Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Narkose-Risiko bei älteren Schweinchen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Ihr Lieben, bei uns steht demnächst mal wieder eine Untersuchung beim Tierarzt des Vertrauens für unsere schon etwas betagte Schweinchen-Dame (5,5 Jahre) an. Sie hatte am Anfang des letztens Jahres Probleme mit Zysten, die wir aber mit einer beidseitigen Punktion und Hormon-Spritzen sehr gut in den Griff bekommen haben. Seitdem waren wir alle drei Monate zur Kontrolle und alles war gut.


    Nun habe ich schon seit längerer Zeit festgestellt, dass sich der Körperbau sehr verändert hat: Der Kopf- und Po-Bereich sind extrem dünn und knochig (merkt man allerdings nur beim streicheln), dafür ist der Bauch kugelrund. Ein sich verändernder Körperbau scheint bei älteren Meerschweinchen aber normal zu sein, habe ich gelesen - ist das tatsächlich so? :/ Das Gewicht passt (1.150g), verfressen ist sie wie eh und je und vom Verhalten her hat sich auch nichts geändert.


    Andererseits könnten es natürlich auch wieder (hormonell nicht aktive) Zysten sein. Das heißt ggf. müsste sie noch mal für eine Punktion in Narkose gelegt werden. Nun meine Frage an euch: Wie sieht es denn mit dem Narkose-Risiko bei älteren Schweinchen aus? Ab wann ist es kritisch, welche Probleme könnten auftauchen? Habt ihr Erfahrungen mit Narkosen bei älteren Tieren?

  • Ich hatte schon mehrere Tiere (6 fallen mir auf Anhieb ein), die mit 5-6 Jahren operiert wurden und die Narkose immer gut überstanden haben. Die Älteste war 6,5 Jahre alt.


    Wichtig ist, dass das Schweinchen ansonsten fit und insbesondere das Herz nicht angeschlagen ist. Dann ist natürlich auch wichtig, dass der Tierarzt sich mit der Narkose von Meerschweinchen gut auskennt.

  • Hallo,


    zu Veränderung der Körperform: Ich nehme an diese Körperform ist dauerhaft so?

    Hat sich diese schleichend verändert, oder in recht kurzer Zeit?

    Ist der Bauch weich, oder verhärtet, und/oder "spannig"?

    Hat sie in letzter Zeit an Gewicht, zu-, oder abgenommen?

    Ein sich verändernder Körperbau scheint bei älteren Meerschweinchen aber normal zu sein, habe ich gelesen - ist das tatsächlich so?

    Spontan kann ich sagen, dass ich bei meinem Kastrat (geb. April 2016) im Verlaufe des Alterungsprozesses kaum eine Veränderung der Körperform wahrnehme, er bewegt sich aber auch immer sehr viel, bzw. hat sich in seinen jungen Jahren viel bewegt und baut daher scheinbar langsamer/kaum ab. Ein altersbedingter Abbau ist in Maßen aber normal, wie dieser ausgeprägt ist scheint mir individuell zu sein.

    Ich finde allerdings die Veränderung der Körperform, welche Du beschreibst hört sich eher pathologisch an.

    Wie sieht es denn mit dem Narkose-Risiko bei älteren Schweinchen aus? Ab wann ist es kritisch, welche Probleme könnten auftauchen? Habt ihr Erfahrungen mit Narkosen bei älteren Tieren?

    Das ist allgemein schwierig zu sagen. Meine Erfahrungen, mit meinem Kastrat geb. April 2016, sind das die Narkosen bisher immer problemlos verliefen. Die erste hatte er mit gut 5 Jahren und die letzte nun mit fast 7 Jahren. Er benötigt diese Narkosen für seine Zahnsanierungen. Inzwischen müssten es ca. 8 Narkosen gewesen sein. (zweimal für Operationen, 6 Mal für Zahnsanierungen) Unsere Tierarztpraxis operiert überwiegend mit Gasnarkose (Inhalationsnarkose) mit dem Narkosegas Isofluran. Bei Zahnsanierungen ist das in Ordnung, da hier eine vollständige Schmerzabschaltung nicht unbedingt notwendig ist. (Schmerzmittel bekommt er aber dennoch immer) Bei den richtigen Operationen wird eine Inhalationsnarkose mit einer Injektionsnarkose kombiniert. Mein Kastrat hat mehrere Begleiterkrankungen u.a. eine Aorten Insuffizienz. (welche momentan aber durch andere Faktoren kompensiert wird) Das einzige was mir bei der letzten Narkose und minimal bei der davor aufgefallen ist, ist das sein Körper das Isofluran nicht mehr so schnell 100 % alleine abtransportieren kann, daher wird er das nächste Mal vermutlich eine Infusion nach der Narkose bekommen.

    Ich schließe mich Lillygypsy in den Punkten an worauf man bei Narkosen achten sollte und würde zudem konkret noch anmerken, dass eine Monitorüberwachung (Venenkatheter...), auch wenn diese teuer ist, wichtig ist, damit bei Zwischenfällen frühzeitig reagiert werden kann.


  • Nach meinem Empfinden ist die Körperform dauerhaft so. Die Veränderung war ein schleichender Prozess, wobei ich auch gar nicht sagen kann, wann es mir zum ersten Mal bewusst (oder unbewusst?) aufgefallen ist. Der Bauch ist "normal" würde ich sagen, d.h. ich merke hier keinen Unterschied zu unserem Kastraten. (Wobei ich aber auch nicht gut im Ertasten von Veränderungen bin.) Das Gewicht war im letzten Jahr mal zeitweise nach einer großen OP (Entfernung eines Auges) bis auf fast 900g nach unten gegangen, seit der Genesung ist es aber absolut konstant, d.h. keine 10g nach oben oder unten. In Narkose gelegt werden musste sie in ihrem Leben schon oft; sie hatte zwei große Abzesse, die Entfernung eines Auges und eben auch die Zysten. Bisher hat sie alle Narkosen gut vertragen. Unsere Ärztin ist spezialisiert auf Nager und arbeitet, sofern nichts anderes erforderlich ist, mit Gasnarkose.


    Danke noch für eure allgemeinen Hinweise (Herzgesundheit, Monitorüberwachung), das würde ich dann vor einer etwaigen neuen Narkose noch mal gezielt ansprechen.


    Bisher hab ich mir tatsächlich wegen Narkosen gar keine Gedanken gemacht; aber bei dem Alter kommt man halt nun leider doch ins Grübeln. Andererseits: Wenn ein medizinischer Eingriff notwendig ist, hat man wohl ohnehin keine Wahl.

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