Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Pilzbehandlung Itrafungol

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    bei 2 meiner Schweinchen wurde ein Hautpilz festgestellt und der TA hat mir Itrafungol zur oralen Behandlung für die ganze Gruppe mitgegeben. Ich soll es ihnen 7 Tage lang täglich verabreichen, dann eine Woche Pause und das ganze 3 x.


    Jetzt habe ich nachgelesen, dass man das Medikament in 7 Tagen nur 3 x geben soll :/


    Hat jemand Erfahrung damit?


    Danke für eure Rückmeldung und ein schönes Wochenende,


    Hilde

  • und das ganze 3 x.

    ... ach, das lese ich jetzt erst. Also quasi insgesamt 6 Wochen dann die Behandlung durchführen? Nein, wir machen es erstmal nur drei Wochen. Reicht das Medikament denn so lange? (ich gebe 0,55 ml tgl).


    Ich hatte erst was zum Einreiben, da der Pilz dadurch nicht ganz weg gegangen ist, sind wir auf das Medikament gegangen. Nach den drei Wochen schauen wir, ob es weg ist. Sie meinte auch, dass das Medikament auch belastend sein kann, wenn das Tier weniger frisst oder sich zurückzieht, soll ich mich auch melden.

  • ich habe gegoogelt und alle Ergebnisse bezogen sich auf 3 x pro Woche.


    Wir haben Innenhaltung und generell erscheint mir die Behandlung von allen auch sinnig, da es ja ansteckend ist.

    Von meinen 3 Tieren sind 2 sichtbar betroffen, eines kratzt sich, hat aber keine schorfigen Stellen und auch noch alle Haare.


    Habe erstmal nur eine kleine Dosis mitbekommen, da sie nicht soviel von dem Medikament da hatten.

    Ich gebe 0,49 ml und 0,42 ml, je nach Gewicht.


    Mir geht's vor allem um meinen Kastraten, der herzkrank ist und eh kurz vor der Regenbogenbrücke steht.


    Wie handhabst du die Reinigung des Geheges?

    Ich habe jetzt kurzfristig auf Fleece Haltung umgestellt, was aber außen kaum möglich ist.

    Laut TA soll ich alles, auch die Umgebung ins Geheges, 2 x wöchentlich mit Chlorreiniger putzen. Das scheint mir aber dann doch etwas übertrieben.

  • Herzlich Willkommen im Forum!


    Eine orale Gabe eine Mittels gegen Pilz finde ich nur in sehr heftigen Fällen gerechtfertigt. Wie stark ist denn der Befall?


    Ist es jeweils nur 1 Stelle und wie groß ist die?


    Pilzsporen sind ohnehin überall. Die wirst Du nicht komplett loswerden. Das Immunsystem von gesunden Tieren, die nicht unter Stress leiden kann sich alleine gegen den Pilz wehren. Deshalb ist es besser dem Tier mit möglichst unschädlichen Mitteln zu helfen, als das Tier mit unnötig heftigen Sachen zu schwächen.


    Hat es Stress durch Umzug, Vergesellschaftung o.ä. gegeben, der zu dem Befall geführt haben kann?


    Hat denn das herzkranke Tier auch sichtbaren Befall?


    Wird das herzkranke Tier für das Herz behandelt?

  • Wie handhabst du die Reinigung des Geheges?

    Ich habe jetzt kurzfristig auf Fleece Haltung umgestellt, was aber außen kaum möglich ist.

    Laut TA soll ich alles, auch die Umgebung ins Geheges, 2 x wöchentlich mit Chlorreiniger putzen. Das scheint mir aber dann doch etwas übertrieben.

    Hui - 2x die Woche Chlorreiniger? Das Inventar dann auch?


    Also vorab: Ich hab auch keine praktische Erfahrung, ich folge nur den Tipps meiner TA, die ich hier gerne weitergebe. (Und da es sich um eine sehr Nager-erfahrene Ärztin handelt, die auch über Kaninchen und Meerschweinchen promoviert hat und Fachartikel verfasst, sehe ich auch keinen Grund, das in Frage zu stellen. Fühle mich damit gut aufgehoben.)


    Sie hat bezüglich der Behandlung auch hin- und her überlegt, weil man das wohl sehr nach Einzelfall entscheiden muss. In der Innenhaltung hätte sie auch zu einer Komplettreinigung geraten oder erwähnte das zumindest, bei Naturmaterialien oder außen ist das schwer möglich, die Pilzsporen sind eh überall. Insofern mache ich eigentlich gar nichts anders, außer noch mal besonders drauf zu achten, dass sie jeden Tag zumindest eine trockene Schicht Heu/Stroh oben drauf kriegen, da Feuchtigkeit Pilzbefall begünstigt, soweit ich weiß.


    Auch die mögliche Mit-Behandlung der Gruppe sprach sie an. Aus dem Grund den Marie-Luise oben schreibt, dass Pilz sich meist auf Tiere mit schwachem Immunsystem setzt, habe ich die TA gefragt, ob wir erst nur das befallene Tier behandeln können, da die anderen ja gut wirken (sie wurden von ihr auch durchgecheckt und es war gar nichts zu finden). Allerdings sind sie sehr scheu und ich hab einfach Angst, sonst durch Stress den Ausbruch erst zu provozieren. Die TA hat mir da zugestimmt, dass das auch passieren kann, insofern hoffen wir erstmal, dass sie sich nicht anstecken.


    Zitat

    Mir geht's vor allem um meinen Kastraten, der herzkrank ist und eh kurz vor der Regenbogenbrücke steht.

    Das versteh ich voll! Ist er denn einer von den 2 Befallenen? Wenn nicht, würde ich ihn ehrlich gesagt nicht mit behandeln. Das ist jetzt aber nur ein Bauchgefühl, weil, wie gesagt, auch meine TA hat gesagt, dass das Medikament für den Organismus schon auch eine Belastung sein kann. Wir haben damit begonnen, nachdem das äußere Mittel nicht gewirkt hat. In der Innnenhaltung würde ich es vermutlich erstmal mit reichlich Imaverol versuchen (zum Fell einreiben), sollte der Befall nicht zu stark sein. Außen ist das auch etwas komplizierter oder nur sehr dezent möglich, da man die Tiere ja nicht "feucht" ins Gehege zurücksetzen kann.


    Gute Besserung!

  • Hallöchen, ich habe mit dem genannten Mittel keine Erfahrung, möchte aber kurz meine Erfahrungen mit Pilzstellen teilen.


    Bei mir hatte schon jedes der drei (das zwischenzeitlich Vierte auch) Meeris 1 mal eine Pilzstelle. Entweder durch VG Stress oder neues finden in der Gruppe nachdem ein Tier ausgezogen war oder zuletzt der Kastrat, ich vermute durch die Brünstigkeit eines Mädels.

    Das war dann beim Kastrat eine kleine kreisrunde Stelle auf dem Ohr, bei dem einen Mädel großflächig im Gesicht, bei einem anderen am Hinterfuß... also alles schon sichtbar, einhergehend mit Fellverlust.

    Ich weiß jetzt nicht, wie viele unterschiedliche Pilzarten es gibt, aber bei uns hat es fast immer gereicht, die betroffenen Stellen mit Multilind (mit Nystatin) einzucremen. Einzig bei einem Meeri habe ich ein Fungizid für Menschen zwei Tage aufgetragen, das hat dann auch geholfen. Danach noch eine Woche tgl 1x gecremt und dann ist es abgeheilt.

    Ich kann natürlich nicht 100% sagen, dass das alles immer Pilze waren, aber aufgrund der Stellen und des Aussehens her, gehe ich stark davon aus.


    Ich bin gerade nur etwas skeptisch, wenn es darum geht ein Fungizid oral zu verabreichen und Frage mich, wie schlimm euer Befall ist, damit der Arzt diese Empfehlung gibt.

    Habt ihr zuvor andere Mittel versucht?

  • Ich hoffe das liest sich jetzt nicht völlig negativ, natürlich ist es richtig, mit dem Meeri direkt zum Arzt zu gehen, wenn es erkrankt ist und natürlich glaubt man dem Arzt (erst mal), der hat das schließlich studiert.

    Durch das lange mitlesen im Forum ist mir nur schon früh aufgegangen, dass es wenige meerschweinerfahrene Tierärzte da draußen gibt, deshalb bin ich meistens per se erst mal skeptisch 😅



    Ach ja, wegen dem Putzen. Ich würde bei so empfindlichen Nasen wie denen der Schweine keinen Chlorreiniger benutzen. Da gibt es im Handel bestimmt auch anderes, wir haben zB Zuhause ein Mittel für die Wände welches explizit ohne Chlor wirkt.

  • Ich hoffe das liest sich jetzt nicht völlig negativ, natürlich ist es richtig, mit dem Meeri direkt zum Arzt zu gehen, wenn es erkrankt ist und natürlich glaubt man dem Arzt (erst mal), der hat das schließlich studiert.

    Durch das lange mitlesen im Forum ist mir nur schon früh aufgegangen, dass es wenige meerschweinerfahrene Tierärzte da draußen gibt, deshalb bin ich meistens per se erst mal skeptisch 😅

    Aus der Richtung verstehe ich es auch. Aber bitte auch meine Seite verstehen, ich möchte jetzt über meinen Fall nicht in eine Diskussion einsteigen, weil ohne es böse zu meinen - es ist super, dass es bei dir geholfen hat. Aber du weißt ja gar nicht wirklich, was es war und dann sind so Vergleiche gepaart mit Ferndiagnosen auch immer schwierig. Ist auch so ein persönliches Ding, das sich mir irgendwann blöd vorkomme, online die Diagnose von Tierärzten zu hinterfragen, die tatsächlich eine gute Expertise mit Meerschweinchen haben.


    Unser Verlauf war so: Ich war mit einer Wunde am Bein beim Arzt, dort hat sie festgestellt dass das Schweinchen stark Juckreiz hat und vermutlich doll gekratzt hat, sie hat auf Milben behandelt (alle), außerdem hab ich Tinktur zum Auftragen bekommen. Der Juckreiz war dann auch weg, aber es kristallisierte sich raus, dass die Stelle einen Pilz hat, das hat auch das Labor bestätigt. (ob zusätzlich nach den Milben kam oder von Anfang an "nur" eine Pilzerkrankung, konnte man im Nachhinein nicht mehr sagen). Auf jeden Fall waren die anderen weiter komplett symptomfrei, nur die betreffende Stelle am Bein ist nur leicht besser geworden, dafür hat die TA noch andere kleine Stellen gefunden und daher entschieden, oral zu therapieren. (Und unsere Außenhaltung schien mir auch ein Grund mehr für die Entscheidung zum oralen Medikament, so meine ich mich zu erinnern, weil sie sagte, dass man mit äußeren Behandlung das schwieriger in den Griff bekommt.)

  • Also einmal vorweg: in den meisten Fällen ist das orale behandeln von Pilz übertrieben. Wenn das Schwein natürlich am ganzen Körper Pilz hat und kaum noch nicht befallene Stellen hat, ist das natürlich etwas anderes.

    Das Problem was ich bei oralen mittel sehe, dass sie zu Leber- und Nierenschäden führen können.


    Das Behandeln der kompletten Umgebung und der anderen Tiere ist nicht nötig. Wie die anderen schon gesagt haben, Pilzsporen sind überall! Man kann ja nicht das ganze Haus hermetisch abriegeln und alles desinfizieren.

    Lediglich bei Milben und haarlinge wird empfohlen die gesamte Gruppe zu behandeln, da diese Wirtsspezifisch sind und nur auf den Tieren überleben können.

    Vielmehr sollte man den Grund des Ausbruchs finden (z.B. geschwächtes Immunsystem durch Krankheit oder Stress)


    Ich hatte bereits einige Erfahrungen mit Pilz gemacht, oftmals durch Stress durch Vergesellschaftung, bzw. Umzug in ein neues Zuhause. Anfangs hatte ich eine Lösung (Imaverol) vom Tierarzt bekommen, um die Pilzstellen mehrmals Großflächen damit ein zu tupfen.


    Inzwischen benutze ich lamisil Once. Das ist für Menschen gegen Fußpilz und kann in der Apotheke gekauft werden.

    Das Problem bei vielen TÄ ist, dass ihnen diese Mittel unbekannt sind und sie nicht im Lehrbuch stehen und somit den Haltern nicht empfohlen werden.


    Mit Lamisil Once ist der Pilz oftmals nach einer Behandlung verschwunden. Einfach die Stellen dünn eincremen. Ist der Pilz nach einer Woche noch sichtbar, die Behandlung wiederholen. Bislang hat es bei mir immer funktioniert.

  • Wir hatten auch schon eine Pilzstelle an einem Meeri. Ich weiß gar nicht, ob sie was gesagt haben wegen Gehegereinigung, aber wenn dann so was wie „Bitte einmal komplett ausmisten“.


    Grundsätzlich ist es wohl so, dass es zwei verschiedene Sorten Pilze gibt: Hefepilze und Fadenpilze. Ersteres haben wir alle auf der Haut, dagegen hilft Nystatin wie z.B. in Multilind Heilsalbe enthalten. Zu zweiteren zählt z.B. auch der menschliche Fußpilz, Wirkstoffe dagegen sind z.B. enthalten in Lamisil once oder Imaverol.

    Meistens haben die Meeris Fadenpilze, da gibt es auch wieder unterschiedliche Sorten. Ist aber egal, ansteckend für Mensch und Tier sind sie beide und die Behandlung ist auch gleich.


    Mensch und Tier werden bevorzugt äußerlich (d.h. mit Salben, Cremes, Badezeugs etc) behandelt und nur in schlimmen, hartnäckigen Fällen innerlich, d.h. Mit Tabletten oder so.
    Wann was notwendig ist, ist übers Internet als Laie nur sehr schwer zu beurteilen. Das muss der Tierarzt tun.


    Pilzsporen sind überall, aber wenn ein Tier erkrankt ist, sind es noch viel mehr als sonst. Eine Gehegereinigung kann also sinnvoll sein, es muss aber nicht potenzier rein sein. Also Einstreu raus ist sicher gut und gucken, dass alles trocken ist auch und vielleicht einmal häufiger ausmisten als sonst. Aber Chlorreiniger oder abdampfen oder sonst was, halte ich persönlich für übertrieben.

  • Mit Lamisil Once ist der Pilz oftmals nach einer Behandlung verschwunden. Einfach die Stellen dünn eincremen. Ist der Pilz nach einer Woche noch sichtbar, die Behandlung wiederholen. Bislang hat es bei mir immer funktioniert.

    Danke für den Tipp, werd ich mal suchen oder auch fragen, ob sie das zufällig kennt. Ich wollte noch ergänzen, auch ehle. dass ich definitiv auch denke, meist ist weniger mehr und man muss nicht ständig zum TA oder sofort und für alle die Medizin-Keule rausholen. Zumal die Meerschweinchen ja auch gar nicht wissen, was das alles soll und Stress die Krankheitsverläufe sicher verschlechtern kann.

  • Tierärzte dürfen Lamisil Once oder so etwas gar nicht empfehlen. Sie müssen, wenn es das gibt, das empfehlen was auch für die Tiere zugelassen ist. Lamisil Once ist es nicht.


    hat mir letztens meine Tierärztin erklärt, als ich einmal ausnahmsweise Generikaaugentropfen aus der Apotheke bekommen habe, weil die zugelassenen aus waren. Genau derselbe Wirkstoff, Dosierung etc. 5 € billiger, aber geht nicht, ist nicht fürs Tier zugelassen, darf sie mir nicht geben und nur verschreiben wenn das zugelassene Mittel aus ist.

  • Ich kenne mich mit diesen Vorschriften nicht so genau aus, aber nach dem was ich bisher angenommen habe, sind fast keine Medikamente für Meerschweinchen zugelassen. Sie sind maxmal für Hunde oder Großtiere o.a. zugelassen. Die Anwendung bei Meerschweinchen ist eine "Umwidmung". Ob es dann einen Unterschied macht, ob ein Mittel für Menschen zugelassen ist oder für Hunde oder Rinder, weiß ich nicht.


    Offen gesagt ist mir das auch egal. Ich will, dass mein Tier so gut wie möglich behandelt wird und dazu braucht es ein möglichst unschädliches und trotzdem wirksames Mittel. Wenn ein Tierarzt meint, dass er das nicht geben oder empfehlen darf, ist das seine Sache, egal ob es sachlich richtig oder nur vorgeschoben ist.


    Ich habe schon so viele falsche Angaben von Tierärzten gehört, dass ich möglichst alles überprüfe. Dabei ist es nicht so, dass ich meine, alles besser zu wissen als ein Tierarzt und es ist auch nicht so, dass ich einfach zum nächstbesten Tierarzt gehe. Leider muss man für Meerschweinchen erst einmal einen wirklich geeigneten Tierarzt finden. Dann ist schon mal viel gewonnen, aber auch bei dem zahlt sich Mitdenken für das Tier aus.

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