Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Hilfe - Wesensveränderung nach Krankheit

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    ich habe leider ein akutes Problem, es geht um meinen Frederick, das süße Schweinchen auf meinem Avatar. Am 26.12. fiel mir eine Veränderung morgens auf, er kam nicht mehr wie gewohnt zum Futter morgens, obwohl er sonst immer einer der ersten ist, Lieblingsgemüse und Leckerchen verschmähte er. Ich habe ihn den Tag über beobachtet und er gefiel mir einfach gar nicht - er saß nur noch still in seinem Häuschen, sein Kumpel Mattheo, mit dem er sich sonst gut verstanden hat, war schon ganz aus dem Häuschen, weil Freddie nicht mehr rauskam. Abends fuhr ich dann zum tierärztlichen Notdienst, dort der Schock - Freddie hielt seinem Kopf schief, er konnte sein linkes Auge nicht mehr schließen und zog sein Hinterbein nach, es war echt schlimm, ich dachte, er stirbt. 😭 Beim Notdienst hieß es dann als Verdachtsdiagnose Schlaganfall, obwohl die Ärztin nicht so recht daran glaubte, Freddie ist erst 2,5 Jahre alt und war sonst topfit. Er bekam dann Schmerzmittel und eine Nährlösung als Infusion, dabei ist er fast kollabiert. ;( Ich habe ihn dann wieder mit nach Hause genommen und dachte, er stirbt. Am nächsten Morgen war es immer noch nicht besser, also nochmal zum Tierarzt. Dort bekam Freddie nochmal Schmerzmittel (Novalgin), Vitamin C, nochmals Nährlösung und ein Antbiotikum, da die Ärztin eher den Verdacht auf eine Ohrenentzündung äußerte. Mit der Antibiotikum-Gabe ist es nun deutlich besser geworden, er hält den Kopf nicht mehr schief und läuft noch etwas unkoordiniert aber kein Vergleich zu vorher und der Allgemeinzustand ist besser. Ebenso bekommt er Päppelbrei. Ich war gestern und heute auch nochmal beim TA mit ihm, da bekam er wieder Antibiotikum und Schmerzmittel. Das AB soll ich noch bis Sonntag geben.


    Jetzt zu meinem großen Problem: Freddie ist vom Wesen her verändert. 😭 er möchte nichts wirklich fressen, knabbert etwas am Heu aber das war es. Das Lieblingsgemüse wird abgelehnt ebenso wie Leckerchen. Auch giften er und Mattheo sich an mit Zähne klappern. :( Er sitzt nur in seinem Haus. :(


    Nun meine Frage: Hat jemand schon so etwas erlebt? Was kann ich noch tun? Ich soll laut TA noch bis Sonntag abwarten und mich Montag wieder melden. Ich weiß einfach nicht weiter ;(

  • Zu deiner Krankenbeschreibung selber kann ich nicht viel sagen. Allerdings ist es völlig normal, dass er noch nicht wieder ganz auf dem Damm ist wenn das ganze Geschehen am 26.12. seinen Lauf nahm. Ich hatte hier schon mehrfach Pflegefälle, wo es mehrere Wochen bis Monate in Anspruch genommen hat, bis das Schweinchen wieder ganz das Alte war. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass Mattheo ihn nicht ärgert aber trotzdem etwas Gesellschaft hat. Aus Sicht des Menschen würde ich daher versuchen, mich mehr mit Mattheo zu beschäftigen und Freddie aber trotzdem immer wieder versuchen zum Fressen zu animieren mit dem liebsten Fressen, den beliebtesten Unterschlüpfen, Heu überall in kleinen Häufchen zu verteilen usw.


    Gibst du Freddie schon präventiv etwas gegen Aufgasungen, welche leider bei AB-Gabe und zu wenig Nahrungsinput gerne entstehen können (Sab Simplex, Rodicare akut?).

  • Oh man...


    Löwenzahn hat schon Erfahrungen mit Ohrenentzündungen und könnte da vielleicht helfen.


    Zu den Wesenveränderungen, bei Schmerzen werden sie oft aggressiv und fressen nicht so richtig.


    Wurde er mal geröngt um die Ohren genauer zu beurteilen oder mal zu schauen, wie der Kopf insgesamt aussieht.

    Außerdem könnte Simeticon für dem Bauch sinnvoll sein, wenn er nicht frisst und gepäppelt wird, auch Colosan oder Rodicare Akut ist da sinnvoll.

    Du könntest ihm Kräuter und sein Lieblingsessen anbieten, um seinen Appetit anzuregen.

    Grüner Hafer ist zwar nicht gesund, aber fressen unsere sehr gerne und habe ich vor kurzem auch gegeben, als sonst nichts gefressen wurde.

  • Zu deiner Krankenbeschreibung selber kann ich nicht viel sagen. Allerdings ist es völlig normal, dass er noch nicht wieder ganz auf dem Damm ist wenn das ganze Geschehen am 26.12. seinen Lauf nahm. Ich hatte hier schon mehrfach Pflegefälle, wo es mehrere Wochen bis Monate in Anspruch genommen hat, bis das Schweinchen wieder ganz das Alte war. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass Mattheo ihn nicht ärgert aber trotzdem etwas Gesellschaft hat. Aus Sicht des Menschen würde ich daher versuchen, mich mehr mit Mattheo zu beschäftigen und Freddie aber trotzdem immer wieder versuchen zum Fressen zu animieren mit dem liebsten Fressen, den beliebtesten Unterschlüpfen, Heu überall in kleinen Häufchen zu verteilen usw.


    Gibst du Freddie schon präventiv etwas gegen Aufgasungen, welche leider bei AB-Gabe und zu wenig Nahrungsinput gerne entstehen können (Sab Simplex, Rodicare akut?)

    Hallo Urfnip,


    danke für deine Antwort! Das mit dem Heu mache ich tatsächlich. Mattheo zieht sich auch zurück momentan, ich werde jetzt auch verstärkt auf ihn achten. Das mit dem Mittel gegen Aufgasung ist ein guter Tipp, davon hat mir die Ärztin gar nichts gesagt. Kannst du eines der beiden Mittel empfehlen?


    LG


    Lisa

  • Hallo IrishGirl,


    lieben Dank für deine Antwort! Nein, geröntgt wurde (noch) nichts, das könnte ich am Montag ansprechen. Dann werde ich mir mal das Rodicare Akut bestellen. Das mit dem Grünen Hafer ist ein guter Tipp, wo hast du den her bekommen?


    LG,

    Lisa

  • Gibt's von JR Farm, ist die Frsge ob man das unterstützen möchte, aber den hatten wir im Fressnapf oder Futterhaus, ich verwechsel die immer, bekommen. Da sie die Marke beide im Sortiment haben, wenn ich mich nicht irre, solltest du da, oder online, fündig werden.


    Ich persönlich mag das Colosan lieber, habe den Eindruck das wirkt besser, allerdings ist unserer Tilda davon vermutlich übel geworden, deswegen nutze ich gerade das.

    Favorisiere aber, wie gesagt, eigentlich Colosan.


    Für Simeticon, das ist gegen Aufgasungen, hattest du zwar Urfnip gefragt, aber ich beantworte das trotzdem auch mal, nehme ich am liebsten Klosterfrau Magen-Darm Entspannungskapseln.

    Da ist recht hoch dosiertes Simeticon drin, aber ohne Zucker wie z.B. bei Sab Simplex oder Dimeticon, vergleichbar damit müsste Lefax sein.

    Von den Kapseln gebe ich 4 am Tag(siehe Marie-Luise ). Simeticon kann man nicht überdosieren, das überschüssige wird einfach ausgeschieden.

  • Bitte lasse das ganz schnell überprüfen mit der möglichen Ohrentzündung.

    Das hatte ich im August mit einem 9 Monate alten Schweinchen und reagierte sehr schnell. Trotzdem starb sie am 6.Oktober.

    Das muß wirklich schnell geklärt werden. Gleichgewichtsprobleme können ein Indiz dafür sein.

    Ein fähiger Tierarzt ist natürlich Voraussetzung.

    Viel Erfolg bei der Behandlung.


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    oh Gott 😳 das tut mir Leid mit deinem Schweinchen. Die TA hat Freddies Ohren angeschaut/untersucht und ausgespült. Ich hoffe, sie hat nichts übersehen … ist die Entzündung bei deinem Schweinchen übersehen worden? Wie schrecklich 😢


    LG,

    Lisa

  • Vielleicht bin ich übervorsichtig, aber ich will einfach dazusagen: Man gibt natürlich keine ganze Kapsel von dem Klosterfrau Magen Darm Entspannung. Ich mache ein kleines Loch in die Kaspel und drücke den flüssigen Inhalt in eine 1ml Spritze oder auf einen Löffel, von dem ich es dann in die Spritze ziehe. Ich ziehe dann noch etwas Wasser dazu auf, damit es nicht zu stark schmeckt und weniger in der Spritze hängen bleibt.


    Da Simeticon zwar bei Aufgasung helfen kann, aber den Darm nicht heilt, würde ich immer zusätzlich Colosan geben. Da dieses einen sehr intensiven Geschmack hat, ziehe ich erst etwas Apfelsaft auf eine 1ml-Spritze, dann 0,3ml Colosan pro 1kg Schweinchen und fülle mit Apfelsaft die Spritze auf. Das bringt zwar einen ganz kleine Menge Zucker (ca. 0,06g) in ein Schweinchen, aber das halte ich für eine harmlose Menge und deutlich besser, als wenn das arme Schweinchen sich vor dem starken Geschmack eckelt.


    Ich habe auch schon erlebt, dass ein gesundheitlich angeschlagenes Schweinchen entweder aggressiver ist oder auch weniger durchsetzungsfähig. Ich würde das Verhalten der beiden gut beobachten. Sollten sie sich beißen oder laufend anklappern oder immer wieder jagen, würde ich sie notfalls versuchen mit einem Gitter innerhalb des Geheges zu trennen. Das kann zur Beruhigung führen oder auch zu mehr Aufregung. Im letztgenannten Falle müsstest Du sie notfalls vorübergehend ganz trennen. Aber das alles wäre nur sinnvoll, wenn sie sich wirklich heftig streiten sollten. Natürlich würdest Du sie, wenn der Kranke wieder gesund ist, wieder zusammenführen. Aber so weit wird es hoffentlich gar nicht kommen.

  • Nein die Entzündung ist nicht übersehen worden und nochmal ganz wichtig mit dem Otoskop im Ohr schauen reicht nicht aus.

    Bei Smooth ist es in der sogenannten Paukenhöhle entstanden und wir konnten nur die Ausmaße begrenzen, sie lebte auch 2 Monate noch sehr gut. Leider war sie nicht mehr zu retten. In der Paukenhöhle gibt es beim Meerschweinchen keine sinnvolle operative Hilfe. Ab Kaninchen geht auch da was.


    Andreas

  • Nein die Entzündung ist nicht übersehen worden und nochmal ganz wichtig mit dem Otoskop im Ohr schauen reicht nicht aus.

    Bei Smooth ist es in der sogenannten Paukenhöhle entstanden und wir konnten nur die Ausmaße begrenzen, sie lebte auch 2 Monate noch sehr gut. Leider war sie nicht mehr zu retten. In der Paukenhöhle gibt es beim Meerschweinchen keine sinnvolle operative Hilfe. Ab Kaninchen geht auch da was.


    Andreas

    😢 hast du ein MRT oder CT machen lassen? Ich schätze meine TA als sehr fähig ein, jetzt habe ich aber echt Angst, dass es bei Freddie auch so enden könnte… 😭

  • Röntgen hatte in dem Fall ausgereicht. Unsere Praxis kennt sich sehr gut mit Meerschweinchen aus und ich war auch in Berlin bei der Spezialistin auf diesem Gebiet (Meerschweinchen) , Frau Dr. Ewringmann, die diese Bilder auch ausgewertet hatte.

    Brauchst dir aber jetzt noch nicht soviele Gedanken machen, es gibt auch noch die EC-Möglichkeit (muß auch schnell mit Panacur behandelt werden) und nicht jede Ohrentzündung verläuft tödlich.

    Also erst fundierte Diagnose und dann das Problem angehen.


    Andreas

  • Es wurde schon fast alles geschrieben.

    Zu deiner frage noch: meine bailey erkrankte im oktober schwer, sie war 3 Tage in einer Klinik und ich dachte sie schafft es nicht. Als sie nach Hause kam war sie nicht mehr mein fröhlicher, frecher Sonnenschein. Klar, es ging ihr nicht gut und die Medikamente schlugen ihr auch auf den Magen. Sie fraß nur noch wenig romana oder Kräuter. Das andere frischfutter schien sie eklig zu finden. Sie suchte Tag und Nacht die Nähe eines anderen schweinchens (hatte sie sonst nie gemacht) und das obwohl sie deshalb oft nasenstüber bekam, sie fraß die Haare des einen schweinchens, knabbert viel Holz und mußte gepäppelt werden. Sie hatte u.a. eine schlimme darmentzündung. Und dazu kam noch eine schlimme ohrenentzündung. Es dauerte fast 2 Monate bis ich nun sagen kann sie ist wieder fast die alte.