Ich selbst habe mir bei der Überlegung, dass wir uns Meerschweinchen holen, alles irgendwie auch etwas einfacher vorgestellt. Auch ich bin Mutter und habe erst auf Wunsch meiner Tochter über eine Anschaffung nachgedacht. Ich hatte allerdings früher schon 2 männliche Meerschweinchen innen gehalten und somit war das Interesse an den Tieren natürlich auch bei mir da.
Wir wollten sie ja von Anfang an nicht drinnen halten und ich war dann doch erstaunt wie viele Ansprüche an die Außenhaltung gestellt werden. Alle Informationen hierzu habe ich, wie ihr schon erwähnt habt, aus dem www. Zudem war ich dadurch auch begeistert wie vielfätig und schön die verschiedenen Haltungsformen, egal ob innen oder außen, doch sind (von Fleece z.B. erfuhr zum ersten Mal) und wie weit sich die Haltung in den letzten Jahren so entwickelt hat.
Ich finde bei Lebewesen jedweder Art sollte es keine halben Sachen geben. Entweder man ist bereit auf die Bedürfnisse, Ansprüche und den Schutz der Tiere einzugehen oder man lässt es einfach bleiben. Es zwingt einen ja keiner sich Tiere anzuschaffen? Ist das Verlangen nach etwas Neuem so groß, das man einfach vor allem die Augen verschließt, nur um die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen? Und was sagt es über z.B. Eltern aus, die ihre Kinder Lebewesen mit weniger als den Mindestanforderungen anschaffen lassen, nur damit sie Ruhe geben? Ich möchte meinen Kindern so ein Denken jedenfalls nicht mit auf den Weg geben.
Ich sehe mich selbst als ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig es vor allem für die Tiere ist, das im Internet so gut informiert wird. Ich weiß nicht wie die Haltung sonst bei mir so aussehen würde, ehrlich gesagt. Ich dachte zunächst an überdachte Buchten mit Auslauf und auch war mir nicht bewusst, dass man nicht unter 4 Schweinchen draußen halten sollte. Ich dachte erst an 2. Es hat, dank Internet, am Ende erfreuliche "riesen" Ausmaße für die Tiere angenommen.
Ich werde aber auch von vielen dafür belächelt. Allerdings muss man auch sagen, dass Leute die selbst keine Meerschweinchen haben es ja auch nicht besser wissen. Manche dieser Leute haben aber andere Tierarten (z.B. Hunde) für die sie auch viel Geld und Zeit investieren und sich auch intensiv informieren. Sie sagen dann: "Na wenn es euch Freude macht! Der eine so der andere so. Ich gebe auch mega viel Zeit und Geld in meine Hobbys, also nur zu."
Was mich allerdings manchmal ins grübeln bringt ist die Tatsache, dass heutzutage die Tiere um jeden Preis am Leben gehalten werden.
Es werden Prozeduren bei alten und/ oder schwer kranken Tieren gemacht (OP's mit unsicheren Erfolgschancen, Zahnabschleifen in wenigen Abständen, ständiges päppeln, vollpumpen mit Schmerzmitteln etc.) anstatt dem Tier dies zu ersparen und es, mangels Lebensqualität, gehen zu lassen.
Ob das alles so im Sinne der Tiere ist, wage ich manchmal zu bezweifeln. Tiere sollten nicht leiden müssen nur weil unsere Trennungsangst zu groß ist.
Aber auch hier gibt es auch wieder das Gegenteil - nämlich gar nicht zum Tierarzt zu gehen. Aber auch das gehört für mich zu vermeidbarem Tierleid.
Ich hoffe ihr versteht das nicht falsch! Ich weiß selbst nicht, wie weit ich am Ende gehen würde...