Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen kann schlecht atmen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Kleine Braunelle Da brauchst Du nicht vor Ort nachschauen. Man kann sicher auch aus der Literatur herausfinden welche Pflanzen / Gräser im natürlichen Habitat der Meerschweinchen wachsen. Diese Gräser werden sie dann wohl auch fressen. Aber da muss man in Biologie und Geographiebücher gucken.

    So leicht ist das nicht.
    Ich hoffe sehr, dass dem Schweinchen von umi geholfen werden kann.
    Darum geht es.
    Und noch steht nicht fest, ob der Gries die einzige Ursache für die Gewichtsabnahme ist oder ob noch mehr dahinter steckt.
    Auf jeden Fall drücke ich die Daumen!

  • Danke Amyseleven für die Info mit dem Urin, das hilft mir sehr weiter. Ich beobachte täglich seine Kötteln, aber die sind eigentlich ok, könnten nur mehr und größer sein.


    Ich bin sehr dankbar, dass ihr eure Erfahrungen teilt, muss aber auch gestehen, dass ich gerade bisschen überfordert bin.

    Meine zwei Jungs leben in einem C&C Käfig (5x2 mit einem Loft). Sie bekommen mehrmals die Woche Auslauf und dürfen sich in der Wohnung austoben. Das hat die letzten 5 Wochen nicht geklappt, weil ich frisch umgezogen bin, aber seit diesen Donnerstag lasse ich sie wieder öfters raus. Sie bekommen von mir täglich Romana Salat, Paprika, Gurke, Knollengemüse (Möhren, Knollensellerie oder Pastinake) und Fenchel. In Abwechslung gebe ich sonst noch Chicorée, Radicchio und Endivie (je nach Verfügbarkeit). Möhrengrün gibt es, wenn ich ihn mal im Laden sehe, manchmal nehme ich eine Wildkräutersalat Mischung mit und in kleinen Mengen bekommen sie noch Kräuter (Minze, Petersilie, Koriander). Beim Stangensellerie füttere ich hauptsächlich die Blätter, aber das auch in eher kleinen Mengen. Ein frischer Wassernapf steht immer zur Verfügung. Pellets habe ich vor einem halben Jahr abgesetzt.


    Beide meiner Jungs bekommen tatsächlich schnell die Schnauze voll von einer Sache. Ich kann z.B. nur eine Möhre über die Woche verteilt geben, in der nächsten Woche wollen sie es schon nicht mehr. Seit Freitag gebe ich ihnen kein Knollengemüse mehr, weil ich gelesen habe, dass man es bei Diabetes reduzieren soll (im Grunde weiß ich ja noch gar nicht was er tatsächlich hat). Werde mich auf jeden Fall noch weiter einlesen, auch bzgl. des Heus und am Montag entsprechend einkaufen gehen. Wenn ihr Verbesserungsvorschläge zum Speiseplan von mir habt, bitte gerne schreiben!

    Ich muss aber auch sagen, dass ich jetzt froh wäre, wenn er überhaupt etwas vom Frischfutter fressen würde, das interessiert ihn derzeit nicht so wirklich. Wir behandeln ja immer noch seine Atmung und parallel die Haarlinge, da kam für den armen einiges auf einmal.

  • Im Moment ist das wichtigste, dass er überhaupt frisst. Der Rest kommt nach Diagnose und der Einfachheit halber in folgender Reihenfolge:

    1.) Als Heu Heu vom 1. Schnitt ohne Luzerne mit geringem Kräuteranteil verwenden (Wiesenheu passt meistens)

    2.) weglassen von allen anderen was getrocknet ist

    3.) Erhöhung der Frischfuttermenge, insbesondere viel wasserreiches Frischfutter füttern. Sowohl für Diabetes als auch auch Blasengrieß sind Gras, Salate, Gurke, grüne Paprika gut geeignet. Diese kann man dann ERGÄNZEN mit mit frischen Kräutern von der Wiese und Küchenkräuter, Kohl, Wurzelgemüse. Je nach Diagnose kann man bei dem einen oder anderen lockerer sein. Gemüsegrün ist häufig mineralstoffreich, also auch bei Blasengrieß nicht in Riesen Mengen füttern.


    Diese Fütterung ist Stand der tierärztlichen Empfehlungen. Ob das immer so bleibt weiß ich nicht.


    JETZT ist es in jedem Fall nicht so wichtig. Jetzt muss das Tier irgendwas fressen. Ich würde nur aufs Heu schauen und ggf. Die nächste Heubestellung anpassen.

  • Küchenkräuter sind stark calziumhaltig......
    Sie bitte nur als Leckerchen geben.

    Fenchel, Brokkoli, Kohlrabiblätter, Blumenkohlblätter und Karottegrün sind ebenfalls stark calziumhaltig...
    Hier würde ich auch raten, sie wegzulassen oder nur geringe Mengen zu geben.

    Und wie gesagt die UTI KN Tabletten. Super Zeug, kann man dauerhaft geben.

  • Hi,

    Stangensellerie kannst du alles füttern. Er ist harnfördernd und sie urinieren mehr. Wenn du Küchenkräuter gibt, kannst du ihn gut in Kombination füttern.
    Sollte eine Diabetes vorliegen, ist es wichtig, Zucker zu reduzieren. Rote und gelbe Paprika, Möhren, Obst sowieso, enthalten mehr Zucker. Diese wirst du dann, und anderes, stark reduzieren oder ganz weglassen müssen.

    Aber warte erst einmal die Blutuntersuchung ab. Wer weiss, ob es tatsächlich Diabetes ist.
    Frißt er Päppelbrei gerne? Falls ja, kannst du ihn auch stark verdünnt in einem Schälchen anbieten. Und zwar so verdünnt, dass er nicht satt macht. Dieses Schälchen darf halt nicht allzu lange im Gehege stehen, weil sich sonst Bakterien darin ansiedeln. So 1-3. Std. geht aber schon. Manche Tiere lieben diesen Brei und man kann sie dann wunderbar zur Wasseraufnahme bringen.

  • Ein Bestandteil von den UTI Tabletten wird aus Schalentieren gewonnen.

    "Zusammensetzung: Grünmehl, Weizendunst, Birkenblätter-Konzentrat 5 %, N-Acetyl-Glucosamin (Schalentiere) 5 %, Goldruten-Konzentrat 5 %, Dicalciumphosphat, Weidenrinde, Kahles Bruchkraut, Ackerschachtelhalm, Magnesiumstearat, Wacholderbeeren"

    Falls das für dich ein Punkt sein sollte. Meine Tierärztin empfiehlt als Alternative die Eurologist Tabletten.

  • Leute, ich hab tatsächlich mal Exceltabellen gemacht bzgl. Calcium / Phosphor und Gesamtcalciummenge. Ja, es ist richtig, dass man bei Kräutern ein wenig aufpassen muss. Aber absolut gesehen kommt das meisten Calcium, das die Tiere aufnehmen aus dem Heu. Ein Tier das 50g Heu frisst und 300g verschiedenes Frischfutter nimmt an Trockenmasse 40g Heu (oder etwas mehr) auf und 60g Trockenmasse Frischfutter. Die meisten Tiere fressen mehr Heu und weniger Frischfutter. Da sieht man schon den gigantischen Hebel, den man mit dem Heu hat. Doppelt so viel Calcium im Heu (Luzerneheu statt Wiesenheu) bringt 50% mehr Gesamtcalcium. Ob man dagegen 10 oder 20g frische Kräuter füttert (ca. 2 bzw. 4 g Trockenmasse) fällt für die Gesamtcalciummenge überhaupt nicht ins Gewicht und diese bringen überdies noch 8 bzw. 16 ml Wasser ins Schwein.

    Es ist natürlich trotzdem keine gute Idee den Tierchen 100g Kräuter und 50g Möhrengrün am Tag vorzulegen. Aber nur damit klar ist WO der große Hebel ist: Beim trockenen Futter.

  • Ich will Dir Deine Erfahrung gar nicht absprechen, aber das was Du da betrieben hast ist Finetuning. Wenn sie vorher schon wenig Heu und viel Frischfutter gegessen haben, hast Du den wichtigsten Schritt ja schon erledigt gehabt: Getrocknetes runter und Frisches rauf. Die meisten Halter und Schweinchen müssen den aber noch machen. Wenn der erledigt ist und das nicht ausreicht, dann kommt Schritt 2: Calciumgehalt im Frischen reduzieren. Aber das ist Schritt 2. Du hast halt vorher schon gut gefüttert und nur noch optimiert.

  • Es geht nicht ums Finetunig. Es geht darum, dass das, was empfohlen wird, nicht ausgereicht hat und teilweise auch nicht passt.

    Schweinchen trinken wenig. Die Empfehlung, Gemüsesäfte usw. anzubieten birgt auch Gefahren. Wenn ein Gemüsesaft den ganzen Tag im Schälchen steht, bilden sich viel schneller Bakterien, als bei normalem Wasser.

    Tiere die ausreichend Grünfutter bekommen, trinken kaum bis gar nicht. Und auch sie haben Blasenprobleme.
    Die Rechnung, wie sie oft empfohlen wird, geht häufig nicht auf.
    Halter, die sich daran halten, wiegen sich dann in Sicherheit. Und ich kenne niemanden, der sich daran gehalten hat und der damit ausgekommen ist. Die meisten geben täglich Rodicare Uro dazu bishin zu extra Wassergaben mit einer Spritze.. usw.
    Sollten weiterhin diese Zugaben notwendig sein, passt doch die Fütterung noch nicht.
    Und nein, nicht alle Blasenschweinchen haben aus genetischen Gründen damit Probleme, das glaube ich nicht.


    Hinzu kommt, dass doch hier auch erst einmal festgestellt werden muss, was eigentlich im argen ist.
    Wenn eine Diabetes vorliegen sollte, verändert sich die Fütterung noch einmal. Daher würde ich tatsächlich erst einmal die Diagnose abwarten und dann schauen, was das Tierchen überhaupt noch fressen darf. ;)

  • Ok, wir halten fest, dass Du mit der gängigen Lehrmeinung aus nachvollziehbaren Gründen unzufrieden bist.


    Da kann sich jetzt jede Leser:in ein eigenes Bild machen, ob sie - wie eigentlich von allen Tierärzt:innen empfohlen - im Falle eines Blasenproblems zunächst die von mir aufgezählten Baustellen angehen und danach vielleicht noch das ein oder andere austauschen oder ob sie aufgrund Deiner Empfehlungen zunächst Frischfutterkomponenten austauschen.

  • Mit der von mir zusammengestellten Ernährung hat sich das Blasengriesproblem erledigt.
    Die Tiere brauchten weder mehr Wasser, noch Gemüsesaft noch Rodicare Uro zu sich nehmen.

    Sie konnten sich ganz normal ernähren. Sie waren mit allem was sie brauchen, eingedeckt, Blasenprobleme waren Geschichte.
    Und das galt für all 4.

    Dieser Prozess wurde auch tierärztlich Überprüft und ich habe die Umstände auch lange mit meinem Tierarzt besprochen.


    Die allgemein, von den Tierärzten empfohlene Ernährung bei Blasenproblemen im Netz hat bei mir, bei all meinen Tieren nicht dieses Ergebnis gebracht.

    Ob sie alleine auf Wissenschaftlichen "Erkenntnissen" beruht (Pflanzeninhaltsstoffe usw... oder auch immer wieder in der Umsetzung bei Schweinchen bestätigt wird, weiss ich nicht)

    Und ich weiss nicht, ob Halter die Ernährung umstellen und sich dann auch damit zufriedenstellen, so dass es auch nicht immer eine Rückmeldung gibt. Wenn der Gries keine Probleme mehr macht, dann geht man in der Regel auch nicht zum Arzt.


    Ich wollte eine Antwort haben und nicht nur "keine Probleme mehr haben".



    Nun mag jeder für sich entscheiden, was er machen mag und was nicht. ;)

  • Werschweinchen Ich werde das im Hinterkopf behalten, vielen Dank!


    Ich finde eure Diskussion übrigens sehr spannend und wichtig. Die Schweinchen unterscheiden sich natürlich auch und letztlich müssen die HalterInnen schauen, wie es am besten passt. Ich glaube tatsächlich auch, das die empfohlene Ernährung nicht perfekt ist und hoffe es wird dahingegen weiter geforscht.


    Kleine Braunelle Mein Schweinchen frisst Päppelbrei gerade nur aus der Spritze. Das nimmt er dann gut an aber wenn ich es ihm vor die Nase stelle, interessiert es ihn nicht. Gestern wollte er auch nichts außer Sellerie essen. Ist das aber nicht auch kalziumreich?


    Danke Frieda1 für die Zusammenfassung :D Blöde Frage, aber wie weiß ich was für ein Schnitt das Heu hat? Vorher hatte ich beim Bauern bestellt, da war das angegeben. Das mache ich jedoch nicht mehr weil es heißt, dass das staubiger ist und wir kämpfen ja noch mit seiner Atmung und den Mykoplasmen. Derzeit bekommen sie Wiesenheu und Timothy Heu.

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