, alle vier eventuell kastrieren zu lassen. Aber ist das nicht zu spät?


    Hat irgendwer Erfahrungen, Tipps oä?


    Danke im Voraus!

  • Hi,


    leider gibt es bei Bockgruppen keine Garantie, dass sie für immer funktionieren...

    Daher vorweg: Es kann gut sein, dass ihr in dieser Hinsicht eine Entscheidung treffen müsst. Evtl kann man da schon nichts mehr machen.

    Dass Meerschweinchen "kuscheln" ist eher ungewöhnlich. Sie sind nicht wie Kaninchen, die gerne auch mal dicht beieinander liegen.
    Es ist nicht gut, dass sich die Jungs blutig beißen. Ist euer Gehege auch Fliegensicher, also ist der Draht so eng, dass keine Fliegen zu den Schweinchen kommen? Gerade bei den schül- warmen Temperaturen, besteht die Gefahr, dass Fliegen ihre Eier in die Wunden ablegen. Daher bitte Vorsicht.
    Sind die Jungs kastriert?
    Falls nicht, stehen alle im vollen "Saft".... Und nein, Böckchen werden im 2. Lebensjahr nicht ruhiger... Sie können bis ins hohe Alter eine Gruppe führen und andere dominieren....


    Kein Schwein, sollte in einer Gruppe leben müssen, wo es regelmäßig gebissen und verletzt wird....

    Hast du mal ein Foto vom Gehege?

    Wichtig ist für den Winter: ist euer Schutzhaus im Winter frostsicher? Normalerweise benötigt es ab 4 Schweinchen, um ein Schutzhaus im Winter mit ihrem Körper auf Temperatur zu halten, so dass innen keine Minusgrade herrschen.
    Sollte dies nicht bei euch der Fall sein, könnte es wirklich zu Komplikationen im Winter kommen, wenn dann einer aus dem Schutzhaus ausgeschlossen wird.....

  • Hallo, ich denke für eine chase das sie friedlich zusammen leben können ist es zu späht,

    Bitte lass alle kastrieren und probier es mit 2 Zweier Gruppen, oder setzte sie einzelln.


    Es darf nicht sein das sie sich beissen und mehrere Bisswunden haben.

    Sowas darf nicht sein, und abwarten geht da auch nicht, deine Meeris leiden.


    Fals du mit der situation überfordert bist lass dir von einer Notstation oder Tierheim helfen.

  • Danke für eure Antworten. Damit habe ich gerechnet, dass es quasi zu spät ist und wir sie trennen werden müssen....


    silvia: siehst du eventuell denn die Möglichkeit, dass wenn alle vier kastriert sind, sie wieder zusammen kommen könnten? Hast du diesbezüglich Erfahrungen?


    Kleine Braunelle: Unsere Voliere hat zwei isolierte Innenställe auf der ersten und zweiten Etage sowie etliche Häuser. Zwei von den Häusern die über die ganze Voliere verteilt sind, hat mein Mann selbst gebaut und die ebenfalls mit Styropor als zwischenwand ordentlich isoliert. Des Weiteren wird die Voliere auf voller breite länge und Höhe im Winter an drei Seiten zugemacht, sodass keine Zugluft entsteht. Jetzt im Sommer ist alles offen. Die vier waren letzten Winter total zufrieden.


    Wir werden morgen früh bei unserer Tierärztin einen Termin machen, sie soll sich alle vier anschauen und dann werden wir alles bereden. Mein Mann will gleich auch noch mit der Züchterin in Kontakt treten.


    Wir wissen selbst, dass es so nicht weiter geht und wollen nur das Beste für unsere vier. Wir ärgern uns sehr, dass wir das ganze schon sechs Wochen haben laufen lassen, weil wir dachten die kriegen sich schon wieder ein 😪 aber da es jetzt immer mehr wird, wird es wohl auf die Trennung hinauslaufen. Der Garten ist groß und hat viele geschützte Ecken und mein Mann ist handwerklich begabt. Der wird sicher fix eine zweite tolle Voliere bauen. Einen der vier abzugeben, kommt für uns nicht in Frage!

  • schön das ihr so schnell handelt :thumbup:


    Bei mir hat es leider mit mehreren jungs in der Gruppe leider nie geklappt,

    einmal ging es 2 Jahre gut, dann musete ich sie trennen.

    Ich habe es fünf mal Probiert, muss aber sagen das ich da ein Weichei bin, sobald

    sie sich beissen ist bei mir fertig.

    Ich hatte drei Frühkastrierte Brüder mit Erwachsenen zusammen, ging auch nicht, habe dann

    Lang drei Gruppen gehabt.


    Bei Böcken kann das von einem zum anderen Tag kippen, das ist ganz normal.


    Super das dein Mann guten Willen ist und Handwerklich begabt :)


    Ich würde mal 2 zweier Gruppen probieren.


    Lass dir einfach von der Züchterin nicht noch mehr Böcke aufhalsen,

    die Züchterin ist für mich fragwürdig wenn sie dir unkastrierte Böcke abgibt.

  • Ich habe nur den Einwand das es für die außenhaltung 4 Tiere sein sollten. Wenn ihr sie trennt sind sie bei Kälte usw. Nur zu zweit.

    Klar, das beißen und jagen geht nicht... wollte ich nur angemerkt haben.

    Kastration bei böckchen ist nie verkehrt. Dabei kann auch ein Tier versterben, aber es ist einfacher für einen kastraten ein neues Zuhause zu finden (falls es denn mal nötig sein sollte).

    Ggf. Kann so wenn irgendwann nur noch ein Tier übrig bleibt dieses zu einem Weibchen vermittelt werden.

    Vielleicht magst du mal ein Bild von dem Gehege eurer Schweinchen einstellen?

  • Gegen die Kälte würde ich eine Heizung einbauen,,gibt da wircklich gute Sachen

    Die nicht all zu viel Strom brauchen.

    Habe seit ein paar Jahren eine Wärmematte aus der Terraristik im einsatz,

    Das geht gut und die Meeris lieben es :)

  • Dass die Häuschen mit Styropor isoliert sind ist hilfreich, reicht leider nicht aus.
    Deswegen sagt man, mindestens 4 Tiere in Außenhaltung die dann ein und die selbe Schutzhütte mit ihren Körpern aufwärmen können.


    Sind es weniger als 4 Tiere in der Hütte, haben die Körper alleine nicht genug Energie, dann brauchen sie technische Unterstützung.

    Evtl müsstet ihr sie im Winter reinholen und dann im Frühjahr, bei entsprechenden höheren Nachttemperaturen wieder raussetzen.


    Generell finde ich eine reine Böckchenhaltung in reiner Außenhaltung ein Risikoprojekt......


    So sehr, wie die 4 zerstritten sind, denke ich nicht, dass sie sich nach einer Kastra wieder verstehen werden.
    Ich würde jetzt an eurer Stelle auch auf keinen Fall noch mehr Böckchen holen.....

  • Das macht jeder anders. Ich hab hier zwei Jungbockgehege außerhalb der Geruchsweite der Weibchen. Da kommen die männlichen Lütten einer Alterskohorte (ich setze nur im Feb, Juni, Okt für 5 Wochen Paarungen) in das eine rein mit Erzieher und die Generation davor (bzw wer noch da ist) sitzt im anderen. Die Zuchtböcke hingegen sind in Verpaarungsgehegen. Da sie einander nicht grün sind, kann man sie nicht beeinanderhalten. Das sind pro Durchgang insgesamt vier Zuchtböcke. Nach Einsatz haben sie Pause und gehen entweder in den Verkauf oder werden Jungbocksitter oder gehen auch in die nächste Runde (zumeist die besten). Manchmal ist aber auch eine Funktionsstelle als Kastrat frei, dann werden sie kastriert. Ich hab hier deshalb mehrere Zuchtböcke, weil ich genetisch breit aufgestellt sein muss. Einfach nachkaufen geht nicht, ich bin europaweit die einzige reinerbige Glatthaar d.e. -Zucht. Die anderen Cuyzüchter machen überwiegend genetisches Durcheinander.

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