Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Arthrose und Blasenstein

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallöchen!

    Nach langer Abwesenheit melde ich mich auch mal zurück mit ein paar Fragen zur Meerschweinchen Gesundheit.

    Meine Liebe Sunny ist mein ältestes Schweinchen mit 5 1/2 Jahren. Mir ist die letzten Wochen aufgefallen, dass Sie sich vermehrt in der Schutzhütte verkriecht, aber ich dachte das liegt einfach am Winter (schweine Leben draußen). Dann hat sie aber eines Tages ihre Begrüßungs Erbsenflocke nicht mehr nehmen wollen und hat auch Salat und Co. Zwar gegessen, jedoch seeehr langsam und wenig. Da gehen natürlich alle Alarmglocken. Bin dann zum Tierarzt und sie wurde geröngt. Dort wurde ein großer Blasenstein in der Harnröhre kurz vorm Ausgang entdeckt. Außerdem war ihr Geschlechtsbereich geschwollen und gerötet. Den Blasenstein konnten sie zum Glück ausspülen. Auf den Röntgenbildern war dann zu sehen, dass sie außerdem Arthrose hat.

    Sie hat dann eine Woche lang ein Antibiotikum bekommen. Außerdem Melosus und RodiCare Artrin, diese beiden Medikamente soll ich ihr nun auch weiterhin durchgängig geben. Die Ärztin meinte, das man ihr so noch einen angenehmen Lebensabend bereiten kann...

    Das meine sunny vielleicht nicht mehr allzu alt wird, möchte ich noch gar nicht in meinen Kopf lassen.

    Das ist jetzt eine Woche her und die gute ist wie ausgewechselt. Sehr aktiv und hungrig, läuft wieder viel herum und frisst gut. Es ist sehr schön anzusehen.

    Nun meine Frage, kennt sich jemand mit Arthrose beim meerschweinchen aus? Gibt es irgendwas das ich ihr noch unterstützend geben kann? Helfen irgendwelche Obst oder Gemüse oder Kräuter da?

    Liebe Grüße (:

  • Manche schwören auf Rodicare Artrin, ich muss sagen ich habe da keinen grossen Unterschied gemerkt ob ich es gebe oder nicht. Wichtig ist sie mit Schmerzmitteln abzudecken falls sich ihr Befinden deswegen verschlechtert. Man muss nicht mal zwangsläufig Schmerzmittel durchgängig geben, mal sind Schmerzen stärker mal weniger, ich würde es beobachten wie sie sich verhält.

  • Meine Carlotta, inzwischen stolze 6 Jahre, hat die Diagnose Hüftgelenk Arthrose vor fast einem Jahr bekommen. Ich gebe inzwischen 2x tgl Metacam/Melodus (das 1.5% davon ca 0.13ml für 1100g). Zusätzlich bekommt sie Rodicare artrin. Ich habe zwischenzeitlich hyaloral Gel gegeben, hatte auch das Gefühl es hilft besser, aber da ihr das überhaupt nicht geschmeckt hat und es zur Zwangsgabe übergegangen ist, bin ich wieder zu Rodicare artrin gewechselt. Ist aber eventuell auch eher so eine Sache für den Kopf von Zweibein. Ob es wirklich was bringt kann ich nicht sagen.


    Ich achte drauf, dass dick eingestreut ist, damit die Gelenke nicht so belastet werden. Liegeflächen sind auch schön mit weichem Heu ausgelegt.

    Theoretisch kann man auch noch Homöopathische Mittel geben wie Traumeel, aber ich halte davon nicht viel.


    Beim der Dosis vom Schmerzmittel muss man sich ran tasten. Anfangs paar Tage eine recht hohe Dosis und dann jeweils paar Tage eine niedrigere Dosis. So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Heißt, wenn du kein Unterschied bei 0.3ml und 0.15ml auf Dauer merkst, bleibst du bei 0.15ml.

    Es kann gut sein, dass das Gewicht deines Schweinchens runter geht. Carlotta hatte zu Spitzenzeiten über 1300g und inzwischen ist sie bei 1100g. Sie bekommt von mir aber auch einmal täglich Päppelbrei.

  • Misty Es freut mich, mal wieder von Dir zu lesen. Ich hatte neulich an Dich gedacht und wie es wohl bei Euch weitergegangen sein mag.


    Unser Dachsi bekommt seit Dezember 2021 Rodicare Artrin. Ich hatte mit der Gabe versuchsweise angefangen, weil er steifer ging, sich nach dem Aufstehen auffallend gestreckt hat und er manchmal bei der Benutzung der flachen Rampen hängenblieb. Jetzt, über 1 Jahr später, bewegt er sich immer noch besser als vor dem Einsatz von Artrin. Dabei müsste ja Arthrose in dem für Meerschweinchen langen Zeitraum fortgeschritten sein. Zudem meine ich sehen zu können, wenn ich ausnahmsweise mal einen Tag aussetze, dass er etwas schlechter läuft.


    Bisher gebe ich ihm kein Schmerzmittel, weil es nicht nötig scheint.


    Vermutlich wirkt das Artrin nicht bei allen Schweinchen gleich gut, aber bei Dachsi hat es anscheinend einen großen Unterschied gemacht.


    Wärme (z.Zt. durch Heizung oder Wärmeplatte) und ausreichende Vitamin-D-Bildung fallen mir noch als unterstützende Maßnahmen ein. Außenhaltung heißt ja nicht automatisch, dass sie ungefiltertes Sonnenlicht erhalten. Wie sieht es denn damit bei Euch aus?

  • Hallo nochmal & danke für eure schnellen Antworten!

    Ich war mir nämlich auch sehr unsicher was die Dauermedikation von Melosus angeht aber es scheint ja normal zu sein, da bin ich beruhigt. Der TA meinte nämlich das Melosus auch dafür sorgt, dass die Blasenschleimhaut dünn bleibt und dort nichts an- bzw zuschwellt, gerade da sie ja auch schon einmal eine Blasenentzündung und jetzt auch den Blasenstein hatte.

    Also der Stall ist, gerade jetzt im Winter, eh immer dick eingestreut und mit viel Heu und Stroh.

    Marie-Luise Mit dem Vitamin D weiß ich gar nicht so genau. Also die Schweinchen bekommen Sonnenlicht ab aber eben nur durch Plexiglas. Ich weiß nicht ob das ausreicht. Sie leben zwar in Außenhaltung, jedoch ist der Stall genauso wie das angrenzende Außengehege mit Plexiglas und Planen Wetterfest gemacht. Das Außengehege mal für ein paar Sonnenstrahlen abzudecken, wäre kein allzu großer Aufwand, jedoch sind sie da so gut wie nie drinnen. Zumindest nicht wenn ich nach ihnen schaue.

    Sollte ich sie da bei gutem Wetter mal raus schubsen und ein bisschen Sonnen-arrest erteilen? Über vitamin D Mangel hab ich noch gar nicht nachgedacht... ?(

  • Über die Wirkung von Plexiglas als UV-B-Filter weiß ich nichts. Von Fensterglas habe ich gelesen, dass es bei Zwei- oder Dreifachverglasung keine nennenswerte Menge an UV-B-Strahlung durchlässt. Ich kann nur das wiedergeben, was ich gelesen habe und war mir einleuchtend erscheint, z.B. bei Meerschweinchenwiese zu Vitamin-D-Mangel.


    Wenn sie kaum oder gar nicht in den Außenbereich gehen würden, wäre das sehr schade. Dann wäre ja alles was Außenhaltung an potentiellen Vorteilen hat, weg für sie. Du hattest, wenn ich mich richtig erinnere anfangs schon gesehen, dass die seinerzeit Jungen diesen Bereich genutzt haben. Erinnere ich mich falsch oder hat sich das geändert?


    Bei Wärme hatte ich eher an zusätzliche Wärme gedacht, nicht nur an das, was die Schweinchen selbst abgeben können. Aber ich bin nicht der Mensch für Außenhaltung bisher. Mir würde ein Schweinchen, zumindest wenn es nicht mehr ganz gesund ist bei diesem eckligen Wetter draußen zu sehr leid tun. Was Meerschweinchen wirklich problemlos vertragen und was nicht, kann ich nicht beurteilen.

  • Eine Ewigkeit später antworte ich damn auch mal wieder.

    Marie-Luise

    Ich hab über deine Antwort nachgedacht und du hast total recht. Es ist schade, dass sie das Außengehege so wenig nutzen. Das ist aber glaube ich auch leider von mir selbst verschuldet.

    Ich habe ihnen ja immer das Futter dort gegeben aber als es so kalt war, ist es da immer so schnell eingefroren sodass ich es ihnen dann im Stall gegeben hab. Und da Winter ist, hab ich ihnen auch die geliebten Hängematten genommen, die sonst auch immer da draußen waren.

    Außerdem bin ich mit dem Wetterschutz nicht so wirklich zufrieden. Es ist zwar trotzdem in dem Gehege aber es zieht glaub ich trotzdem ganz schön darein. Und ideal befestigt ist das wellblech und die Plane auch nicht gewesen.

    Ich hatte mich einfach damit abgefunden, dass sie im Winter da vielleicht nicht so raus wollen, weil es im Stall einfach wärmer ist aber ich habe jetzt mehr Anreize für draußen geschaffen und füttere auch wieder draußen.


    Zu meiner Sunny ein kleines Update. Ich gebe ihr jetzt größtenteils täglich das Schmerzmittel und so alle 1-2 Tage, je nachdem wie sie mit Macht das RodiCare Artrin. Das mag sie nämlich gar nicht und wenn sie sich wirklich sehr wehrt, lass ich es einfach weg.

    Aber sie ist tatsächlich wie ausgetauscht.

    Läuft wieder rum, liegt auch wieder an anderen Stellen rum, nicht nur in der Schutzhütte, schreit nach Essen. Es ist richtig schön zu sehen das es ihr offensichtlich deutlich besser geht. :)

    Sie geht immer noch deutlich steifer als die anderen aber ich glaube da kann ich nicht wirklich was daran ändern.

  • Wenn sie jetzt wieder mehr den Außenteil nutzen würden, wäre das schön!


    Ich habe vor ca. 2 Wochen auch noch bei Wuschel, dem Bruder von Dachsi mit Artrin angefangen. Als ich es ihm schon mal vor 1 Jahr gab, konnte ich keinen Unterschied feststellen. Jetzt scheint es ihm schon zu helfen. Er ist fast 5 Jahre alt.


    Bei Dachsi denke ich über ein zusätzliches Mittel nach. Ehe ich Schmerzmittel gebe, will ich noch ein paar andere Dinge versuchen. Aktuell haben sie frische Weidenzweige. Die Rinde fressen sie begeistert und die ist auch schmerzstillend. Wieviel Rinde sie für die Wirkung von z.B. 0,1ml Hundemetacam brauchen würden, weiß ich nicht. Ein anderer Versuch ist Ingwersaft. Verdünnt mit Brei oder Apfelsaft (ca. 2 Teile Saft, 1 Teil Ingwersaft) nimmt Dachsi den bereitwillig. Eigentlich wundert mich das, aber er hat es auch erst 2-3 mal bekommen. Vielleicht ist er da "reingefallen", weil man die Schärfe ja erst richtig merkt, wenn man es schon im Mund hat oder heruntergeschluckt hat. Zur Wirkung von Ingwersaft kann ich noch nicht genug sagen.


    Auch genannt wird von manchen Leuten Traumeel oder Zeel - zwei homöopathische Mittel. Traumeel hatte ich bei Verstauchungen schon erfolgreich bei Tieren eingesetzt. Mit Zeel habe ich keine Erfahrung. ich nutze bevorzugt die Injektionslösung, gebe sie aber oral. Der Vorteil ist, dass man im Gegensatz zu den Globuli keinen Milchzucker verfüttert dabei.

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