Meerschweinchen Babys / Nachwuchs

Meerschweinchen aus Inzucht aufnehmen?

Themen rund um das Thema Meerschweinchen Babys / Nachwuchs (keine Zuchttipps)

  • Eine befreundete Familie hat Ende Mai gewollt und beabsichtigt Meerschweinchen-Nachwuchs bekommen. (Mich hat keiner nach meiner Meinung dazu gefragt ....)

    Sie gingen davon aus, dass die beiden Jungtiere zwei Mädels seien und haben deshalb beide behalten. (Ich habe damals nicht drauf geschaut, denn man war sich ja sicher und brauchte mich nicht)


    Kürzlich hat sich raus gestellt, dass das eine Jungtier doch ein Böckchen ist. Er hat inzwischen einen neuen Gurkengeber gefunden.

    Nun hat der Kerl vorher aber noch seine Schwester und seine Mutter gedeckt. Dieser Nachwuchs wird demnächst erwartet.


    Nun kam die Anfrage, ob wir nicht eines oder zwei der neuen Jungtiere nehmen würden. Wenn überhaupt, dann käme nur ein Mädchen in Frage. Aber das wäre halt aus Inzucht: entweder aus Mutter-Sohn oder aus Bruder-Schwester.


    Sind da viele Krankheiten zu erwarten?

    Würdet ihr evtl. eines aufnehmen oder gleich konsequent absagen?

  • Schwierig. Mit der Meerschweinchengenetik kenne ich mich zu wenig aus, um zu sagen wie schnell und gravierend die Inzuchterscheinungen sein können. Daher ignoriere ich das erst einmal und tue so als ginge es um gesunde Schweinchen.


    Was ist denn deren Alternativen, solltest du keine nehmen? Wollen die Geld für das Tier haben? Die haben da echt Mist gebaut 😕 sehen die ein, dass das nicht gut war? Es käme für mich darauf an, wie die jetzt in Nachhinein über ihre Entscheidungen denken. Wenn die jetzt versuchen die Babys los zu werden und dann ist alles wieder in Butter, würde ich Abstand nehmen. Wenn die aber einsichtig sind, nicht mehr "nachproduzieren" werden und sich auch anständig darum bemühen, dass die Babys in ein schönes Zuhause kommen, würde ich vielleicht dazu tendieren eines zu nehmen. Dass die Böckchen kastriert werden sollten, versteht sich von allein. Sehen die das nicht ein, behaltet eure Meerschweinchen. 👋


    Auch wäre die Frage wenn eines krank geboren wird. Würden die es versorgen, auf ihre Kosten? Beispiel: Stell dir Mal vor die bekommen nur ein Mädchen, du hast in Vorfeld zugesagt ein Mädchen zu nehmen und das hat dann irgendeine Fehlstellung o.ä. und muss operiert werden (einmalig) hätte danach aber laut TA ein schönes Leben. Dann würde ich an deiner Stelle nicht einsehen, die Kosten zu tragen. Ist für mich ein Prinzip Ding, die haben den Bockmist verzapft, dann dürfen die auch dafür blechen.


    Aber vermutlich wird man sich auf so etwas nicht mit denen einigen können 🧐


    Die armen Tiere. Ist die Haltung ansonsten den in Ordnung?

  • echt schwierig.


    Ich würde mal abwarten und schauen was geboren wird.


    Nehme ab und zu Nofall Meeris auf und darunter sind auch schon Schwangere gewessen,

    Leider auch meist inzucht, also Schwester Bruder oder auch Vater Tochter.


    Hatte im 2022 so einen vierer Wurf, ging alles tip top, sind auch alle vier noch Gesund,

    In züchterkreisen heist es das Inzuchtmeeris weniger alt werden.


    Nicht das ich inzucht gut finde, ist aber leider in der Natur auch des öfteren so.

  • Wenn keine Schimmel beteiligt sind, dürften die Risiken bei einmaliger(?) Inzucht sehr gering sein. In der Natur wird Inzucht auch oft vorkommen, in der Regel wird dort der Haremsführer seine eigenen Töchter und Enkelinnen ständig decken.

    Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, daß Inzucht bei Meerschweinchen eigentlich kein großes Problem ist, wenn die Tiere nicht unter Erbkrankheiten leiden. Aber dann wäre ja auch normale Zucht nicht anzuraten, wenn Elterntiere vererbbare Krankheiten haben.

  • Wenn die Geburt komplikationslos verläuft und die Schweinchen augenscheinlich gesund sind, dann denke ich, dass die Frage eher ist, ob du Lust hast, der Familie zu helfen /die Schweinchen aufnehmen magst oder denkst, dass sie ihre Sache alleine ausbaden sollen. Ich kenne mich auch mit Genetik nicht aus, ich war früher in der Hamster-Nothilfe aktiv, das waren ja ständig Inzucht-Tiere, die da vermittelt wurden: Mir ist jetzt nicht aufgefallen, dass die irgendwie besonders krankheitsanfälliger gewesen wären, als andere oder dass es jemanden abgeschreckt hätte. Auf der anderen Seite spricht man ja auch von stark überzüchteten Tieren, die gesundheitliche Probleme haben.. - ich glaube, da kann man nie sicher sein.

  • Ich hatte 2x Schweinchen aus bekannten Inzuchten. Sowohl bei Aska als auch bei Shiva wurden aus 2 Meerschweinchen über 30, demnach ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die beiden als "letzte Babys" dieser Vermehrung viel Inzucht in den Genen getragen haben.

    Beide waren nicht mehr krank als andere Schweinchen und würden 5 Jahre alt. Shiva starb an einer Lugenentzündung nach einer Tumor-OP, Aska musste wegen einer heftigen Aufgasung, die nicht in den Griff zu bekommen war, eingeschläfert werden.


    Soweit ich weiß ist in manchen Züchterkreisen das einmalige Verpaaren von Mutter-Sohn bzw. Vater-Tochter sogar eine gängige Praxis, die Linienzucht, um spezielle Merkmale zu festigen. Geht wohl, da Meerschweinchen einen geringen Inzuchtfaktor haben.

    Für Anstrebsam halte ich das persönlich dennoch nicht...



    Würde es also grundsätzlich eher an den Faktoren festmachen, die Enna bereits genannt hat. Bloß nicht unterstützen, wenn für den Mist, der da verzapft wurde, auch noch Geld verlangt wird und keinerlei Einsicht besteht.

  • Danke für eure Informationen.


    Dann scheint die Inzucht kein besonders großes Problem zu sein. Jetzt muss ich überlegen. Eine endgültige Zusage mache ich auf jeden Fall erst wenn die Jungtiere da sind.


    Zu der Frage nach der Haltung: die ist im Großen und Ganzen wirklich in Ordnung. Die Tiere haben ein schönes Außengehege (auch wenn ich Wohnzimmerhaltung besser finde). Dort leben eigentlich 2 Damen mit einem Kastrat. Der Vater der jetzt erwarteten Jungtiere ist bereits vermittelt, so dass da kein weiterer Nachwuchs ohne Ende nicht zu erwarten ist.

  • Noch eben meine Meinung zu der Frage, ob man die Tiere überhaupt nehmen soll oder die Leute ihr Problem selber „ausbaden“ lassen soll.

    Hey, es sind Bekannten, oder vielleicht sogar Freunde von Dir. Du weißt am besten, wie sie ticken, wie die Haltungsbedingungen sind und ob sie jetzt vorhaben, ganz groß in die Meerschweinchenproduktion einzusteigen.

    Es klingt für mich aber eher so, daß da einiges an Unwissenheit mit im Spiel ist. Daher würde ich persönlich kein Problem damit haben, von ihnen ein Tier zu übernehmen und dann eher beratend zur Seite zu stehen. Es wäre auch wichtig, darauf zu achten, daß der männliche Nachwuchs rechtzeitig von den Weibchen getrennt oder frühkastriert wird. Wahrscheinlich sind sie sich gar nicht bewußt, wie schnell die Kleinen zeugungsfähig sind, auch wenn sie noch die anscheinende Größe von Jungtieren haben. Im schlimmsten Fall kann es nach 3-4 Wochen schon wieder rundgehen.

    Ob man jetzt Geld für das Tier gibt, ist eine persönliche Entscheidung. Vielleicht eine kleine Summe für die Kastrationskasse eventueller Böckchen?

  • Noch eben meine Meinung zu der Frage, ob man die Tiere überhaupt nehmen soll oder die Leute ihr Problem selber „ausbaden“ lassen soll.

    Hey, es sind Bekannten, oder vielleicht sogar Freunde von Dir. Du weißt am besten, wie sie ticken, wie die Haltungsbedingungen sind und ob sie jetzt vorhaben, ganz groß in die Meerschweinchenproduktion einzusteigen.

    Es klingt für mich aber eher so, daß da einiges an Unwissenheit mit im Spiel ist. Daher würde ich persönlich kein Problem damit haben, von ihnen ein Tier zu übernehmen und dann eher beratend zur Seite zu stehen.

    Weil ich das oben so flapsig dahingesagt hab, möchte ich auch noch ergänzen, dass ich mich drauf bezog, dass es gewollter Nachwuchs war. Da weiß ja nun jeder erwachsene Mensch, dass man die entweder behalten oder vermitteln muss. Ich wüsste jetzt nicht, warum ausgerechnet ich sie dann nehmen sollte.

    Es gibt ja (ganz allgemein gesprochen, nicht auf Tierhaltung bezogen) bei manchen Menschen so eine Grundeinstellung, sich gerne darauf zu verlassen, dass Freunde und Bekannte schon helfen, auch wenn man die Probleme am Horizont schon hätte kommen sehen können, in solchen Situationen nehme ich mittlerweile bewusst Abstand, (trotz Helfersyndrom) Wenn wirklich Not am Mann ist oder die Schweinchen kein gutes Zuhause finden können, würde ich natürlich auch immer helfen. Daher denke ich, gerade wenn es Freunde sind: das kann nur jeder für sich entscheiden.

  • Also nur der eine Wurf im Mai war beabsichtigt. Dafür gab es damals auch Interessenten bzw. sie wollten die Mädchen behalten.

    Ab Mai hatten sie in ihrer Vorstellung einen Kastraten und dazu ingesamt 3 Mädels (Mutter und beide Jungtiere). Damit wäre eigentlich jeder weitere Nachwuchs ausgeschlossen gewesen.


    Jetzt kam die große Überraschung, weil das eine Jungtier ein Männchen ist und seine Mutter und Schwester gedeckt hat. Der Kerl ist inzwischen in eine Jungsgruppe vermittelt worden.

    Die Freunde sind jetzt in keiner schönen Situation mit den bevorstehenden Geburten und weit davon entfernt, zukünftig ständig Nachwuchs zu produzieren. Ich glaube, der Schock war lehrreich.

  • Also nur der eine Wurf im Mai war beabsichtigt. Dafür gab es damals auch Interessenten bzw. sie wollten die Mädchen behalten.

    Ab Mai hatten sie in ihrer Vorstellung einen Kastraten und dazu ingesamt 3 Mädels (Mutter und beide Jungtiere). Damit wäre eigentlich jeder weitere Nachwuchs ausgeschlossen gewesen.


    Jetzt kam die große Überraschung, weil das eine Jungtier ein Männchen ist und seine Mutter und Schwester gedeckt hat. Der Kerl ist inzwischen in eine Jungsgruppe vermittelt worden.

    Die Freunde sind jetzt in keiner schönen Situation mit den bevorstehenden Geburten und weit davon entfernt, zukünftig ständig Nachwuchs zu produzieren. Ich glaube, der Schock war lehrreich.

    ..ah, jetzt hab ichs verstanden...😄

  • Linien-Inzucht gibt es tatsächlich bei den Schweinchen, aber da sollte man wissen was man tut.


    Ist denn schon sicher das beide gedeckt wurden ? Weil wenn nicht, würde ich erst mal warten und gucken ob und wie viele Babys es werden. Beim Geschlechter sortieren würde ich auch noch helfen, und wenn man sich verliebt vielleicht auch ein Weibchen nehmen. Aber mit einer Garantie würde ich mich sehr zurück halten.


    Wir hatten übrigens mal ein kleine Inzucht Rosette, Spot war zwar nie körperlich die Größte. Aber ist ohne viele Krankheiten mit knapp 6,5 Jahren gestorben.

  • Meerschweinchen sind ziemlich Inzuchtresistent, d.h. erst nach mehreren Generationen Inzucht sind Dinge wie Kleinwüchsigkeit, verringerte Fruchtbarkeit u.ä. zu erwarten. Inzucht produziert auch keine Erbkrankheiten. Sind diese aber vorhanden, offenbaren sie sich freilich eher bei Inzucht. Problematisch ist das Schimmel-Gen. Aber wenn die Neugeborenen Lethal Whites wären, würde man es ja sofort sehen.

  • Es wäre in diesem Fall die "1. Generation Inzucht". (Sagt man das so?)


    Danke für eure Antworten. Das beruhigt mich jetzt doch etwas.

    Ich werde jetzt erst mal abwarten, bis die Kleinen geboren sind, wie viele Mädchen es sind, wie sie aussehen (Schimmel) etc. Erst dann werde ich entscheiden und eine Zusage machen.


    Vielleicht kann man im Stillen doch noch irgendwie hoffen, dass die beiden gar nicht schwanger sind. Aber es sieht leider schon sehr danach aus.

  • Mir fiel gerade ein, dass ich euch noch ein Update geben wollte.

    Das Jungtier vom Mai, das man erst für ein Mädchen hielt, dann für einen Jungen - das ist jetzt doch ein Mädchen. =O Eindeutig von einem Tierarzt bestätigt.


    Schon irgendwie alles ziemlich seltsam. :/

    Da hat eine Bekannte meine Freundin also völlig umsonst "verrückt gemacht". Eine angebliche Expertin.


    Jedenfalls kam Cookie dann ganz schnell wieder zurück zu ihrer Gruppe bei meiner Freundin. Keine der Damen ist schwanger, es wird keine Jungtiere aus Inzest geben, alles ist gut.

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