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Bockhaltung, drei Jungtiere

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Guten Tag liebe Forum Mitglieder,

    wir haben seit knapp 2 Wochen drei junge Böcke. Haben diese durch ein Tierheim vermittelt bekommen und uns wurde versichert, dass Bockhaltung gut verläuft. (Alle sind unkastriert)

    Hatte da schon meine Zweifel, weil ich mich anders belesen hatte und es auch anders kannte. Nachdem wir eigentlich nur zwei nehmen wollten wurde uns der dritte mit angedreht, da er sonst alleine sein würde. Hätte es schweren Herzens trotzdem nicht gemacht, aber wurde dann überstimmt.

    Kurz zur Haltung und Gehege selbst.
    Gehege hat eine 2m Laufbahn und hat ca. eine Fläche von 2.5qm, sind Innenlebend und haben genügend Futterstellen, die auch immer woanders stehen damit eine kleine Suche mit verbunden ist.

    Ein Holzhaus mit zwei Ausgängen und einer kleinen zweiten Etage. Sogesehen dann drei ausgänge. eine Holzbrücke und zwei Stoffhütten, dienen alternativ aus als Kuschelbett. Sind die Unterschlupftmöglichkeiten.

    Zu den Tieren.
    Uns wurde gesagt sie seinen Geschlechtsreif, aber genaues Alter wurde nicht gesagt, da Sie ja "nur" vermittelt wurden. Sollen angeblich auch drei Brüder sein, wo ich auch schon meine Zweifel dran hab und immer zusammengelebt haben.

    Kürze die Namen einmal kurz mit Y. / C. / M. ab.
    Y. wirkt sehr vorsichtig und zurückhaltend und es kommt auch so rüber das er in der Herachie ganz unten ist.
    C. ist sehr neugierig und guckt bei jedeer Bewegung und ist viel mit Y. unterwegs.
    Jetzt zu unserem Problemkind M.
    Er wirkt sehr dominat gegenüber den anderen und droht mit Zähne klappern und "grollen", Geräusche mit Drohnen in Verbindung gebracht nach mehrfachen nachlesen. Andererseits rennt er bei jedem kleinen Geräusch oder Bewegung zurück in sein Haus.
    Nun hat er sich gestern mit C. stundenlang gezofft und die beiden hatten sich streckenweise angesprungen wie im Käfigkampf. Haben es erstmal beobachtet und als es, uns, zu "brutal" wurde sind wir in den Raum reingegangen und das Zoffen wurde auf einen verbalen Streit reduziert.

    In der Nacht ging M. dann auf Y. los der sich bei jeder Streitigkeit hinter dem Haus versteckte und generell davor "floh".


    Da wir beide heute länger unterwegs sind habe ich M. heute früh in ein separates Gehege, direkt neben dem Hauptgehege umgesetzt. Sie können sich noch hören und wahrscheinlich auch sehen, damit M. nicht ganz alleine ist.
    Grund dafür war, dass wir befürchten das die Meeris sich "zerfleischen" wenn wir nicht da sind.

    Habe heute auch versucht mit Züchtern, Tierheime und Ärzten zu reden, aber mit mäßigen Erfolg.
    Werden nächste Woche zu einem Arzt gehen für ein Erstreffen, um dann ein Termin für Kastration auszumachen.

    Nun die Frage: Soll ich die drei so lange getrennt halten bzw. M. getrennt von den anderen beiden? Oder was soll ich sonst machen?


    Vielen Dank fürs durchlesen und ggf antworten!:)
    MfG

    MKE

  • Kastration ist auf jeden Fall gut.

    Außerdem braucht ihr, wenn ihr alle 3 behalten wollt, einen gut sozialisierten, Erwachsenen Kastraten als Erzieher und wenn sie dann zu viert sind 4 Quadratmeter Platz.

    Könntet ihr das bewerkstelligen?


    Ob die Tiere zu trennen eine gute Idee ist, kann ich aus den Infos bisher nicht sagen. Kam es schon zu Verletzungen? Wenn ja, wo und wo heftig?


    Die Tiere regelmäßig zu trennen und nur unter Aufsicht zusammen zu lassen ist auf jeden Fall keine gute Idee, wenn, dann getrennt lassen.

  • Herzlich Willkommen im Forum!


    Ein ganz wichtige Frage neben der nach Verletzungen ist für mich:


    Wieviel wiegen die Tiere jeder einzeln?


    Wirken sie dünn oder normal - d.h. wie ist das Gewicht zu interpretieren?


    Ich habe auch schon erlebt dass Tiere mit 350g sich wiederholt angeklappert haben, aber trotzdem dürfte das harmloser sein als wenn sie 800g o.ä. wiegen.


    Zudem hängt von ihrem Alter, das man anhand des Gewichtes zumindest bei sehr jungen Tieren eher schätzen kann. Und das Alter und ihre Größe machen dann eben einen Unterschied, ob ein erwachsener Erzieher noch eine Chance auf eine friedliche "Machtübernahme" hat.


    Wir haben 6 Böckchen, die einen langen, steinigen Weg mit uns gegangen sind, bis sie in einer Gruppe leben konnten. Man kann mit viel Zeiteinsatz als Halter schon sehr helfen, aber das kann eben unterschiedliche anstrengend werden. Je jünger und kleiner sie wären, desto leichter wäre es noch.


    Und zu Deiner Frage: Wenn sie sich anspringen und ihr heute nicht dazwischengehen und die Tiere auch noch nicht einschätzen könnt, finde ich die Trennung sinnvoll. Die "Regel", die man oft liest "einmal getrennt, immer getrennt", haben wir als falsch erkannt und einige andere Bockgruppenhalter auch.

  • Die Überlegung ist jetzt alle drei oder zumindest zwei abzugeben und den einen zu kastrieren und mit zwei Weibchen, dann einem älteren, zusammenzulegen.

    Das Gehege zu erweitern ist kein Problem.

    Es kam zu kratzern, nichts tiefes oder auch keine empfindliche Stelle.

    Habe auch gelesen, dass das trennen nicht gut ist, aber haben uns Sorgen gemacht da wir heute erst spät zuhause sind.

    Okay wir werden es gleich nochmal versuchen, wenn es wieder zum zoffen kommt. Ist es für uns am sinnvollsten die 3 (2) wieder an das Tierheim abzugeben.
    Die Kastration ist ja auch nicht ganz billig pro Tier und das wird auch nochmal mind. 1-2 Wochen dauern bis es dann zum kastrieren kommen würde.



    LG

  • Wirken sie dünn oder normal - d.h. wie ist das Gewicht zu interpretieren?

    Sie wirken nicht dünn, sondern würde eher normal sagen. Gewogen habe ich die drei noch nicht.

    Und zu Deiner Frage: Wenn sie sich anspringen und ihr heute nicht dazwischengehen und die Tiere auch noch nicht einschätzen könnt, finde ich die Trennung sinnvoll. Die "Regel", die man oft liest "einmal getrennt, immer getrennt", haben wir als falsch erkannt und einige andere Bockgruppenhalter auch.

    Das ist schon mal sehr schön zu lesen (ich weiß es nicht garantiert, aber es gibt Hoffnung), wie oben schon kurz erwähnt würde ich heute versuchen wieder alle drei zu vereinen.

  • Wäre natürlich schade für die kleinen Jungs, aber vermutlich laut Schutzvertrag euer gutes Recht. Prinzipiell hat es das Tierheim nicht anders verdient. Unkastrierte Jungs zu vermitteln ist ein absolutes no-go, und dann noch so grützig beraten :thumbdown:


    Ihr müsst nur bedenken, wenn ihr einen kastrieren lasst und ein Weibchen dazu holt, muss der Kleine ziemlich sicher alleine 6 Wochen Kastrationsfrist absitzen, falls es nicht gerade noch eine Frühkastration ist.

  • Und: wiegen ist wichtig. Mindestens wöchentlich, in solchen stress-situationen gerne auch öfter, damit man schnell merkt, wenn was nicht stimmt.

  • Wäre natürlich schade für die kleinen Jungs, aber vermutlich laut Schutzvertrag euer gutes Recht. Prinzipiell hat es das Tierheim nicht anders verdient. Unkastrierte Jungs zu vermitteln ist ein absolutes no-go, und dann noch so grützig beraten :thumbdown:

    Sehe es leider genau so, es tut mir leid für die Tiere, aber wahrscheinlich das beste.

    der Kleine ziemlich sicher alleine 6 Wochen Kastrationsfrist

    Ja, das wäre der Punkt dagegen. Wäre es möglich die Mädels dann früher schon zu holen und durch Gittertrennung mit dem frischen Kastrat zu halten? Damit diese sich beschnuppern usw. können?

    Und: wiegen ist wichtig. Mindestens wöchentlich, in solchen stress-situationen gerne auch öfter, damit man schnell merkt, wenn was nicht stimmt.

    Dann weiß ich für die Zukunft Bescheid, Danke!

  • Wenn Ihr nicht sofort aufgeben wollt, ist mein Vorschlag:


    Wiegt alle 3 heute abend und schreibt hier das Gewicht.


    Dann wäre zu überlegen, wie und ob Ihr den 3 eine möglichst gute Chance geben könnt und wollt. Darüber könnten wir hier gemeinsam nachdenken. Wenn Ihr sie erst morgen abend zusammenführen würdest, wäre das auch kein Problem. Und durch das Wochenende hättet Ihr vermutlich eher Zeit, auf sie aufzupassen.


    Es ist gut, wenn die Gehegeerweiterung möglch wäre. Rund 2,5qm sind für 3 Böckchen zu knapp. Man sagt pro Böckchen braucht man mindestens 1qm. Das ist m.E. aber zu wenig, zumindest wenn die Gruppe nicht harmonisch ist. Ich würde in Euren Falle eher auf 5qm gehen. Mehr ist immer gut, aber der aktuellen Fläche können sie sich nicht genug ausweichen oder weit genug rennen, wenn sie verfolgt werden.


    Ein junges Böckchen 6 Wochen neben einem oder 2 Weibchen alleine zu halten, fände ich keine gute Lösung. Alleine zu sitzen ist für Meerschweinchen nie gut, aber für Jungtiere erst recht nicht.

  • Bin jetzt früher zuhause und habe die beiden Gehege kombiniert. müssten jetzt um die 4qm sein. Beobachte die jetzt durchs andere Zimmer und bis auf kurze verbale Auseinandersetzung war bisher noch nichts. C. und Y. erkunden den zweiten Bereich und M. kommt ab und zu mal dazu und "meckert".


    Wiegt alle 3 heute abend und schreibt hier das Gewicht.

    Die sind alle drei sehr scheu, wie stelle ich das jetzt am besten an mit wiegen?
    Vor allem dass die ruhig drauf bleiben.


    Update beim schreiben, M. geht wieder aggressiver auf die anderen beiden zu.

  • Auf wie alt schätzt Du denn die Tiere? Geschlechtsreif ist ja schon eine sehr vage Aussage des Tierheims, das könnten die ja im Extremfall schon mit guten drei Wochen sein. Aber nach Deinen Schilderungen vom ganzen Verhalten klingt es weniger nach ganz jungen Tieren, sondern eher nach halbwüchsigen oder noch älteren Raufbolden.

    Wenn Du sie gewogen hast, wäre das Gewicht der einzelnen Tiere aufschlussreich.

    Hmmm, schwierige Situation.

    Wenn sie schon zu alt und vielleicht auch schlecht sozialisiert sind, kann es auch mit einem erwachsenen Erzieherbock vielleicht Probleme geben. Eventuell kommt er dann gegen zwei oder drei Tiere in der Rappelphase nicht mehr an.

    Da kann man leider keine Erfolgsgarantie geben.

    Wie wäre es denn, zu Eurem ursprünglichen Plan zurückzukehren und nur zwei Tiere zu halten, soll heißen, das aggressivste Tier wieder abzugeben?

    Auch hier gibt es natürlich keine Garantie, aber eventuell einen Versuch wert.

    Vielleicht besser, als jetzt noch ein weiteres, erwachsenes Tier zu suchen und anzuschaffen, mit dem es dann auch nicht klappt.

  • Die sind alle drei sehr scheu, wie stelle ich das jetzt am besten an mit wiegen?
    Vor allem dass die ruhig drauf bleiben.

    Geh zu den Meeris ins Gehege, wenn sich das Tier in einer Hütte versteckt beherzt aber vorsichtig reingreifen.

    Lieber einmal schnell zupacken als dass die Tiere ständig verängstigt wegrennen. Das muss man ein paar mal üben dann hat man es raus.


    Zum wiegen eine Schale auf eine Küchenwage stellen und das Meeri rein setzen. Lieber am Boden wiegen, falls deine Meeris zum flüchten tendieren, damit sie nicht vom Tisch fallen können.

  • Hallo, das ist ja sehr bescheiden von dem Tierheim... aber wenn du einen einzelnen zurück geben kannst, würde ich dir dazu raten.

    Dann kannst du die anderen beiden in Ruhe kastrieren lassen und ein (hoffentlich) entspanntes Bockduo auf ausreichender Fläche halten.

    Worauf sitzen denn die Böcke aktuell? Fleece oder Streu?

    Ich finde bei beidem machen zwei qm mehr auch sehr viel mehr an Arbeit und im Geld aus, dass darf auf lange Sicht nicht unterschätzt werden und sollte gut bedacht sein.

    Einziges Problem bei einem Duo wäre die Sozialisierung, da ein kompetenter Erzieher fehlt, aber das könnte vielleicht schon zu spät sein...


    Zum Einfangen empfehle ich dir, einen geöffneten Karton seitlich in eine Ecke des Geheges zu legen und ein Meeri langsam dort hin zu scheuchen, wenn es dann drin ist von vorne zugreifen.

    Bei der Variante mit dem Haus hatte ich schon das Problem, dass Meeri aus dem engeren Hauseingang zu bekommen. Das geht dann nur gut, wenn du das Meeri packen und das Haus dann anheben kannst.

    Bei mir steht auf der Waage ein kleiner Eimer, um sicher zu gehen, dass niemand raus hüpft. Die Hand über der Schüssel mit dem Schwein halten geht aber auch.

    Viel Erfolg beim fangen.

  • Du hast ja schon Vorschläge für das Einfangen bekommen. Ich treibe bei Bedarf das Schweinchen mit einer Pappe in eine Ecke oder Sackgasse. Dort greife ich es dann. Da meine Schweinchen vermutlich auch heute noch nicht in einer flache Schale sitzen bleiben würde, stelle ich einen Karton auf die Waage und setze das Schweinchen dort hinein. Die Hände halte ich zusätzlich darüber.


    Wichtig ist natürlich eine zuverlässige und genaue Waage - gerade falls die Schweinchen nicht leicht sind.


    Ohne das Gewicht zu kennen, können wir hier nur herumraten, was das Alter und ein Erziehertier angeht.

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