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Ausgesetzte Tiere

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Meine letzten Tage waren echt nervenaufreibend. Erst mein Besuch beim Züchter wo ich wie ein Mantra vor mich her sprach „du rettest kein Tier, du rettest kein Tier..“ und es tatsächlich geschafft hab ohne Tier dort weg zu kommen und dann passierte was, wovon ich glaubte würde niemals passieren.


    Ich war wie meist im Wäldchen Wiese und Kräuter pflücken, und dann stand dort im Gebüsch eine weiße Schachtel. Dachte erst: Toll jetzt lässt man Müll schon hier stehen.
    Aber dann sah ich die Löcher im Deckel und sah vorsichtig hinein. Inhalt waren zwei Meerschweinchen. Das eine lag da wie tot, das andere in völliger Angststarre. Der Gestank in der Box war extrem, anheben ging nicht weil der Boden komplett durchgeweicht war. Ich wusste kurz nicht weiter und hab die beiden dann notgedrungen in meine Tasche gesetzt. Bin schnell nach Hause, hab ihnen ein Teil von Steckgehege aufgebaut, sie reingesetzt und Wasser und Futter hingestellt.


    Die zwei sind unglaublich abgemagert. Hatten Matschköttel. Gegessen und getrunken haben sie irgendwann. Dachte der größere schafft es nicht. Heut sieht es schon besser aus. Montag geh ich mit ihnen zum TA - schätze mal den darf ich dann zahlen.


    Wenn sie soweit gesund sind, dann werden wir die Kastration übernehmen und wenn es klappt mit unserer Gruppe ins Außengehege setzen. Falls das nicht klappt müssen wir uns an eine Notstation wenden. Aber dann sind sie wenigstens schonmal kastriert.


    Gibt eigentlich noch so viel mehr zu schreiben zu dem Thema. Bin immer noch sowas von schockiert darüber.


    Ich glaub der „Fehler“ war sie mitzunehmen. Das Aussetzen ist ja ne Straftat und man hätte evtl. die Polizei rufen sollen?


    TA Notdiest hatte ich angerufen, haben uns aber darauf geeinigt das wir sie erstmal beobachten und nicht noch mehr Stressen.


    Der kleinere scheint das erlebte besser wegzustecken, er holt sich das Essen auch jetzt schon in sein Unterschlupf. Der große - ich hab noch nie ein derart panisches Meerschweinchen gesehen. Sobald er mich sieht rennt er wie verrückt durch den Stall. Versucht durch die Gitter zu kommen und rennt wie ein Wahnsinniger dagegen. Der Kleine flüchtet in den Unterschlupf und gut.


    Hat jmd von euch Erfahrung mit so einer Situation? Wie geht man vor? Was tut man? Gibt es was zu beachten? Ratschläge?


    Ich will sie eigentlich nur im Notfall nochmal weggeben.


    War sicher der unstrukturierteste Beitrag jetzt aber grad sind zu viele Gedanken im Kopf. Und immer dabei der Gedanke: Die Kosten werden so hoch das ich sie nur deswegen abgeben muss.

  • Ich würde das Tierheim informieren. Die müssten eigentlich wissen, wen man anrufen muss.

    Theoretisch muss sich Deine Kommune um die Tiere kümmern. Die bezahlt dafür meist das Tierheim.

    Vielleicht ist es ja möglich, dass Du die Tiere in Pflege nimmst, aber die Kommune erstmal die Tierarztkosten der Erstversorgung.

  • Ich würde auch erstmal nicht wissen was zu tun ist.


    Ich kann nur sagen, was für ein Glück für die Meeris, dass die Tierchen ausgerechnet bei einer Meerschweinchenliebhaberin wie dir gelandet sind!


    Da wirst ordentlich zu tun haben. Ich wünsche dir und den armen Dingern alles Gute!!!!

    Ich hoffe du findest jemanden der die enormen Kosten übernimmt! Ich würde mich auf jeden Fall schlau machen.

    Sowas ist ein Fall für die Öffentlichkeit....Unverschämtheit! Ich bin echt empört!

  • Bei der rechtlich/finanziellen Seite wüsste ich gerade auch nicht an wen man sich wenden sollte :(


    Aber zu dem armen panischen Schweinchen, kannst du eine Decke über einen Teil des Geheges legen ? So das eine "große" Höhle entsteht, damit hilft man verängstigten Tieren recht gut sich einzugewöhnen. Eventuell tut man dem Panikfussel damit ja auch einen Gefallen.

  • Ein Tier ist laut gesetzt ein Objekt und fällt damit unter das Fundrecht, womit man es nicht einfach behalten darf. Ein gefundenes Tier MUSS eigentlich unverzüglich gemeldet werden, denn sonst ist dies eine Unterschlagung einer Fundsache. Außerhalb der Öffnungszeiten des Ordnungsamtes/Tierheimes muss die Polizei informiert werden. Diese werden deine Personalien und den Sachverhalt aufnehmen. Das Aussetzen eines Tieres ist eine Straftat und kann mit sehr hohen Geldstrafe geahndet werden.


    Du kannst die Tiere in deine Obhut nehmen, jedoch gehen sie erst nach einer Frist von 6 Monaten in deinen Besitz über.

  • Ja also abgedeckt hab ich sie und sie stehen weit abseits von allem, anders frisst der große nämlich nichts. Ich geh auch nicht zu oft hin. Haben unsere Überwachungskamera vom Außengehege da befestigt.
    Die freundliche Tierärztin sagte: Kot sammeln, schauen das die fressen und 1x täglich wiegen und Bauch abtasten (wegen Aufgasung - weiß ja keiner welches Futter die kennen etc). Und wenn keine weiteren Probleme entstehen dann sollen die Tiere sich erstmal etwas erholen und dann zum Tierarzt.
    Der unfreundliche Tierarzt davor: Ja Sie haben die mitgenommen, das ist dann ihr Problem. Kommen Sie vorbei und zahlen die Behandlung oder fahren sie die Tiere zum Tierheim.


    So wirklich möchte aber niemand zuständig sein. Vlt muss ich mal bei einer Notstation anrufen, die haben vllt noch mehr Ahnung.

    Ich möchte vermeiden das sie jetzt hier zur Ruhe kommen und dann wieder woanders hinkommen. Außerdem fühlt es sich komisch an sie ins Tierheim zu bringen oder einer Notstation. Wir haben die Kapazität, wir kennen uns mit Meerschweinchen aus. Also wir können die Verantwortung übernehmen. Entspricht irgendwie so gar nicht meiner Persönlichkeit diese auf andere abzuwälzen.


    Aber ein Ansprechpartner der sich auskennt wär auch ganz schön.

  • Ich glaube nicht, dass jemand sagt: Rück die Tiere raus, aber Bescheid sagen, würde ich doch.


    Ruf doch morgen in Tierheim an und sag denen was passiert ist und schau dann weiter.


    Und Tierheim, nicht Notstation. Die Tierheime kennen so Fundtiere und kennen das rechtliche Vorgehen. Die haben meist einen Vertrag o.ä. mit der Stadt über die Versorgung der Fundtiere. Notstationen nicht.

  • Ein Tierarzt ist auch nicht dafür verantwortlich.

    Wie gesagt, du musst den Fund eigentlich sofort melden, da hast du keine andere Wahl, sonst machst du dich strafbar. Tierheim/Polizei müssen darüber informiert werden! Ich würde nicht bis morgen warten, sondern heute zu einer Polizeistelle gehen und das melden.


    Wie ich schon geschrieben habe, kannst du die Tiere in deine Obhut nehmen, jedoch kann der eigentliche Besitzer sie noch 6 Monate zurück fordern (auch wenn es unwahrscheinlich ist).


    Ich meine, wenn du die Tiere bei dir behältst kannst du Zuschüsse beantragen, wie genau das funktioniert weiß ich jedoch nicht. In Raum Hamburg kannst du dich an die Meerschweinchen Nothilfe Hamburg wenden, die kennen sich damit aus.

  • Ich habe zwar auch keinen anderen Rat an dich, als Tierheim anrufen und möglichst viel Schutz bieten, aber ich möchte dir unbedingt sagen, wie toll ich dein Verhalten finde!


    Wer weiß wieviel Zeit den Beiden dort noch geblieben wäre und du hast sie nicht nur mitgenommen, sondern auch für eine umfassende Versorgung gesorgt, sie untersuchen lassen und bist bereit noch mehr Zeit und Geld zu opfern. Das ist absolut nicht selbstverständlich und ehrt dich sehr!

  • Mir macht die rechtliche Geschichte weniger Sorgen als die Tierchen.

    Am Ende wirst du höchstwahrscheinlich nicht bestraft da du erste Hilfe für die Tierchen leisten wolltest. Das können auch Beamte und Behörden hoffentlich gut unterscheiden auch wenn die Tiere als Sache gelten. Die Tiere waren kurz vor ihrem Tod wenn einer schon nur noch dagelegen hat...


    Wenn du die Versorgung nicht finanziell selbst tragen möchtest, dann wirst du allerdings um eine Meldung bei der Polizei nicht drumherum kommen. Und ob es dann von irgendwem bezahlt wird ist dann wahrscheinlich trotzdem fraglich 🤷🏼‍♀️.


    Wichtiger ist nun: Was tun mit den gesundheitlich schwer angeschlagenen Tierchen? Meinst du sie schaffen es alleine zu fressen etc.? Wie ist denn der Allgemeinzustand der Tiere (Fell, Parasiten, Zähne, Ohren, Augen, Krallen, Ausscheidungen, Gewicht...etc)? Wie ist deine Einschätzung? Vielleicht kann dir das Forum helfen....

    Auch wenn die Tiere panisch sind, wenn es um Leben und Tod geht, wirst du sie wohl ab und an rausnehmen müssen um sie zu versorgen. Das mit der Kamera hätte ich genauso gemacht 👍. So kannst du sie ohne sie zu stressen gut beobachten....


    Überlege dir gut ob du dem Ganzen auch wirklich gewachsen bist, das wird nicht leicht. Es gibt Notstationen/ Tierheime die auf sowas spezialisiert sind.


    Du hast auf jeden Fall meinen Respekt!

  • Ein Fundtier zu behalten ist dann aus rechtlicher Sicht kritisch, wenn es entlaufen oder gestohlen worden sein könnte. Diese armen Tiere wurden bewusst ausgesetzt und ihr Tod wurde dabei in Kauf genommen. Da wird keiner sich melden und sagen: Ich habe diese Ordnungswidrigkeit oder Straftat begannen und möchte die Tiere trotzdem zurückhaben. Er bekäme ja dafür ein Verfahren an den Hals.


    Von daher würde ich zum Wohl der Tiere sie einfach behalten, falls Du sie umfassenden - ggf. einschließlich Tierarztkosten - versorgen kannst. Und das sollte dann dauerhaft sein oder bis zur Weitergabe an eine gute Endstelle. Auch Tierheime sind leider auch nicht alle und immer in erster Linie am Wohl der Tiere interessiert. Und selbst wenn sie es sehr gut meinen und die beiden übernehmen würden, hätten sie wieder eine Veränderung und vermutlich ein kleineres Gehege, ständig wechselnde Pfleger usw.


    Sollte es nur um die Tierarztkosten gehen, wären vielleicht auch einige Leute hier bereit, Euch dabei zu unterstützen. Die größere Frage ist: Was könnt Ihr an Aufwand leisten und welchen Weg wollt ihr im Blick auf die Meldung der "Fundsache" gehen. Denn auch wenn ich mein Sicht vom Geist des Gesetzes und der logischen Anwendung oben dargelegt habe, könnte irgend ein sonderbarer Vertreter der Obrigkeit an Eurem Verhalten Anstoß nehmen und Ihr im unwahrscheinlichen Extremfall Ärger bekommen.


    Um zu verhindern, dass der Große vor Angst gegen das Gitter rennt, würde ich von innen Pappen mit Draht oder Kabelbinder möglichst rundherum befestigen. Erstens würde das mehr Sicherheit geben, zweitens sieht er die Absperrung deutlicher und drittens kann er sich durch die Pappe viel weniger verletzen.

  • Also die Polizei hat mich ans Tierheim verwiesen und dieses hat nochmal ne extra Stelle für „in Ophutnahme von Fundtieren“ außerhalb der Öffnungszeiten. Der Typ am Telefon wusste aber grad auch nicht genau was er machen soll, weil er nur dazu da ist die Tiere anzunehmen. Ich soll morgen früh beim Tierheim anrufen.
    Laut Polizei hätte ich beim Fund das Ordnungsamt informieren müssen und diese dann das Tierheim.


    Das Problem, was ich aber selber erst im Nachhinein als die Tiere versorgt waren gesehen haben war: Ich kann ja viel erzählen von wegen Fundtier - vllt will ich mir nur den Tierarzt zahlen lassen.


    Wenn ich jetzt am Ende noch ne Strafe aufgedrückt bekomm, ja gut dann sei es so. Das war’s mir dann wert.
    Fürs nächste mal - was hoffentlich nie wieder vorkommt - weiß ich über die einzelnen Schritte Bescheid.
    Denken war in den Moment einfach nicht drin. Scheint ja öfter vorzukommen das Tiere in Kartons oder Käfigen abgestellt werden… das ist unfassbar grausam…



    Also zum äußerlichen Gesundheitszustand kann ich bisher sagen:


    der große wird so um die 6 Monate alt sein. Der kleine vllt 10-12 Wochen.

    Zähne in Ordnung bei beiden.

    Krallen sollten bald mal gekürzt werden aber ist noch in Ordnung

    Fell ist sehr matt und rau, struppig - beim großen. Fell von kleinen ist gut.
    der große hat verkrustete Stellen in Fell. Sieht nach alten Bissspuren aus.
    der Kot hat sich bei beiden wieder normalisiert. Nichts weiches mehr.
    sie stinken beide noch sehr nach der Box in der sie saßen.
    Ohren sind okay, Augen auch. Der Blick vom großen wirkt auch nicht mehr leblos wie am Anfang.
    Essen und Trinken tun sie. Trockenfutter scheinen sie zu kennen. Hab ihnen ne sehr kleine Menge angeboten, da gingen sie recht beherzt ran als sie allein waren.
    gefüttert hab ich bisher kleine Mengen Gurke, Salat und später auch etwas Möhre.

    Da gehen sie nicht so schnell dran aber sie essen es doch.
    Sie haben von gestern auf heute 5 und 8 g zugenommen.


    Dem Kleinen gehts glaub ich ganz gut. Der ist so scheu wieder jeder Neuankömmling in meiner Gruppe war. Verstecken, weg flitzen und gut.
    Aber der große ist echt extrem. Dieses panische durch die Gitter quetschen wollen, Hauptsache weg anstatt das Haus oder den Unterschlupf zu nutzen. Das Haus nutzt er übrigens gar nicht. Entweder geht er hinter das Haus, kriecht ins Heu oder setzt sich unter den Unterstand. Aber wirklich richtig zur Ruhe scheint er noch nicht zu kommen.


    Eine Bekannte von mir hat sich grad gemeldet. Die hatte nämlich ihre Bekannte gefragt, die ist Tierarzthelferin, und sie meinte: Wenn wir ne Meldung machen werden wir uns drauf einstellen müssen das die Jungs frühestens in 6 Monaten kastriert werden dürfen weil sie dann erst in meinen Besitz übergehen.


    ?( Das ist richtig mies, denn ich glaub egal ob bei mir oder woanders, eine Gruppe würde denen gut tun.

  • Marie-Luise ich glaub ich werd die Elemente von Steckgehege nehmen. Soviel Pappe hab ich nämlich gar nicht 😅

    Die Zwei haben grad 2x1 Meter - also er hat wirklich genug Fluchtmöglichkeiten.
    Aber ich werd das Steckgehege noch mit rein bauen. Das „federt“ es dann ein bisschen hab.


    Also wenn mich dafür wirklich jemand strafrechtlich belangen möchte dann… fehlen mir wahrscheinlich komplett die Worte. Aber gut ja von Gesetz her wär es halt so.


    Wenn ich mich nun morgen beim Tierheim erkundige und die mich auch wieder weiter schicken ja dann reicht auch mir es irgendwann. Also für unsere Polizei hier ist ein „Fundtier“ dem Ordnungsamt oder Tierheim zu melden es sei denn ich hab das Tier angefahren oder Ähnliches. So ungefähr hat der Mann es mir erklärt.

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