Todes Bericht von meinem Meerschweinchen

Hallo!

Das tut mir sehr leid, das war bestimmt ein traumatisches Erlebnis…

Ich bin wirklich kein Experte, würde aber durch ein wenig medizinische Erfahrung darauf tippen:

Kokzidien können bei starkem Befall ohne Behandlung tödlich enden. Das erklärt den Durchfall. Warum der blutig ist, keine Ahnung. Vielleicht war die Anzahl an Kokzidien einfach viel zu hoch. Hatte er davor schon mal Durchfall oder Matschköttel? Wenn nein, dann war tippe ich auf eine Aufgasung als „Hauptauslöser“.

Die Kokzidien könnten dann wiederum zu Aufgasungen führen, die unbehandelt auch schnell tödlich enden können und auch leider oft viel zu spät zu erkennen sind. Das würde dann das plötzliche Einstellen von Fressen erklären.

Die eventuelle Blasenruptur kann u.U. durch Nierenkokzidiose ausgelöst worden sein, das hab ich mal bei Bekannten miterlebt - wurde da aber zum Glück rechtzeitig erkannt und behandelt. Das erklärt den bräunlichen Urin. Das und auch die eventuelle Magenruptur erklären die Ascites (=freie Flüssigkeit im Bauchraum, z.B verdautes Futter, Blut, Urin…). Und die Ascites hat dann eben zu einer Sepsis geführt.

Wie es zu einer Magenruptur kommen kann, kann ich dir leider nicht sagen. Das hab ich noch nie erlebt, gehört oder gesehen.

Folgendes würde ich dir raten: Kotprobe von 3-4 Tagen vom gesunden Schweinchen einsammeln, beim TA untersuchen lassen. Vermutlich kommen da auch Kokzidien bei raus.

Deswegen, am besten nachdem du die Kotprobe abgegeben hast, kannst du eigentlich schon damit anfangen, das Gehege so kokzidienfrei wie möglich zu bekommen. Bis das Ergebnis da ist, dauert es oft einige Tage.
Das Reinigen ersetzt die Behandlung keineswegs, kann aber die Wiederansteckung und einer wirklich drastischen Verschlimmerung vorbeugen. Dass die Kokzidien schon auf dem Röntgenbild zu sehen sind, ist alles andere als gut.

Wie du reinigst? Das kommt jetzt auf deine Haltungsform an, wäre schön, wenn du dazu noch mehr schreiben könntest. Dann kann man dir noch besser helfen. Im besten Fall ist aber ein Dampfreiniger (wenn du einen hast) dein bester Freund für die nächste Zeit. Diese Biester sterben nur bei Hitze ab, es muss zwingend 60 Grad überschreiten. Desinfektionsmittel nützen nichts. Also: Gehege mit Dampfreiniger oder kochend heißem Wasser (Wasserkocher) alle 1-3 Tage reinigen, Einstreu ebenfalls. Wenn das zu viel Müll ist, würde ich vorübergehend auf Handtücher umsteigen und diese täglich wechseln. Wenn du mehr zu deiner Haltung schreibst, können wir noch bessere Tipps geben!

Zusätzlich würde ich mir schnellstens Simeticon besorgen und das dem gesunden Schweinchen zumindest einmal täglich vorbeugend geben, bis ihr ein Medikament gegen die Kokzidien bekommt. Es gibt z.B. bei dm von Klosterfrau Magen-Darm-Entspannungskapseln. Diese enthalten auch Simeticon und sind für Schwein ganz ungefährlich und schnell besorgt. Du piekst dir eine Kapsel auf, drückst den Inhalt in eine 1ml Futterspritze und füllst den Rest der Spritze mit Wasser auf. Das gibst du dann einmal täglich. Schaden wird es nicht. Und bitte das Schweinchen genauestens beobachten! Bei den geringsten Anzeichen einer Aufgasung sofort zum TA.

Zusätzlich kannst du gerne einiges an Thymian, Rosmarin und (besonders wichtig) Oregano bzw. Majoran verfüttern. Alternativ geht auch das Oregano-Futteröl von Grünhopper, das sprühst du übers Futter statt wie auf der Flasche angegeben ins Wasser. Oregano wirkt begrenzt gegen Kokzidien und kann einen Befall sogar verhindern, wenn man es regelmäßig gibt. Es heilt aber nicht.

Also, nochmal kurzum, meine Vermutung wäre: Kokzidienbefall der zu einer Aufgasung geführt hat, die dann leider zu spät behandelt wurde und eventuell zu einem Blasen-, bzw. Magenriss geführt hat.

Das war jetzt ein sehr sehr langer Text und ich bin kein ausgebildeter Mediziner, demnach kann ich dir nicht garantieren, dass meine These stimmt. Vielleicht haben andere hier mehr Erfahrung mit sowas und können da noch etwas anderes in den Raum werfen, was noch passiert sein könnte.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft beim Trauern und eine gute Gesundheit für dein anderes Schweinchen!

Liebe Grüße

Hi,

es tut mir sehr leid, dass dein Schweinchen verstorben ist.
Für mich klingt es auch nach einem starken Kokzidienbefal, der nicht entdeckt worden ist....

Die Symptome die du geschildert hast, klingen mir sehr danach, dass du quasi ein sterbendes Schweinchen zum Tierarzt gebracht hast.

Machst du einen wöchentlichen Gesundheitscheck?
Meerschweinchen zeigen oft sehr spät an, wenn es ihnen nicht gut geht, daher ist es wichtig, Krankheiten früh zu entdecken. Dazu kann der wöchentliche Gesundheitscheck sehr gute Dienstes leisten. Man Wiegt die Tiere einmal in der Woche usw.. und notiert die Ergebnisse.
Sagt dir dieser Gesundheitscheck oder Meerschweinchentüv etwas?

Bei Kokziedien können die Tiere matschigen Kot oder auch Bohnen mit Zipfel haben. Die Böhnchen sind dann nicht schön geformt. Konntest du so etwas beobachten?
Wie viele Tiere leben bei dir? Der Tierarzt sollte dir, für alle Tiere etwas gegen Kokzidien mitgegeben haben, bzw. hat er dich gebeten mit den Tieren zu sich zu kommen?

Evtl sind sie auch nicht fit. Leben deine Tiere draußen oder in Innenhaltung? Sollten sie draußen leben und jetzt so angeschlagen von Kokzidien sein, wäre es wahrscheinlich besser, sie nach drinnen zu holen. Du wirst ihr Gehege nun auch gründlich reinigen müssen. Wenn dein Gehege aus Holz ist, könnte dieser Reinigungsprozess mehr von dir abfordern.

Hat ein Tier Kokzidien, kann man davon ausgehen, dass alle anderen auch betroffen sind!

Aber um da richtige Tips geben zu können, braucht es mehr Infos über die Haltung.

Es tut mir auch leid für das arme noch junge Schweinchen und für Euch!

Jetzt ist das wichtigste, dem anderen oder den anderen Schweinchen zu helfen bzw. nicht zu schaden. Aufgrund der Vermutungen des Tierarztes würde ich nicht sofort gegen Kokzidien behandeln! Eine Kotuntersuchung macht auf jeden Fall Sinn, aber das Ergebnis würde ich abwarten, wenn das andere Tiere bisher gesund wirkt. Die Mittel gegen Kokozidien sind auch für die Meerschweinchen eine mehr oder minder große Belastung. Das würde ich auf keinen Fall auf Verdacht und damit vermutlich unnötig geben.

Wichtig wäre, es zu wissen, wie der Kot in den letzten Tagen und aktuell aussieht bzw. ausgesehen hat. Starken Kokzidienbefall würde zu Durchfall führen. Sollte der jetzt nicht mehr zu finden sein, kann man das m.E. fast ausschließen. Ich würde also so vorgehen:

Gehege vollständig ausräumen, damit kein alter Kot mehr darin ist. Eine Reinigung mit Chemikalien würde ich nicht machen und Dampfreiniger würd m.E. auch erst Sinn machen, wenn geklärt ist, dass es Kokzidien sind. Dann würde ich 3 Tage von dem neuen Kot sammeln und ihn in der Zwischenzeit an einem kühlen Ort aufbewahren. Über den Tierarzt oder über z.B. Einsendung bei der TiHo Hannover kann man den Kot untersuchen lassen. Wichtig ist, dass die richtigen Verfahren genutzt werden. Bei der TiHo wäre das 190127 Flotations-, Sedimentations- und Auswanderverfahren nach Baermann-Wetzel aus dieser Liste: Formular Kotuntersuchung.

Kann es sein, dass das verstorbene Tier schwer verletzt worden ist und dadurch die beim Tierarzt festgestellten Folgen auftraten?

Irgendwas verstehe ich hier falsch:

Du hast am 28.01. ein Tier zum Notarzt gebracht. Am 31.01. hast Du aber schon den Kot von 3-4 Tagen abgegeben gehabt, untersuchen lassen, das Ergebnis bekommen, eine Notstation gefunden und das zweite Tier dort abgegeben.

Das passt doch zeitlich nicht zusammen?

Hallo, das tut mir sehr leid für Euch.

Und leider sterben Meeris oft an Kokzidien auch wenn sie beim TA behandelt werden,

Musste leider letzten Herbst auch die erfahrung machen, bei mir vemuhte ich das Kokzidien von Mäusen

Reingebracht wurde. Also denke ich das es bei dir gut von Ratten reingebracht werden konnte.

Mein Nachbar hatte eine Mäuseplage im Hühnerstall, und ein paar Mäuse sind dann bei mir eingezogen.

Sehr traurig,tut mir sehr leid für dich.

Ich hatte Kokzidien mal bei meinen Hasen.

Hier war es fast so wie bei dir,morgens waren alle 3 noch fit.

Abends lag einer tot im Gehege,die anderen 2 waren noch fit. Am nächsten Tag fing Hasi Nr. 2 an leicht zu kränkeln. War ein Feiertag ,zum Notdienst.Die Ärztin konnte nix finden,hat ihr dann erstmal SM gespritzt und sagte...abwarten.

Am nächsten Tag,Zustand unverändert,wieder zum TA,eine andere Ärztin da und die hatte dann den Verdacht...Kokzidien.....Es gab Medikamente und ich sollte eine Kotprobe bringen.

Hasi 3 ging es noch gut,für ihn gab es gleich prophylaktisch Medikamente mit.

Leider hat Nr. 2 es auch nicht geschafft aber Nr. 3 konnten wir retten.

Alles Gute für dich!!

Hi,

wenn eine Ratte es schafft, sich ins Gehege zu den Meerschweinchen zu setzen, dann war dein Gehege leider nicht "raubtiersicher" und somit auch nicht für die Außenhaltung geeignet. Ein Außengehege sollte daher Mäuse, Ratten und wenn möglich sogar Fliegensicher sein.
Fell, welches von Urin feucht ist, (Langhaarrassen), kann Fliegen und somit Madenbefall provozieren.

Und jeder, der dies einmal erlebt hat, weiss wie furchtbar es ist.....

Ich finde es gut, dass du dich entschieden hast, das letzte Tier an eine Notstation abzugeben. Damit hast du ihm vielleicht sogar das Leben gerettet. Es werden erst einmal die Parasiten behandelt werden müssen, ehe eine Kastration möglich sein wird. Es ist lieb, dass du Geld dort gelassen hast, es wird einen Teil der anfallenden Kosten decken.
Kokzidien können die Schweinchen durch Futter aber auch durch den Kontakt mit infizierten Tieren bekommen. Wahrscheinlich war dieser Rattenbesuch nicht einmalig.... Und wo Ratten reinkommen, kommen auch Mäuse und andere Tiere rein.....

Du hattest wahrscheinlich auch glück, dass die Ratten deine Schweinchen nicht angegriffen haben. Sie hätten sie töten können.....

Leider ist es auch nicht leicht, die richtige Art der Haltung heraus zu finden. Außenhaltung finde ich persönlich, sehr kompliziert. Einmal sind Meerschweinchen nicht so gut wie Kaninchen, die bei uns einheimisch sind, an unsere extremen Temperaturen angepasst. Sie vertragen schlecht Sommerhitze, das kann schon bei 25 Grad losgehen und auch mit unseren teilweise sehr nassen Winter + Kälte, haben sie Probleme.

Hinzu kommen Fressfeinde: Vögel, Ratten, Marder (um nur ein paar zu nennen). Auch ein Mauswiesel oder Mäuse können einem Schweinchen gefährlich werden... weil sie ihren Kot im Gehege hinterlassen und so Parasiten dort freie Bahn geben. Meerschweinchen fressen ihren eigenen Kot und hat dieser Kontakt zu infiziertem Mäusekot, übertragen sich leicht unangenehme Gäste.
Dies alles gilt es zu bedenken und zu beachten.

Viele Haltungseinsteiger denken, dass es sich mit den klassischen Kaninchenkäfigen für draußen erledigt hat. Kaum ein Zoohandel weißt auf die Gefahren hin. Hier will man verkaufen.... Und wenn man dann noch jemanden kennt, der seine Tiere auch so gehalten hat und bis dato nichts passiert ist.... wozu sich dann weiter über die Haltung erkundigen?
Oft sind diese Käfige noch aus Rohholz, nicht gestrichen, nur lassiert. Auch da kann sich so mancher Gast gut einnisten.

Es tut mir sehr sehr leid, dass du diese Erfahrungen machen musstest. Das tut bestimmt sehr weh und man mach sich einen Kopf, was hätte besser sein können.
Mach dies nicht. Es ist jetzt, wie es ist.
Ich hoffe sehr, dass es der Notstation, wo dein Schweinchen nun ist, gelingt, deinem Schweinemann zu helfen die lästigen Gäste loszuwerden, so dass er kastriert werden kann und anschließend ein schönes sicheres Zuhause findet!

Kopf hoch!

viele Grüße,

Kleine Braunelle

Mein Casanette Gitter ist 12mm x 12mm und letzten Herbst haben sind die Mäuse da durch gequätscht.

Überlege mir das Gehege unten rum mit Plexiglas zu sichern.