Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Zysten und Intimblutungen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,

    ich brauche dringend euren Rat da ich nicht weiß was das Richtige wäre.


    Ich war gerade mit meiner 5 1/2 Jährigen Meeridame Maja beim Tierarzt da mir Blutungen im Intimbereich aufgefallen sind.

    Nun meinte die Tierärztin nach Ultraschall und Röntgenaufnahme, dass eine stark deformierte Zyste am Eierstock wäre könnte aber auch die Niere befallen sein (so etwas hat sie noch nie gesehen). Vermutlich blutet es daher aus der Gebärmutter (wobei sie erwähnte, dass Zysten im Normalfall nicht bluten).

    Sie meinte, dass sie mir nicht sagen kann, ob es bösartig ist und meinte, dass eine Kastration helfen könnte. Falls es bösartig wäre bzw gestreut hat würden sie gleich einschläfern mit meiner Einwilligung.

    Sie gab mir Schmerzmittel mit und meinte falls ich mich dagegen entscheiden sollte soll ich ihr diese ab morgen geben. Könnte aber auch sein, dass die Blutung schlimmer wird dann müsste man es wieder absetzen.

    So lassen könne man es aber auf keinen Fall, da sie innerlich blutet.

    Nun stellt sich für mich die Frage, ob ich Maja das antun soll oder sie (wenn es nicht mehr geht) friedlich gehen lassen sollte :-(


    Des Weiteren kommt hinzu, dass ihre Hinterläufe seit 2 bis 3 Monaten immer wieder dick sind und sich Wunden bilden. Die Tierärztin riet mir dazu noch mehr Vitamine zu füttern. Auf eine gute Stallreinigung achte ich und habe auch Baumwollstreu gekauft damit Maja es weicher hat.


    Was würdet ihr an meiner Stelle raten? Hatte jemand schon so einen Fall?

    Maja ist etwas ruhiger wie sonst. Frisst etwas weniger (das sah man auch auf dem Röntgenbild)verstreut ed manchmal nur im Käfig und fordert aber immer wieder freudig das Futter.


    Ich bin ehrlich gesagt überfordert und war auf so eine Nachricht auch nicht vorbereitet.


    Ich hatte schon ein schwer krankes Meerschweinchen mit Eierstock und Leberproblemen (wurde leider eingeschläfert) und möchte nicht, dass Maja nun leidet. Mir tut das so in der Seele weh.


    Liebe Grüße

  • Ich würde die Op versuchen (sofern Maja ansonsten keine größeren Baustellen hat). Wichtig ist ein wirklich Heimtiererfahrenen Arzt, denn die OP ist eine der größeren und risikoreicheren.


    Im besten Fall klappt es, und es geht ihr danach besser, im schlimmsten Fall muss sie nicht länger leiden, aber du machst dir auch keine Vorwürfe, nicht alles versucht zu haben.

    Aber so lassen finde ich aufgrund der Beschreibung definitiv keine Option.


    Das mit den Füßchen könnte durchaus in Verbindung stehen, vermutlich hat die Schmerzen und läuft deshalb schon eine Weile weniger und/oder in einer Schonhaltung.

  • Wo wohnst du ungefähr? Dann können wir dir vielleicht eine*n geeigneten Tierarzt empfehlen. Damit erhöhst du Majas Chancen deutlich. Die, bei der du jetzt bist, klingt ein bisschen unerfahren, wenn sie meint, dass man auch abwarten könnte. Zumindest würde ich eine zweite Meinung von einem Heimtierprofi einholen, evtl auch telefonisch, wenn du die Bilder und Befunde per Mail schicken kannst. Die OP gehört schon in erfahrene Hände.

    Es ist nicht unmöglich, meine Schweinedame war bei der selben OP gleich alt. Allerdings hat sie nicht geblutet, wir waren früh dran. Wünsche alles Gute für Maja!

  • Vielen Dank für Eure Hilfe.

    Ich wohne in der Nähe von Schwäbisch Hall (BW).

    Die Tierärztin hat erst letztes Jahr Ihre Praxis eröffnet und meinte, dass sie letzte Woche mit 2 Kolleginnen ein Weibchen mit Zysten kastriert hat. Diesem würde es wohl ganz gut gehen.

    Ich hatte dann gefragt ob dieses auch solch deformierte Zysten hat. Das verneinte sie.

  • Schwierige Entscheidung.


    Mein eines Mädchen hat auch eine Gebärmutter OP hinter sich,sie war damals 4. Sie wurde über den Bauch kastriert,nicht über die Flanken.

    Wir hatten echt 6 Monate zu tun,dass sie hinterher wieder auf die Beine kam.

    Das kann auch bei dir so sein,muss aber nicht,die meisten Schweinchen stecken die OP "ganz gut" weg. Es ist eben ein großer Eingriff für solch kleines Schweinchen.


    So belassen ist ja keine Option,also würde ich ihr die Chance geben,wenn sie ansonsten noch fit ist.


    Egal wie du dich entscheidest,ich wünsche euch jedenfalls alles Gute.

  • Hat denn die Tierärztin auch mit dir über die Möglichkeit von Hormonspritzen gesprochen?

    Man kann solche Spritzen geben und dann verkleinern sich die Zysten im Eierstock. Das lasse ich bei meiner Chocolat auch ab und zu machen. Allerdings hatte die noch nie Blutungen und auch kein Verdacht auf Krebs.


    Ich würde auf jeden Fall mit einem auf Heimtiere spezialisierten Tierarzt sprechen.

    Wäre es eine Möglichkeit für dich, bis nach Reutlingen zu fahren? Dort gibt es eine spezielle Tierärztin für Kaninchen und Meerschweinchen. Ich war noch nicht dort, aber Werschweinchen hat dort sehr gute Erfahrungen gemacht.


    Dr. Leonie Lumpp

    Reutlingen

    Die Telefonnummer und die Straße findest du sicher im Internet.

  • danke für die Info aber Reutlingen sind von mir aus fast 2 Stunden Fahrt (dazu ist bei dieser Strecke zu 99% Stau). Ob das nicht zu viel wird für meine Kleine.

    Hormonspritzen und Punktieren wollte sie nicht im Anbetracht der Tatsache, dass Blutungen auftreten.


    Die Tierärztin macht nur reine Kleintiersprechstunde. Daher dachte ich, dass ich dort gut aufgehoben wäre.


    Ich werde mich mal umhören, ob wir einen Tierarzt hier in der Umgebung haben.


    Im Moment futtert meine Kleine fleißig und schläft viel. Die Erholung hat sie sich verdient.

    Sie macht mir nicht den Eindruck, dass es ihr sehr schlecht geht. Daher war ich von der Diagnose so geschockt.

  • Die Tierärztin macht nur reine Kleintiersprechstunde.

    "Kleintiere" sind alles, was nicht Großtier ist, also kein Pferd, Esel, Schwein usw. "Heimtiere" ist der Begriff für die kleinen Haustiere, die eben nicht Hunde und Katzen sind, was sonst hauptsächlich gemeint ist bei "Kleintiere". Manche erwähnen bei der Spezialisierung auch Nager o.ä.


    Vielleicht findest Du auf dieser Liste https://meerschweinchenwiese.d…einchen-tierarzt#tab-id-8 noch jemanden, der nicht so weit entfernt ist. Bei der Wärme fände ich allein rund 4 Stunden Fahrtzeit kritisch, falls Du keine gute Klimaanlage im Auto haben solltest.

  • Ich bin jetzt gerade "befangen" was Kastration angeht (siehe mein Thread) - an deiner Stelle würde ich zu einem erfahreneren Tierarzt gehen (1 Jahr Praxis ist nicht lang), der sich mit Heimtieren auskennt (Marie Luise hat den Unterschied erklärt), den nochmal Ultraschall machen lassen und die Gebärmutter untersuchen lassen, und dann würde ich je nachdem mit Schmerzmittel und Antibiotika behandeln lassen und Hormonen. Bei Luise war die Blutung mit Antibiotika weggegangen. Wenn das Schwein leidet und die medikamentöse Behandlung nicht anschlägt kann eine OP immer die letzte Chance sein bevor man einschläfert,

  • vielen Dank für Eure Hilfe.

    Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und abgewartet.

    Die Blutungen sind seit gestern Abend weg. Heute Morgen nochmal kontrolliert und der Po war komplett sauber.

    Sie hat erwartungsvoll aus dem Käfig gequiekt, dass sie Futter möchte.

    So viel fressen wie sonst tut sie noch nicht, aber es geht bergauf.

    Habe ihr nun heute die mitgegebenen Schmerzmittel gegeben in der Hoffnung, dass sie sich von selbst auskuriert.

    Falls die Blutungen wieder auftreten sollten gehe ich natürlich wieder zum Tierarzt.


    Ich bin sehr erleichtert, dass es ihr wohl wieder besser geht.



    Viele Grüße

  • Ich will dir nicht den Mut nehmen, aber eigentlich verschwindet sowas nicht einfach. Die Symptome werden vielleicht mal phasenweise besser, aber das Grundproblem ist ja nicht weg. Und wird auch eher nicht weggehen, wenn die Behandlung (so wie ich es jetzt verstanden habe, korrigiere mich, wenn das falsch ist) nur aus Schmerzmittel besteht.