Meerschweinchen Babys / Nachwuchs

Wer darf Meerschweinchen vermehren?

Themen rund um das Thema Meerschweinchen Babys / Nachwuchs (keine Zuchttipps)

  • RedRabbit auch RML-Fan? ^^


    Vermutlich kann ich die Frage nach "warum dann Haustiere" mit einem Schlagwort beantworten, ich gehe davon aus, dass meine Antwort die gleiche ist: Second-Hand-Tiere


    Passend dazu:

  • Bei mir ist es genauso. Nur Second Hand Tiere (Nottiere).

    Und weil dann viele auch gerne die lustige Frage stellen "Was wenn es irgendwann keine Nottiere mehr gäbe?" Ja dann hätte ich eben keine Haustiere mehr und würde mich mit den Eichhörnchen und anderen wild- / freilebenden Tieren begnügen, indem ich zufütter und beobachte. Aber da ist die Welt noch seeehr weit entfernt von.

  • Ich kann Deine ganze Einstellung gut verstehen und nachvollziehen.
    Aber ich frage mich dann, warum Du Dich selber zur Haltung von eigenen Tieren entschieden hast, wenn Du die Haustierhaltung so kritisch siehst.

    Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber ein bißchen widersprüchlich finde ich das jetzt erstmal doch. 😀

    Natürlich habe auch ich Freude an der Haltung meiner Meerschweinchen. Ich verstehe was Menschen daran finden, ganz klar.

    Aber ich stelle meinen Wunsch nach Haustieren nicht über die Bedürfnisse der Tiere, weshalb ich die Haltung vor ein paar Jahren auch mal vorübergehend beendet habe. Ich gebe mein Bestes aber perfekt bin ich auch nicht und andere machen es gewiss noch besser.


    Unabhängig davon wie ich zu Haustieren stehe ändert sich ja nichts an der Welt. Wenn ich nun aus eigener Überzeugung keine halte sind die Tierheime immer noch voll. Wenn ich ein paar adoptiere sind sie das auch noch. Aber diese paar Tiere haben dann ein zu Hause.

    Alle Meerschweinchen welche bei mir sitzen wären jetzt entweder tot, würden weiterhin unter sehr mangelhaften Bedingungen leiden oder kommen aus Notstationen/ Tierheimen.

    Ich habe Freude an der Versorgung der Tiere und diese haben ein gutes Leben (soweit ich das beurteilen kann).


    Sollte es eines Tages mal keine Tiere in Not mehr geben würde ich mich vielleicht für Wildtiere engagieren oder so. Keine Ahnung. Ich lebe im hier und jetzt :).

  • RedRabbit auch RML-Fan? ^^


    Vermutlich kann ich die Frage nach "warum dann Haustiere" mit einem Schlagwort beantworten, ich gehe davon aus, dass meine Antwort die gleiche ist: Second-Hand-Tiere

    Hey, ja den kenne ich auch. Glaube er ist ein ganz korrekter Kerl, wirklich.

    Finde es vor allem super wie er die Öffentlichkeit mit seinen Themen erreicht.

    Muss aber gestehen dass ich nur ein paar Videos von ihm gesehen habe. Das verlinkte muss ich mir mal noch anschauen :).


    Bei mir ist es genauso. Nur Second Hand Tiere (Nottiere).

    Und weil dann viele auch gerne die lustige Frage stellen "Was wenn es irgendwann keine Nottiere mehr gäbe?" Ja dann hätte ich eben keine Haustiere mehr und würde mich mit den Eichhörnchen und anderen wild- / freilebenden Tieren begnügen, indem ich zufütter und beobachte. Aber da ist die Welt noch seeehr weit entfernt von.

    Die Frage danach was man ohne Nottiere mit seiner Haltung veranstalten würde setzt ja auch voraus dass es keine kommerzielle Tierhaltung mehr geben wird. Und so sehr ich mir wünschen würde das noch zu erleben, es ist leider verdammt unwahrscheinlich.

    Auch wenn es wichtig ist über die Zukunft nachzudenken sollte man sich den Problemen im hier und jetzt annehmen.


    "Was wenn es irgendwann keine Nottiere mehr gäbe?" ist eine provokante Frage mit welcher der Fragesteller versucht einem das ganze Fundament seiner Argumentation zu entziehen. Ähnlich die Frage am Veganer dass wenn man auf einer Insel stranden würde wo es nur Fleisch gäbe, ob sie dann Fleisch essen würden... was ein Blödsinn.


    Deine Antwort darauf ist im Endeffekt einfach richtig. Warum sollte man sich da bedrängen lassen mit einem (leider) absolut utopischen Szenario? :D Leute die so eine undurchdachte Frage stellen bekommen eine ebenso oberflächliche Antwort zurück.

  • Und nochmal was zum Titel des Thread


    Wer darf Meerschweinchen züchten (vermehren)


    jeder. Wer sind wir das wir entscheide

    n dass jemand das nicht machen darf?


    Hunde werden auch gezüchtet

    Die Welt ist Nun mal so


    Achtung das wird jetzt eine provokante Aussage


    sollen wir dann aufhöre. Kinder zu bekommen ? Wir haben ja genügend in den Heimen …. Manche Eltern sind gute manche schlecht


    Ich finde es ebenfalls dass wenn jemand hier eine andere Meinung hat gibt es voll auf die 12


    Und wenn wir ehrlich sind habt habt ihr alle schon eure Meinung gebildet. Dann frage ich mich warum nochmal diskutieren


    naja immerhin gibt es die PN Funktion

  • Zum Thema: Tierwohl steht im Mittelpunkt.


    Häufig höre ich, lese ich: Haustiere sind Familienmitglieder.

    In einer Familie sind alle Bedürfnisse (nicht Wünsche) aller Mitglieder zu erfüllen. Wenn das nicht geht, ist abzuwägen, wessen Bedürfnis am dringendsten ist. Das kann das der Haustiere sein, aber auch das eines menschlichen Familienmitglieds.

    Beispielsweise : Die menschlichen Familienmitglieder brauchen Urlaub, die Meerschweinchen würden lieber zu Hause bleiben. Es findet sich aber niemand kompetentes, der zwei Wochen aufpassen kann. Ist es dann verwerflich, wenn die Meerschweinchen zwei Wochen in einer ordentlichen Tierpension verbringen?

    Ich würde es also nie so absolut sehen, dass das Tierwohl über allem steht.


    Zum Thema: Wenn man größere Gruppen Tiere hält, braucht man (auch aus Tierwohlgründen) ein ganz anderes Hygienemanagement. Das trifft auf Zuchten zu, aber auch auf Pflegestellen oder Tierheime. Da ist eine Quarantäne bevor ein Tier in eine größere Gruppe integriert wird unumgänglich. Alles andere ist leichtsinnig und geht letzten Endes auf Kosten der Tiere. Insbesondere, wenn man häufiger Zu- und Abgänge von Tieren hat.

    Auch ist eine Kontrolle der Tiere natürlich ungleich komplizierter, insofern ist es verständlich, wenn trächtige Tiere separat mit einem Partnertier sitzen.


    Die meisten Maßnahmen sind einfach der großen Tieranzahl geschuldet.

  • Der Titel wurde ja bewußt ich nenne es mal provokant ausgedrückt. Dann sollten alle von a bis z denken... tut aber keiner. Nun sind wir abgeschweift. Das leidliche Thema Veganer, fleisch(fr)Esser... fehlen noch die klimakleber. Ich fühle mich nicht dazu berechtigt zu bestimmen wer vermehren darf und wer nicht. Tierschutz, tierwohl auch alles wichtige dinge. Ja, super sache die ebayschweinchen zu retten. Ungewollte Schwangerschaften, klar kann passieren. Aber dadurch werden vermehrer unterstützt und die Not wird nie aufhören. Der Grat zwischen ich helfe Tieren in not und ich unterstütze unbewusst einen vermehrer ist oft schmal. Die Leute die es bei ebay ehrlich meinen und Tiere in Not haben sind selten.

    Braucht mir jetzt auch keiner einen Vortrag schreiben... hatte auch schon diverse Tiere die keiner mehr haben wollte. Aber eines hatte ich in all den Jahren nie... Nachwuchs geschweige denn ein trächtiges Tier.

  • [viel]

    Austausch bei Ausstellungen: Es macht in meinen Augen einen großen qualitativen Unterschied, ob man ein Tier konkret vor sich hat und Fragen stellt oder einen Austausch anhand von Fotos, Videos „versucht“. Das merkt man auch hier im Forum schon, wenn man sich „nur“ an so einer einfachen Sache wie Geschlechtsbestimmung per Foto versucht. Es wäre aber denkbar, einen solchen Austausch in einer anderen Form sicherzustellen, nämlich indem man benachbarte Züchter besucht und Gegenbesuche machen lässt. Sieht man Ausstellungen aber auch als Möglichkeit an, die Öffentlichkeit über Meerschweinchenhaltung und ihre Vielfältigkeit zu informieren (was ein einzelner Züchter schlecht im großen Maßstab könnte) wird es ohne „Vorzeigetiere“ auch schwierig.


    Züchter sollten selbst Gesundheit, Anatomie beurteilen können: Sorry, woher denn? Erfahrene Züchter ja. Aber Anfänger?!


    Tierwohl oberste Priorität: Ich denke, da sind wir gleicher Ansicht. Es gilt Dinge unter diesem Aspekt gegenseitig abzuwägen. Das menschliche Individuum A informiert sich, wägt ab und trifft eine verantwortungsbewusste Entscheidung. Individuum B macht das auch, kommt aber trotzdem zu einem anderen Ergebnis. Aufgrund anderer Erfahrungswerte, inneren Glaubenssätzen oder egal-was. Gehirne funktionieren nunmal unterschiedlich.

    Nuckeltränken vs Näpfen Keimzahl sind ein gutes Beispiel: Ich hatte hier vor etwa einem 3/4 Jahr erstmalig und bislang einmalig einen Befall mit meerschweinchenspezifischen Würmern. Die haben ne irre lange Phase, in der das Tier zwar bereits infiziert ist, aber die Infektion im Kot noch nicht nachweisbar ist. Quarantänedauern üblicher Länge decken das nicht ab. Infektiös wird der Kot bereits bisweilen nach 48 Stunden, weil sich dann bereits die Eier zu Larven entwickelt haben. Normale Reinigungen helfen nicht. Das Problem ist also Kot. Ich hab noch keinen Kot an Nippeltränken gesehen. An Näpfen ist er normal. „Keime“ hingegen sind mir hier noch nie als Problem aufgeschlagen. Ist Keimfreiheit überhaupt erzielbar und wünschenswert? Vielleicht wäre noch zu erwähnen, dass die Nippel an einer zentralen Wasserversorgung per Niedrigdruck angeschlossen sind, das Wasser „steht“ also nicht im eigentlichen Sinne.


    Wenn ich eine Zucht sehe, wo Tiere über eine grüne Wiese laufen, sehe ich nur noch Würmer, Würmer, Kokzidien und einen wahnsinnig verantwortungslosen Züchter. Sorry, bin gebranntes Kind. Unterschiedliche Menschen wägen ab und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen.


    Getreide und Energiebedarf. Getreide sind Gräser, die hochgezüchtet wurden. Sein Problem besteht nach meiner Kenntnis in einer ungünstigen Zusammensetzung für die Schweinchen; im Zweifel zu viele Kohlenhydrate, womöglich auch zu viel Protein. Das ist ganz platt ausgedruckt. Züchter haben Tiere mit höherem Energiebedarf: Schwangere. Tiere in Paarung. Säugende Tiere. Tiere in Winter-Außenhaltung. Es kommt, wenn man darauf keine Rücksicht nimmt, leider oft zum Entgleiten des Stoffwechsels (Toxitose, Ketose, Kalziumanämie); dann ggf. noch Podermatitis on Top. Unterentwickelte Jungtiere, Milchmangel, Drama. Ich halte meine Damen in Gruppen. Ich will nicht die jeden Tag einfangen (Stress!) und separat füttern. Ich setze aber auch nicht alle Schwangeren in eine Gruppe, sondern in ihre Wohlfühlgruppe zu ggf nicht-schwangeren Freundinnen und ihrem Kastrat. Kurzum: Auch die nichtschwangeren kriegen das gleiche Futter. Jetzt kommt noch persönliche Beobachtung hinzu: ich hatte keine einzige „Schwangerschaftsvergiftung“, keine einzige Kalziumanämie und keine einzige Fehlgeburt mehr und keinen einzigen Fall von Podermatitis mehr, seitdem die „böses“ getreidehaltiges Spezialfutter und Vit-C-hochangereichertes Pelletfutter bekommen. Ich hab das vorher mit roten Paprika, Broccoli, Saaten, Wurzelgemüse etc. nicht hingekriegt. Ist halt so. Hängt damit zusammen, dass die Babys das Magenvolumen der Schwangeren deutlich verkleinern. Es braucht also nicht mehr Futter, sondern hochkalorisches.


    Jetzt wirds provokant: Das mit dem Getreide scheint mir öhm eine Sau zu sein, die durchs Dorf getrieben wird von Menschen, die sich darüber definieren, was ihre Tiere essen. Ich nehm das alles zurück, wenns wissenschaftliche Studien dazu gibt. Gern verlinken. Die zahlreichen Studien aus Südamerika sagen jedenfalls nichts gegen Getreide.


    Irgendwer hatte danach gefragt, warum ich Cuy züchte, wenn die doch früher tot umfallen. Tun meine bislang nicht. Ich züchte aber auch nicht mit Tieren deutlich jenseits der 2kg-Grenze. Ja, ich habe von Tieren bei anderen gelesen, die fast 3 kg hatten und meines Erachtens vorzeitig bei Hitze umgekippt sind… waren nicht aus meiner Zucht. Vielleicht waren die schlicht echt übergewichtig? Ich weiß es nicht. Ich geh davon aus, dass auch Cuy 5-7 Jahre alt werden.


    Noch wer anders hatte gefragt, woher meine Ausgangstiere stammen? Aus anderen Zuchten, ich brauch schließlich Stammbäume. Denn ich möchte Glatthaar dunkle Augen züchten und da kann ich mit Lockenträgervorfahren oder Pink Eyes nix anfangen. Woher ich Blutauffrischung nehme? Bislang nicht notwendig, da ich Verwandte gar nicht aufeinandergezogen habe. Wenn es nötig wird, kommt europaweit nur eine ganz bestimmte Zucht in Frage, weil nur die frei ist von Pink Eyes und Locken. Die anderen Cuyzüchter machen diesbezüglich genetisch Sodom und Gomorrah (aber dann große Töne spucken über den Besser-Status von „Züchtern“ vs. „Vermehrern“, tsss). Ich weiß, dass die Tiere von dort gesund sind und keine Darmparasiten mitschleppen. Ist mir inzwischen sehr wichtig. War ein Trauma, die los zu werden. Hat 3 Monate gedauert und ein Auto gekostet.

  • Ich denke Ernährung ist so ein Thema für sich. Ich habe wirklich viel gelesen und es gibt so gut wie keine wissenschaftliche Studien über Meerschweinchenernährung.

    Daher beruht die Ernährung zum großen Teil auf Erfahrungswissen und da kommt es sehr drauf an, wie die Tiere gehalten werden. Einem unerfahrenen Liebhaberhalter mit Innenhaltung wird man eher empfehlen auf Trockenfutter zu verzichten. Die Gefahr, dass die Tiere überfüttert und fehlernährt werden, ist einfach sehr viel höher als die eines Vitamin C-Mangels. Daher kann ich mir vorstellen, dass das für Haltungen wie von Doerthe anders ist.

  • Ich stimme grundsätzlich zu. Wenn ich meine Tiere mit täglich frisch gesammelten Gräsern und Kräutern von sauberen Wiesen füttern könnte, würd ich es machen. Und wenn ich alle Lebensmittel für meine Familie unverpackt vom Bauernladen bekäme, auch das. Gut gefallen hat mir der Vergleich mit Familienmitgliedern.


    Was die Studien angeht: Einfach mal auf englisch oder noch besser spanisch googeln. Es gibt zahlreiche Studien auch zur Ernährung, oft in Südamerika entstanden. Sie sind freilich kritisch zu lesen, denn deren Fokus weicht ab. Bei uns gehts ja nicht darum, die möglichst schnell zum Schlachtgewicht zu führen. Deshalb ist es interessanter, zu lesen, wie sie die Zuchttiere ernähren. Also jedenfalls für mich als Züchter.

  • Eine kompetente züchterin von der ich auch 2 Schweinchen habe hört jetzt auf. Sie sagte u.a. Das es immer schwerer wird ein gutes Zuhause für ihre zöglinge zu finden. Sie wurde belogen, beleidigt und wenn sie nett aufklärt was die Tiere für Bedürfnisse haben wird ihr noch gesagt: warum vermehren sie dann, behalten sie doch ihre drecksviecher. Bei ebay fand sich auch schonmal wieder eins an. Also mein fazit: gute Züchter werden vergrault. Und das große Geld machen sie ganz gewiss nicht damit.

  • Kurz noch was zur Schweinchenhaltung bzw Tierhaltung allgemein, sogenannte Nutztiere jetzt mal außen vor.


    Natürlich ist fast jede Heimtierhaltung hier purer Luxus und dient in erster Linie der Bespaßung der Menschen. Vom Guppy bis zum Familienhund.

    Wenn man streng logisch vorgehen würde, könnte man es begrüßen, wenn zum Tierwohl auf jegliche Tierhaltung verzichtet wird, was aber wohl nie passieren wird.

    Das ginge dann doch in etwa in die von RedRabbit vorgeschlagene Richtung, oder?

    Mit der Konsequenz, daß dann über kurz oder lang alle Haustierarten irgendwann komplett verschwunden wären, alle Katzen, Hunde, Meerschweinchen, Ziervögel usw.

    Eventuell auch gleich alle Hühner, Pferde, Rinder, Schweine, alle Haustierrassen einfach weg, unwiederbringlich.

    Ich persönlich fände so eine Welt absolut ärmer und weniger lebenswert. Für mich ist Tierhaltung nicht automatisch mit Ausbeutung oder Tierquälerei gleichzusetzen.

    Zurück zu den Schweinchen.
    Jetzt ganz hypothetisch…
    Wenn also niemand mehr Schweinchen vermehren sollte, sind die halt auch irgendwann weg.

    Der eine sagt, mir doch egal, die waren doch eh für nichts gut.

    Der nächste vermißt sie vielleicht ein bißchen, findet es aber fürs Tierwohl ok.

    Und der nächste wird diese Tiere ( oder andere), niemals in seinem Leben kennenlernen und nur Geschichten von früher hören.

    Puh, ganz schwere Klamotte, was hier richtig ist.

    Ich sehe für mich da irgendwie nen Mittelweg. Nicht jedes Tier eignet sich als Haustier, nicht jeder Mensch eignet sich als Haustierhalter, aber ein Miteinander von Mensch und Haustier ist möglich, auch ohne Tierleid.

  • Und nochmal was zum Titel des Thread


    Wer darf Meerschweinchen züchten (vermehren)
    jeder. Wer sind wir das wir entscheide

    n dass jemand das nicht machen darf?


    Hunde werden auch gezüchtet

    Viele Dinge werden reguliert. Ich bin sehr froh darüber dass in Deutschland nicht jeder tun und lassen kann was er will, auch wenn ich (natürlich) nicht alle Gesetze und Regeln befürworte. Aber dafür leben wir in einer Demokratie und jeder der will kann seine Meinung äußern oder versuchen Regeln zu ändern.

    Man sollte nur verstehen dass jede Gesellschaft einem Wandel unterliegt. So wie es aktuell ist, ist es nicht am besten. In 20, 30 oder 100 Jahren wird unsere Gesellschaft zum Thema Tierhaltung ganz anders stehen. Genauso wie wir vor 100 Jahren eine andere Einstellung gegenüber Tieren hatten. Es geht immer weiter und Moralvorstellungen ändern sich.

    Ja, Hunde werden auch gezüchtet. Was ist das für ein Argument?


    Ich bilde mir nicht ein irgendwas entscheiden zu können. Aber ich werde doch bestehende Systeme kritisieren dürfen genauso wie du sie befürworten darfst, oder? Und mit diese Einstellung stehe ich auch nicht alleine da, du ebenso nicht.


    Zitat

    Die Welt ist Nun mal so

    ... die Welt war früher anders und sie wird es auch morgen sein. Wir leben immer im Wandel und das ist auch gut so.

    Nur durch Veränderung kann Fortschritt entstehen.

    Zitat

    Achtung das wird jetzt eine provokante Aussage

    sollen wir dann aufhöre. Kinder zu bekommen ? Wir haben ja genügend in den Heimen …. Manche Eltern sind gute manche schlecht

    Ich denke nicht dass man in diesem Zusammenhang Menschen mit Tieren vergleichen kann. Ein Menschenkind zu adoptieren ist etwas anderes als ein Meerschweinchen aufzunehmen. Ich hoffe da sind wir uns einig?


    Zitat

    Und wenn wir ehrlich sind habt habt ihr alle schon eure Meinung gebildet.

    Du hast deine Meinung ebenso bereits gebildet. In deinen Beiträgen kommt es für mich immer so rüber als wäre meine Ansicht schlicht falsch weil deine der großen Mehrheit entspricht. Dur regst dich darüber auf dass ich eine andere Meinung vertrete, beschwerst dich aber gleichzeitig darüber ich würde deine nicht respektieren. Aber das tue ich doch. Nur teile ich sie eben nicht.


    Übrigens kann man seine Meinung ändern. Ich habe früher sehr ähnlich wie du argumentiert. Aber einige Erfahrungen in meinem Leben haben mich sehr geprägt und mich dazu gebracht meine Einstellung zu überdenken. Und das wird mir im Laufe meines Lebens gewiss immer mal wieder passieren. Deshalb kann ich mich auch gut in deine Ansicht hinein versetzen, ich habe ja genauso gedacht.


    Zitat

    Dann frage ich mich warum nochmal diskutieren


    Weil man sich nur durch Reden austauschen kann. Wären alle Menschen einer Meinung müsste niemand diskutieren. Da dem nicht so ist müssen wir zwingend diskutieren, wie soll ein Miteinander sonst funktionieren?



    Zum Thema: Tierwohl steht im Mittelpunkt.


    [...]

    Beispielsweise : Die menschlichen Familienmitglieder brauchen Urlaub, die Meerschweinchen würden lieber zu Hause bleiben. Es findet sich aber niemand kompetentes, der zwei Wochen aufpassen kann. Ist es dann verwerflich, wenn die Meerschweinchen zwei Wochen in einer ordentlichen Tierpension verbringen?

    Ich würde es also nie so absolut sehen, dass das Tierwohl über allem steht.

    Das von dir aufgeführte Beispiel ist ein sehr unkompliziertes. Auch wenn die Tiere mal zwei Wochen außerhalb verbringen müssen wird es ihnen noch gut gehen.

    Mir geht es doch genau darum, die Verhältnismäßigkeit muss stimmen. Ich erwarte von niemandem dass er sein Leben hinschmeißt um aufs Land zu ziehen damit die Meerschweinchen ein 300m² Außengehege beziehen können.

    Nur es dürfen eben keine Abstriche gemacht werden welche die Lebensqualität der Tier dauerhaft und gravierend einschränkt.


    Zitat

    [...]

    Das trifft auf Zuchten zu, aber auch auf Pflegestellen oder Tierheime. Da ist eine Quarantäne bevor ein Tier in eine größere Gruppe integriert wird unumgänglich. Alles andere ist leichtsinnig und geht letzten Endes auf Kosten der Tiere. [...]

    Ja natürlich, auch da stimme ich dir zu. Klar dass man da auf Hygiene achten muss.

    Allerdings sehe ich da schon einen Unterschied zwischen einem Tierheim (o.ä.) welches Tiere aufnimmt um sie vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren und ihnen somit trotz der vorübergehenden Einschränkungen ein deutlich besseres Leben bietet als vorher.

    Und einem Züchter, welcher trotz des Wissens gewusst weiter vermehrt und somit die eingeschränkte Lebensqualität für die bereits vorhandenen Tiere billigend in Kauf nimmt.

    Aber hier will ich nochmal betonen: Ich weiß wirklich nicht wie häufig so was in Zuchten vorkommt und wie sehr die Tiere darunter leiden.

    Also bitte, nagelt mich nicht drauf fest.

  • [...]Dann sollten alle von a bis z denken... tut aber keiner.

    ... und du aber schon? Ich versuche schon das ganze Thema möglichst von allen Seiten zu betrachten. Die rein persönlichen Interessen von Menschen auf Kosten der Tiere sind für mich aber kein Argument.


    Zitat

    Nun sind wir abgeschweift. Das leidliche Thema Veganer, fleisch(fr)Esser... fehlen noch die klimakleber.

    ''Klimakleber'' ist übrigens ein Begriff welcher u.a. von der Bildzeitung und anderen weniger seriösen Medien gezielt verwendet wird um Klimaaktivisten generell als lächerlich darzustellen und zu diffamieren.

    Des weiteren verstehe ich nicht ganz worauf du hinaus willst. Diese fehlen weil das ganze Thema so lächerlich ist wie Klimaschutz?


    Zitat

    Ich fühle mich nicht dazu berechtigt zu bestimmen wer vermehren darf und wer nicht. Tierschutz, tierwohl auch alles wichtige dinge.

    Ja, doch, den Schutz von Lebewesen welche kein Mitspracherecht haben und uns schutzlos ausgeliefert sind. Das empfinde ich schon als sehr wichtig. Da haben wir Menschen eine verdammt hohe Verantwortung.


    Zitat

    Ja, super sache die ebayschweinchen zu retten. Ungewollte Schwangerschaften, klar kann passieren. Aber dadurch werden vermehrer unterstützt und die Not wird nie aufhören. Der Grat zwischen ich helfe Tieren in not und ich unterstütze unbewusst einen vermehrer ist oft schmal.

    Ich glaube der Grad zwischen Vermehrer unterstützen und echten Tierschutz betreiben ist nicht zwingend immer so schmal.

    Aber klar, in dem Punkt sind wir uns denke ich einig. Vermehrer zu unterstützen macht aus Tierschutz-Sicht keinen Sinn.


    Zitat

    Die Leute die es bei ebay ehrlich meinen und Tiere in Not haben sind selten.

    Da kommt es dann wahrscheinlich darauf an wie man Tiere in Not definiert.

    Und wie ehrlich eine Person ist welche ihr unüberlegt angeschafftes Haustier für 5€ an den Erstbesten verscherbelt.


    [ auch ganz schön viel ;)]

    Liebe Doerthe, ich erwähne das nochmal, du machst mir einen äußerst gebildeten und vernünftigen Eindruck.

    Danke dass du meine Fragen so ausführlich beantwortet hast. Ich lerne immer gerne dazu.

    Wie gesagt, ich zweifel nicht daran dass es deinen Tieren gut geht.


    Bezüglich des Getreides. Meine persönlichen Erfahrungen sind halt dass wenn Meerschweinchen und Kaninchen mit Getreide gefüttert werden sie weniger Raufutter zu sich nehmen was eine nachteilige Wirkung u.a. auf die Zähne hat.

    Ich fände es auch spitze wenn es dazu mehr, bzw. überhaupt mal eine Studie zu geben würde.

    Getreide ist ja auch nicht gleich Getreide. Die Menge machts, die Art wie es gereicht wird, die Kombination mit anderen Futtermitteln.

    Von meinen kleintierkundigen Tierärzten wurde auch immer von Getreide abgeraten da es schlecht für den Darm wäre.

    Das Getreide von heute ist dazu auch nochmal viel weiter gezüchtet als es ursprünglich oder noch vor einigen Jahrzehnten war.



    Bezüglich der Lebenserwartung von Cuy hatte ich das so verstanden dass sie eine deutlich geringere Lebenserwartung haben. Dann war das wohl ein Missverständnis. Dennoch scheint die Haltung für Laien dann sehr anspruchsvoll zu sein wenn die Tiere bei hohen Temperaturen schnell Kreislaufprobleme bekommen.


    Da bin ich ganz bei dir, das ist ein sehr sehr schweres Thema. Und nein, ich bin prinzipiell nicht mal dafür dass alle Haustiere grundsätzlich abgeschafft werden.

    Ich denke z.B. an Menschen welche ohne ihre Tiere den Sinn im Leben verlieren würden weil sie sonst keinen Halt haben. Man sollte sich aber schon fragen was mit unserer Gesellschaft passiert ist dass ein Großteil der Menschen an ihr kaputt geht. Wie konnte es überhaupt dazu kommen dass Menschen die Anwesenheit von Tieren gegenüber ihren Artgenossen, Mitmenschen, bevorzugen.

    Das Problem ist sehr tiefgreifend und ich denke das ganze System in dem wir uns befinden müsste eigentlich geändert werden.

    Ganz ehrlich, das ist mir auch viel zu Groß. Viel zu viel läuft leider nicht gut und wird uns langfristig vor Herausforderungen stellen.


    Aber auch Assistzenz- und Rettungshunde, was ist mit denen? Besonders Hunde sind dem Menschen so zugewandt dass man ihnen sehr gut ein glückliches Leben bieten kann.

    Anders wieder bei tropischen Tieren. Oder Vögeln. Flugfähige Vögel gehören für mich immer und absolut in die Freiheit. Keine Wohnung und kein Voliere kann den Tieren das bieten was sie brauchen. Es stimmt mich immer sehr depressiv Vögel in Käfigen zu sehen. Wir bewundern sie fürs Fliegen, assoziieren sie mit Freiheit ... und dann sperren wir sie ein :(. Sehr traurig.


    Ehrlich gesagt mache ich mir darüber gar nicht mal so große Gedanken. Dass die Tierhaltung beendet wird ist so weit entfernt. Es ist für mich utopisch und die Umstände unter denen wir dann leben würden wären wahrscheinlich so anders dass wir das Thema Haustiere auch ganz anders betrachten würden. Ich kann mir so ein Szenario schwer vorstellen, da sich bis zu dem Punkt die ganze Welt geändert hätte.


    Die Tiere wären ja nicht plötzlich einfach weg. Wenn dann wäre es ein sehr langer Prozess, über Generationen. Und genau wie die Menschen vor uns ohne Haustiere (also wirklich reine Hobby-Tiere) leben konnten wäre es auch in der Zukunft sicher wieder möglich.



    ------


    An diesem Punkt möchte ich das Thema ganz gerne (für mich) abschließen. Wahrscheinlich werden noch ein paar Aussagen getätigt welchen ich dann ganz gerne widersprechen würde. Aber aus meiner Sicht habe ich eigentlich alles gesagt und denke dass wir uns nur wiederholen würden.

    Scheinbar haben einige den Eindruck ich wäre in meiner Haltung sehr festgefahren. Das stimmt nicht, ich bin sehr wohl in der Lage meine Sicht auf Dinge zu ändern.

    Allerdings müssen die Argumente mich eben überzeugen, genau wie euch. Und während ich bei vielen Themen gerne bereit bin Kompromisse einzugehen ist vor allem der Tierschutz etwas wo man mMn niemals Kompromisse im eigenen Interesse auf Kosten der Tiere machen sollte.


    Eine gute Nacht euch. <3

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