Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Einschläfern - Ja oder Nein? Atemproblematik

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

    Er sieht heute leider wieder wesentlich weniger gut aus. Ich kann allerdings nicht beurteilen ob es wegen der Atmung ist (die pumpende Bewegung ist nämlich kaum mehr da - die Frage ist, ist es weil sie „besser“ ist oder weil er generell nur noch flach atmen kann) oder sind es Nebenwirkungen des Doxycyclin. Er frisst ein bisschen was aber nicht viel. Leider muss ich heute zwingend ins Büro sodass ich ihn nicht durchgehend Päppeln kann aber ich weiss eh nicht, ob Zwangsernähren in diesem Augenblick sinnvoll ist falls er immer noch Mühe mit dem Atmen hat. Dazu muss ich sagen dass er 100g in der stationären Aufnahme an Gewicht verloren hat obwohl er dort gefressen hat. (Ist halt die Frage wieviel Wasser da dabei ist).


    Er sieht nicht schmerzhaft aus ausser auf dem ersten Video, aber so ein bisschen abgeklärt. Zumindest habe ich eine Adresse in der Nähe wo ich zum Erlösen hin könnte.


    3 Videos von heute morgen in chronologischer Reihenfolge.




    den Brei hat er nur etwa 1/4 gefressen


    Meine "Grande Dame" (Wulle, mein Avatar) hatte am Ende ihres Lebens auch Fläche Atmung und Wassereinlagerungen wegen Niereninsuffizienz. Sie wirkte ein bisschen wie dein Thiago, eigentlich recht zufrieden, halt sehr limitiert in ihrer Aktivität. Sie hat die anderen beschnuppert, ein bisschen gefressen, mal das Häuschen gewechselt oder einen Meter gewurstelt. Ich habe ihr nur Schmerzmittel und Leckereien gegeben und sie machen lassen. Meine TÄ meinte damals, das Schwein wüsste, was es tut und was kommt, und so wirkte es auch. Eines Morgens gegen fünf war die Atmung plötzlich deutlich schlechter. Ich habe nochmal Schmerzmittel gegeben, etwas für die Atmung (Solosin oder Bisolvon, ich muss nochmal schauen, was es war) und ihr versprochen, dass wir am Morgen zum Erlösen fahren. Sie war nicht unruhig und es war ja noch nachts, da wollte ich nicht eine Stunde zur Not Klinik fahren. Um halb acht hab ich dann nochmal nach ihr geschaut und in den drei Minuten, in denen ich ihre Box gerichtet habe, ist sie quer durch den Stall gelaufen und in ihrem Lieblingshaus verschwunden. Als ich mit der Box kam, war sie tot. Sie hat und so allen den Tierarztbesuch erspart und ich traue ihr durchaus zu, dass das Absicht war ;) Ihre Fellzeichnung ist jetzt auf meinem Arm tätowiert, an der Stelle, wo sie am liebsten saß.

    Damit will ich sagen, dass es für uns gesunde und junge Lebewesen immer nach Handlungsbedarf aussieht, wenn ein altes Tier sich auf den Tod vorbereitet, es aber aus Sicht des Tieres nicht immer welchen gibt. Ich glaube, du hast ein gutes Bauchgefühl, um das zu überprüfen. Ich wünsche euch natürlich von Herzen, dass Thiago sich erholt!! Ich wollte dir nur Mut machen, dass, falls es nicht klappt, Sterbende oft besser mit dem Sterben umgehen können als die Begleitenden <3 ich hoffe, du weißt, dass ich das keinesfalls als Aufforderung zum Aufgeben meine :) alles Gute euch!

    Zitat von Werschweinchen

    (...)

    Damit will ich sagen, dass es für uns gesunde und junge Lebewesen immer nach Handlungsbedarf aussieht, wenn ein altes Tier sich auf den Tod vorbereitet, es aber aus Sicht des Tieres nicht immer welchen gibt. Ich glaube, du hast ein gutes Bauchgefühl, um das zu überprüfen. Ich wünsche euch natürlich von Herzen, dass Thiago sich erholt!! Ich wollte dir nur Mut machen, dass, falls es nicht klappt, Sterbende oft besser mit dem Sterben umgehen können als die Begleitenden <3 ich hoffe, du weißt, dass ich das keinesfalls als Aufforderung zum Aufgeben meine :) alles Gute euch!

    Wie wahr, @Werschwein, ich "durfte" bisher schon einige Male mit dabei sein, wo sich eines unserer Tier (meist in biblischem Alter) deutlich darauf vorbereitete. Eine anfängliche Unruhe wird abgelöst durch eine enorme Ruhe, meine/unsere Anwesenheit, Worte, Hände werden gerne akzeptiert, eine umkuschelnde Wolldecke auch. Dann sind wir einfach da.


    Da braucht es keine TA's, die gestresst in den Stall rauschen, da braucht es einzig Ruhe und Stille, ........ und so gehen sie dann auch.


    Leider ist das nicht sehr oft so, aber ich wünsche es mir für alle unsere Tiere, dass sie irgendwann so gehen dürfen.

    An sich habe ich kein Problem damit, wenn er in Ruhe sterben kann/„will“, dann finde ich das persönlich sogar schöner als die Hetzerei zum Tierarzt. Ich möchte nur nicht, dass er qualvoll erstickt aber so wirkte er jetzt nicht unmittelbar auf mich, sondern eben wenn dann als ob einfach die Vitalität langsam schwindet. Falls er sich dann einfach irgendwo dann einmurmelt und in Ruhe „einschläft“, umsorgt von seinen Damen, ist das in Ordnung für mich bzw. Sogar viel lieber so. Aber stundenlange Krämpfe fände ich schlimm. Wie gesagt schaue ich mir das noch von Tag zu Tag bzw. Halbtag an wie er sich macht, wenn ich den Eindruck habe es wird schlechter im Sinne von er quält sich würde ich ihn erlösen lassen. Gedanklich habe ich den Prozess ja durchgemacht, dass es wahrscheinlich nicht mehr ewig gehen wird. Auch wenn es natürlich immer anders ist, wenns dann effektiv so ist.

  • Urfnip

    Hat den Titel des Themas von „Einschläfern - Ja oder Nein?“ zu „Einschläfern - Ja oder Nein? Atemproblematik“ geändert.

    Ich möchte keine falsche Hoffnung in dir wecken , aber meine TÄ sagte mir immer bei der Gabe des Langzeitantibiotikum dass das ganz arg auf den Appetit schlägt und sie fast sofort das Fressen einstellen oder eben sehr wenig....das ging dann so ca. 3- 4 Tage und dann wurde es wieder besser... ich würde ihm einfach Päppelbrei anbieten oder ihn mit minimalen Mengen päppeln bei uns ging damals meist nicht mehr als 2-3ml rein .... drücke euch fest die Daumen 🍀

    Ja, das ist jetzt eben sehr schwierig einzuschätzen warum er jetzt vielleicht gerade wieder etwas reduziert ist. Atmet er noch schlechter oder schlägt das AB den Gemütszustand runter. Und Tatsache ist ja trotzdem, dass viel Lungengewebe (nicht) mehr funktionsfähig ist aus welchem Grund auch immer. Man kennt es ja auch beim Menschen, dass selbst nach überstandenem Infekt die Lunge durchaus noch lange pathologische Veränderungen aufweisen kann. Niemand kann mir garantieren, dass sich Thiagos Zustand Lungentechnisch wieder bessert, es ist ein tagtägliches Abwägen wie viel „Downtime“ zumutbar ist. Ich werde ihn vermutlich etwas Päppeln aber ohne zu viel Zwang, denke das wäre sonst in seiner Lage kontraproduktiv.

    Schaut heute morgen eigentlich ganz gut aus. Am morgen waren 5 (!) Schweinchen auf dem kleinen Bonusstock um ihn herum verteilt und Gesellschaft tut ihm merklich gut. Was mir aber auch wichtig ist, er benutzt das gesamte Gehege und nicht nur einen kleinen Teil davon, er hat also noch genug Schnauf und Energie herumzulaufen. Gestern habe ich ihn ein bisschen ohne grossen Druck und Zwang gepäppelt da er tendenziell etwas zu wenig gefressen hat, aber schon das schien seinen Appetit genug angeregt zu haben.



    Die Atmung sieht auf den Videos heute noch besser aus als gestern und da war es schon deutlich besser als auf dem Video vor dem Klinikaufenthalt. Er schaut auch wacher und entspannter. Natürlich sehen wir da nur kleine Ausschnitte, aber die sind sehr ermutigend!


    Und dass er trotz neuem AB jetzt anscheinen auch selbständig frisst ist auch sehr schön!


    Ich wünsche Euch so sehr, dass es noch weiter gut wird und bleibt!


    Und wie Amyseleven schreibt, sehe ich es auch: Selbst wenn die Lunge teilweise unbrauchbar bleiben sollte, damit kann er offensichtlich gut leben. Er ist ja kein Wildtier das auch weitere Strecken rennen können muss auf der Flucht und ein viel anstrengenderes Leben führt.

    Heute stimmt er mich echt vorsichtig optimistisch. Wenn sein Zustand auf aktuell stabilisierbar ist finde ich es durchaus noch ein schönes lebenswertes Leben. Eben hat er auch wieder ein bisschen herumgegluckst beim Herumspazieren :) was wohl auch eher nicht ginge wenn er sich zu schwer täte mit dem Atmen.



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