Triggerwarnung: Tod, Trauer, Krebserkrankungen
Vor drei Jahren ungefähr habe ich meine Mutter verloren, an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Es war … grausam, es war das grausamste was ich je mit angesehen habe. Wie ein Mensch den ich so sehr liebe leiden muss, wie er sich quält, wie man ihm nicht helfen kann. Die Sprüche „Es hilft wenn du da bist“ und so hasse ich noch heute. „Denk an die schönen Momente“ … die schönen Momente hab ich nicht vergessen aber das steht nunmal nicht im Verhältnis zu dem Schmerz den man innerlich fühlt. Und es mag sein das ich ihr geholfen habe indem ich da war, es mag sein das es ihr besser ging. Aber mir nicht. Mir ging es damit nicht besser und ich hab mich nie so machtlos gefühlt.
In der Woche wo sie starb durften wir nichtmal ins Krankenhaus weil wir in Quarantäne waren. Telefonieren konnte sie nicht mehr. Wir haben nichts mehr voneinander gehört. Ich weiß das sie meinem Vater noch sagte das sie uns alle lieb hat. Das er auf uns aufpassen soll.
Ich weiß das sie in den letzten Minuten nach ihrer Mama gerufen und gefleht hat. Ihre Mutter die … zum Frisör gehen konnte aber nicht ins Krankenhaus. Die zu anderen Leuten Kaffee trinken gehen kann aber nicht zur Beerdigung ihrer Tochter und das nicht weil sie das Mental nicht verkraftet hat sondern weil sie nicht mehr überall hinkommt. Nur zu den Terminen die wichtig sind: Arzt, Frisör, Bekannte - und ja das waren ihre Worte.
Für meine Tochter war es damals die Hölle. Sie hat so gelitten und ja so langsam haben wir wirklich den Punkt getroffen wo wir heilen.
Doch dann wendete sich das Blatt. Am Montag morgen mussten wir den Krankenwagen rufen weil es meinem Vater so schlecht ging. Heute ist klar er hat einen großen Tumor in der Lunge der auf Luftröhre und andere stellen drückt. Er kann sich vor schmerzen kaum bewegen. Sie wollen noch untersuchen, Gewebeproben entnehmen um die möglichst beste Chemo zu finden. Für Bestrahlungen ist er auch angezeichnet. Damit sie im Notfall etwas tun können. Falls es zu schlimm wird. Noch steht die Frage offen ob es gestreut hat.
Und ich frage mich jetzt schon wie ich es schaffen soll das nochmal durchzustehen. Wie soll ich nochmal jemanden so leiden sehen und nichts tun können? Wie soll ich es meinen Kindern erklären? Wie soll ich die jetzt noch beruhigen wenn sie den Verlauf schon kennen?
Ich weiß ich habe meine eigene Familie und bin nicht allein und doch fühlt es sich so an. Als wär ich dann allein.
Ich bin so dermaßen verzweifelt, sauer und hab Angst. Ich weiß nicht wie ich das durchstehen soll. Ich weiß ich werde aber … wie kaputt bin ich danach?
es waren jetzt Gott weiß nicht die einzigen Schicksalsschläge in letzter Zeit bei uns. Eigentlich waren es viel zu viele….
und ich bin nicht komplett negativ und egoistisch. Vielleicht kann man es behandeln, das Ende etwas hinaus zögern. Und ich sorge mich um ihn noch mehr als um mich aber ich hab trotzdem so Angst vor dem was jetzt kommt.