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Meine drei Meerschweinchen

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Ich fand es ja schon so spannend Löwenzahn, dass die ja nicht so furchtbar große Trockenkräutermenge bei Deinen Kaninchen und einem (?) Meeries zu Blasenproblemen geführt hat. Ich denk da grade ziemlich dran rum, weil ich eben auch bewusst Trockenkräuter fütter (meine wollen nur Heu vom 1. Schnitt, der 2., kräuterreichere wird liegen gelassen).


    Wie sieht denn das mit Möhren (in ähnlichen Wurzelgemüsewie Petersilienwurzeln, rote Beete, Sellerie) aus? Hat da jemand Erfahrungen, dass sie wirklich zu Zahnproblemen als Bestandteil einer gemischten Ernährung führen. (Ich nehme mal an, dass hier niemand hauptsächlich Wurzelgemüse füttert, sondern dass Wurzelgemüse immer nur ein Bestandteil der Frischfutterration neben Salat und Fruchtgemüse wie Gurke oder Paprika ist.)

  • Beispiel: Frau Morgenegg empfiehlt morgens die Heuraufen aufzufüllen, mittags Gemüse (Blättrig, auch Wirsing) zu geben und Abends Körnerfutter. Also erstmal alles das, wofür hier im Forum die Alarmglocken angehen würden. Frau Morgenegg hat aber Jahrzehnte lang selbst Meerschweinchen, eine Notstation betreut und als Spezialisierte Tierärzrin gearbeitet und ist eine der Vorreiterinnen für Meerschweinchenschutz. Also alles andere als ahnungslos.


    Kleine Anmerkung:

    Frau Morgenegg ist nicht Tierärztin, das ist ihr Mann, Gottfried Morgenegg. Er ist (Zahn-)Tierarzt und war viele Jahre die Anlaufstelle für Meerschweinchen mit Zahnproblemen. Gemäss seiner HP behandelt er heute aber keine Nager mehr.


    Richtig ist, dass Frau Morgenegg sich einen Namen gemacht hat in Bezug auf eine artgerechte Schweinchenhaltung, wenn auch einiges heute als überholt betrachtet wird. Die Nagerstation besteht meines Wissens heute noch, ob Frau Morgenegg noch immer erst Heu und erst mittags FriFu gibt, ist mir nicht bekannt und schon gar nicht, was sie unter "Körnerfutter" versteht. Ich weiss aber von einer andern Notstation (die nicht mehr besteht), dass dort ähnlich gefüttert wurde. Dass in einer Zucht oder bei sehr vielen zu betreuenden Tieren nur einmal täglich FriFu gefüttert wird, ist aus zeitlichen und finanziellen Gründen nachvollziehbar.


    Was die Fütterung bei Liebehabern anbelangt, behaupte ich mal, dass nicht zwei User hier genau gleich füttern. Da spielt die Erfahrung eine Rolle, die Einstellung und auch der Wohnort - jemand auf dem Land mit Wiese&Garten wird wahrscheinlich anders füttern als ein Stadtmensch, vor allem jetzt im Winter.


    Zudem hat sich, in den bald 25 Jahren meiner Schweinchenhaltung, doch so einiges verändert. Galt einst gutes Heu als absolut beste Nahrungsgrundlage, hat sich die Sache immer mehr Richtung taugliches FriFu verlagert. Die einst als Ad-libitum-Fütterung und gar nicht überall gerne gesehene oder als nicht praktikabel geltende, ständig zur Verfügung stehende FriFu-Gabe ist bei vielen Standard geworden.


    So ändern sich die Zeiten und wir uns mit ihnen!

  • Ich habe mir die empfohlenen Artikel über Ernährung durch gelesen, soweit sie online waren. Aber alle sind älter und die neuesten wiederholen das, was schon geschrieben wurde.


    Was ist mit den Chemikalien im Salat? Überdüngte Treibhausware? Und vor allem Microplastik?

    Darauf seid ihr noch nicht eingegangen.

  • Ich versuche mich noch einmal an dem Thema...


    Es gilt, denke ich verschiedene Komponenten zu betrachten :


    A) die anatomische Komponente

    - hier verweise ich im speziellen auf die Kiefer und zahnpartie der Meerschweinchen. Ausgelegt sind sie für faseriges, aber nicht hartes Futter, um die optimale Vorbereitung für die anschließende Verdauung leisten zu können

    - außerdem muss beachtet werden, dass Meerschweinchen keine aktive Verdauung haben, sondern einen stopfdarm. Nur wenn vorn etwas rein kommt, geht hinten etwas raus. Durch die wechselaktive Lebensweise wird somit 24h durchgängig Futter benötigt


    B) die Nährstoffkomponente

    - Meerschweinchen benötigen pro Tag gewisse Mengen Vit C, Kalzium, usw. Dies gilt es bei der Zusammenstellung des Futters zu beachten. Wenn also kleine Mengen von ungeeignetem Futter (zu hart, falsche Struktur) nötig sind um diesen Bedarf komplett zu decken, denke ich, dass man das in Kauf nehmen kann.


    C) die Futterkomponente

    - ja, natürlich ist der Salat aus dem Discounter belastet, natürlich gibt es äußere Umwelteinflüsse, die den Salat zusätzlich beeinflussen, aber in den Grenzwerten liegen die für uns Menschen gesetzt sind. Ob es eine fundierte Studie zum Einfluss dieser Komponenten auf Meerschweinchen... Ich halte es für unwahrscheinlich, schließe es aber nicht gänzlich aus. Minimieren kann man diese Komponente nur indem man Bio kauft oder selbst Bio anbaut.


    D) Komponente Meerschweinchen

    -nicht jeder mag alles

    - die Verdauung ist individuell zu betrachten. Es gibt Meerschweinchen, die gewisses Futter einfach nicht vertragen oder empfindlich reagieren. Auch das gilt es zu beachten.


    Würfelt man das also alles zusammen muss man irgendwo eine bittere Pille schlucken ein Risiko eingehen, dass die Tiere erkranken, tiefer in die Tasche greifen, Arbeit und Platz investieren um selbst anzubauen oder ganz und gar auf Meerschweinchen verzichten.

  • Was ist mit den Chemikalien im Salat? Überdüngte Treibhausware? Und vor allem Microplastik?

    Darauf seid ihr noch nicht eingegangen.

    Ehrlich gesagt kannst du dieses Argument auch bei allen anderem Gemüse, beim Heu und bei normalem Wiesengras anbringen; alles ist irgendwie belastet. Umweltverschmutzung ist ein globales und sehr ernstes Thema aber niemand kann sich dem entziehen, der Schrott ist überall.

  • Ehrlich gesagt kannst du dieses Argument auch bei allen anderem Gemüse, beim Heu und bei normalem Wiesengras anbringen; alles ist irgendwie belastet. Umweltverschmutzung ist ein globales und sehr ernstes Thema aber niemand kann sich dem entziehen, der Schrott ist überall.

    sehe ich auch so


    man kann wie gesagt bio kaufen aber dass ist eine kostensache

  • Ich verstehe Deine Argumentation, Die M&M`s, gegen viel Salat nicht. Du hast viel Salat gegeben und einige von uns haben Dir empfohlen, mehr Abwechslung zu bieten und - unter Weglassung von Trockenfutter - viel Kohl zu geben.


    Denn viel Salat, noch dazu von einer Sorte, finde ich auch wegen der Aufzucht auf Nährlösung, im Gewächshaus ... gefährlich. Durch Vielfalt und Gemüse, dass vermutlich besser gezogen wird als Salat, sollte die Belastung durch Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel reduziert werden - ebenso natürlich wie schon erwähnt durch Biogemüse und das aus guten privaten Gärten oder vom Balkon.


    Die Grenzwerte für Schadstoffe sind wie schon von Letty erwähnt für Menschen ausgelegt. Erstens ist natürlich auch da die Frage, ob alles darunter für jeden Menschen harmlos ist und zweitens essen Meerschweinchen eine im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht extrem viel größere Menge von dem betreffenden Gemüse oder Salat als ein Mensch. Entsprechend werden sie auch schnell die für Menschen angesetzten Grenzwerte überschreiten.


    Neben den Schadstoffen ist eben auch die Zusammensetzung bei den verschiedenen Kräutern, Salaten und Gemüsesorten unterschiedlich. Entsprechend ist auch da eine Vielfalt sinnvoll.


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    Ich will später mal versuchen, ob man aus den Ernährungs-Beiträgen ein eigenständiges Thema machen kann. Ich finde die Fragen ja berechtitgt und wichtig. Zudem wollen wir hier ja das Thema Deiner Schweinchen nicht überfrachten.

  • Ich bin ja nicht gegen viel Grünfutter. Aber ich denke, dass die Ernährung heute zum Nachdenken anregen muss. So gesehen finde ich eine Handvoll Trockenfutter oder Kräuter nachts nicht schlimmer als verseuchtes Grünfutter, das sie haufenweise tagsüber bekommen.

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