• Hallo!

    Nachdem unser Fussel eine kleine Zahn-OP hatte, mussten wir leider feststellen, dass es ihm nicht möglich war gescheit zu essen. Wir haben ihm Zeit gegeben, aber nach zwei Tagen (und keinen Verbesserung) gingen wir erneut zum TA. Dieser sagte uns, dass Meerschweinchen oft viel Zeit brauchen, um sich an Veränderungen im Mundraum zu gewöhnen. Wir sollen ihn weiter päppeln und Schmerzmittel geben. Nun, ca. ein einhalb Wochen später, kann er immer noch kaum fressen. Wir werden ihm noch etwas Zeit geben bevor wir erneut zum TA gehen.

    Habt ihr eventuell Ideen, was man da machen kann oder wie lange wir noch warten müssen/sollen?

    Schon mal danke im Voraus:)!


    PS: Etwas Appetitanreger hat er bekommen, welcher auch ein wenig geholfen hat.

  • Unsere Bella hatte 5 Wochen nach ihrer Backenzahnentfernung nichts selbst gefressen und lebte nur von Päppelfutter. Erst nach 5 Wochen begann sie selbst und schaffte es wieder sich komplett zu versorgen. Nach dieser langen Zeit mußte ich mit ihr die Kaumuskulatur trainieren. Das zeigte mir die Tierärztin und genau das veranlasste sie wieder zu mümmeln.

    Einen genauen Zeitpunkt kann man nicht vorhersagen.


    Andreas

  • Vor kurzem hatten wr eine zweite "OP". Seine Vorder- und Backenzähne wurden unter Narkose geschliffen und die Zahnwurzeln untersucht.


    Er bekam bisher nur Schmerzmittel (auch keine Art von Antibiotika). Und ein bisschen Appetitanreger.


    Er bekommt viermal pro Tag 10ml, da er selber momentan fast nichts essen kann und leider sehr viel abnimmt, er wiegt nurnoch 810g, obwohl sein Normalgewicht bei 1000g liegt.


    Wir versuchen ihn wieder an seinen Mund zu gewöhnen und er schafft es langsam größere und härtere Sachen zu essen:)

  • Wenn er fast nichts selbst frißt sind 40ml viel zu wenig. Um keine erneuten Diskussionen auszulösen werde ich die tägliche Päppelmenge für unsere Bella damals nicht nennen als sie 5 Wochen überhaupt nichts selbst futterte, nur soviel es war ein Vielfaches von 40ml und sie wog auch nur soviel wie dein Schweinchen.

    Bitte versuche die Menge zu erhöhen. Bei 1.000g Normalgewicht würde ich das kritische Gewicht bei 30% weniger also 700g sehen. Diese sollten keinesfalls unterschritten werden.


    Andreas

  • Wenn ich es richtig verstanden haben, wurden die Zähne nur kontrolliert und geschliffen. Ein Entzündung wird anscheinend nicht vermutet.


    Wurden denn mehrere Röntgenaufnahmen erstellt um die Zähne und den Kiefer richtig beurteilen zu können?


    Zudem ist ja die Frage immer noch offen, warum überhaupt ein Abschleifen der Zähne nötig war.


    Wie alt ist er und ist es das erst Mal, dass die Zähne geschliffen werden mussten?


    Wenn es keine Operation gab, sondern nur abgeschliffen wurde, müsste er m.E, schon längst wieder normal fressen, falls es richtig gemacht wurde und es keine weiteren Probleme gibt.

  • Erstmal würde ich mich dringend der Frage von Marie-Luise anschließen, welche Problematik denn vorliegt, denn solche Zahnsanierungen durchzuführen, ohne Diagnostik betrieben zu haben kann ungünstig sein.

    Wenn bspw. eine Wurzelentzündung retrogrades Zahnwachstum hervorruft und außer die Zähne immer wieder einzuschleifen nicht weiter behandelt wird, verliert man somit viel Zeit und die eigentliche Problematik verschlimmert sich.

    Eine Entzündung wäre (in sofern diese nicht aufgrund einer bereits vorhandenen Zahnerkrankung entstanden ist) etwas was man evtl. konservativ behandeln könnte und was letztendlich vermutlich auch wieder vollständig geheilt werden könnte.

    Liegt eine genetische Fehlstellung der Backenzähne vor sind regelmäßige Zahnsanierungen leider meist unabdingbar, da bei Meerschweinchen am Kiefer selbst chirurgisch bisher nicht viel getan werden kann. Aber auch Gewebsveränderungen, Abszesse (Entzündungen, meist auch ein Begleitsymptom) und Ohrproblematiken u.a. sind teilweise die Ursache für Zahnerkrankungen.


    Bei meinem Zahnschweinchen bspw. liegt eine Fehlstellung des Unterkiefers vor ( Unterkiefer ist leicht vorverlegt, durch eine frühere Entzündung mit Abszessen ), eine allgemein schlechte Genetik und eine Verknöcherung des einen Ohrknochens durch ständige chronische Infektionen, zudem wurde ein Schneidezahn extrahiert, welcher sich zu einem entzündeten Makrodonten entwickelt hatte, weshalb ein Gegenspieler lebenslang fehlt.


    Zu den bereits gestellten Fragen wäre vielleicht noch wichtig:

    • Betrifft das Einschleifen nur den Unter- oder Oberkiefer, oder beide?
    • Es wurden keine Schneide-, oder Backenzähne extrahiert?

    Allgemein schließe ich mich dem bereits geschriebenen an: Sollte bei der Zahnsanierung nichts schief gelaufen sein und keine weitere unbehandelte Problematik vorliegen, ist es absolut nicht normal, dass er nicht futtert!

  • Er hat Probleme mit der Zahnwurzeln auf der rechten Seite, diese wachsen leicht schief, weshalb seine Backenzähne über die Zunge gewachsen sind. Sie mussten abgeschliffen werden. Dadurch schmerzt seine Zunge leicht und es ist eine Art "Blase", am Unterkiefer entstanden. Diese sollen wir überwachen und beobachten, ob sie größer wird. (Sie ist kleiner geworden.)Dazu waren seine Vorderzähne schief, diese wurden ebenfalls abgeschliffen. Röntgenaufnahmen wurden auch gemacht, und wir durften sie auch ansehen.

    Zähne wurden keine extrahiert.


    Inzwischen kann er wieder besser und schneller essen.


    Wir haben aber auch seine Päppelmenge auf 60ml pro Tag erhöht. Wir werden sie aber nochmal erhöhen, wie ihr schon geraten habt.


    Vielen Dank für eure Hilfe, wir sind das erste Mal in solch einer Situation.

  • Wenn Ihr ihn zum Päppeln herausnehmt, würde ich ihm immer auch Frischfutter, das er besonders gerne mag anbieten. Das kann dann in Streifen oder Stifte geschnitten und ggf. aus der Hand gefüttert eher gegessen werden, als wenn es nur im Gehege steht. Je mehr natürliches Futter er frisst, desto besser ist das für sein Zähne und die Verdauung.


    Aber nach wie vor würde ich sagen: Wenn er nach der langen Zeit (2,5-3 Wochen) noch nicht wieder normal frisst, obwohl kein Zahn gezogen wurde, stimmt noch etwas nicht. Entweder stört eine Wunde im Mund oder er hat doch eine Entzündung an einer Zahnwurzel oder das Abschleifen wurde sehr falsch gemacht. Wenn es mein Tier wäre, würde ich mich nach einem anderen Tierarzt umsehen, der einen guten Ruf für Meerschweinchen hat und mir von dort eine Zweitmeinung holen. Die Röntgenaufnahmen würde ich mir so oder so von dem bisherigen Tierarzt geben lassen und ggf. dem anderen zeigen.

  • Das mit dem Frischfutter mache ich immer, meistens während des Päppelns, manchmal aber auch im Gehege aus der Hand. Die Meeris bekommen von uns außerdem sehr viel Grünes, welches er sehr gut futtern kann. Er kann auch wie schon gesagt besser essen und hat auch etwas zugenommen. Sein Morgengewicht liegt nun bei 830g und nicht mehr bei 800g.


    Unsere Tierärztin ist wirklich gut und wir vertrauen ihr komplett. Sie ist auch auf Nager spezialisiert. In unserer Nähe gibt es leider keinen Tierarzt, der mehr über Meerschweinchen weiß. Trotzdem werden wir uns eine zweite Meinung holen, falls es nicht bald wieder normal ist.


    Ich muss aber sagen, dass es wirklich viel besser geworden ist. Er kann inzwischen größere und härtere Sachen essen und futtert auch schneller. Er wirkt auch agiler und quiekt wieder ganz eifrig. Sein Verhalten wirkt komplett normal.

  • Denke bitte beim Wiegen daran das das Resultat abends immer höher ist als früh. Bei meiner Patientin Violetta die zweimal täglich wegen ihrer Arthrosebehandlung rauskommt und wieder sehr fit ist vergleiche ich immer nur die Vormittagswerte miteinander und die Nachtwerte eben auch miteinander. Violetta wog letzte Nacht beim TÜV 1.019,6g und heute Vormittag 992g. Diese Differenz ist bei ihr völlig normal. Je schwerer, je größer ist die Differenz der beiden Werte.


    Andreas

  • Alsoo.. es sind ein paar Sachen geschehen.

    Der Grund für all diese Dinge war ein Abszess an der Zahnwurzel des Vorderzahns rechts unten. Dieser füllte sich mit Eiter, wodurch sein Kiefer "dick" wurde. Wir hatten dies natürlich bemerkt und sind dann so schnell wie möglich zum TA gegangen. Diese entfernte den Abszess operativ. Dazu wurde der "daranhängende" Vorderzahn extrahiert. Jetzt muss er wieder gepäppelt werden und es gibt Fresstraining. Jedoch sollte es ihm innerhalb von 2-4 Wochen wieder gelingen ganz normal zu essen.


    Morgen und übermorgen gehen wir erneut zum TA und lassen alles abchecken und den Mund spülen. Ich halte euch auf dem Laufenden!

  • So, nach längerem ein kleines Update!


    Seine Wunde wurde nun schon dreimal gereinigt (morgen noch einmal) und er kann viel besser essen. Es ist noch nicht perfekt, aber er schafft's inzwischen ohne Päppeln auf demselben Gewicht bleiben! Wir päppeln ihn nur noch ein wenig zur Unterstützung und es gibt gaanz viel Fresstraining und Gras (das mag er am liebsten ;)) Auch eines der zwei Schmerzmittel konnte abgesetzt werden.

    Insgesamt verbessert sich seine Lage wirklich. Nochmal danke für eure Hilfe!

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