Meerschweinchen Haltung

Zwei Böckchen

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Hallo liebe Meeri-Freunde,

    Ich bin neu im Forum und möchte mich gleich mit einer Frage an euch wenden, die hier mit Sicherheit schon oft gestellt wurde.


    Ich habe letzte Woche zwei junge Böckchen geschenkt bekommen, die beide noch nicht kastriert sind und sehr wahrscheinlich Brüder (jedoch aus verschiedenen Würfen). Sammy ist fünf Monate alt und Tommy sechs Monate.

    Beide haben angeblich bislang friedlich zusammengelebt.


    Ich hatte in der Vergangenheit über 10 Jahre lang Meerschweinchen gehalten, jedoch immer nur Damen mit einem Kastrat. Mit unkastrierten Böcken habe ich gar keine Erfahrung.


    Jedenfalls sind beide Herren extrem scheu, haben sich von Anfang an versteckt und kommen nur nachts zum Futtern raus. Sie haben viel Platz, jeder hat sein eigenes Häuschen und im Sommer sollen sie in ein noch größeres Freigehege umziehen.


    Bislang haben sie immer friedlich zusammen am Napf gesessen, wenn ich sie beobachtet habe.

    Gestern setzte ich sie dann zum ersten Mal auf die Wiese, und da ging das Gezanke auch schon los - der jüngere Bock bedrängte den Älteren andauernd und versuchte ihn zu besteigen. Das ganze endete dann schließlich in einer wilden Jagd, bis ich beide wieder in ihr vertrautes Innengehege setzte. Seitdem sitzt wieder jeder am Tage in seinem Häuschen, sie fressen aber abends zusammen, ohne sich zu zanken.


    Jetzt weiß ich nicht, ob sich die Meerschweinchen verstecken, weil sie Konfrontationen untereinander aus dem Weg gehen wollen, oder weil sie Angst vor uns haben.

    Meine früheren Meeris waren alle sehr schnell zahm und neugierig, dieses dauernde Verkriechen kenne ich gar nicht.


    Ich weiß derzeit nicht, wie ich weiter vorgehen soll.

    Soll ich beide Böcke kastrieren lassen?

    Wäre es nach einer Kastration und den sechs Wochen danach möglich, weitere Tiere zu den beiden zu gesellen und wenn, sollen es dann eher Weibchen sein oder andere Kastrate?

    Ich weiß nicht ob es möglich ist, einen Harem auch mit zwei Kastraten zu halten. Oder muss ich mich leider von einem Bock trennen?


    Ich könnte für Anfang Mai einen Termin für die Kastra haben, die Tierärztin hat mir aber gleich gesagt, dass es auch sein kann, dass sich die beiden danach gar nicht mehr riechen können. Jedoch hab ich die Befürchtung, dass das eigentlich jetzt schon der Fall ist, denn die setzen keinen Schritt vor ihre Häuschen.


    Über Tipps und Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar :-)


    Liebe Grüße

  • Herzlich Willkommen im Forum!


    Der Streit im Gartengehege muss nicht heißen, dass sie sich immer nicht vertragen. Die fremde Umgebung bedeutet Stress und kann dadurch zu Unsicherheit und Aggressionen führen. Allerdings würde ich sehr genau beobachten, ob sie in dem Innengehege friedlich miteinander umgehen und nicht nur Abstand von einander halten.

    • Wie sind die die Abmessungen des dauerhaften Geheges?
    • Wie ist die Einrichtung und haben sie viel Deckung von oben?
    • Leben sie im Haus?


    Wenn Du magst, wäre es gut, Fotos von dem Gehege einzustellen. Da sehen wir vielleicht Möglichkeiten, es den beiden wie Du den beiden etwas mehr die Angst nehmen kannst.


    Mit 5-6 Monaten können sie auch in einer sogenannten Rappelphase sein. Dann versucht derjenige mehr als sonst seine Position auszutesten oder zu verbessern. Das Besteigen ist ja auch eine Dominanzgeste und kann dann häufiger auftreten.


    Eine Woche ist für das Zahmwerden noch nicht lange - vor allem, wenn sie kein Vorbild haben, dass ihnen zeigt, dass diese Menschen nicht böse sind.


    Die Gruppe kannst Du sinnvoll nur mit weiteren Böckchen bzw. Kastraten erweitern oder einen der beiden abgeben und Weibchen dazuholen. Dazu können wir gerne nachher noch mehr schreiben.

  • Hallo und willkommen,


    ich stimme ML in vielen Punkten zu, möchte aber noch folgendes ergänzen:


    - eine Kastration in dem Alter hat in den meisten Fällen keine nennenswerte Auswirkung auf das Verhalten der Tiere. Sie ist mehr die Altersversorgung für das Böckchen. Angenommen deine beiden Raufen sich zusammen und leben friedlich bis ins hohe Alter zusammen, so bleibt trotzdem irgendwann eines übrig. Dieses kann dann altersbedingt nicht mehr kastriert werden. D.h. Du wirst in der Regel einen jungen Kastraten/Bock holen müssen. Das Baby langweilt sich dann mit dem Alten bzw der ist gestresst vom Jungspund. Natürlich gibt es auch Fälle wo ein erwachsener Bock mit einem Alten erfolgreich vergesellschaftet wurde, aber das ist leider nicht so einfach. Bei einem Kastraten könntest du einfach ein vom Chatakter und Alter passendes Weibchen nehmen. Dann musst du dir auch keine Sorhen um zukünftige Rappelphasen machen.

    Auch wenn du irgendwann einmal die Haltung aufgeben möchtest, ist es leichter ein gutes Zuhause für einen Kastraten zu finden. Viele Notstationen/Tierheime hier nehmen keine unkastrierten Tiere mehr oder nur gegen eine entsprechende Gebühr.
    - ein älteres Erziehertier wäre hier wirklich ratsam. Aber bitte nur eines, das auch tatsächlich Erzieherqualitäten hat. Nicht jedes Tier eignet sich automatisch für den Job nur weil es älter ist! Bitte lass dich von einer guten Notstation oder einem seriösen Züchter beraten! Wenn du noch keine gute Anlaufstelle hast, kannst du auch gern die ersten Ziffern deiner PLZ posten. Bestimmt gibt es Mitglieder, die dir helfen können

    - Genügend Platz ist natürlich Grundvoraussetzungen für ein weiteres Schweinchen. ML hat ja auch schon nach der Gehegegrösse gefragt. Wie viel Platz steht denn dauerhaft zur Verfügung und wäre ggf. eine Erweiterung möglich?

    - Neben einem Kastraten wäre auch eine Kastratin möglich! Sie lassen sich super in Böckchen/Kastratengruppen integrieren und können sie bei passenden Charakter auch führen. Außerdem bist du auch im Hinblick auf die zukünftige Gruppe flexibler. Sollte zb nur noch ein Herr übrig sein, könntest du auch auf Haremshaltung umsteigen, wenn du das irgendwann einmal möchtest. Bei drei Herren wirst du erst einmal über einen längeren Zeitraum an eine Bockgruppe gebunden sein oder 2 Gruppen parallel laufen lassen müssen.
    Der Nachteil an einer Kastratin ist, dass sie recht schwer zu bekommen und teurer sind.

    Ich habe meine eigene dreier Herren-WG erst kürzlich um eine Kastratin erweitert, nachdem ich aufgrund blutiger Beissereien zum Trennen gezwungen war. Bei Interesse kann ich dir gern noch mehr zu dem Thema schreiben.


    Eine absolute Garantie, dass ein Erziehertier deine Bockgruppe friedlich zusammenhält gibt es nicht. Sollten die beiden sich tatsächlich einfach nicht ausstehen können, kann in einer so kleinen Gruppe auch kein anderes Tier für Harmonie sorgen.
    Anhand deiner Beschreibung gehe ich davon aktuell aber nicht aus. Wahrscheinlich fällt hier einfach allgemeine Unsicherheit und die Rappelphase zusammen.


    Edit: immer diesel Autokorrektur 🙈

  • Hallo, ich würde den Termin im Mai war nehmen und beide kastrieren lassen, so bist du auf der sicheren Seite

    Wenn sie sich dann nicht mehr vertragen und kannst sie bald mit Weibchen vergesellschaften, also zwei Gruppen machen.

    Wenn sie sich dann aber besser vertragen wäre es auch eine gute Löhsung.

  • Erst einmal danke für eure schnellen und ausführlichen Antworten und die freundliche Aufnahme :-)


    Ich versuche zunächst einmal alle Fragen zu beantworten.

    Die beiden Herren leben im Moment notgedrungen in unserem Wintergarten, weil sie bislang nur Innenhaltung gewohnt sind. Sie haben hier etwas mehr als 2qm pro Böckchen zur Verfügung, jeder hat sein eigenes Haus, wobei auch noch ein drittes Häuschen im Gehege steht, dazu hat jeder sein eigenes Heu, Trinknapf, Futter etc.

    Leider konnte ich noch kein Foto hochladen, da wohl die Datei zu groß war. Ich Versuche es aber morgen gerne nochmal :-)

    Würde es Sinn machen, das Gehege zur Hälfte mit einem großen Tuch abzudecken, damit die Schweinchen von oben keine Gefahr vermuten?


    Das zukünftige endgültige Gehege befindet sich auf dem Balkon, der derzeit extra für die Schweine umgebaut wird (Fotos folgen). Der Balkon ist zur Wetterseite hin zu, insgesamt können die Meeris 7qm zum Laufen nutzen. Links befindet sich ein Schlafhaus, welches zwei Kammern aufweist und ca. Drei Meter lang und ein Meter breit ist.

    Im Winter werden die Wände zusätzlich noch mit Styropor isoliert, damit es die Fellnasen auch schön warm haben.

    Die eigentliche Lauffläche ist gefliest, ich würde es gerne mal mit der Fleecedeckenhaltung ausprobieren und zumindest einen Teil des Bodens mit Fleece auslegen. Mehrere Häuschen, Hängematten, ein Tunnel, eine Wurzel und Höhlen sollen als Verstecke dienen. Der Balkon wird mit Volierendraht abgesichert, damit keine Fressfeinde eindringen können.


    Ich hoffe ihr könnt euch das jetzt ein bisschen besser vorstellen :-)


    Ich denke auch, dass ich die Kastration Anfang Mai definitiv vornehmen lassen werde. Die Tierärztin wollte extra noch etwas warten, damit sich die Herren erst mal eingewöhnen können.


    Heute waren beide sehr friedlich, auch auf der Wiese grasten sie zusammen und zeigten sogar erstes Interesse an uns Menschen. :-) Auf der Wiese kann ich sie nur unter Aufsicht lassen, weil die Nachbarskatze unglaublich hartnäckig ist und sie nicht in Ruhe lassen würde.


    An eine Kastratin hatte ich auch schon gedacht, aber diese sind wohl in der Tat kaum vorhanden, weil Weibchen ja nicht ohne medizinische Indikation kastriert werden sollen.

    Oder an eine reine Böckchengruppe, da warnte mich aber mal eine Züchterin, dass das nur erfahrene Böckchen-Halter tun sollten.

    Sollte ich beide Herren nach der Kastration mit Weibchen vergesellschaften wollen, ohne sie zu trennen, bräuchte ich laut ihrer Aussage pro Bock mindestens drei, besser vier Weibchen, und das wäre mir eindeutig zu viel. :-/

    Andernfalls müsste ich tatsächlich wie Silvia sagte zwei Gruppen bilden und jedem Bock ein Weibchen geben, besser gefiele mir aber eine gemeinsame Gruppe.


    Müssen Böckchen-Gruppen bzw. Gruppen mit Kastratinnen eigentlich immer eine gerade Zahl aufweisen? Oder würde ein erfahrenes Erzieherschwein ausreichen? Ich denke, dass ein Erzieherschwein schon notwendig ist, weil beide auch nicht alles futtern, was Meeris eigentlich gut schmeckt. Somit haben sie vor Äpfeln, Birnen und Tomaten Angst.


    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntagabend wünsche ich

  • Danke für deine ausführliche Antwort.


    Wenn dein aktuelles Gehege sehr viel freie Fläche aufweist, kann das tatsächlich ein Grund für ihre Zurückhaltung sein. Du könntest wie vorgeschlagen einen Teil des Geheges mit einem Tuch verhängen oder auch größere Unterstände/Etagen ins Gehege stellen. Diese können ganz einfach mit einer Platte und Füßen aus dem Baumarkt selbst gebaut werden und in deinem späteren Balkongehege weiterverwendet werden. Generell ist es immer ratsam ein paar Versteckmöglichkeiten mehr zu haben als Schweinchen. Auch Kuschelsachen sind eine gute Option.

    Generell finde ich Böckchengruppen toll, hatte ja selbst auch eine. Die Herren sind oftmals entspannter als die Damen, es gibt wenig Gezicke und keine Brunft. Der Knackpunkt bei Böckchengruppen ist die Zusammensetzung der richtigen Charaktere, noch mehr als bei Harems. Das ist gerade bei „Babygruppen“ ein Problem, da sich manche Charakterzüge erst im Laufe der Zeit/Rappelphasen zeigen/bilden. Du brauchst einen dominanten, gut sozialisierten Chef, der gelernt hat, sich unblutig durchzusetzen und von dem die jüngeren lernen. Im Laufe der Zeit kann sich die Rangfolge zb durch Alter oder Krankheit ändern. Für einen friedlichen Übergang sind Sozialisierung und Charakter entscheidend. Eine Garantie gibt es allerdings nie. Es kann gut klappen, bei mir über ein Jahr, bei machen noch länger oder für immer. Aber im Zweifelsfall braucht man gute Nerven und einen Plan B.
    3-4 Weibchen pro Bock wären toll, sind aber bei getrennten Gruppen nicht erforderlich. Da reicht zur Not auch eines, wobei 2 schon wünschenswert sind. Die 3-4 min brauchst du, wenn du alle in einer großen gemischten Gruppe halten willst. Dafür braucht man dann aber wirklich die richtige Zusammensetzung und Erfahrung. Ich persönlich würde mich als Neuling nicht daran wagen.
    Bei der Anzahl der Tiere gehen die Meinungen etwas auseinander, jeder hat eigene Erfahrungen. Generell sagt man 3 sind einer zu viel (oder zu wenig) wie bei Menschen auch. Das muss aber nicht so sein. Bei großen Gruppen ab 7 Tieren ist alles entspannter und die Anzahl nicht mehr so wichtig. Bei einem ausreichend großen Platzangebot wie du es zu haben scheinst, würde ich mir überlegen auf 4 Tiere aufzustocken. Dann hättest du im schlimmsten Fall auch direkt die Möglichkeit 2 2er Gruppen zu bilden.
    Um zu entscheiden, ob du dir Kastraten, Kastratin oder „normale“ Weibchen holst (dann aber definitiv 2 min 2er Gruppen), solltest du dir überlegen, wie du dir deine weitere Haltung in ein paar Jahren vorstellst, ob du notfalls mit 2 Gruppen leben kannst/willst und wo diese untergebracht werden könnten (selber Raum/Balkon?)

    Edit: ich hatte das „ohne sie zu trennen“ bei der Anzahl der Weibchen überlesen. 🙈

  • Es fressen übrigens nicht alle Schweinchen alles. Manche Fellnasen können richtig wählerisch sein. Tomaten werden bei mir zb auch nur von 2 Tieren gern gefressen. Äpfel mögen allerdings alle 😂 ein Vorbild kann aber natürlich einen positiven Einfluss haben, nicht nur beim Essen sondern auch in Bezug auf das Verhalten uns Menschen gegenüber (und wir Gegenteil natürlich untereinander)

  • Wenn die beiden erst eine Woche bei Dir leben und so jung sind, würde ich nicht zwei Gruppen planen. Es ist für die Tiere deutlich schöner in größeren Gruppen zu leben und das wäre dann ja nicht möglich. Selbst bei zwei Dreiergruppen hättest Du 6 Meerschweinchen. Und das ist vermutlich mehr als Du möchtest oder geplant hast.


    Wenn Du bereits 10 Jahre Meerschweinchen und dabei intensiven Kontakt mit ihnen hattest, wären das gute Voraussetzungen eine Bockgruppe zu haben. Irgendwann hat jeder die erste Bockgruppe, wenn er es überhaupt probieren will.


    Die Haltung auf dem Balkon wäre dabei wahrscheinlich ein Problem, weil Du die Tiere zu wenig sehen würdest. Bockgruppen sollten aus meiner Sicht besser beobachtet werden und erfordern auch eher zeitweiliges Eingreifen als eine durchschnittliche Haremsgruppe. Da wäre aber so oder so die Frage, wie die Tiere im Winter warm bleiben sollen. Bei Außenhaltung sagt man, dass es mindestens 4 Tiere sein sollten, damit diese sich gegenseitig Wärme geben im Schlafhaus und sich zur Bewegung anregen.


    Könnt Ihr auf dem Balkon ausreichenden Schutz vor Kälte aber auch vor Wärme und vor Regen oder Schnee bieten?


    Zum aktuellen Gehege: Ich würde aus möglichst unbedruckten Kartons Häuser mit 2 Eingängen machen oder Tunnel und davon anfangs einige dort aufstellen. Tücher die vorübergehend über Ecken gehängt werden, fände ich auch gut. Abgesehen davon, würde ich viel Zeit in ihrer Nähe verbringen, so dass sie sich an Euch gewöhnen können und natürlich Futter aus der Hand anbieten.

  • Hallo, guten Abend :-)


    Ich möchte auf alle Fälle mindestens vier Tiere halten, sechs gingen auch noch, aber mehr wäre platzmäßig einfach nicht drin.


    Ich hatte früher eine Siebener-Gruppe als Harem und muss schon sagen, dass die Damen sich ordentlich zanken konnten. Da sind dann auch schon mal Haare geflogen, blutig wurde es aber nie. Oft waren es die jungen Weibchen, die die älteren Damen herausforderten.


    Eine Bockgruppe fände ich insofern schön, weil ich so auch älteren Böckchen aus dem Tierheim eine Chance geben könnte.


    Der Balkon ist eher eine Art Dachterrasse oder zweiter Wintergarten und von der Temperatur her immer sehr angenehm. Vor allem wind- und regengeschützt.

    Unser Garten ist leider zu klein und direkt an der Straße, da könnte ich nicht gut schlafen, wenn die Meeris nachts dort alleine wären (hier wurden auch schon Tiere entwendet). Und unser Wintergarten wird im Sommer zu heiß und lässt sich kaum abkühlen.


    Die Dachterrasse haben wir eigentlich immer im Auge, und es ist vom Platz her ideal. Zur Not könnte man hier auch abtrennen für eine Zwei-Gruppen-Haltung, das wäre aber eine absolute Notlösung.


    Ich hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt, das Schlafhaus zu beheizen mit einer Art Fußbodenheizung. Mein Vater ist Elektriker und meinte, das ginge.

    Mein Mann möchte leider keine Tiere im Wohnzimmer, sonst hätte ich sie im Wohnzimmer einquartiert, allerdings ist es hier auch oft sehr laut wegen der Kinder.


    Inzwischen scheint das Eis zu brechen und die Böckchen nehmen sogar Futter aus der Hand und schnuppern fleißig an mir, wenn ich im Gehege etwas mache. Ich habe mir eure Tipps zu Herzen genommen und für noch mehr Verstecke gesorgt. Zudem spreche ich viel mit ihnen und setze mich neben sie, während sie grasen.


    Ich hoffe, dass sie sich bald bei uns wohlfühlen.


    Liebe Grüße

  • Das hört sich doch gut an, mit dem wachsenden Vertrauen und Mut und Eurer Unterstützung!


    Ich freue mich über jede gute Böckchengruppe! Es gibt verständlicherweise durch die Haremshaltung einen Überschuss an Böckchen. Und wenn jemand es sich zutraut vom Platz, der Zeit und der Erfahrung her eine Gruppe mit mehr als 2 Böckchen zu halten und bedürftige Böckchen aufnnimmt, dann ist das ein wichtiger Beitrag zum Tierschutz.


    Allerdings ist es nicht so einfach, Böckchen zu einer harmonischen Gruppe zusammenzuführen, vor allem, wenn man keine stabile Basisgruppe hat, die die Neuen anleiten und prägen kann. Deine beiden 5 und 6 Monate alten Böckchen haben wahrscheinlich selbst nie oder noch nicht genug gelernt, um friedlich und in stabilen Beziehungen mit anderen Böckchen umgehen zu können. Das Zusammenleben von Böckchen scheint nicht auf angeborenen Verhaltensweisen zu beruhen sondern erlernt zu werden - oder eben nicht beherrscht zu werden.


    Von daher wäre es wichtig, dass Ihr den richtigen Zeitpunkt und vor allem die richtigen Tiere für eine Gruppenerweiterung wählt. Einfach zwei Böckchen aus einem Tierheim zu nehmen, die vielleicht schon abgegeben wurden, weil sie sich in einem kleinen Käfig zerstritten hatten, wäre wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt.


    Zudem sind Eure beiden Böckchen keine Babies mehr, die sich einem Erwachsenen automatisch unterordnen würden, aber auch noch keine gefestigten ausgewachsenen Tiere, die gut die Führung einer Gruppe übernehmen könnten.


    Ich schreibe das nicht, um Euch die Gruppenerweiterung zu vermiesen, sondern nur, um Euch vor unnötigen Problemen zu bewahren. Bei uns leben aktuell 6 Böckchen, die alle keine guten Voraussetzungen für eine Bockgruppe mitbrachten. Das hat leider zu vielen Problemen geführt.


    Für eure beiden Böckchen würde ich möglichst 2 gut sozialisierte, friedliche aber durchsetzungsfähige (zumindest einer) Tiere von 1,5 bis 2,5 Jahren suchen. Solche Tiere sind nicht leicht zu finden. Aber wenn es Euch gelingen sollte, hätte Ihr gute Aussichten, dass sie die Führung der Gruppe übernehmen und sie zu einer möglichst stabilen und harmonischen Gemeinschaft machen.


    Letztlich ist bei Meerschweinchen aber auch wichtig, dass die Tiere sich mögen und zueinander passen. Das ist natürlich erst recht nicht einfach planbar. Aber einige funktionierende Bockgruppen zeigen, dass es schon möglich ist, so etwas zu erreichen. Gerne können wir hier im Forum versuchen, Euch bei Fragen zu unterstützen.

  • Guten Abend :-)


    Ich vermute leider auch, dass meine beiden Herren bislang noch nicht sonderlich gut sozialisiert wurden. Ich kann zu ihrer Herkunft nicht viel sagen, außer, dass es dort wohl einen erwachsenen Bock gab, der sie des öfteren attackierte.


    Gestern durften die zwei das erste Mal ihr zukünftiges Zuhause auf dem Balkon kennenlernen. (ist natürlich noch nicht ganz fertig, aber sie durften dort schon mal etwas laufen). Die Jungs waren augenscheinlich sehr zufrieden, bewegten sich überraschend sicher durch das bislang unbekannte Terrain und popcornten sogar das ein oder andere Mal. :-D Besonders die Rampe hat es ihnen angetan und natürlich der Salat und die Petersilie, die ich überall versteckt hatte ;-) Schweine sind eben doch bestechlich.

    Zwar wurde sich gelegentlich um das neue Gebiet gezankt, aber nie ernsthaft, weil scheinbar die Rangordnung schon lange feststeht.


    Abends wird aber noch im Innengehege geschlafen, damit es ihnen nicht zu kalt wird.

    Der Kleinere lässt sich sogar schon am Kopf streicheln und beide nehmen Futter aus der Hand ❣️


    An zwei erfahrene kastrierte Böckchen als Gesellschaft hätte ich auch schon gedacht, aber die sind in der Tat schwer zu kriegen, weil mir derzeit überwiegend nur Baby-Mädels angeboten werden oder Früh-Kastrate.


    Potentielle Gesellschaft könnte ja eh frühstens sechs Wochen nach der Kastra einziehen. Das wäre dann in etwa Mitte Juni. Würde es helfen, wenn ich hier im Forum meine Postleitzahl hinterlasse? Vielleicht kennt ja jemand zwei nette, gut sozialisierte Böckchen, die noch ein Zuhause suchen..


    Liebe Grüße

  • Das hört sich schön an!


    Du kannst gerne Deine Postleitzahl oder Region schreiben. Vielleicht gibt es ja zumindest einen Hinweis auf eine geeignete Notstation o.ä.


    Wenn die beiden neuen Böckchen deutlich überlegen wären, könntest Du sie auch vor dem Ablauf der 6 Wochen dazusetzen. Die 6 Wochen sind ja nur bei der Kombination mit Weibchen nötig. Bei anderen Männchen kann es helfen, dass sie sich besser vertragen, muss aber keine Voraussetzung sein. Die Wirkung der Hormone ist bei unseren Jungs nach etwa 4 Wochen schwächer geworden.


    Ich würde jetzt schon intensiv suchen. Solltest Du wirklich das Glück haben, zwei geeignete Tiere zu finden, würde ich sie nehmen, egal ob es in den nächsten Tagen oder erst später ist. Je jünger Deine Tiere sind, desto eher werden sie sich noch unterordnen (wobei sie es in der Hinsicht ohnehin noch jünger leichter hätten).

  • 56841, Traben-Trarbach, sind wir :-)


    Zwei erwachsene gestandene Herren wären toll.


    Wenn das mit der Gruppenerweiterung noch früher als erst Mitte Juni ginge, wäre natürlich prima. Ich denke nämlich, dass meine zwei Jungs noch viel von erfahrenen Böcken lernen könnten.

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