Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Lähmung der Hinterbeine

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,

    meine Luna kann seit Montag nicht mehr selbst laufen,da ihre Hinterbeine wie gelähmt sind,vor allem das linke.


    Sie kann etwas robben und heute hat sie es auch geschafft selbst aufzustehen und ein paar wackelige Schritte zu gehen, vorher ging das nur wenn ich sie hingestellt und die Füße positioniert habe. Aber sie verlässt dann schnell die Kraft und dann fällt sie um und bleibt auf ihrer linken Seite liegen.

    Sie scheint zumindest links kaum Gefühl drin zu haben, die Füße wirken auch sehr schlecht durchblutet,da sie sehr sehr blass sind,zudem hat sie auf der rechten Hinterfußoberseite 2 Wunden.


    Sie ist aufmerksam und frisst,aber kann sich eben kaum fortbewegen.

    Beim Tierarzt wurde sie u.a. geröntgt,es konnte aber keine konkrete Diagnose gefunden werden, der Abstand zwischen zwei Lendenwirbeln wirkte recht "eng",ansonsten sah man nur ihre starke Arthrose.


    Sie bekommt nun seit Dienstag Cortison,Novalgin (Meloxicam verträgt sie nicht),B-Vitamine und Vitamin C (sowie AB wg der Wunden und was für den Darm).


    Morgen haben wir wieder Termin und meine Tierärztin hat mir nahegelegt sie einzuschläfern,wenn bis dahin keine sichtbare Besserung ist,ich schwanke hin und her,da eben manchmal so wie heute doch kleine Teilerfolge da sind, die Chancen sind aber denk ich sehr gering das es wieder wird,zumal sie schon 9 Jahre alt ist.

    Es bricht mir das Herz sie so zu sehen wie sie will und nicht kann.

    Zu allem Übel fahren wir Donnerstag eigentlich in den Urlaub...


    Hat jemand Erfahrungen, Ratschläge,Meinungen?

  • Hi,

    eine schlimme Geschichte.

    Ich würde sie tatsächlich erlösen lassen.


    1. Das Meerschweinchen kann nicht so leben, wie es möchte, es hat zudem schon Wunden an den Füßen.

    2. Es bekommt seit einer Woche die Medikamente, diese haben nichts bewirkt.

    3. Das Schweinchen ist bereits 9 Jahre alt.

    4. Ihr wollt in den Urlaub fahren, wer sollte es, wenn ihr weg seit, engmaschig versorgen und derjenige müsste die Lage dann auch entsprechend einschätzen, wann der Zeitpunkt der Erlösung gekommen ist. Für eine Urlaubspflege keine schöne Situation....


    Es tut mir sehr leid.


    Viele Grüße,

    Kleine Braunelle.

  • Das Problem hatte ich auch mal bei einem Schweinchen. Es hatte in einem hinterbein knochenkrebs. Erst war es ein humpeln, dann war es so das sie ihre Hinterbeine hinterherzog. Auch sie war noch aufmerksam, fraß und die Gruppe hatte sie (sie war die chefin) nicht ausgegrenzt. Ich mußte sie jeden Tag waschen da sie natürlich auch in ihrem Urin lag. Leider gab es für sie keine Chance.

    Ich denke ihr habt alles versucht. Ihre Lebensqualität ist schon eingeschränkt,sie nimmt noch teil aber auch unter dem Aspekt das ihr in den Urlaub fahrt würde ich sie gehen lassen.

    Manchmal sagt man Medikamente Brauchen bis zu 2 Wochen um ihre Wirksamkeit voll zu entfalten. Aber eine Besserung sollte schon zu sehen sein und das was Luna an Medikamenten bekommt hört sich sinnig und gut an.

    Alles Gute für euch.🍀

  • Unsere Sofie hatte auch einmal eine Lähmung der Hinterbeine. Ich dachte auch ans Einschläfern. Aber der Tierarzt riet davon ab. Die Verdachtsdiagnose war ein eingeklemmter Nerv an der Wirbelsäule. Sie war aber damals auch erst 1 Jahr alt. Sie bekam u. a. Vitamin A verabreicht. Nach 4-6 Wochen hatte sich wieder alles normalisiert und sie lebte danach noch einige Jahre völlig beschwerdefrei. Unser Tierarzt hat das schon öfter erlebt und wollte sie daher nicht einschläfern.

  • Lieben Dank für eure Antworten und euren Zuspruch!


    Natürlich würde ich sie so nicht in die Urlaubsbetreuung geben..es fühlt sich einfach nur mies an sie direkt vorm Urlaub einzuschläfern.

    Auch wenn die Chancen wohl im 0,.. Bereich sind das es nochmal werden würde,und es so ja auf Dauer ohnehin nicht bleiben kann.

    Andere Option wäre nur den Urlaub abzublasen...um sie aber eben evt auch einfach ein paar Tage später einschläfern zu lassen...wäre der Urlaub nicht hätt ich eben wahrscheinlich ne Grenze von zwei und nicht von einer Woche gesetzt.

  • Schweineleben Bist du sicher das es Vitamin A war,ergibt für mich spontan keinen Sinn,kenne nur B für Nerven etc?

    Und hatte sie auch eine schlechte Durchblutung der Hinterbeine?


    Mit einem 1 Jahr alten Schwein würd ich tatsächlich auch noch mehr Hebel in Bewegung setzen,sie war ja wahrscheinlich vorher fit.. Luna ist ja vorher schon gehoppelt wegen ihrer Arthrose,also hat auch von vornherein nur noch wenig Muskeln hinten..

  • Ich kann nachempfinden wie blöd die Situation gerade für dich ist. Hatte letztes Jahr ähnliches mit meiner Mallow, ihre Arthrose wurde ne knappe Woche vor Urlaubsantritt so schlimm, dass sie immer wieder umfiel und manchmal alleine nicht mehr hochkam. Ich sagte der Urlaubsbetreuung (Pflegestelle einer Notstation, sie genießt mein volles Vertrauen) daraufhin, entweder ich bringe sie mit oder lasse sie noch kurzfristig am Tag des Bringens einschläfern.

    Mallow fing sich zum Glück zwei Tage vorher wieder, trotzdem gab ich der Betreuung die Erlaubnis sie nach eigenem Ermessen erlösen zu lassen, sollte es wieder schlimmer werden. Wurde es zum Glück nicht.


    Ich sehe und kenne dein Schweinchen ja nicht, aber von dem was du schreibst, klingt es leider eher weniger gut. Ich würde sie aufgrund dessen nach meinem Bauchgefühl gehen lassen.

    Kann es vielleicht sein, dass sie aufgrund des Muskelabbaus im Alter und der starken Arthrose keine Kraft mehr hat in der Hinterhand zum Stehen, Laufen usw? So etwas wäre ja leider eher nicht heilbar.

    Generell bin ich inzwischen der Ansicht, Tiere in einem hohen Alter und/oder mit einer Reihe an unheilbaren Vorerkrankungen muss man nicht mehr durch sämtliche Therapien ziehen, wenn die Aussicht ungewiss oder gar schlecht ist, dass sie wieder ein erfülltes Leben führen können. Da vertraue ich auch sehr auf die Einschätzung und Erfahrung meiner Tierärztin.

  • Ich vertraue da grundsätzlich auch auf die Meinung meiner Tierärztin, sie würde auch nie grundlos einschläfern.

    Das Cortison hätte lt ihr schon eine deutliche Verbesserung bringen müssen inzwischen,wenn es denn was behandelbares ist.

    Aber auch sie hat es u.a. mit dem Hintergrund der Urlaubsbetreuung begründet, sonst würden wir wohl beide noch etwas zuwarten,da sie keine Schmerzen zu haben scheint. Und das ist es was mir solche Bauchschmerzen macht. Und grade heute ist sie wieder recht aktiv,das macht es nicht leichter.


    Wahrscheinlich geht es eher in Richtung eingeklemmt/Bandscheibenvorfall/Ischämie, da die Verschlechterung ganz plötzlich kam. Sie hatte sich an dem Tag massiv ausgekotet und gepinkelt und war ab da wackelig (wo ich noch dachte das sie vom massiven Ausscheiden so geschwächt ist),und dann fing sie an nur noch zu robben oder wenige wacklige Schritte zu schaffen. Die massive Arthrose macht die Aussichten dabei natürlich nicht besser.


    In der Urlaubsbetreuung (Tierpension) sind sie zum ersten Mal, so eine Verantwortung kann ich dorthin nicht übertragen. Es war schon schwierig genug jmd zu finden der überhaupt vorerkrankte Tiere betreut.

  • Ich kennen leider insgesamt 2-3 Fälle, die genau diese Problematik aufgewiesen haben und wo keine Medikamente geholfen haben....

    "Vorne" am Tier war alles gut und ab der Mitte ging immer weniger, bis nichts mehr.
    Leider ging keiner der Fälle gut aus, man hat bei dem einen oder anderen Tier wochenlag herumprobiert, die Halter haben die Tiere immer wieder baden müssen, weil sie sich eingekotet haben und weil sie im Urin gelegen haben... Auch wenn sie vorne am Kopf munter waren, war das alles für sie nicht leicht und bezweifle, dass es den Schweinchen damit auch gut gegangen ist.

    Und immer wieder war da diese Hoffnung, dass es noch etwas werden kann....

    Die Tiere selbst wollten zum Futter kommen, wie ihre Freunde auch, doch sie kamen nur schwer vorwärts. Sie sind durchs Gehege gerobbt....
    Ja, die Tiere selbst wissen vielleicht nicht, was mit ihnen los ist. Sie wissen, dass sie sich nicht so bewegen können wie vorher aber sie wissen nicht, dass sie vielleicht querschnittsgelähmt sind. Das ist das einzig Gute dabei. Es ist ihnen nicht bewusst, wie schlecht es um sie steht.
    Dein Schweinchen hat schon einen offenen Fuß, die Durchblutung ist nicht so gut, wie sie sein sollte....

    Reagiert sie, wenn du ihre Füße hinten anfasst oder sie vielleicht leicht in die Fußsohle "piekst"? Zuckt der Fuß, oder zieht sie das Beinchen leicht an, oder spürst du einen noch so kleinen Wiederstand im Bein?

  • Einkoten tut sie nicht,sie köttelt ganz normal..

    Die Wunde am re. Fuß hat mit der aktuellen Lage nichts zu tun und ist auf dem Fußrücken,trotzdem halt ein weiterer Krankheitszweig,der mit geringer Durchblutung auch schlechter heilen wird.

    Am re. Fuß reagiert sie mehr und zuckt dort auch zurück,links kaum bis nicht. Über den linken stolpert sie auch beim laufen,dort ist die Wahrnehmung nicht da. Daher fällt sie auch immer nach links.

  • Ich persönlich würde eine weitere Diagnostik (CT) machen lassen um eine Ursache dafür zu finden. Ohne wirklich zu wissen was es ist würde ich mir schwer tun eine Entscheidung zu treffen.

    Könnte man denn einen Bandscheibenvorfall oder einen eingeklemmten Nerv behandeln?


    Ich wünsche euch viel Kraft.

  • Das käme immer darauf an wo der bandscheibenvorfall oder eingeklemmte nerv sitzt.

    U.a. Vitamin b und cortison sind schon ganz gut.

    Ich persönlich bin eh kein urlaubswegfahrer von daher würde ich tatsächlich wenn es ihr nicht schlechter geht ihr mindestens 2 Wochen mit den Medikamenten geben. Wenn sie aber weiter wund wird, sie gemobbt wird und nicht mehr munter wirkt würde ich sie gehen lassen. Kann sein das es ihr bis Freitag gut geht und sie dann rapide abbaut. Man weiß es nicht. Aber ich würde auch auf die tierärztin hören wenn du ihr vertraust.

    Egal wie du dich entscheidest, du kennst deine Luna am besten. Und hier gibt es keine falsche Entscheidung egal was ihr nun macht. 🍀

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