Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Schweinchen 3,5 frisst nicht mehr

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Was ich jetzt schreibe, sind keine Vorwürfe, es sind Fakten.
    Und in der Tierhaltung ist Liebe leider nicht genug, Liebe ist nur ein kleiner Faktor und er garantiert nicht das Wohlergehen des Tieres!

    Er schützt nicht vor Krankheit, macht keine artgerechte Haltung, verschafft keinen Zugang zum Tierarzt. Es ist lediglich eine Emotion!


    1. Meerschweinchen sind schnell für kleines Geld gekauft. Kaum einer denkt daran, was auf ihn zukommt, wenn sie krank werden. Vor der Anschaffung sollte immer geklärt werden, welcher Heimtiererfahrene Tierarzt für die Tiere in Frage kommt. Finde ich keinen und starte ich trotzdem mit der Haltung, nehme ich ein "Lebensrisiko" der Tiere in Kauf, setzte ihr Wohl, hinter mein Bedürfnis, sie zu halten.

    Und ja, viele Halter nehmen deswegen lange Strecken zu Tierärzten in Kauf! Mein Tierarzt war auch nie Fußläufig und jeh nach Fachrichtung bis zu 120 km entfernt! Dies habe ich in Kauf genommen.

    2. Jeder Halter sollte sich vor der Haltung oder kurz nach dem Einstieg über eine sogenannte Nofallapotheke informieren. Gerade wenn man weit weg vom "Schuss" wohnt, kann diese Leben retten! Auch für Feiertage oder Wochenenden kann so eine Notfallapotheke Leben retten!
    Und trotzdem wird diese Notfallapotheke niemals einen kompetenten Tierarzt ersetzen!

    3. Ein Forum ersetzt niemals!!!! einen Tierarzt. Es sind immer nur Tips die man von Leuten bekommt, die das Tier nicht sehen und auch niemals die ganze Situation erfassen können. Es sind lediglich nur kleine Hinweise, mehr nicht. Es kann keine Diagnose erstellt werden! Und wenn ein Tier sich vor Schmerzen zurückzieht, weil es Blähungen hat, ist Fenchel- Tee ein kleines "Goodie", aber niemals die Heilung!

    4. Zeit ist Leben. Sind Meerschweinchen krank zählt jede Minute, jede Stunde. Umso eher man handelt, umso eher kann ein Leben gerettet oder großes Leid erspart werden.


    Egal was jetzt passiert, ob das Tier die Nacht überlebt oder nicht, rate ich dir, wenn du bei der Meerschweinchenhaltung bleiben möchtest und so etwas nicht mehr erleben möchtest, dass du dich um einen gescheiten Heimtierarzt + Notdienst kümmerst.

    Und ja, es kann durchaus sein, dass man auch mal eine längere Strecke zurücklegen muss, um ein Leben zu retten. Kannst du dies nicht, musst du dann selbst damit klarkommen oder eine andere Lösung finden.
    Dann solltest du dir ganz dringend eine Notapotheke zulegen. Dazu gehört allerdings auch eine Kenntnis zu den Medikamenten. Du musst wissen, dass Novalgin Schmerzen lindern, dass du damit aber auch, bei nicht Sachgemäßer Anwendung, ein Tier töten kannst.


    Ich kann dir die Webinare von Frau Dr. Ruf empfehlen. Wenn du eines dort einmal belegt hast, kannst du Teil der Kommunity werden, ihr direkt Fragen, auch medizinischer Art, auf Facebook stellen. Dann hast du gleich eine Tierärztin, die dir weiterhilft und nicht ein Forum, voller Halter. Gerade wenn du keinen Tierarzt direkt vor Ort hast, ist das vielleicht hilfreich.
    Ich habe diese Seminare auch gemacht und kann sie nur weiter empfehlen!


    Ich hoffe, dass das Schweinchen die Nacht gut überstanden hat und drücke fest die Daumen!
    Alles Gute!

  • Sheeba Lebt Dein Tier noch und wenn ja, wie geht es ihm?


    Es tut mir leid, dass wir Dir Druck machen obwohl Du Dich schon überfordert fühlst. Wir wissen ja nicht wie bei Dir die Situation ist und wir wissen nicht einmal wie es dem Tier konkret geht. Daher versuchen wir zu helfen und verlangen dabei anscheinend aus Deiner nicht Unmögliches.


    Wenn Dein Tier noch lebt, will ich gerne versuchen Dir mit konketen Schritten zu helfen. Dazu habe ich Dir gestern schon eine Nachricht geschrieben, die Du noch nicht gelesen hast. Du siehst sie über das Sprechblasen-Symbol oben rechts.

  • Ich habe eine T-Ärztin,die sich mit Meeris besser auskennt als andere... die war aber nicht! erreichbar u auch die anderen nicht... zu denen ich mit Hauptproblemen ( Pilz oder Milben) gehe.

    Ja, mit der Hausapotheke hast du recht... aber vielleicht traut sich auch nicht jeder, herum zu doktern ...

    Shiny hat die Nacht überstanden - aber es geht ihr noch sehr viel schlechter als gestern abend...

    Ich habe sie heute Morgen direkt zum TA gebracht u sie bleibt jetzt erstmal da... die Ärztin ist noch im OP...

    Ich habe nicht soviel Hoffnung, dass sie es schafft, ...

  • Gut, dass die Kleine jetzt beim Tierarzt ist. Ich hoffe, die können ihr helfen!


    Du hast sicherlich recht, dass es gefährlich sein kann, "herumzudoktern". Darum ist es ja auch wichtig, dass man neben einer Grundausstattung für Notfälle auch ein Grundwissen hat, was die wahrscheinlichsten Probleme sind und was man möglichst ungefährliches tun kann. Dann hat man gute Aussichten, dass man zumindest die Not lindern kann, bis man zum Tierarzt fahren kann. Oft kann man das sogar überflüssig machen durch rechtzeitiges, richtiges Eingreifen.


    Wenn Du 5 Meerschweinchen hast und sie gut beobachtest, werden solche Probleme wieder in der einen oder anderen Weise auftreten. Das ist so gut wie sicher. Deine Tiere werden älter und damit auch anfälliger. Aber selbst junge Tiere können eine Aufgasung, eine Blasenentzündung oder so einiges andere bekommen.


    Ich will damit sagen: Man kann bei Meerschweinchen entweder so wenig hinschauen, dass dann immer mal wieder eines "überraschend" tot im Gehege liegt. Oder man beobachtet sie gut und dann muss man schnell handeln können, wenn man nicht in die üble Zwangslage kommen will, in der Du gerade warst.


    Erst einmal ist Dein krankes Tier das wichtigste, aber da wir nicht wissen, ob Du später noch hier lesen wirst, schreiben wir jetzt schon, was aus unserer Sicht für die Zukunft wichtig wäre.


    Bitte berichte weiter, wie es der Kleinen geht!

  • Unsere Beiträge haben sich gerade überschnitten.


    Es tut mir sehr leid für die arme Shiny!


    Hat der Tierarzt etwas gesagt, was ihr Problem gewesen sein könnte? Das hilft zwar Shiny nicht mehr aber es könnte für die anderen Tiere bei Dir wichtig sein.

    Nein, sie hat sie sich nicht mehr lebend ansehen können... als sie aus dem OP kam, war sie gerade schon über die Regenbogenbrücke gegangen...

    sie hat nur gesagt, wer weiß, ob man ihr gestern überhaupt noch hätte helfen können...

    Das ist natürlich alles Spekulation ...

    Es war jedenfalls eher kein Infekt- das habe ich auch schonmal gehabt... sie hatte auch keine Temperatur oder so... sodass die anderen sich evtl anstecken könnten.

  • Eine Ansteckung der anderen hatte ich auch nicht gemeint. Was ich sagen wollte: Ein Tier stirbt mit 3,5 Jahren nicht einfach so. Und das was Shiny passiert ist, kann einer ihrer Freundinnen auch passieren. Und dann wäre es gut so vorbereitet zu sein durch Wissen und Notfallapotheke, dass dem nächsten Tier mit größerer Wahrscheinlichkeit noch rechtzeitig geholfen werden kann.

  • Hi,

    es tut mir leid, dass deinem Schweinchen nicht geholfen werden konnte.
    Ich habe es gestern Abend bereits geahnt....

    Es klang da schon nach einem lebensbedrohlichen Zustand, wo man mit Fencheltee nicht helfen kann. Die Tierärztin wir das tote Schweinchen nicht mehr geröntgt haben, so dass du jetzt nicht weisst, an was es verstorben ist. Das ist auf der einen Seite kostengünstig, auf der anderen Seite kann es fatal sein, evtl deine anderen Tiere gefährden....

    Schade, dass die Tierärztin sich dein Schweinchen nicht näher angeschaut hat, auch als es bereits verstorben war. Aber gut.


    Was mir noch eingefallen ist:

    Wenn Weibchen einen Gebärmuttertumor haben, können sie genau diese Symptome,, wie bei deinem Tier, anzeigen. Lange Zeit leben sie vor sich hin und dann, wenn es ganz schlimm wird, bemerken wir erst, dass da etwas im Busch ist.

    Bluten sie aus der Gebärmutter, bekommen wir es nur ganz selten mit. Die ersten Tropfen lecken die Tiere bei der Intimpflege auf, so dass wir selten Blut auf Pipipads oder im Streu finden. Manche Tumore sitzen an einer Ader. Platzt dann diese Ader innerlich, verbluten sie nach und nach, liegen dann für uns fast plötzlich einfach "tot" da. Vorher gibt es keine tagelangen Vorzeichen. Manchmal ging es ihnen auch nur einen Tag schlecht. Macht man dann keinen Ultraschall oder ein Röntgenbild, weiss man nicht, was los ist.

    Solchen Tieren kann man dann auch nicht mehr helfen, außer sie von ihren starken Schmerzen zu erlösen.
    Aber auch das ist für sie eine Verkürzung des Leidensweges.

    Auch wenn ein Harnstein eine Harnröhre verstopft, sieht der "Weg" aus, wie bei deinem Tier. Diesen Harnstein hätte man auf einem Röntgenbild gesehen und vielleicht noch helfen können. Ein Harnverschluss sind sehr große Schmerzen....



    Ich möchte nur aufzeigen, dass es einfach keine andere Möglichkeit gibt, als dass du einen anständigen, heimtierkundigen Tierarzt findest, der auch für deine Tiere da ist.


    Daher:


    Es ist einfach wichtig, dass du für die Zukunft tatsächlich einen Tierarzt an der Hand hast, zu dem du jeder Zeit gehen kannst, der im Idealfall auch Notdienst anbietet oder dich weiter leiten kann!
    Aber das weisst du ja bestimmt auch selbst.


    Ich war nicht nur hier klar mit meinen Worten, sondern auch nicht tatenlos und habe mich herumgehört und für dich Tierarzt- bzw. Kontakttips herausgefunden. Ich komme nicht aus deiner Gegend und ich kenne mich bei dir auch nicht aus. Aber ich habe Kontakte, die ich fragen konnte:


    https://www.tierarztpraxis-lichtenau.de/

    Das sind zwar ein paar Km von dir entfernt, aber auch nicht so weit, ca. 55 km.

    Diese Strecke sollte schaffbar sein. Auch wenn du auf einem Dorf wohnst. Meine Heimtierärzte sind z.B. teilweise noch weiter entfernt, bis zu 100 km.


    Des weiteren gibt es bei dir in der Nähe:


    https://www.meerlierettung.de/

    Die könntest du bei Fragen bestimmt auch kontaktieren.

    Und:

    https://www.facebook.com/PaderschleichSchweinebande/


    Evtl kann man dir hier auch noch einmal heimtierkundige Tierärzte nennen.


    Direkt bei dir gibt es tatsächlich keinen Heimtierkundigen Tierarzt!
    Daher musst du dich, wenn du bei der Meerschweinchenhaltung bleiben möchtest, eh mit einem längeren Tierarztweg auseinander setzen. Da wird dir nicht viel anderes übrig bleiben, wenn du solche Situationen, wie die vergangene, nicht noch einmal erleben magst.


    Alles Gute weiterhin und ich hoffe sehr, dass du solche Kontakte findest, damit du so eine Situation nicht noch einmal durchstehen musst!

  • Ja... Lichtenau kenne ich - da war ich auch schonmal mit einem Meerschweinchen...

    Ich fahre jetzt immer 25 km.

    Sonst sind es 8 km für weniger schwere Befunde.

    Ich wüsste auch sehr gerne, was sie so plötzlich hatte... da sie Anfang der Woche noch so ein "Wirbelwind" war...

  • An die Meerliretzung in Sundern werde ich mich mal wenden, weil die sich laut Eigenaussage bez. Krankheiten u Homöopathie weiter gebildet hat. Vielleicht kann ich mich mit ihr austauschen... oder dort mal vorbei kommen.

    Das hatte ich jetzt noch nicht auf dem Schirm... 36 km... u ich war noch nie da :autsch:

  • Ja... Lichtenau kenne ich - da war ich auch schonmal mit einem Meerschweinchen...

    Ich fahre jetzt immer 25 km.

    Sonst sind es 8 km für weniger schwere Befunde.

    Ich wüsste auch sehr gerne, was sie so plötzlich hatte... da sie Anfang der Woche noch so ein "Wirbelwind" war...

    Da passt durchaus die Gebärmuttergeschichte oder auch ein Harnröhrenstein ins Bild. Die Sache mit der Gebärmutter habe ich selbst bei einem Tier genau so erlebt. Es wurde dann quasi eine Notop gemacht, aber es war zu spät. Man merkt den Weibchen ganz lange nichts an. Manchmal hat man Glück und findet etwas Blut im Streu. Ansonsten kann so etwas bis zum Ende symptomlos verlaufen. Oft fällt den Halter nichts auf und die Schweine liegen dann morgens tot im Stall.

    Mein Weibchen hat die gleichen Symptome wie deines gezeigt. Ich war nur gleich beim Tierarzt. Sie hatte eine Gebärmutterentzündung + Umfangsvermehrung. Die Umfangsvermehrung saß genau an einer Hauptader. Die OP ist geglückt, sie ist auch aufgewacht, um dann 5 Minuten später einfach einzuschlafen. Dieses Mal für immer.

    Bei einem Harnröhrenstein, der die Röhre verschließt, wird der Urin bis zur Niere zurückgestaut. Wenn die Nieren nicht mehr arbeiten können, steigt der Harnstoff und andere Werte im Blut und den Tieren wird es schlecht. Sie vergiften quasi nach und nach, haben dann auch keinen Appetit. Hinzu kommen unsagbare Schmerzen.
    Passieren kann es, wenn die Tiere einen Blasenstein haben, der dann, beim abführen in der Harnröhre stecken bleibt.
    Die Tiere setzen dann auch keinen Urin ab. Das Unwohlsein kommt dann recht kurzfristig, wobei Blasenschweinchen oft schon vorher anzeigen, dass etwas nicht stimmt. Und wenn sie immer nass von Urin sind. Das wäre dann ein Warnzeichen, was Probleme mit den Harnwegen /Niere/Blase anzeigt.

    Und ganz spontan ist eine Blinddarmdrehung möglich. Ich musste einen Kastraten erlösen lassen, der morgens noch munter im Stall saß und als ich gegen 14 Uhr nach Hause kam, still, in sich gekehrt und aufgegast in der Ecke hockte. Wie eine Blinddarmdrehung entsteht, keine Ahnung. Er konnte nur erlöst werden. Hier sterben Teile des Darms ab und die Tiere gehen elendig zu Grunde. Sie gasen immer weiter auf und sind nicht in der Lage, irgendwelche Tees, Medikamente usw aufzunehmen.


    Dies sind z.B. 3 "Möglichkeiten" wo kein Schmerzmittel, kein Tee und auch keine Wärmflasche, den Tieren hilft! Und das muss man wissen, egal wie umfangreich eine Notfallapotheke ist! Da hilft kein Forum, kein gar nix, außer ein Tierarzt, der sich mit Heimtieren auskennt!


    Wichtig ist daher zu wissen:

    - Es muss einen Nottierarzt geben, den man 24/7 erreichen kann und sei es nur, ein Tier erlösen zu lassen. Meinem Kastraten mit der Blinddarmdrehung habe ich durch das schnelle Handeln unsagbare Schmerzen erspart! Er wäre durch die Hölle gegangen.....


    Beide drei oben beschriebenen "Diagnosen", kann nur ein Tierarzt feststellen, anhand von einem Röntgenbild oder von einem Ultraschall. Alleine vom draußen anschauen und abtasten, wird man das nicht sehen oder fühlen können. Evlt den Harnröhrenstein. Alles andere nicht. Ein Heimtiererfahrener Tierarzt, weiss dann, was zu tun ist. Andere tasten an den Schweinchen herum, finden nichts.
    Mein Kastrat mit der Blinddarmdrehung wurde sofort in der Praxis geröntgt, weil meine erfahrene Tierärztin ihn angeschaut und erkannt hat, was da los ist. Das Röntgenbild hat sie nur zur Bestätigung genommen.
    Alle meine Tiere und auch Pflegetiere, die ich zur ihr gebracht habe, hat sie, oft auch nach dem Tod noch genau angeschaut, so dass ich nie ohne eine Diagnose nach Hause gehen mußte. Sie hat die Tiere auch manchmal noch nach dem Tod geröntgt, nur um eine Antwort zu bekommen.
    Mir persönlich, war das immer sehr wichtig. Ich wollte nicht mit leerem, fragendem Kopf nach Hause gehen.

  • Wir können hier jetzt die verschiedensten Probleme auflisten, bei denen man als Halter nichts machen kann außer schnell zu einem fähigen Tierarzt zu fahren. Keiner weiß aber, ob Shiny nicht einfach "nur" aufgegast war oder eine massive Verstopfung hatte oder etwas anderes, bei dem man dem Tier auch als Halter hätte helfen können.


    Eine schnelle Behandlung gegen Aufgasung hat sicherlich schon vielen Tieren geholfen und sie ist richtig angewandt ungefährlich. Und selbst wenn es ein andere Problem als Auslöser geben sollte, hilft es gegen Aufgasung zu unterstützen. Es lohnt sich aus meiner Sicht daher immer, sich über solche Mittel wie Colosan, Simeticon, Mittel gegen Durchfall und gegen Verstopfung u.ä. zu informieren und eine Notfall-Apotheke zu haben und aktuell zu halten.

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