Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen und Entzündungen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo an alle!

    Derzeit sind meine beiden Meerschweinchen erkrankt. Ich habe erst mein ältestes verloren, nun fühle ich mich mit den Diagnosen meiner Schweinchen unwohl. Ich hoffe jemand hat Erfahrung mit eines von den beiden Dingen und könnte mir sagen, wie es weiter geht. Einfach weil ich beide Fälle noch nicht hatte und mich unsicher fühle.


    1 ) Benny ( 3 J.) hat eine Blasenentzündung. Waren eben beim TA, am Donnerstag soll ich fürs röntgen der Blase wiederkommen da es wirklich eine starke Entzündung ist und es ihm sehr weh tut. Wenn beim röntgen Blasensteine gefunden werden, wie genau wird das behandelt? Stehen die Chancen gut das es abheilt? Ich habe Medikamente bekommen und soll ihm viel Wasser zuführen damit die Blase durch gespült wird. Mache mir da echt Gedanken gerade.


    2) Aber über Freddie ( 8 Wochen alt) mache ich mir auch große Sorgen. Er konnte gestern plötzlich nicht mehr laufen, wackelte durch den Käfig und schien sich nicht aufrecht halten zu können. Er frisst und trinkt wie gewohnt, stolpert seinen Weg zum Napf aber gewaltig. Nun kam eben heraus das seine Gelenke entzündet und angeschwollen sind, vor allem an den Hinterbeinen. (War mir auch aufgefallen, er konnte nicht richtig auftreten.) Sie meinte das es schon hoch gefährlich ist und nun mache ich mir ganz schön Sorgen. Er bekommt Schmerz -und entzündungshemmende Medikamente. Sie meinte Jungtiere habe sie oft damit gesehen und auch viele bei denen das abgeheilt ist, aber das es auch anders kommen kann...

    Ich soll ihm auch Vitamine zu führen und Wärme anbieten (er lag eben auch auf einem Wärmekissen, schien gut zu tun). Hat irgendwer Erfahrung damit? Mag gar nicht mit ansehen wie er stolpert. Wie stehen die Chancen? Er ist noch so klein. Er sitzt gerade am Heu und mümmelt, doch ich kann sehen wie es ihm schmerzt wenn er die Beinchen bewegen will.


    Kann ich ihm sonst noch was gutes tun?


    Für alle Antworten bedanke ich mich schonmal. :(

  • Das hört sich beides heftig an!


    Bitte schreibe als erstes genau, welche Mittel genau und in welcher Dosierung die beiden bekommen - und seit wann.


    Hast Du seither Veränderungen festgestellt und wenn ja welche?


    Was soll das Problem von Freddie denn sein?


    Ich habe selbst nicht viel Erfahrung mit Jungtieren, aber nach allem, was ich von anderen Haltern gelesen habe, kommt so etwas bei Jungtieren im Gegensatz zur Aussage des Tierarztes nicht oft vor. Dazu werden sich aber hoffentlich noch andere Leute mit viel Erfahrung mit Jungtieren melden.

  • Das sind wohl beides leider unschöne Fälle.

    Zur Blase: ein Blasenstein wird im Normalfall auf Röntgenbildern erkannt, kann aber sich manchmal je nach Winkel hinter anderen knöchernen Strukturen wie dem Becken verstecken. Allerdings waren die Fälle bei mir immer eindeutig. Ein Blasenstein, v.a. Bei einem Männchen, wird so gut wie nie „ausheilen“, da bräuchte es eine doch sehr schwere Operation (bitte ausschliesslich bei einem anerkannten HEIMTIERspezialisten vornehmen lassen, Kleintierärzte sind für Hund/Katze). Es gibt ganz selten Fälle wo Steine von alleine abgehen aber ist mit sehr hohem Risiko verbunden (bleibt in Harnröhre stecken und verursacht Nierenrückstau).

    Eine reine Blasenentzündung selber verheilt nach konsequenter Antibiotikagabe normalerweise recht gut.

    Zum zweiten, ich weiss nicht was das sein könnte, aber für ein Jungtier ist es sehr untypisch was du beschreibst. Meine einzige Vermutung ging Richtung Ohrentzündung, da können Gleichgewichtsstörungen auftreten, aber auch da braucht es schnell einen guten und kompetenten Tierarzt!

  • Ich bedanke mich für eure Antworten.


    Nun ist der Benny so eben leider über die Regenbogenbrücke gegangen. Es tut mir in der Seele weh. Sein Wohlbefinden konnte nicht mehr gerettet werden, ich hoffe zutiefst das er seinen Frieden finden wird und die beinahe vier Jahre hier eine tolle Zeit hatte. Anscheinend hatte er auch noch ein Problem mit seinem Darm. Medikamente und Spritzen haben ihn aber leider nicht mehr geholfen. Ich hoffe ich habe mein bestes getan. 😔

    Zwei Schweinchen innerhalb von zwei Wochen verloren, ich zweifle gerade sehr an mir. In all meinen Jahren mit Meeri Haltung ist das noch nie passiert.


    Der kleine Freddie macht große Fortschritte. Seit der Behandlung mit Medis seit Dienstag sehe ich jetzt schon eine deutliche Verbesserung. Er ist aktiv und schlägt sich gut. Nun hab ich Angst das ihm aber dennoch das selbe Schicksal drohen wird. Woher weiß ich nun, dass er komplett gesund wird? Das ist ja unsicher, auch wenn meine TA sagte, die Gelenkentzündung kann bei konsequenter Pflege abheilen. Ich sehe das gerade unglaublich düster.


    Mögen meine zwei Schweinchen da oben wieder vereint sein. ?(

  • Es tut mir sehr leid für Benny!


    Aus meiner Sicht war es unverantwortlich von dem Tierarzt, einem Tier dass starke Schmerzen und vielleicht Blasensteine hat erst am Donnerstag röntgen zu wollen. Jemand hatte hier ja schon geschrieben: Ein Stein kann auch den Harnweg verschließen und dann stirbt das Tier und heftigen Schmerzen.


    Ich schreibe das so deutlich, nicht aus Gefühllosigkeit, sondern weil ich mir Sorgen um Freddie mache. Ich würde mit ihm schnell zu einem anderen Tierarzt gehen, ehe er auch noch stirbt oder einen Dauerschaden nimmt. Der Tierarzt müsste dann aber fähig sein bei Meerschweinchen. Leider ist das nicht einfach, so einen Arzt zu finden. Aber es ist auch nicht unmöglich.


    Ist Freddie jetzt alleine?

  • Danke an alle für eure lieben Worte. ☺️


    Marie-Luise Ich nehme es auch gar nicht als Gefühllosigkeit an, ich teile deine Ansichten.

    Sie wollte wohl erst später röntgen weil der Urin Gries vermuten ließ und sie meinte, man würde beim Röntgen nichts erkennen. Normalerweise bin ich zufrieden mit meinem TA, mehrere Schweinchen hat sie schon durch Operationen gerettet. Aber nun ja, was da jetzt los war?


    In meiner Nähe gibt es noch einen TA und haben einen sehr guten Ruf. Kann ich denn problemlos, obwohl Freddie noch gewisse Medikamente bekommt, dort hin wechseln? Ich werde wohl einen Termin ausmachen.


    Alleine ist er jetzt, ja. Ich habe die Möglichkeiten einen neuen Partner aufzunehmen, nun weiß ich aber nicht ob ich warten soll bis er wirklich gesund ist oder nicht.

  • Es freut mich, dass Du so reagierst. Ich hatte schon Bedenken, dass ich zu heftig geschrieben haben könnte. Und ich weiß ja aus eigener Erfahrung wie man sich fühlt, wenn man denkt, die Behandlung sei vermutlich nicht ausreichend oder richtig gewesen. Das ist schwer für einen liebevollen Halter.


    Ich würde mir genau aufschreiben, welche Mittel in welcher Dosierung Freddie seither bekommen hat. Notfalls kannst Du fehlende Informationen ja noch beim Tierarzt telefonisch erfragen. Dann würde ich mir eine Zweitmeinung einholen. Du musst ja nicht sofort wechseln, sondern erst einmal anhören, was der andere Tierarzt als Ursache ansieht und welche Behandlung er vorschlägt.


    Ein Baby von 8 Wochen, das noch dazu krank ist, würde ich möglichst keinen Tag zu lange alleine lassen. Natürlich könnte eine Vergesellschaftung etwas Stress bedeuten, aber wenn Du ein halbwegs soziales Schweinchen nimmst, sollte der mit einem einzelnen Baby keinen Stress verursachen. Ein krankes, sehr junges Meerschweinchen muss alleine besonders schlimm dransein.

  • Tierarztwechsel sind durchaus angebracht, wichtig ist eben, dass man alle bisher gegeben und vor allem noch aktuell zu gebende Medikamente aufschreibt. Dosierung, Name, wie lange schon. Wäre der andere Tierarzt ein Heimtierarzt? Habe es schon vorher erwähnt, nur weil ein TA gut ist mit Katzen und Hunden und somit gute Bewertungen hat will es nicht heissen, dass er Ahnung von Meerschweinchen hat. Das wäre wie wenn ein Grosstierarzt der sonst Pferde behandelt nun plötzlich dein Hausarzt (also für dich als Mensch) ist, zu dem würdest du ja auch nicht gehen oder? Und so verhält es sich auch bei Tierärzten.

  • Eines möchte ich noch ergänzen zu meinen letzten Beitrag:


    So wichtig es auch wäre, dass der Kleine nicht lange alleine sein muss, sollte natürlich gut überlegt werden, wie Du mit der Gruppe weitermachen willst. Du scheinst bisher Männchen gehabt zu haben. Würdest Du wieder ein Männchen dazunehmen wollen? Oder sollen es 3 oder 4 Tiere am Ende werden?


    Gerne kannst Du, wenn Du magst, dazu ein neues Thema eröffnen. Aber vielleicht weißt Du ja auch schon genau, wie es weitergehen soll.

  • Urfnip Ja, es ist eine Heimtierpraxis!


    Marie-Luise

    Ich habe meistens "nur" 2-3 Schweinchen. Tatsächlich habe ich hauptsächlich "Männerpaare". Mein Gehege ist definitiv nicht groß genug für eine größere Gruppe.


    Ich würde dann einen weiteren Wutz aufnehmen. Ich bin derzeit noch in der Ausbildung, wohne also noch Zuhause. (Bin aber 23 J. Also sind die Schweinchen komplett meine Verantwortung)


    Meine Eltern sind sehr tierlieb, allerdings haben sie derzeit bedenken, dass ich immer wieder in diesen Kreislauf komme das eines alleine verbleibt.

    Einen Alltag ohne Schweinchen kann ich mir aber gar nicht mehr vorstellen.

  • Dann würde ich versuchen noch in dieser Woche ein passendes erwachsenes Böckchen bzw. Kastrat zu finden. Natürlich sollte der nicht zu alt und damit zu weit von dem Baby entfernt sein. 1-2 Jahre stelle ich mir am besten vor.


    Die Alternative wäre m.E. ein weiteres Baby + 1 erwachsenes Tier (beide Männchen). Dazu müsste m.E. aber Deine Gehege wenigstens 3qm auf einer Ebene haben. Für Freddie wäre es natürlich schöner, ein weiteres Jungtier dabei zu haben, aber das könnte dann halt auch lebhafter werden und mehr Platz erfordern. Zudem sind Gruppen aus 2 Böckchen eher unproblematisch als solche aus 3 Tieren. Da wäre auch wichtig, welche Erfahrungen Du bisher gemacht hast.


    Natürlich könntest Du auch 1 oder 2 Weibchen zu Freddie holen. Nur dann ist wieder ein Platz für Bockgruppen dauerharft verloren. Deshalb habe ich das jetzt nicht vorgeschlagen.

  • Hallo!

    Ich gebe dann mal ein Update, vielleicht lernt jemand anderes daraus. :|


    Marie-Luise - ich habe nach deinen Beitrag hier einen neuen Partner aufgenommen. So zog zum Freddie auch noch der Eddie :D und sind im gleichen Alter. Sie verstehen sich prächtig. Mal gucken wie das weiter geht. ;)


    Außerdem habe ich einen neuen Tierarzt aufgesucht. Ich habe die Symptome geschildert und als aller erstes wurde in die Ohren geschaut. Katastrophal, sagte die Ärztin. Sekret, sowohl trocken als auch frisch haben die Öhrchen verstopft. Beim rausholen entdeckte sie eindeutige Spuren von Milben. Daher also der ganze wackelige Gang, das Kopfdrehen. (Ich war vor dem Besuch schon überzeugt der kleine hat E.C, ich sollte wirklich nicht googeln. :S)


    Er hat Spot-On bekommen und da seine Gelenke wohl noch etwas geschwollen sind, Orniflox. Wie vorher. Allerdings soll durch den Stress und den Befall im Ohr wohl diese Entzündung durch ein geschwächtes Immunsystem ausgelöst worden sein.


    Das klang alles komplett anders als bei dem vorherigen Tierarzt.


    Ich hab mich echt mies gefühlt. Hab ich da irgendetwas falsch erklärt, oder wieso dachte der Tierarzt überhaupt nicht an die Ohren? Ich denke da jetzt einfach mal nicht drüber nach, sondern bin froh einfach eine zweite Meinung eingeholt zu haben.


    Nun läuft die Behandlung noch, aber ich bin froh dann doch den TA gewechselt zu haben. Und das permanent.


    Liebe Grüße!

Ähnliche Themen wie Meerschweinchen und Entzündungen