Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Panikattacke / Akute Angststörungen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    ich dachte ich melde mich nochmals hier mit meinen Sorgen, da es nun doch mindesten einmal monatlich passiert und ich es mir nicht erklären kann.


    Ich habe seit 2021 ein Böcken-Duo übernommen, Vater und Sohn. Der Sohn ist grundsätzlich ein total liebes Wesen, schon mit wenigen Monaten hat er angefangen auf mir zu Schlafen, er ruft jeden Tag nach Essen, kommt raus macht Männchen, springt auf sein Lieblingskissen und legt sich hin. Er ist total handzahm und lässt sich sogar beim Essen anfassen und hochnehmen ohne Fluchtversuche. Sein Vater ist nach schwerliegender Krankheit leider verstorben, seit September 2022 ist nun ein neues Böckchen da. Sie lieben sich zwar nicht, aber kommen miteinander aus ohne Streitigkeiten. Man könnte meinen es ist nun eben eine Geschwister-Liebe, mal mag man sich, mal hasst man sich.


    Allerdings seit 3 Monaten gibt es Momente, wo der Sohn Sekunden davor sich normal verhält und dann plötzlich einfach erstarrt. Die Augen werden groß und er bewegt sich als ob er vor etwas flüchten muss, als ob er etwas sieht, das ihm panische Angst bereitet - wie bspw. ein Geist. Das dauert ungefähr 5 bis 10 Minuten an, danach fängt er wieder an zu essen und sich normal zu verhalten. Für mich sieht das aus wie Panikattacken bei Menschen, die ganz plötzlich auftreten können, ohne einen wirklichen Trigger zu haben. Aber gibt es sowas auch bei Meerschweinchen? Das ist jetzt jeden Monat mind. einmal passiert, erlebt habe ich es jetzt 3 Mal bis jetzt. Er ist grundsätzlich nie panisch und rennt weg, er ist der erste der vorne am Plexiglas steht und Futter will und immer aktiv ist. Diese plötzlichen panische Anfälle sind für sein Wesen sehr seltsam. Ich kann mir das gar nicht erklären. Hatte jemand schonmal sowas? ?(

  • Du hättest es sicherlich geschrieben, wenn diesem Verhalten etwas zwischen den beiden Böckchen vorausging?


    Wenn die beiden seit September zusammen leben, hat es ungefähr 6 Monate dieses Verhalten nicht gegeben - oder Du hast es zumindest nicht beobachtet. Du wirst ja nicht immer mitbekommen, wenn er eine solche Phase hat.


    Falls Du etwas zwischen den beiden als Auslöser ausschließen kannst, würde ich am ehesten vermuten, dass er etwas hört oder spürt, was Du nicht mitbekommst oder als Problem erkennst.


    Wie reagiert er denn, wenn Du ihn dann ansprichst und ihm etwas Leckeres zu futtern anbietest oder ihn sonst ablenkst?

  • Das klingt wirklich recht gespenstisch. Eine meiner 7 Mädels hat auch manchmal solche Phasen. Danach zwitschert sie allerdings für ein paar Minuten. Später schläft sie ganz entspannt im Häuschen und kuschelt auch mal mit den anderen.
    macht das dein Männchen auch oder ist er völlig still?

  • Für mich hört sich das so an, als ob das epileptische Anfälle sein könnten. Also keine Panikattacken, sondern eher etwas neurologisches. Zumal Panikattacken ja gar nicht zu seinem sonstigen Verhalten passen.


    Epileptische Anfälle äußer sich nicht immer durch verkrampfen, zittern etc. Sie können sich auch durch erstarren, große aufgerissene Augen... zeigen.


    Ich würde versuchen, das Verhalten mit dem Handy aufzunehmen und dann das Tier zügig einem Tierarzt vorstellen.

    Wir hatten mal einen Hund mit Epilepsie. Er bekam Tabletten und war damit anfallsfrei. Vielleicht geht das bei Meerschweinchen auch.

  • Ich lege ihm immer Futter vor die Nase aber er rührt sich kein Zentimeter, er beschnuppert es erst wenige Minuten später und beißt dann langsam ab. Danach isst er ein wenig und geht sich meistens ausruhen, erst danach wird ausgiebig gegessen.

  • Das klingt wirklich recht gespenstisch. Eine meiner 7 Mädels hat auch manchmal solche Phasen. Danach zwitschert sie allerdings für ein paar Minuten. Später schläft sie ganz entspannt im Häuschen und kuschelt auch mal mit den anderen.
    macht das dein Männchen auch oder ist er völlig still?

    Eher still, er knabbert dann kurz vielleicht zwei Salatblätter und legt sich schlafen. Danach isst er allerdings ausgiebig.

  • Interessant, das wusste ich nicht. Mein Bruder ist vor vielen Jahren an Epilepsie erkrankt, wenn ich so zurückblicke, kann das durchaus Sinn machen. Bei meinem Bruder hat es damit angefangen, dass er immer mal wieder Aussetzer hatte und geistig für ein paar Minuten nicht anwesend war, mit Tabletten wurde das besser und nach 15 Jahren nun auch komplett weg, die Gefahr eines epileptischen Anfalls besteht dennoch auch wenn das Risiko mittlerweile gering ist.


    Verhaltenstechnisch sieht das bei meinem Schweinchen ziemlich ähnlich aus. Ich dachte immer, dass Epilepsie bei Schweinchen NUR krampfartige Zuckungen sind. Dass sich das ggf. so wie bei uns Menschen abbilden kann, daran habe ich noch gar nicht gedacht.


    Ich werde es definitiv beobachten. Vielen Dank Euch.

  • Ich hatte ein Schweinchen mit neurologischen Ausfällen. Diese und auch epileptischen Anfälle können verschieden aussehen, es können auch nur leichte absencen sein.

    Versuch mal wie vorgeschlagen ein Video davon zu machen. Kann auch für den Tierarzt hilfreich sein.

    Manche Tiere verharren in solchen Augenblicken still und sind nicht ansprechbar, bei manchen zeigt sich das in Unruhe und/oder Aggression sprich sie könnten dann auch beißen. Es könnte sein das sie auf die seite "fallen" oder wie man es vom menschen auch kennt richtig krampfen. Das kurzzeitige auf die seite fallen und nicht ansprechbar sein kann aber auch durch ein herzproblem ausgelöst werden.

    Nur mal so kurz geschildert.

  • Eher still, er knabbert dann kurz vielleicht zwei Salatblätter und legt sich schlafen. Danach isst er allerdings ausgiebig.

    Von Menschen weiß ich, dass sie nach einen epileptischen Anfall oft sehr müde sind und erst mal schlafen. Vielleicht ist das bei Meerschweinchen ähnlich.

    Ich finde, das erhärtet den Verdacht auf Epilepsie. Also bitte ein Video machen und dem Tierarzt vorstellen.