Meerschweinchen Haltung

Gehege auf der Terasse

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Hallo zusammen,


    bei uns sind jetzt kürzlich zwei Meerschweinchen eingezogen und wohnen aktuell noch bei uns drinnen. Wir würden sie aber gerne langfristig halbjährig draussen auf der Terasse in einem entsprechendem Gehege wohnen lassen.


    Dazu hab ich erstmal zwei Fragen für die weitere Planung:

    1) Zum Untergrund: Macht ihr Einstreu rein oder einfach auf den Terassenboden stellen? Oder teils/teils?

    2) Wenn denn Einstreu drinne ist, macht man da eine Schutzschicht für die Terassenplatten drunter? Z.b. ne Folie?


    Vg,

    Michael

  • Wenn es Terrassenplatten sind, würde ich die auf jeden Fall schützen, der Urin ist gnadenlos.. (auch mit Einstreu), ihr könntet zb eine Siebdruckplatte aus dem Baumarkt drüber legen.


    Bei 2 Meerschweinchen aufpassen, dass man keine Nachtfrostmonate mehr erwischt, sonst bräuchten sie die Körperwärme (und Aktivität) einer Gruppe. Und natürlich dürfen sie auch nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein.


    Falls ihr die noch nicht kennt, auf der Seite "Meerschweinchenwiese" gibt es einige Beispiele für Gehege (Selbstbauten) auf der Terrasse.

  • Herzlich willkommen, Michael!


    Die Gestaltung des Boden hängt sehr stark schon alleine davon ab, ob das Gehege komplett gegen Regen schützt. Nur dann kann ich mir Einstreu vorstellen.


    Dann wäre aber die Frage, wie Ihr die Tiere gegen zu große Hitze schützen wollt. Denn wo kein Regen rein kann, staut sich bei warmem Wetter oder gar Sonnenbestrahlung wahrscheinlich die Wärme. Und Meerschweinchen sind gegen Hitze sehr empfindlich.


    Wenn Ihr die Platten am Ende einer Saison gründlich reinigen könnt, würde ich keine Folie darüber legen. Natürlich müssen es dann robuste Steinplatten sein.


    Mein Vorschlag ist: Schreibe gerne erst einmal etwas mehr über den Standort: Klima (also Region), Himmelsrichtung, Schutz vor Sonne und Regen durch Gebäudeteile, geplante Gehegegrundfläche und -höhe, Beschaffenheit der Platten. Dann können wir Euch sicherlich passendere Antworten geben.

  • gute Idee!

    ich habe mal ein Foto der Terasse gemacht. Die Terasse ist nach Osten heraus, Standort wäre in Hamburg.

    Die Platten sind aus Keramik und waren nicht sooo billig, was vermutlich für einen Schutz gegen das Pipi sprechen würde.


    Geplant ist, das Gehege in der Größe von so 2-3 qm entlang der Terassentrennwand zu errichten.

    Dort ist das Gehege sehr gut von Wind geschützt, die Sonne (Südseite) kommt von der anderen Seite der Mauer, daher ist das Gehege auch im Sommer immer im Schatten.


    Ich würde das Gehege ungefähr kniehoch machen wollen, und gerne überdacht, zumindest teilweise. Wenn dazu noch jemand einen Tipp hat, was man da am besten nimmt, wäre ich auch dankbar für eine Anregung.


    Vg,

    Michael

  • Hoi Michael, da kannst was tolles hinbauen:thumbup:


    Meine Tipps wären :


    Das Dach mit Wellblech aus plexi transparent.

    Warum nur Kniehoch ? Wenn höher ist es bequemer zum reinigen und du hast viel bessere einsicht.

    ICh würde den Boden gut schützen zum beispiel mit einen bvc Bodenbelag und unter dem bvc würde ich

    3 -4 cm Isolatzionsplatten legen.

    Und vom Gehege einen kleinen Ausgang in den Rasen wäre schön ^^

  • Bei der Höhe des Geheges sind m.E. folgende Faktoren entscheidend:


    Wenn es nur kniehoch ist, sollte es m.E. einen komplett hochklappbaren Deckel haben. Der könnte vielleicht an der Wand angelehnt werden, so dass er wirklich senkrecht steht oder nach hinten übergeneigt. Dann könnte man gut in das Gehege hineinreichen oder sogar hineintreten. Natürlich könnte der Deckel aus mehreren Teile bestehen.


    Wegen der Einstreuhöhe müsste es m.E. mindestens 40-45cm hoch sein. Aber dann wäre keine Etage möglich und auch keine Nutzung der Hausdächer durch sprungfreudige Schweinchen. Daher würde ich zumindest rund 60cm Höhe planen.


    Allgemeine Überlegungen:


    Wenn man PVC o.ä. verwenden würde, müsste man doch sehr sicher vor Feuchtigkeit schützen können? Selbst Schwitzwasser oder Wasser, das bei Regen von der übrigen Fläche unter das PVC läuft würde doch zu Schimmel o.ä. führen?


    Wenn man den Deckel mit Wellplastik versuchen würde, dicht zu bekommen, müsste es natürlich einen deutlich Überstand geben um schräg kommenden Regen abzuhalten.


    Zudem müsste das Wasser auf diesem Dach ablaufen können, aber wohin? Bei einer Neigung zur Wand hin, würde das Wasser in das Gehege geleitet. Eine Neigung nach vorne würde vielleicht sonderbar aussehen und einen noch größeren Dachüberstand erfordern. Eine Neigung zur Rasenseite stelle ich mir schwierig vor, wenn man den Deckel aus mehreren Teil machen will.


    Falls es eigene oder Nachbarskatzen gibt, müsste der Deckel so stabil sein, dass die darauf herumlaufen können.


    Ein Gehege sollte m.E. nie weniger als 80cm Tiefe haben, eher lieber mehr. Andernfalls wird es schwierig, es sinvoll einzurichten und genug Freifläche zu behalten, damit die Tiere auch bei Spannungen in der Gruppe ohne Problem aneinander vorbeikommen können.


    Warum möchtet Ihr sie überhaupt einen Teil des Jahre draußen halten? Die Tiere haben m.E. eher Nachteile davon, da sie ja nicht grasen und mal in der direkten Sonne (UV-B > Vitamin D) liegen können. Und Ihr würdet mit dem Gehege einen großen Aufwand für rund 4 Monate im Jahr betreiben. Je nach Region könnten sie ja erst ca. Mitte Mai nach draußen umziehen und müssten ca. Mitte September zurück. Ihr müsstet also 2 vollwertige Gehege haben.

  • Damit meine letzte Frage nicht falsch verstanden wird: Natürlich müsst Ihr uns nicht begründen, warum Ihr sie draußen halten wollt. Aber wenn wir wüssten, was Ihr Euch davon als Vorteil erwartet, könnten wir Euch dazu passend unsere Überlegungen mitteilen.


    Und dazu will ich gleich einen anderen Aspekt anreißen: Wenn es darum geht, dass die Tiere mal draußen sein können, dann hättet Ihr weniger Aufwand und sie mehr Freude und gesundheitlichen Nutzen, wenn sie bei geeignetem Wetter jeweils einige Stunden tagsüber nach draußen auf den Rasen in einem Klappgehege gesetzt würden.

  • Also bei der Aussenhaltung find ich es vorteilhaft, dass wir da den Meerschweinchen mehr Platz anbieten können als drinnen.

    Da wir Neulinge sind (meine Frau hatte mal Meerschweinchen als kleines Mädchen, aber das zählt vermutlich nicht so...) würden wir aber erstmal langsam anfangen.


    Also erstmal nur halbjährig draussen ( ab nächstem Jahr dann so ) und gucken wie es läuft.
    Neben der gut geschützen Lage spricht für die Terasse, dass man die Tiere dann direkt aus dem bodentiefen Fenster beobachten kann.


    Wir haben eine andere Ecke im Garten, die evtl. auch geeignet wäre.

    Positiv wäre, dass das Gehege dann komplett auf dem Rasen ist , schattig ist es auch, weil es direkt unter einer grossen Tuja ist.

    Negativ ist, dass es nicht so gut windgeschützt ist und auch dass das Gehege dann in der am weitesten entfernten Ecke im Garten wäre.

  • Und Du müsstest von unten sichern gegen Marder etc.

    Also Terasse ist da als Dauergehege einfacher. Du kannst aber natürlich für tagsüber ein verstellbares Gehege besorgen, so dass die Tierchen ein bisschen Rasen schnuppern können. Am besten die beiden Gehege dann mit Tunneln oder so verbinden.

  • Wenn 2-3qm draußen mehr sind, als Ihr ihnen innen bieten könntet, wäre das mit der Meerschweinchenhaltung aus meiner Sicht schwierig. Man sagt heute, dass 2qm für eine harmonische Haremsgruppe mit 2-4 Tieren das Minimum ist. Wenn die Gruppe nicht ganz harmonisch ist oder es sich um Böckchen handelt, reicht das nicht. Persönlich finde ich 2qm immer zu knapp.


    Und wenn Ihr nicht in einer extrem milden Lage wohnen solltet, müsste die Schweinchen ja den größeren Teil der Zeit ohnehin im Haus leben.


    Außerdem gebe ich zu bedenken, dass Tiere, die nicht im Haus leben, weniger Anregungen durch die Menschen haben und tendeziell auch weniger Bindung zu den Haltern aufbauen. Wenn man sich sehr viel zu den Tieren draußen setzt, mag das ausgeglichen werden können, aber im Haus ist das viel einfacher, wenn sie z.B. im Wohnzimmer ihr Gehege haben. Dann ist man einfach mit den Tieren zusammen während man andere Dinge tut und baut damit auch Vertrauen auf.

  • Ein Gehege auf Rasen ist m.E. auf Dauer nicht möglich. Der Rasen würde so schnell überstrapaziert, dass er kaputtgehen würde. Zudem habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, die Böhnchen mit vertretbarem Aufwand abzulesen. Wenn man sie liegenlässt, halten sie erstaunlich lange und man riskiert dass Fliegen angelockt werden, die im schlimmsten Falle Eier auf die Schweinchen legen, was schnell tötlich ausgehen kann.


    Wir setzen unsere 6 Schweinchen bei schönem Wetter, also im Schnitt alle 2 Tage für je 8-10 Stunden in ein 14qm-Gehege. Da hält der Rasen mit einiger Pflege gerade so bis zum Ende der warmen Jahreszeit.

  • Marie-Luise

    Jetzt muß ich einmal kurz nachfragen bezüglich der Fliegen!

    Was sollen das für Fliegen sein, die vom Kot angelockt werden und dann Eier auf die Tiere legen? Ich kenne da nur Fliegen, die ihre Eier auf den Kot legen und wo die Maden sich dann davon ernähren. Unappetitlich, aber eher harmlos und eine Frage der Stallhygiene und wie lange Mist dort verbleibt.

    Ansonsten kenne ich nur Dasselfliegen als parasitäre Arten, die ihre Eier tatsächlich ins lebende Tier oder auch den Menschen ablegen. Aber die werden eigentlich nicht von Kot angelockt, sondern vom Tier selber.

    Und sicher gibt es auch den „normalen“ Madenbefall an lebenden Tieren und Menschen, aber nur bei offenen, eitrigen und unbehandelten Wunden. Aber davon reden wir ja jetzt nicht, oder?

  • ich halte meine Meeris ja seit über 30 Jahren über den Sommer draussen und hatte noch nie so ein Maden oder Fliegen befall.

    Natürlich ist eine Gruppe im Garten vielleicht nicht ganz so Menschenbezogen, wie welche die im Wohnzimmer leben,

    Aber auch meine sind sehr zutraulich und sehr muhtig unterwegs.

    Ich finde es für die Meeris eine bereichrung wenn sie 7-8 Monate im Garten leben dürfen,

    Meine lieben es sich im Frühling zu Sonnen Und durchs Gras zu rennen und sich die Kräuter selber zu suchen.



    Ich würde sie Hausnah unterbringen, so habt ihr mehr kontakt, und die Tuja die ich kenne sind gifftig, das wäre mir zu gefährlich.

  • Ich würde bei der Gehege Planung gerne noch etwas zu bedenken geben:


    Die gezeigte Ecke erfährt, wenn ich das richtig verstanden habe, zwar keine direkte Sonne trotzdem müsst ihr darauf achten dass sich in Gehege keine Stauhitze bildet. Meerschweinchen vertragen zu große Hitze nicht. Daher sollte es so angelegt sein, dass es "gut belüftet" ist (ohne dass die Tiere Zugluft kriegen)


    Von einem kniehohen Gehege rate ich ab, wenn es dann auch noch vergleichsweise klein von der Fläche her sein soll. Wenn ihr wirklich nur 2-3 m² Fläche haben wollt, solltet ihr eine Ebene o. ä. anbieten. Die bieten Versteckmöglichkeiten und dort hat das Meerschweinchen die Möglichkeit auch hinauf zu gehen was mehr Fläche bietet. Dann wird es aber äußerst mühselig mit der Reinigung. Die größere Höhe hilft also nicht den Tieren sondern euch und euren Rücken 😄

    Außerdem wird es bei einem so niedrigen Gehege mit Dach dann auch wieder schwer die Tiere zu beobachten...


    Ansonsten kann ich die Außenhaltung nur empfehlen. Unsere Tiere sind inzwischen schon vergleichsweise zahm. Es geht also alles 🤗

  • Fliegen legen die Eier in den Kot, die Tiere sitzen im Kot. Da kann sowas passieren. Erst recht bei Matschkot o.ä.

    Dass Fliegen außerdem spüren wenn Tiere krank sind und sich auf diese setzen habe ich schon beobachten können, auch ohne offene Wunden.


    Ich hatte auch noch nie einen Madenbefall, allerdings sollte man das Thema dennoch ernst nehmen und immer gut die Augen offen halten.

    Bei einer ordentlichen Hygiene und gesunden Tieren sollte man sich aber auch nicht den Kopf zerbrechen, auch wenn ein Bekannter von mir tatsächlich letztens Maden an einem vermeitlich gesunden Kaninchen gefunden hat, im Intimbereich. Fanden wir schon ungewöhnlich.

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