• Hallo, dieses Forum hat mir seit Jahren viele gute Anregungen für Fragen bei meiner Deguhaltung gegeben (danke dafür!).

    Derzeit bin ich verzweifelt und komme mit der Suchfunktion nicht weiter. Deshalb meine Fragen zur Handhabe bei Meerschweinchen, auch wenn Degus verwandte, aber andere Tiere sind. Ich hoffe, das ist erlaubt.


    Ich habe viele Tierarztbesuche mit den 5 unten beschriebenen Degus hinter mir. Meine Nager-Tierärztin kann uns hier nicht weiterhelfen – weder bezüglich eines PCR-Tests am lebenden Degu, noch bei der Gabe von Doxycyclin. Sie teilt inzwischen meine Überlegungen, dass Mykoplasmen dahinterstehen. Sie meint jedoch, man könne nichts tun, nur Sekundärinfektionen begrenzen und das Immunsystem stärken.

    Doxy sei bei Nagern sehr schlecht verträglich. Das mache keinen Sinn, den fünf Degu das jetzt zu geben.

    (ich habe auch den Artikel vom Dezember mit dem Versuch einer Sammlung von Marie-Luise hier gefunden, er beantwortet meine Fragen nicht).


    Ich liste unten Symptome und Krankheitsgeschichte auf, damit keiner sagt: „Soll die doch erstmal zum Tierarzt gehen“. Ich werde weiter zum Tierarzt gehen. Aber bisher habe ich keine ausreichende Begleitung für die Behandlung der – für mich feststehenden – Mykoplasmose gefunden. Über Kontakte in der Humanmedizin habe ich Doxycyclin-100mg-Tabletten bekommen und würde gerne behandeln, bevor es zu spät ist. Ich bin recht sicher, wenn das anschlägt, finde ich auch einen Tierarzt, der diesen Weg mit mir weitergeht. Manchmal tun sie sich bei Degus eben schwer....

    Deshalb meine große Bitte und Frage an Halter mit Mykoplasmose-Tieren:

    • In welcher Form habt ihr das Doxy bekommen? Ich lese von flüssig, Tabletten und Injektionen – anscheinend vertragen Schweinchen das (meist) ganz gut, obwohl in den "Leitlinien" von oraler Gabe abgeraten wird? Sogar von Dauergaben konnte ich lesen. Und in welcher Dosierung habt ihr es jeweils gegeben bzw. was hat sich als gut verträglich und wirkungsvoll erwiesen? (Gewicht des Schweinchens wäre wichtig – das gibt ja eine große Schwankungsbreite.)
    • Hat jemand bei einem Mykoplasmose-Schweinchen zusätzlich die Augen mit Tropfen behandelt, wenn sie entzündet waren? Mit was? Und hat es gewirkt?
    • Hat jemand ein Schweinchen, das wie mein Degu Kläuschen auffällige Gelenke und Verkrümmungen hat? Gab es hier Erfolge durch das Doxy, auch wenn das keine akute Erkrankung war?
    • Kann jemand bei Mykoplasmenschweinchen meine Beobachtung mit dem dauerhaften Penisvorfall von Firenze teilen? Ich leite das ja nur ab von den erwähnten Genitalerkrankungen – ausdrücklich beschrieben habe ich es noch nie gefunden. Aber im Gesamtbild macht es leider Sinn, dass auch Entzündungsprozesse den Rückzugsmuskel oder das Bindegewebe dort unten schwächen oder schädigen. Gab es hier Verbesserungen durch das Doxy?

    Schon jetzt danke für jeden, der das liest und noch mehr für jeden, der von seinen Erfahrungen mit Doxycyclin und Schweinchen erzählt und Tipps für die Dosierung gibt!


    Ausgangslage:

    Im Januar2024 habe ich 5 weitere Tierheim-Degus aufgenommen. Alle stammen aus einer Beschlagnahmung von 36 Degus aus einem HH im Saarland. (Ich habe seit 2016 Degus und recherchiere, tausche mich aus und berate. Derzeit habe ich insgesamt 14 Degus in kleinen Gruppen.)

    Kommen durften bewusst 5, die sichtbar "etwas hatten".

    Sobald es wärmer wurde, zeigten sich im Wechsel atypische Lungenentzündungen bei vier der fünf. Vielleicht habe ich die Atemgeräusche beim Schlafen anfangs nicht richtig wahrgenommen – erst mit dem ersten wirklich ernsten Fall. Über den Verlauf dieser Atemwegsinfektionen und die Symptome aller Tiere bin ich inzwischen auch ohne PCR-Test sicher, dass Mykoplasmen die Ursache sind.


    Nur: Das ist in Degukreisen kein Thema – auch wenn ich mich früher schon mit Einzelnen unterhalten habe, deren TA auf "die Rattenkrankheit" getippt hatte. Deshalb nun meine Fragen hier.


    Die fünf betroffenen Degus im Einzelnen, damit ihr versteht, wo wir stehen und warum ich um Wissen/Erfahrungen bitte:

    1.) Ennis: immer wieder pfeifende Atemgeräusche im Ruhezustand. AB (Convenia) hilft nur kurz. Aber großer Degu, guter Ernährungszustand. Von Anfang an dauerhaft entzündetes Auge rechts, das bereits im Tierheim tä behandelt wurde und auch bei mir auf keine der AB-Tropfen und Salben ansprach. Ich habe nach ein paar Wochen aufgegeben. Leider verdickt sich die Peripherie zunehmend. Zähne unauffällig (TÄ ist sehr zahnerfahren). Röntgen wurde bisher nicht als nötig erachtet, da nichts getan werden könnte. Ennis braucht mE dringend ein passendes AB, sonst breitet sich das immer weiter in der Kopfregon aus.


    2.) Firenze: ebenso die wiederkehrende atypische Lungenentzündung. Sicher das dritte Mal seit Einzug. Dauerhafter Penisvorfall. Nicht geschwollen, aber hängt raus. Nachdem ich ihn die ersten Wochen 1-2x täglich mit Einfangen, Säubern, Kühlen, Eincremen etc. geplagt hatte und das Stück einfach nicht drin bleibt, habe ich aufgegeben. Auch weil meine TÄ recht gelassen meinte, es gäbe einige Meerschweinchenböcke mit dauerhaft raushängendem Penis. (In der Deguwelt gilt das immer als Notfall – zumindest hat sich noch nie jemand dazu bekannt, dass er das so baumeln lässt – und nichts passiert.). Weder Firenze noch Ennis habe ich je mit ausgefahrenem Penis gesehen bei der Reinigung. Bei meinen Recherchen scheint auch das passend für Mykoplasmose: Genitalentzündungen.


    3.) Kläuschen: verkrümmte, an eine frühere Rachitis erinnernde Hinterbeine von den Knien abwärts. Röntgen ergab hellere Knochen am Kniegelenk. Sonst nichts. Dazu hat Kläuschen eine etwas verkrümmte Wirbelsäule, ein leicht gelähmtes oder auch versteiftes Hinterbeinchen rechts. Der ganze Körper sieht etwas eigenartig aus, auch weil kein Schwanzansatz mehr vorhanden ist (normalerweise bleibt bei diesen Resten nach Bissen noch ein paar cm "Stummel"). Dank seiner Jugend ist der Kleine aber hochmobil und fröhlich unterwegs mit angepasster Einrichtung. Leider ebenfalls schon zweimal aufgefallen wegen pfeifender Atemgeräusche (bei gutem Allgemeinzustand – atypische Lungenentzündung). Auch das passt zu Mykoplasmen: Gelenkentzündungen. Vermutlich schon sehr jung. Er ist deutlich kleiner als der Durchschnitt.


    4.) Kurti: ebenfalls sehr klein. Insgesamt aber gut beieinander. Als einziger der 5 noch keine Atemgeräusche gehabt. Er wurde ausgewählt, weil sein rechtes Auge verletzt aussah. Letztlich ist es nur deutlich kleiner als das linke (meine TÄ erklärt es durch Inzucht, Mikrophtalmie. Meine Recherchen ergeben, dass es beides sein kann: Inzucht, wie auch ein durch frühere Kampf-Augenverletzungen oder andauernde bakterielle oder virale Infektionen verursachter "Phthisis bulbus" (Augapfelschrumpfung). Anfangs war das Auge auch wässrig – aber es sah bald nicht mehr entzündet aus, sondern nur noch gelegentlich rötlich-wässrig. Letzteres könnte auch ein Mykoplasmenzeichen sein ("rote Tränen" Porphyrine Absonderung) – für den Degu sind mir solche roten Tränen bisher noch nicht untergekommen. Allerdings ist das das Einzige, was sich wirklich besser entwickelt hat: Kurtis kleines Auge scheint seit 2-3 Monaten zur Ruhe gekommen zu sein.


    5.) Theo: Auch kleiner. Wurde wegen seines Penisvorfalls mit ausgewählt. Allerdings bekommt er den (wie Ennis) nur, wenn er Stress hat. Als er hier ankam, war das Stück drin und auch nach Untersuchungen, bei denen es direkt raushängt, ist es schnell wieder aktiv muskulär kontrollierbar. Theo hatte bisher den einzig kritischen Verlauf dieser Lungenentzündungen und war der Grund, weshalb ich hier genauer hinhörte und immer wieder zum TA ging. Aus dem Schlafpfeifen wurde ein Aufregungs-Atempfeifen und dann auch eine Nahrungsverweigerung. Ihm konnte mit Depot-AB geholfen werden, (vermutlich also eine Sekundärinfektion) – er fraß schon am nächsten Tag wieder und beim Abhören zeigte sich längere Zeit nichts. Wochen später jedoch leider schon, als er routinemäßig mit abgehört wurde. Pfiff.


    Es geht leider nicht weg, trotz guter Fütterung, UV-B-Lampe, sauberen Gehegen und kleinen, harmonischen Gruppen. Ich möchte es so gut wie möglich machen und akut macht mir Ennis geschwollenes Auge und seine veränderte Haltung (beo gleichem Gewicht - müder - Buckel. TA: Kein Befund außer Atmung) die drängendsten Sorgen.


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo, mit degus kenne ich mich überhaupt nicht aus.

    Das doxy 50mg Tabletten (die dosierung schreibe ich nicht gerne öffentlich da es individuell angesetzt werden muß) erfolgt hier 2x tgl. Habe schon das 3. Schweinchen welches es dauerhaft bekommt. Es wurde hier immer gut vertragen, es gab nie Probleme.

    Eins der dauerpatienten hat das doxy bekommen damit sich keine mykoplasmen vor sein Herz setzen, er hatte u.a. einen perikarderguß.

    Unterstützend gibt es hier auch flohsamen, aber ob degus das dürfen? Keine Ahnung.🤷‍♀️

    Ein pcr- test auf mykoplasmen kann bei euch nicht gemacht werden? Am Auge (tränenflüssigkeit) oder Nase oder rächen?

    Ich drücke euch jedenfalls die Daumen.🍀

  • Hui,

    ich finde es nicht ohne, hier Medikamententips /Dossierungen zu erfragen.
    Zumal es hier im Forum um Meerschweinchen und nicht um Degus geht. Die Tiere unterscheiden sich doch nicht wenig....


    Mykoplasmen haben auch einiges mit dem Immunsystem zu tun. Ist dies angeschlagen, durch Stress oder andere Krankheiten, dann wird es oft schlimmer.

    Stress kann sein: falsche Gruppenzusammensetzung, Umzug, zu kleines Gehege usw....

    Ich kenne Schweinchen, die an Mykoplasmen gelitten haben. Wichtig war hier immer die Stärkung des Immunsystems. Augentropfen gab es nie.... Inhaliert wurde auch nur im absoluten Notfall.
    Es gab eine Kur mit Zylexis und Ab.


    Einen PCR Test kann man machen, evtl ist eine leichte Narkose notwendig:

    - Rachenabstich

    - Abstrich der Tränenflüssigkeit.


    Evtl findest du hier noch Infos.


    https://www.cavia-care.de/tipp…und-tierarzt/mykoplasmen/

    https://meerschweinchenwiese.d…serkrankungen/mykoplasmen

  • Hallo, danke für die Links, die kenne ich sehr gut, ebenso wie einige wirklich hilfreiche Rattenseiten.

    Nur sind die Ratten den Degus tatsächlich weit ferner in fast allem.

    Das hier ist und wird auch keine Leichtfertigkeit - ich suche schon seit Monaten Infos zusammen (und lande eben auch immer wieder hier bei der Suchfunktion oder eben bei Cavia-Care.


    Und im besten Fall finde ich auch noch eine TÄ, die mich hier begleitet. Aber ich würde (aufgrund bitterer Erfahrungen mit TÄ) die "Lernkurve" gerne gleich recht weit oben beginnen und das ist mit den Tierärzten bei Degus noch schwerer als beim Schweinchen, einfach weil sie noch seltener und noch nicht so lange gehalten werden, viel kleiner sind (Problem auch bei Blutbildern) usw. Das mit den Medis hingegen ist tatsächlich kein Problem (außer, wenn viel Zucker im Spiel ist). An meinen Degus wird nicht rumprobiert, nur weil der TA sich verrechnet und viel zu vorsichtig oder viel zu hoch dosiert....

  • Hallo und vielen Dank, dass Du Dich so schnell meldest: Deine Beiträge hatte ich schon immer mal wieder gefunden mit den 50mg-Tabletten. Wollte aber nicht da durnter kommentieren.

    In welcher Form gibst Du denn die Tabletten - aufgelöst? Sie werden kaum so lecker sein wie Traumeel u.ä., dass sie so gefuttert werden oder doch?


    Flohsamengabe wäre problemlos möglich , wie bei den Chins auch. Gut zu hören,dass sich das bei Dir bewährt hat. Ich hätte eher mit Probiotika uo R.akut/colosan stabilisiert - je nach Verlauf.


    Das mit dem PCR-Test ist vermutlich eher Ansichtssache an meiner TÄ, wobei sie eigentlich wirklich sehr erfahren ist . Sie meint, es ginge nur richtig sicher bei einer Obduktion. Eine Degu-Nase dürfte tatsächlich zu eng sein und die Nasen laufen zum Glück derzeit alle nicht - aber allein Ennis Auge müsste schon etwas infizierte Flüssigkeit ergeben. Hier müsste ich noch weiter als die Stunde Fahrt, die ich zu ihr schon fahre nun jemand finden, der uns das noch bestätigt und behandeln kann. Und zwar so, dass dabei auch fachkundig immer der ganze Degu einschließlich Zähne im Blick ist. Mit Gasnarkose wo nötig. Da wird es schon seeeehr dünn im großen Umkreis. Vielleicht nach Ettlingen in die Kleintierklinik.

  • Ich hatte eine sehr ähnliche Erfahrung mit meiner Meerschweinchen, und ich habe ebenfalls Doxycyclin zur Behandlung eingesetzt. Bei uns hat es wirklich sehr gut gewirkt. Die Symptome haben sich nach einigen Tagen merklich verbessert, und das Tier wurde deutlich aktiver. Es ist ein sehr wirksames Antibiotikum, besonders wenn man den Verdacht auf Mykoplasmose hat. Wichtig war für mich, das Antibiotikum genau nach den Anweisungen zu dosieren und den gesamten Behandlungszyklus abzuschließen, um Rückfälle zu vermeiden.


    Ich stimme dir auch vollkommen zu, dass die Qualität des Doxycyclins entscheidend ist. Ich habe darauf geachtet, nur hochwertiges Doxycyclin zu verwenden, um sicherzustellen, dass die Behandlung effektiv und sicher ist.