Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Nasses Fell

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Ich habe eine sehr seltsame Beobachtung gemacht: mein Meeri hatte im Januar eine Operation. Es hatte einen Tumor im Kiefer. Dieser wurde entfernt, aber leider hat sich danach ein Abszess gebildet, der bis heute nicht verheilt ist. Der Eiter ist stets dickflüssig und gelb. Grad gestern war ich wieder beim TA. Gestern bei der Abendfütterung sah ich, dass das Tier ein nasses Bärtchen hat. Erst dachte ich, dass sie am Wassernapf gespielt hat. Aber es trocknete nicht, sondern breitete sich aus. In der Nacht nahm ich sie rein, damit sie nicht friert (es war 11 Grad draussen). Sie lag auf Tüchern und hatte kein Wasser. Morgens war die Nässe noch weiter ausgebreitet. Das Tier war nass bis zum Bauch. Die Flüssigkeit ist klar, kommt nicht vom Po, riecht nicht und es ist so viel, dass es tropft! Was ist das? Kommt das vom Abszess? Oder speichelt das Schweinchen? Ich habe sie jetzt gefönt, um zu sehen, ob sie wieder nass wird.

    TA hat natürlich Wochenende.

  • Ohje, die arme Maus. Frisst sie denn normal und hält ihr Gewicht?


    Ein dauerhaft eiternder Abszess ist definitiv kein tragbarer Zustand!! Würde der Kiefer mal geröngt?


    Bitte schnellstmöglich einen Termin beim Zahn-Profi vereinbaren.


    Sollte das fressen Probleme machen, noch heute zum Tierarzt. Viele Tierärzte und Kliniken haben auch samstags offen, wenns ganz schlimm ist notdienst.

    Der bisherige Tierarzt scheint, so leid es mir tut das so hart zu sagen, echt gar nicht geeignet zu sein. Sorry, aber ein Schwein ein halbes Jahr mit eiterndem Abszess rumlaufen lassen geht gar nicht!

  • Wie Du es beschreibst, halte ich Speicheln für das wahrscheinlichste. Das kann vorkommen, wenn das Tier massive Probleme beim Kauen oder mit dem Gebiss hat. Unser Miro hatte das 5 Monate lang mit seinen Zahnproblemen nicht und dann trat es 3-4 Wochen auf. Es ging bei ihm auch so weit, dass der Bauch zeitweise davon nass war. Das ist ein Alarmzeichen. Ich würde daher auch einen anderen Tierarzt am Montag aufsuchen. Wichtig ist aber, dass der sich mit Nagern und mit Zähnen gut auskennt und röntgt.


    Die Haut kann sich durch den Speichel und die Dauerfeuchtigkeit entzünden oder wund werden. Ich hatte es mehrmals täglich trocken getupft und ab und an etwas Olivenöl leicht eingerieben. Das löst natürlich nicht das zugrundeliegende Problem, aber es kann die Folgen vielleicht lindern.


    Wie wird den der Abzess behandelt? Wer spült wie oft und gibt es ein Antibiotikum und Schmerzmittel?

  • Danke für Eure Antworten.

    Ich war beim Spezialisten, der hat sie operiert. Wir haben wochenlang 3x am Tag gespült. Dann hat sie angefangen, sich massiv zu wehren und wir haben dann in Absprache mit dem TA entschieden, dass wir es lassen. Sie hatte auch Antibiotika.

    Sie ist munter, bewegt sich in der Gruppe normal und frisst mal besser, mal schlechter. Momentan frisst sie sehr schlecht und ich päppele sie.

    Am Montag habe ich einen Termin beim Spezialisten.

    Schmerzmittel bekommt sie.

  • Oh weh, dann habt Ihr und das arme Schweinchen einige hinter Euch.


    Wenn der Eiter läuft, könnte und sollte man nach der langen vergeblichen Behandlung (oder besser so früh wie möglich) ein Antibiogramm machen. Das Standardmittel Enrofloxacin (Baytril, Orniflox u.a.) wirkt leider des öfteren nicht dauerhaft. Durch ein Antibiogramm sollte es möglich sein, ein wirksames Antibiotikum zu finden. Aber vielleicht wurde das schon gemacht?


    Wenn sie schlecht frisst, könnte sie aktuell auch aufgegast sein. Gibst Du etwas für den Darm und gegen Aufgasung?

  • Der TA meint, dass die hinteren Zähne falsch wachsen. Deshalb gehen wir am Montag zum Spezialisten. Ich nehme an, dass sie deswegen schlecht frisst. Sie ist sehr motiviert zum Fressen, schafft es aber nicht, das Grünzeug nach hinten zu transportieren. Ich denke, wenn sie Bauchschmerzen hätte, wäre sie zurückhaltender. Päppelbrei und geraffelten Apfel, Fenchelbrei und ähnliches schleckt sie mit Freuden.

  • Oh je, dass ist ja bereits ein sehr langer Zeitraum in welchem sich Eiter am/im Kiefer befindet....

    • An welcher Stelle befand sich der Tumor denn genau? Und konnte dieser im Gesamten entfernt werden?
    • Wurde der gesunde Kieferknochen beschädigt?

    Abszesse am Kiefer, bzw. im Allgemeinen Eiter in diesem Bereich erfordert in den meisten Fällen eine langzeitige, gründlich durchgeführte Behandlung und auch wenn diese erfolgt ist, gibt es nicht selten Rezidive. Zu einer abgestimmten Antibiose ist meiner Erfahrung nach auch das mehrmals tägliche Spülen (mit einer geeigneten Lösung) erheblich für einen langzeitigen Erfolg.

    Könnte es evtl. einen Grund geben, zusätzlich der natürlich ohnehin unangenehmen Prozedur, dass es sich so arg wehrt?

    Hattet ihr irgendetwas verändert in der Vorgehensweise, oder die Lösung gewechselt?

    • Wie lange hattet ihr insgesamt gespült?
    • Wurde nach der Operation mal ein Leukase Kegel (lokales Antibiotikum) in die Wunde eingesetzt, oder im Verlaufe des Spülens?

    Ich schließe mich Marie-Luise an, dass zeitnah ein Antibiogramm angefertigt werden sollte. Abgesehen, dass Enrofloxacin teilweise nicht wirkt, oder nur zu Beginn, handelt es sich bei Eiter im Bereich des Kiefers, oder bereits im Kieferknochen oftmals u.a. um anaerobe Bakterien. Gegen diese wirken auch, in der Regel sehr wirksame Antibiosen, wie bspw. Doxycyclin nicht.

  • So, Schweinchen hat die Zähne gerichtet bekommen und knabbert wieder ganz vorsichtig.

    Die Nässe kommt tatsächlich aus der Wunde. Der TA meint, es ist gut, dass es rausfliesst. Immerhin ist es kein Eiter mehr. Heute Früh habe ich festgestellt, dass es weniger geworden ist.

    Ich hoffe nun, dass das Tierchen nochmal den Rank kriegt!

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