Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Blasenstein beim Kastraten

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Wie einige von euch schon wissen, war ich am Freitag mit Flausch beim Tierarzt gewesen, da Mittwoch sichtbar blutiger Urin auf den Handtüchern zusehen war. Seitdem war kein Blut mehr zu sehen. Donnerstag war der Urintest auf Blut noch positiv.


    Er bekam ein Ultraschall der Blase und auch zwei Röntgenbilder. Er hat einen Blasenstein (es sieht so aus, als wären 3 kleinere zusammen geklebt), welcher zu groß ist, als dass er durch die Harnröhre passt. Es sieht auch so aus, als würde er an der Blasenwand kleben. (Aussagen von Tierarzt)

    Er bekommt nun Rodicare Uro, Metacam und Antibiotika.


    Er soll nächste Woche Montag operiert werden, jedoch bin ich da etwas am Zögern.

    Er hatte eine Herzbeutelentzündung, weswegen auch das Narkoserisiko erhöht ist. Auch soll die OP wohl gar nicht einmal so ungefährlich sein und natürlich mit ca. 500 Euro wirklich nicht gerade günstig ist.

    Da er keine Symptome zeigt (jammern beim pinkeln, nassen Popo, oder ähnliches) bin ich am Überlegen, ob man es nicht erstmal versuchen sollte, den Blasenstein aufzulösen.


    Die Mittel die ich dafür gefunden wären Lysium und/oder Allrodin UTI KN.


    Ich möchte das bei dem behandelnden Tierarzt ansprechen, möchte aber zuerst Wissen, ob ihr eventuell Erfahrungen damit habt.

    Meine Angst ist, dass der Blasenstein sich in der Zwischenzeit lösen könnte und irgendwie den Harngang verstopfen könnte. Ich weiß nicht, ob das eine begründete Sorge ist.

    Vielleicht habt ihr ja Erfahrungen/Anmerkungen.

  • Huhu,


    wir hatten im April eine ähnliche Diagnose bei Hemingway. Ich weiß nicht, ob du das verfolgt hast.


    Unsere TÄin riet im ersten Schritt von einer OP ab und wollte erst einmal versuchen den Stein aufzulösen, da auch ihrer Aussage nach eine Blasen-OP sehr risikoreich ist und es ihm bis auf nachweisbaren Blut im Urin gut ging (kein Jammern o.ä.).

    Ich hatte bisher 1x eine Blasen-OP bei Schweinchen durchführen lassen, so um 2016 rum, dabei wurde bei einem 5-jährigen Weibchen ein großer Stein entfernt und sie erholte sich sehr gut davon. Mehr Erfahrungen habe ich damit auch nicht.

    Auch wies die TÄin natürlich auf das Risiko hin, dass der Stein bei dem Versuch in der Harnröhre landen oder diese verstopfen könne, was seinen Zustand dramatisch verschlechtern oder gar tödlich sein könnte. Trotzdem ging ihre Tendenz deutlich in die Richtung es zuerst einmal ohne OP zu versuchen.


    Wir versuchten den Stein also mit Uti KN-Tabletten und Rodicare Uro aufzulösen und das klappte sogar ganz gut, ca. 4 Wochen später war dieser auf den Röntgenbildern und dem Ultraschall schon nicht mehr zu sehen.


    Dafür fing Hemingway an sichbar Blut zu pinkeln und zu Jammern, hatte Bakterien, Gries und Kristalle im Urin. Inzwischen auch abgestorbene Zellen der Schleimhaut. Daran doktoren wir auch jetzt noch herum, ohne bisher nennenswerten Erfolg. Aber ob es eine Folge des Steins ist? Das wissen wir nicht. Denkbar wäre es, dass dieser die Blase so sehr gereizt hat, dass sich da ne Entzündung reingesetzt hat und nun alles aus den Fugen geraten ist. Sicher ist es aber nicht, er hat zusätzlich an der Milz einen tumorösen Befund, der da ebenfalls mit reinspielen könnte.


    Bei einer bekannten Herzerkrankung würde ich vermutlich aber erst einmal versuchen den Stein aufzulösen, wenn es ihm ansonsten gut geht. Operieren kann man dann ja noch immer, sollte es nicht klappen. Andererseits kann der Stein natürlich jederzeit weitere (massive) Probleme verursachen, solange er da drin ist...


    Es ist eine schwierige Entscheidung, da beide Vorgehensweisen ein gewisses Risiko bergen.

    Ich wünsche dir viel Kraft für die Entscheidung und deinem Flausch alles Gute!

  • So ich habe jetzt nochmals Rücksprache mit Frau Danker gehalten.

    Wir können das auf jeden Fall probieren mit dem auflösen des Blasensteines. Es gibt wohl nicht DAS Mittel dafür, einige haben mit dem einen Mittel gute Erfahrungen gemacht, andere mit einem anderen.

    Wir probieren es erstmal mit rodicare uro und Allrodin UTI KN Tabletten.

    In 3 Wochen soll ich dann zur Kontrolle kommen. Dann wird überlegt, ob wir zu Lysium wechseln oder wie es weiter geht.

    Ich soll ihn aber genau beobachten und die Blase immer abtasten. Sollte sie sich angespannt anfühlen soll ich früher kommen.

    Wir werden sehen.

    Am Dienstag war auch der Urintest auf Blut negativ gewesen.


    Ich berichte, wenn es Neuigkeiten gibt!

  • Mein eines Blasenschweinchen wurde genau wie dein Hemingway mit Uti KN ,Rodicare Uro und SM behandelt,der Stein giing von allein ab.


    War allerdings ein Mädchen,bei einem Jungen hätte meine TÄ mehr Bauchschmerzen gehabt,sie sagte aber...bei Mädels stehen die Chancen ganz gut das er von allein abgeht bzw. sich auflöst.


    Ich drücke euch die Daumen das alles gut wird!!!

  • Gestern hatte ich einen Termin in der Tierklinik in Posthausen bei Frau Dr. Thöle.

    Leider konnte sie mir keine so wirklich gute Nachrichten geben.


    Es wurden nochmals aktuelle Röntgenbilder angefertigt. Ich muss sagen, deren Röntgengerät liefert deutlich bessere Bilder.

    Jedenfalls sind es 5 kleine Steinchen die im rechts Nierenleiter sitzen, wodurch es zu einem Rückstau in die Niere kommt.

    Eine Operation des Nierenleiters ist nochmals schwieriger als eine Blasen-Op. Einerseits ist wohl an der Stelle viel (Fett-)Gewebe und andererseits kann es sein, dass die Steine während der Operation den Harnleiter entlang nach oben wandern, wodurch auch Organe wie der Darm "zur Seite geschoben" werden müssten. Wenn dies der Fall ist, sieht die Prognose leider noch schlechter aus.


    Dazu kommen noch die schlechten Nierenwerte und der hohe Entzündungswert im Blut. Sie geht davon aus, dass die Niere nur noch etwa max. 20-25% der Leistung hat. Bei einer Narkose kann es sein, dass die Nieren komplett Versagen.

    Dazu kommt noch das Herz und die Lunge. Ich habe vor einiger Zeit das Herz Schallen lassen. Zu dem Zeitpunkt benötigte es aber (noch) keine medikamentöse Behandlung.

    Nun zeigt das Röntgenbild, dass das Herz größer geworden ist und die Lunge auch leicht verschattet ist und auch das Herz Geräusch gefiel ihr nicht. Sie hat es mir so erklärt, dass man die Schläge, also dieses "bumm bumm" normalerweise gut voneinander unterscheiden kann. Bei ihm gibt es wohl aber so wie ein rauschen und das Herz schlägt auch schneller als normal. Klingt wohl danach, dass die Klappeninsuffizienz schlechter geworden ist. Ich soll auf jeden Fall nochmals ein Herzultraschall Termin machen.


    Allem in allen ist die Prognose, dass er Operation und Nachsorge gut übersteht wohl eher mäßig. Dazu kommt noch, dass bei Harnleitersteinen dass Risiko, dass sich wieder Steine bilden, gar nicht Mal so gering ist.


    Auch die Kosten sind wirklich heftig. Allein die OP schätzt sie auf 500-700 Euro. Dann noch mindestens 3 Tage stationäre Aufnahme (1 Tag vor der OP bis mindestens 1Tag nach OP). Die OP Nachsorge kann auch gut und gerne bei Intensivbetreuung (mit Drainage etc.) Gut und gerne 200Euro pro Tag kosten.


    Laut Tierärztin wäre es bei seinem klinischen Bild völlig angemessen auch den palliativen Weg mit Schmerzmittel und Antibiotika zu gehen.

  • Es tut mir sehr leid für euch.

    Wir haben uns auch entschieden meiner Knusperfkocke noch eine wunderschöne Zeit zu geben da auch hier mehrere Baustellen sind.

    Sie ist medikamentös gut eingestellt und wird regelmäßig in der Tierklinik vorgestellt. Wenn man nicht weiß wie krank sie ist, würde man es nicht vermuten.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für die Entscheidung.

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