Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Kieselgur als Alternative zu Spot-Ons

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Den per Screenshot hier oben eingefügten Kommentar von Frau Dr. Ruf finde ich unsachlich und nicht überzeugend. Sie argumentiert bzgl. Stronghold (u.a.):


    "Nervengift ist Schmarrn. (...) Das Mittel wirkt nämlich nur auf sogenannte Arthropoden giftig. Und Säugetiere sind keine Arthropoden (Gliederfüßler)."


    In der Fachinformation von Zoetis zu Stronghold steht u.a.:


    Daraus könnte ich mit der Logik von Dr. Ruf folgern, dass Säugetiere unter 6 Wochen Gliederfüßler sind und Menschen und Kinder zumindest im Bett auch in diesem Verdacht stehen.


    Schade, dass ein Tierarzt auf einer daran erkennbar offensichtlich dummen Schiene argumentiert!

  • Daraus könnte ich mit der Logik von Dr. Ruf folgern, dass Säugetiere unter 6 Wochen Gliederfüßler sind und Menschen und Kinder zumindest im Bett auch in diesem Verdacht stehen.

    du weißt schon, dass dein Beitrag wenig Sinn macht?

    Medikamente werden immer nur für bestimmte gruppen freigegeben, wenn studien existieren oder versuche gemacht wurden. sehr wahrscheinlich hat der menschliche Verstand gesagt "Babys spotte man nicht", bzw dazu versuche zu machen hätte zu kontroversen geführt. Und die Gefahr, dass kinder beim unachtsamen umgang mit den Tieren in Kontakt kommen sei zu groß. das würde den hersteller dann nämlich haftbar/angreifbar machen (auch wenn schäden nichts mit dem Mittel zu tun haben) und mit dem ausschluß dieser gruppen sichert man sich ab... das hat nichts mit gliederfüßler zu tun.

  • Die Argumentation ist leider falsch. Es ging darum, dass Frau Dr. Ruf - wie hier zweimal zitiert wurde - behauptet, dass Stronghold nur auf Gliederfüßler giftig wirkt. Die Schlussfolgerung ist, dass man es bedenkenlos bei Säugetieren wie Meerschweinchen einsetzen kann.


    Diese Behauptung widerspricht aber den ausdrücklichen Angaben des Herstellers, dass das Mittel für sehr junge Säugetiere oder für schwache oder kranke sehr wohl schädlich sein könnte. Der Hersteller will soviel wie möglich verkaufen, aber möglichst nicht haftbar gemacht werden. Wenn er sich Umsatz kaputt macht, weil es ein ernstzunehmendes Risiko für o.g. Säugetiere und auch ein nicht auszuschließendes Risiko für Menschen gibt, dann kann das aus meiner Sicht nur bedeutet: Es gibt keinen Beweis dafür, dass diese Mittel nur für Gliederfüßler giftig sind!


    Im Gegenteil gibt es vermutlich Belege dafür, dass es auch für bestimmte Säugetiere giftig ist. Dazu passt beispielsweise auch die traurige Erfahrung von Igelschützern, dass wiederholt Igel (also Säugetiere!) durch die Anwendung eines Spot-Ons gestorben sind.


    Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe auch schon mehrmals Advocate genutzt - gegen Grabmilben. Ich bin froh, dass es diese Mittel gibt! Ich will nur auf diese m.E. unverantwortliche Behauptung hinweisen, dass diese Mittel bei Säugetieren nichts schaden können. Wenn die Aussage von Dr. Ruf wahr wäre, könnte man Stronghold bei allen Säugetieren beliebig hoch dosiert und beliebig oft anwenden. Genau das scheint aber nicht der Fall zu sein.


    Eigentlich ging es hier um Kieselgur. Bezüglich dessen Anwendung hatte ich Bedenken angemeldet, nicht behauptet, dass es schädlich sei, nur Fragen gestellt. Genauso muss ich aber mögliche Bedenken oder Grenzen der anderen Alternativen, z.B. Stronghold, abwägen. Und dabei wehre ich mich gegen die nach meinem Verständnis falsche Argumente eines Tierarztes. Denn egal ob Dr. Ruf hier nur zu unvorsichtig oder zu geschäftstüchtig ist, ist das für die Tiere gefährlich. Ich wage zu bezweifeln, dass sie eindeutige Belege für ihre Behauptung "nur für Gliederfüßler giftig" hat, die der Hersteller nicht hat.


    Sollte ich einen Denkfehler machen, bitte ich um Hinweise, wo der Fehler liegt.

  • Du hast die Diskussion selbst auf die Spotons gebracht, mir ging es um ihre Anmerkung zum Thema Kieselgur. Hab noch überlegt, ob ich den ersten Satz im Screenshot wegschneiden soll, aber dann wäre die Quelle nicht mehr sichtbar gewesen.

  • Ich persönlich sehe einen Unterschied in "giftig" und "schädlich". "Nicht giftig" muss ja nicht zwingend heißen, dass es auch nicht schädlich ist. Es gibt genug Dinge, die zwar nicht giftig sind, aber uns dennoch schaden können.

    Spot ons sind und bleiben ein Medikament und das kann wie alle Medikamente Nebenwirkungen haben, das sollte eigentlich jeder wissen und beachten.

    Ebenso scheint ja auch das Kieselgur Nebenwirkungen zu haben, die man beachten und nicht einfach auf die leichte Schultern nehmen sollte.

    Ich denke da muss jeder Halter schlussendlich selbst entscheiden, welches Risiko er eher auf sich nehmen will.


    Und wie so oft macht die Menge auch das Gift.

    Beispiel Wasser. Bis zu einer bestimmten Menge ist es weder schädlich noch giftig, wir brauchen es sogar zum Leben. Trinkt man jedoch zu viel auf einmal, kann man sich auch eine Wasservergiftung zuziehen und das kann im Zweifel lebensbedrohlich werden.

  • Kleines Update:

    Mein Hahn Romeo ist jetzt schlussendlich und dank Kieselgur die Federlinge losgeworden.

    Somit ist der Parasiten-Kreislauf aufgebrochen und auch allfällig noch irgendwo vorhandene Federlings-Eier sind nicht mehr relevant bzw. neu geschlüpfte Federlings-Nachkommen wären nicht mehr lebensfähig.

    Derzeit ist keine Nachbehandlung nötig


    Laufende Kontrolle versteht sich von selbst.

  • Jetzt bin ich neugierig auf das Kiselgur geworden.


    Hat hier jemande erfahrung und wie wird es am besten angewendet ?


    Meine leben ja im Garten und da würde ich zur vorsorge gerne ab und zu was Behandeln,

    Also das Gehege und die Unterstände und so.

  • ich würde es auch nicht auf den Meeris anwenden, eher für das Gehege.

    In Aussenhaltung kommen die Meeris auch in kontakt mit Vögel und Mäusen

    Und da mein Nachbar Hühner hat und die ab und zu Milben haben und er auf Kieselgur schwört

    Wolte ich es auch mal ausprobieren.


    Wir haben hier zum Glück keinen Milbenbefall . Aber leider ab und zu eine Maus im Gehege

    Und diese Maus wohnt bei meinem Nachbar :huh:

  • Ich hatte Kieselgur einmal bei einem sehr angeschlagenem Schwein verwendet (Grabmilben). Dabei habe ich mit einem neuen Make-Up Pinsel (Foundationpinsel) das Kieselgur (man braucht nur sehr, sehr wenig) vorsichtig auf die Haut des Schweinchens getupft (außer Kopf und After natürlich).


    Kieselgur soll die Milben mechanisch schädigen und somit zu deren Tod führen, wie das bei Grabmilben genau funktionieren soll, kann ich nur vermuten. Ich hatte gelesen, dass sich das Kieselgur in die Atemorgane der Grabmilben setzen soll und diese somit ebenfalls zerstören soll.


    Ob das so stimmt, kann ich nicht sagen. Allerdings war nach nur wenigen Stunden (2?) eine deutliche Verbesserung sichtbar. Das Schwein hat sich sehr viel weniger gekratzt und benahm sich ansonsten auch wieder "normal". Wäre diese Verbesserung nicht eingetreten, wäre es an dem Tag noch zum Not-TA gegangen. (Fahrt bitte wirklich zum TA, wenn Ihr Euch unsicher seid. Auch, wenn ihr nicht wisst, welches Spot-On geeignet ist, denn die Spot-On's aus den Zooläden sind von den Dosierungsempfehlungen und/oder Inhaltsstpffen teilweise echt bedenklich, finde ich persönlich...vielleicht ist das aber auch nur bei unseren Zooläden so.) Am nächsten Tag war es nochmals um eine ganze Ecke besser.


    Das Kieselgur wurde regelmäßig angewendet und ich denke, dass es sehr gut helfen kann, wenn man auch wirklich aufmerksam den Zustand des Schweines beobachtet und/oder dem Tier nicht leichtfertig ein Spot-on geben möchte. Sollte der Zustand des Schweinchens sich trotz Kieselgur Anwendung nicht bessern, steht es außer Frage, zu einem (heimtierkundigen) TA zu fahren.

    Ob das Kieselgur bei nur einmaliger Anwedung hilft, halte ich für fraglich. Das Pulver wirkt nämlich nur auf ausgewachsene Milben, nicht aber auf die Eier, die sich noch an und in der Haut befinden, wenn ich das richtig verstanden haben sollte. (Wie ist das bei den Larven?).


    Dir Kombi aus Spot-on und Kieselgur sollte dann wahrscheinlich jeder Milbe den Garaus machen, vorausgesetzt, man wendet es richtig an. (Richtige Dosierung, richtige Behandlungsdauer und Behandlungsabstand)


    Ich hoffe, ich konnte irgendjemandem mit der Erfahrung helfen


    Liebe Grüße:)