Kann sich eine Zucht überhaupt jemals lohnen?

Hallo,

Ich wollte (da ich ja auch im kleinen Rahmen züchte) mit euch einmal meine „Preise“ teilen.

Ich zahle für Einstreu und Heu (von beidem das mit der besten Qualität) 25 und 17€. Das zwei mal im Monat.

Zusätzlich für Kastras 55€ (für einen normalen Kastraten) und 75€ für einen Frühkastraten.

Für Milbenbehandlungen, Zahnbehandlungen und Co. Im Schnitt 80€ pro Besuch (ungefähr alle 2 Monate ist etwas zu machen / nicht nur wegen Milben).

Für Futter (keine Gurken/ Karotten sondern Salate und Kohl) 2-4€ pro Tag.

Zuchttiere und deren Lieferung sind auch nicht gerade billig. Für 1-2 Schweine komme ich da gut auf 200€.

Dann die Gehege auch 300-400€ wenn es billig ist. Neue Häuschen und Leckerlies kommen auch noch dazu.

Im Schnitt gebe ich im Monat 250€ aus wenn es gut geht 🙈

„Verlangen“ tue ich für eine Dame 20-35€ und einen Kastraten soviel wie die Kastra gekostet hat. Also ja da kommt man auf kein Plus 😅 Es ist halt ein Hobby. Nebenbei habe ich auch noch ein paar Pflegis, die mit zusätzlichen Kosten verbunden sind (Tierarzt…)

Zitat von nasentier

Danke für den Einblick!

Darf ich fragen, wieso du die Tiere so günstig abgibst? Bei uns im Tierschutzverein liegt die Schutzgebühr inzwischen bei 75 Euro unabhängig vom Geschlecht.

Das würde die Kosten zwar immer noch nicht decken, aber zumindest das minus etwas reduzieren.

Die Nachfrage nach Schweinchen ist in meiner Gegend leider sehr gering. Abnehmer mit tollem Gehege, die sich gut informiert haben und die Tierchen nicht als Spielzeug betrachten, sind leider meist von höheren Preisen abgeschreckt. Da geht es mir eher um den schönen Platz, weshalb ich die Preise verringert habe. 😉

Hiho; ich züchte seit 2019. Cuys. Monatliches Minus liegt im Schnitt bei 350€ (ca. 50 Tiere). Schlicht ein teures Hobby. Genaugenommen müssten die Verkaufspreise bei 80-100€ je Tier liegen; Kastraten freilich doppelt so viel. Verlangt man das, findet man keine Abnehmer. Man macht es halt eben nicht wegen der Einnahmen. Größte Kostenpunkte sind a) Frischgrünfutter b) Tierarzt. Zeitaufwand wöchentlich um die 20 Stunden.

Hallo Doerthe!

Oh, eine Cuy-Halterin, die auch züchtet! Das ist ja spannend!

Wir hatten an anderer Stelle schon mal ein Thema mit Fragen zu Cuys gehabt, da konnte aber niemand so recht was zu schreiben, was auf eigenen Erfahrungen beruhte.

Wenn Du Lust hast, schau da doch mal rein, ich fände das total spannend.

Das Thema war, glaube ich, unter Allgemeines. Ich guck mal nach und hole es durch einen neuen Beitrag nach oben.

Ich finde die Frage etwas merkwürdig. Züchtet man Meerschweinchen, um Gewinn zu machen? Sicherlich ist die Zucht in der heutigen Zeit ein kostspieliges Vergnügen. Gemüsepreise ähneln Goldpreisen. In der Umgebung Berlin/Brandenburg haben viele Leute ihre Zucht beendet.
Hier gibt es allerdings auch Zoofachgeschäfte, in denen man kastrierte Männchen (sogar Frühkastrate) kaufen kann.

Vielleicht kannst du einige deiner Tiere auch an Geschäfte verkaufen, damit die Schweinchen ein schönes Zuhause bekommen.

Ich weiß nicht genau, worauf du anspielst.

In Berlin gibt es eine Zoohandlung namens Megazoo. Die informieren recht gut über artgerechte Haltung von Meerschweinchen. Die verkaufen niemals Weibchen ohne Kastraten, es sei denn dieser ist schon vorhanden. Ich glaube, dass die Fachgeschäfte schon sehr an Kastraten interessiert sind. Und ja die Tiere sind dort nicht billig. Ich habe dort schon einmal ein Weibchen erworben. Wurde mir als Rosettenschweinchen verkauft, entpuppte sich als Kurzhaarperuaner.

Frühkastraten sind ein Plus für alle Zoohandlungen. Damit ist eine artgerechte Haltung für alle machbar, die sich nicht auskennen. Ich bin sicher, dass sich Zoohandlungen dafür interessieren und zum Umdenken anregen.

weshalb bist du so aggressiv?

ehle du scheinst sehr unwissend zu sein bezüglich Zoofachhandlungen. Bei uns in Berlin gibt es kastrierte Männchen zu kaufen und werden auch nur als Paare verkauft. Damit niemand nur eine Weibchengruppe zu Hause hält.

Ich fand das Thema Zucht auch mal sehr spannend (hab sogar mit dem Gedanken gespielt evtl. selbst zu züchten) und hab mich diesbezüglich belesen.

Eine Zucht erfordert eine riesen Menge Platz und einen echt großen Geldbeutel.

Ich habe mich letztlich dagegen entschieden, da es zudem ne ganze Menge Verantwortung und auch ein großer Zeitaufwand ist.

(Außerdem ist das Risiko für die Mutter- und Jungtiere, bei der Geburt zu sterben, in meinen Augen einfach zu groß. Und irgendwann werden sowohl die Muttertiere als auch die Zuchtböcke einfach wieder ausgetauscht.

Die (kleinen) Gehegegrößen von Zuchttieren ist nicht mit denen von Liebhabertieren vergleichbar.

Auch das Thema Linienzucht fand ich befremdlich.

Interessant fand ich allerdings die schönen, kräftigen und (theoretisch) gesunden Tiere.

Ich glaube nicht, dass ich es geschafft hätte die Jungtiere sowie auch Eltern einfach abzugeben...)

Eine Zucht nach Lehrbuch kann auf keinen Fall lohnenswert für einen Züchter sein und schließe mich somit einigen Vorrednern an. Es ist ein reines kostspieliges Hobby.

Stattdessen spiele ich eher ab und an mit dem Gedanken in einen Verein für Notmeeris zu gehen und das eine oder andere Schweinchen in Not aufzunehmen und zu vermitteln.

Da müsste ich vielleicht mal ein neues Thema hier im Forum anfangen, vielleicht kennt sich jemand damit aus 🤔.....