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Meerschweinchen verhalten

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Von einer sehr engagierten Halterin kenne ich die Empfehlung dieser Notstation: https://www.notmeeris-ruhrgebiet.de/


    Ich persönlich würde möglichst vermeiden bei einem Züchter ein Meerschweinchen zu holen. Damit kurbelt man genauso die weitere Vermehrung an, wie wenn man Tiere im Zoogeschäft aus Mitleid kauft und damit die Vermehrer unterstützt. Es gibt natürlich Züchter, die die Tiere sehr viel besser halten als die meisten Quellen der Zoogeschäfte. Aber solange es so viele Meerschweinchen in Heimen, Notstationen u.a. gibt, die ein Zuhause suchen, würde ich die weitere Zucht nicht fördern wollen.


    Ich schreibe das nur als Hilfe zur Abwägung, nicht um Dir da Vorschriften zu machen.

  • Hallo und guten morgen danke mal wieder für die ganzen Tipps und Antworten

    Ich habe mit 2 Züchtern telefoniert leider können sie mir nicht helfen da sie keine Kastraten Böcke haben dann habe ich den tipp von marie-luise gelesen und sofort dort angerufen habe ihnen alle Informationen weiter gegeben und sie werden sich bei mir melden also danke für diesen Tipp:)

    Bei der Frage mit der Kastration habe ich mittlerweile einen Stand von 4zu3 für eine Kastration also habe ich das gefühl das es nicht ganz klar ist ob ich sie jetzt kastrieren soll oder nicht 😅

  • Als Pflegestelle bei einem Tierschutzverein kann ich mich wirklich nur pro Kastration aussprechen. Es kann einfach sooooooo viel passieren, was einem doch dazu bringen kann, ein Tier abgeben zu müssen.

    Bei uns fragen jede Woche Leute mit verkrachen Bockgruppen an...

  • Bei uns fragen jede Woche Leute mit verkrachen Bockgruppen an...

    ... aber leider löst die Kastration dieses Problem auch nicht wirklich - bestenfalls entschärft es dieses etwas. Denn wie sollen denn all die Böckchen - auch kastriert - leben in der Notstation und im neuen Zuhause, wenn sie sich nicht mit anderen Böckchen vertragen?


    Unser letzter Neuzugang kam mit seinem Weibchen in eine angesehene Notstation und wurde dort von ihr getrennt, das es nur zwei Gruppen gab. Er musst dann auf vergleichsweise sehr engem Raum mit ca. 10 anderen Böckchen leben.


    Das Versprechen: Kastration eröffnet bei Bedarf immer schnell die Möglichkeit, mit Weibchen zusammenzuleben, ist leider realitätsfern. Die einzige realistische Aussicht ist, genug funktionierende Bockgruppe zu haben - oder die überzähligen Böckchen zu Schlangenfutter zu machen. Das hört sich brutal an, aber ich schreibe das nicht aus Lieblosigkeit, sondern weil mir die Böckchen so leid tun, für die es sonst keinen vertretbaren Lebensraum gibt.


    Wie schon gesagt: Eine Kastration kann sinnvoll sein! Aber es sollten dafür nicht m.E. falsche Versprechen gemacht werden, genauso wie man die Gefahren nicht herunterspielen sollte.


    Herner1991 Berichte gerne weiter! Ich wünsche, dass Du genau das richtige Partnertier für Deine Kleinen findest!

  • Ich möchte kurz zum Thema Zucht anmerken... Bei etablierten zuchten werden nicht viele Tiere an private Halter abgegeben. Die meisten Tiere tauschen die Züchter untereinander. Den Vergleich zur zoohandlung und zum vermehrer finde ich also etwas unfair

  • Nein, sie löst das Problem nicht. Aber sie

    - erspart Notstationen, die eh schon am Limit sind Kosten

    - verkürzt die Wartezeit für die Tiere, die dann doch in weibliche Gesellschaft kommen (es gibt ja nun auch viele Leute mit Pärchen, aussichtslos ist es nicht !)

    - ermöglicht dem Tier überhaupt einen Platz zu finden - ein privater Halter, der gerade einen Platz in einer Haremsgruppen frei hat würde sich ja in den allermeisten Fällen für den fertigen Kastraten entscheiden, als einen unkastrierte Bock zu nehmen, den selbst kastrieren und über Wochen extra sitzen zu haben

    - auch viele Notstationen müssen bei der Vergabe der wenigen freien Plätze inzwischen hart priorisieren, und auch die nehmen natürlich am ungernsten Tiere, die erstmal Kosten verurshen und mindestens 6 Wochen rumsitzen, bevor sie in die Vermittlung können. Dass man, sich mehrere Absagen einholt, wenn man ein Tier abgeben will ist inzwischen nicht unüblich.

  • Ich bin da ganz bei nasentier

    Ich hatte zuletzt 3 Böckchen bei mir sitzen, die deutlich zeitiger hätten ausziehen können, wenn nur die Frist schon rum gewesen wäre. Ich habe aktuell eher einen Weibchenüberschuss in meiner Station und halte schon seit fast 2 Monaten eine reine weibergruppe, weil jeder Bock nach seiner Frist sofort auszieht. Auch die zwei Jungs, die aktuell noch ihre Frist absitzen bis Anfang Januar (!!!!) könnten bereits jetzt ausziehen

  • Diese Argumente sehe ich durchaus und sagte ja auch, dass es das Problem etwas entschärfen kann. Auf der anderen Seite sind aber auch einige Böckchen alleine hier im Forum in den letzten zwei Jahren zu beklagen gewesen, die an der Kastration gestorben sind; einige andere hatte massive Probleme mit Abzessen, die einmal sogar mehrere Nachoperationen erforderten.


    Sehr junge Böckchen wie diejenigen, um die es hier geht, kastrieren zu lassen, liegt aus meiner Sicht auch noch näher als dreijährige Böckchen, die schon immer in einer Bockgruppe leben. Bei den jungen Tieren kann durch die Kastration das Zusammenleben oft leichter werden. Die erwachsenen Tiere, die es bisher harmonisch geschafft haben, werden vermutlich keine positive Veränderung dadurch erfahren.


    Zudem hätte ich Bedenken, einen Erzieher zu nehmen, der kastriert ist für 3 junge unkastrierte Tiere. Das könnte - muss aber nicht - nachteilig sein.


    Herner1991 Falls Du Dich für die Kastration entscheidest, suche bitte den Tierarzt sehr sorgfältig aus. Ein guter, mit Meerschweinchen sehr erfahrener Tierarzt bedeutet ein ganz erheblich geringeres Risiko als ein vielleicht auch guter Tierarzt, der aber hauptsächlich Hunde und Katzen behandelt. Da wird die Notstation vermutlich auch eine Empfehlung geben können.

  • Zu Deinem Bild vom Gehege möchte ich noch folgende Anmerkungen machen:

    • Das sieht recht groß aus und abwechslungsreich. Bei ggf. 4 erwachsenen Böckchen wäre noch etwas mehr Platz - ggf. auch durch eine große Ebene - von Vorteil.
    • Solange Deine Jungs so scheu sind, würde ich ihnen mehr Deckung bieten. Dazu kannst Du entweder unbedruckte Kartons mit mindestens 2 Eingängen verwenden oder Tücher über einen Teil des Geheges hängen (also mehr oder minder waagrecht). Natürlich hätte auch eine Ebene diesen Effekt. Dafür haben sich ca. 22cm Abstand vom Boden hier bewährt. Die Songmics-Elemente müsstest Du darum herum 2 Element hoch stecken. Bei Böckchen sollte sie aber so tief sein, dass zwei Tiere aneinander vorbeigehen können. Ich würde nicht unter 50cm Tiefe gehen.
    • Die Häuschen sehen so aus, als hätten sie nur nach vorne Eingänge und die beiden Stoffröhren (?) sind hinten am Rand anstoßend. Bei Böckchen kann es böse ausgehen, wenn einer in einem Haus sitzt, ein Ranghöherer kommt hinein, der Unterlegene will weichen, kann das aber nicht oder nicht ohne auf den anderen zuzugehen. Daher ist es zumindest bei Bockgruppen wichtig, immer mindestens zwei Ausgänge offen zu haben, die am besten noch einander gegenüberliegen. Auch alle Engstellen können bei mehr als zwei Tieren problematisch werden. Wir hatten hier z.B. mal Holztunnel im Heubereich stehen. Solange sie zu zweit waren, war das schön. Als weitere Böckchen dazukamen wurde einer mehrfach zwischen zwei anderen im Tunnel gefangen.
    • Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie Du manche Stellen sauberhalten willst, aber das wirst Du ggf. selbst sehen. Man optimiert ja nach und nach hier und da.

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