Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Ovarialzysten

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr Lieben,

    Ich habe eine Frage zu Ovarialzysten bei Meerschweinchen.

    Kurzvorstellung zu uns:

    Ich besitze eine Haremsgruppe bestehend aus 2 Weibchen Paula (5 Jahre) und Laura (Alter unbekannt), sowie dem Kastrat Paul (4 Jahre). Sie leben auf 3qm + kleine zweite Ebene in Innenhaltung. Eine Rennstrecke von 2 Metern ist auch eingebaut, wird von den faulen Dingern aber nur selten benutzt.😅 Sie leben auf normalen Einstreu mit Fleecekuschelsachen und verschiedenen Häuschen. Heu, Wasser und Frischfutter, sowie getrocknete Blätter etc. sind 24h verfügbar.

    Das Problem

    Meine süße Dame Paula ist 5 Jahre und leider geht dieser Kelch nicht an ihr vorbei.

    Beim TÜV habe ich sie abgetastet und eben diesen Knubbel feststellen können. Daraufhin habe ich einen Termin zum Ultraschall bei meiner Tierärztin gemacht.

    Auf den Termin mussten wir eine Woche warten, da meine Tierärztin den Ultraschall nicht selbst durchführt, sondern durch eine Spezialistin machen lässt.

    Naja wir sind hingefahren mit einem kleinen Funken Hoffnung, dass es doch keine Zysten sind und ich mich nur vertan hatte. Leider hat sich der Verdacht bestätigt. Die Zysten sind hormonell inaktiv wurde mir gesagt, da eben auch kein Haarausfall oder eine Wesensänderung festzustellen war. Die Zyste auf der rechten Seite (vom Meeri Po aus gesehen) ist auch sehr klein. Nur die auf der linken Seite, die ich auch fühlen konnte ist sehr groß. Die Spezialistin sagte 2x3cm. Ich war total geschockt. Ist ja auch eine enorme Größe für so ein kleines Tier. Bisher sind noch keine Organe beeinträchtigt, Gott sei Dank!
    Ich wollte dann danach wissen wie wir weiter verfahren, weil ich eben nicht zusehen möchte, wie die Zysten weiter wachsen und mein Meeri stirbt. Die Spezialistin und die Tierärztin sagten beide, dass sie keine Operation machen würden. Da die Meerschweinchen auch mit Zysten lange leben können. Von der hormonellen Therapie hält meine Tierärztin auch nichts.
    Meine andere Meeri Dame (Schwester von ihr) ist leider an den Folgen von Zysten verstorben, da ich diese zu spät bemerkt habe und auch die Tierärztin (eine andere) diese nie bemerkt hatte. Ich habe dies auch meiner Tierärztin erzählt und dass ich mich sorge, dass diese bei meiner jetzigen Meeri Dame weiter wachsen. Sie und die Spezialistin sagten mir, dass die Meerschweinchen nicht an Zysten sterben und lange leben können und dass ich sie wieder mitnehmen kann.

    Mir geht es damit nicht gut, muss ich ehrlich sagen. Ich möchte nun nachdem meine Tierärztin nächste Woche aus dem Urlaub zurück ist, erneut mit ihr sprechen.


    Ich wollte hier einfach einmal nachfragen, ob Menschen gibt, die ihr Meerschweinchen in diesem Alter (fast 5) operiert lassen haben und wie das Ganze ausgegangen ist. Der Zustand jetzt ist für mich keine Lösung, weil wenn nichts gemacht wird, hätte ich mir den Verdacht gar nicht bestätigen lassen müssen.😓

    Liebe Grüße und vielen Dank für eure Antworten

  • Herzlich willkommen!

    Bei Eierstockzysten gibt es ja zwei Dimensionen, groß/klein und hormonell aktiv/inaktiv. Je nachdem ist mehr oder weniger Handlungsbedarf. Generell hat auch ein sehr hoher Anteil von Mittelalter bis älteren Weibchen Zysten, oft auch ohne größere Probleme.

    Also ist "zwar Zysten diagnostiziert haben, aber nichts tun" in vielen Fällen tatsächlich normal bzw richtig.


    Wenn das Tier keine Probleme hat würde ich nicht ohne Not eine hormonelle Behandlung oder gar eine OP machen lassen. Gerade die OP ist - egal wie erfahren der Tierarzt und wie minimalinvasiven die Technik - alleine durch die Narkose immer noch mit einem Risiko verbunden.


    Sollte "nur" das Volumen der Zysten ein Problem sein (zu merken z. B, dass das Tier seltsam liegt, keine bequeme Position findet oder durch den Druck anderweitige Probleme z. B. Mit der Verdauung auftreten) gibt es auch noch die Option, Zysten zu punktieren, also Flüssigkeit rauszuholen. Ist auch noch ganz risikofrei, aber je nach Situation durchaus auch sinnvoll.

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort!


    Ich bin wahrscheinlich auch etwas überfürsorglich und möchte halt schnell handeln, wenn irgendetwas nicht zu 100% in Ordnung ist. Soweit beide sagten sind die Zysten hormonell inaktiv und die eine Zyste schon vergrößert.


    An meinem Meeri merkt man so nichts, sie frisst gut, kann laufen, rennen und auch liegen wie sie möchte. Also es scheint alles noch schmerzfrei.

    Dankeschön für die Rückmeldung zur Operation und hormonellen Behandlung, ich dachte nur es wäre eventuell besser etwas zutun, bevor die Zysten die überhand nehmen.


    Die Option mit der Punktion kannte ich noch gar nicht. Muss das Meerschweinchen dafür auch eine Narkose oder Ähnliches bekommen? Und dann wird der Zyste mit einer Spritze die Flüssigkeit entzogen?🙈

  • Also meine Tierärztin macht das wach, ich glaube manche machen es auch nur mit Narkose bzw Ultraschallkontrolle. Hängt davon ab, welche Technik der Tierarzt oder die Tierärztin bevorzugt. Manche TierärztInnen machen es auch gar nicht, die Argumentation ist dann oft das Verletzungs- oder Infektionsrisiko. Wäre also auf jeden Fall in der individuellen Situation anzusprechen, ob es sinnvoll ist.


    Und wie du es sagtest, dann wird mit einer Spritze Flüssigkeit entzogen. Ist allerdings für das Tier jetzt auch keine angenehme Prozedur aber geht relativ schnell.


    Ansonsten würde ich die Zysten halt im Auge behalten (vielleicht auch in ein paar Monaten noch mal im Ultraschall kontrollieren lassen) und reagieren, sobald sich was verändert.

  • Vielen Dank für die ausführliche Erklärung und Hilfe.


    Ich werde dann nächste Woche auf jeden Fall mit meiner Tierärztin auch über diese Möglichkeit sprechen.
    Erstmal nur ob es generell möglich wäre und wie sie das ganze machen würde, wenn es für mein Meerschweinchen denn sinnvoll wäre.


    Der Rat mit einem weiteren Ultraschall ist sehr gut und werde ich auch machen lassen. Und hier zuhause steht sie seitdem wir es wissen sowieso unter stetiger Kontrolle😅 Jedem quieken wird nachgegangen. Aber noch ist alles Gott sei Dank normal und sie fühlt sich wohl. Nur ich mache mir sorgen, um den kleinen Stinker.

  • Hey, mein Meerschweinchen Farny entwickelte auch 5jährig große, flüssigkeitsgefüllte Zysten auf beiden Seiten. Sie waren nicht hormonell aktiv, aber links etwa tischtennisballgroß und rechts gekammert. Sie hatte, vermutlich deswegen, oft Bauchweh in dieser Zeit. Meine Tierarztin hat die Zysten etwa ein halbes Jahr lang punktiert, was ihr sehr offensichtlich Erleichterung verschaffte und immer etwa 6 Wochen hielt. Allerdings entdeckten wir nach etwa einem halben Jahr einen Tumor in der Gebärmutter und in der Nähe der Zysten. Meine Tierärztin wollte dann nicht weiter punktieren aus Angst, die Tumorzellen zu verschleppen. Nach ihrer Einschätzung und der Untersuchung des Punktats war es nämlich aller Wahrscheinlichkeit nach ein bösartiger Tumor. Aber selbst wenn er gutartig gewesen wäre, hätte sie nicht weiter punktiert um die Wucherung nicht zum Wachsen zu animieren, was manchmal durch kleine Verletzungen wie Nadelstiche provoziert wird, ähnlich der normalen Wundheilung, nur in schlecht.

    Also hab ich mein Schweinchen fünfeinhalbjährig operieren lassen. Die Gebärmutter wurde entfernt, nebst Tumor (der war nicht groß), den Zysten und den Eierstöcken. Es hat sehr gut funktioniert. Das Allerwichtigste ist ein erfahrener Chirurg bzw Tierarzt und sehr gute Nachsorge des Besitzers.

    Eine Garantie besteht allerdings nie; ein anderes Meerschweinchen vom mir, Ina, wurde auch wegen eines Gebärmuttertumors operiert und hat die Stunden nach der OP nicht überlebt. Allerdings hatte sie größere und mehrere Tumoren, hat aus der Scheide geblutet aber keine Zysten. Und sie war erst kurz bei mir, den Gesamtzustand konnte ich also schlechter beurteilen. Also nicht ganz die selbe Ausgangslage.

    Ich glaube, wenn sich bei deinem Schweinchen kein Tumor entwickelt, würde ich vermutlich punktieren lassen. Du kannst ja diese Möglichkeit mal ansprechen. Lg!

  • Ich hab hier auch ein Schweinchen mit Zysten.

    Meine TA rät zur Beobachtung. Gebärmutter lt. US alles (noch) i.O.


    Das Schweinchen selbst kommt gut damit zu recht,sobald ich aber eine Veränderung bemerken würde, wäre ich bei der TÄ.


    Hab hier auch eine Meeridame die musste ich vor einem knappen Jahr an der Gebärmutter operieren lassen,seitdem hat sie immer mal was mit der Blase,wahrscheinlich reizt der Gebärmutterstumpf :-(


    Ich bin deshalb der Meinung,wenn eine OP unumgänglich ist,dann muss man ja operieren lassen aber so lange es nicht unbedingt nötig ist,würde ich weiterhin nur beobachten.


    Alles Gute für euch!!

  • Hallo, schön das du deine Schweinchen kurz vorgestellt hast. Meine tierärztin sagt fast jedes weibliche Schweinchen hat Zysten. Wenn sie keine Probleme bereiten warum etwas machen? Das punktieren kann man machen, aber natürlich wird die Flüssigkeit wiederkommen. Solange keine Einschränkungen bestehen ( Organe verdrängt, wesensveränderungen ect.) Würde ich nichts machen. Damals hatte meine daisy auch eine große zyste. rechts war sie deutlich zu sehen. Sie ist damit 7 Jahre geworden uns hatte nie Probleme die behandelt werden mußten. Hatte schon ein paar Damen hormeel und ovarium gegeben und ich muß sagen es hatte geholfen.

  • Vielen Dank an alle für Eure Antworten und Erfahrungsberichte.

    Genau bisher hat sie glücklicherweise keinerlei Symptome oder Probleme. Ich hoffe auch, dass es lange so bleibt.

    Wahrscheinlich bin ich auch ein „gebranntes Kind“, da ihre Schwester auch Zysten hatte. Ich danke Euch für die Erfahrungsberichte und Einschätzungen eurerseits, man selbst denkt ja manchmal nicht rational, gerade wenn man in Angst um das eigene Tier ist. Dann beobachte ich die kleine Maus erstmal weiter und vereinbare einen weiteren Termin zum Ultraschall

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