Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Verdacht auf Schilddrüsenkrankheit

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich habe eine Frage, vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Schweinchenhalter, der Erfahrung hat:

    Unsere Schweinedame Lotti (2,5 J., Außenhaltung in harmonischer Vierergruppe) hat in letzter Zeit stark abgenommen (von knapp 1000 g auf gut 630 g). Sie wirkt hyperaktiv, frisst wie der Teufel, schläft aber auch zwischendurch, was ja eigentlich eher untypisch ist. Im Gesicht verlor sie zudem stark Fell. Die Symptome deuten ja auf Schilddrüsenerkrankung. Der TA meinte aber, dafür sei das Tier zu jung, zudem wäre es sehr aufwändig, Blut abzunehmen. Der Fellverlust wurde auf Räude diagnostiziert, nach 3 Spritzen ist das Fell inzwischen gut nachgewachsen. Außerdem sagte der TA, ich soll zufüttern (normales Futter, was ich sonst nicht geben, sondern nur Frischkost). Habe also ordentlich zugfüttert (getreidefreie Leckerli), sie nimmt es dankbar an, hat anfangs zugelegt, inzwischen aber wieder abgenommen. Außerdem röchelt/knattert sie zwischendurch. TA hat abgehorcht, aber nichts gefunden. Sie scheint mir nicht so krank, dass man sie erlösen müsste, aber schön ist es auch nicht, daher eine Frage, ob jemand ähnliche Symptome kennt und wie man dem Tier am besten helfen kann. Vielen Dank im Voraus! LG,

  • Hallo und herzlich Willkommen im Forum!


    Probiere mal einen anderen Tierarzt aus der dir ausreichend Blut von deinem Schweinchen abnimmt um den T4-Wert im Labor bestimmen zu lassen. Das haben wir mit unserer Alicia getan und sie bekommt seit dieser ersten Untersuchung 0,23ml Thyronorm gegen ihre Schilddrüsenüberfunktion. Nach einem Monat gab sie zur Kontrolle nochmals Blut ab und sie bestätigten ihr das es bei 0,23ml Thyronorm täglich bleibt. Sie hat danach wieder zugelegt und ist nun ganz konstant. Letzte Woche 1.160g und gestern beim TÜV auch 1.160g. Kannst du alles nachlesen in den Tiervorstellungen "Sally und Elsa - Die Neuen" die ich vor ein paar Stunden aktualisierte.


    Sollte also bei einem kompetenten Arzt kein großes Problem sein eine Schilddrüsenfehlfunktion zu diagnostizieren.


    Andreas

  • Bei unserem überfunktionsschilddrüsenschweinchen äußerte sich das mit massivem matschkot, Abnahme trotz viel fressen, ständiger Hunger. Bei einem Schweinchen zeigte sich eine unterfunktion auch durch ständigem Hunger und massiver Unruhe. Beides wurde wie schon von Löwenzahn erwähnt durch eine Blutabnahme diagnostiziert und mit dauerhaften Medikamenten "behandelt".

  • Lieben Dank für Eure schnellen Rückmeldungen. Ja, ich denke auch, der TA ist nicht so schweineerfahren und ist auch nicht sonderlich ausgestattet (kein Röntgen, Ultraschall usw.). "Kompliziert zu diagnostizieren" heißt wahrscheinlich nur "lohnt sich für uns nicht wirklich". Ich werde mal einen anderen TA ausprobieren, habe auch schon Empfehlungen. Wohne in 44879. Danke Euch sehr und schönen Abend!

  • Hallo Ihr Lieben,

    so, endlich mal ein Update: Ich habe inzwischen bei dem Schweinchen Blut abnehmen lassen. Die Schilddrüsenwerte sind normal. Allerdings ist der Phosphatwert erhöht (4,8), ebenso GGT (36) und Triglyzeride (0,28). Die Ärztin scheint wohl keine Idee zu haben, was es ist bzw. was man tun könnte, hat sich zumindest die letzten 14 Tage trotz mehrfacher Nachfrage nicht gemeldet. Das Gewicht ist gleichbleibend wenig (630 g), aber wenigstens nicht im Abwärtstrend. Dazu ist das Auge gerötet, auch mit Antibiotikum-Salbe nicht besser geworden. Und unser Kastrat zeigt langsam die gleichen Symptome (Gewichtsverlust, tränende Augen, Räude). Falls Ihr noch eine Idee habt (notfalls Globuli, haha), gerne her damit.

    Danke & liebe Grüße

    MehrSchweinchenMum

  • Was wurde denn gegen die Räude gespritzt? Und hat es bei ihr dauerhaft geholfen?


    Falls beide Grabmilben haben sollten, könnte das sie sehr unruhig machen und vielleicht dadurch auch zu der Abnahme führen.


    Wenn sie so dünn ist und er jetzt auch noch abnimmt, würde ich die ganze Gruppe in das Haus holen. Dann ist zwar nach kurzem vor dem nächsten Frühjahr keine Umsiedlung nach draußen mehr möglich, aber krank und abgemagert frieren zu müssen, ist schlimm und könnte das Ende bedeuten, wenn dann noch mehr Erkrankung dazukommt.


    Ich schreibe Dir gleich noch eine PN.

  • Hui, so genau weiß ich es gar nicht, ich denke, das gängige Mittel gegen Räude (3 Spritzen im Abstand von 7-12 Tagen). Es hat gut geholfen, das ganze vordere Köpfchen war vorher kahl, ist aber alles schön nachgewachsen. Die TA meinte, es ist wahrscheinlich eine Begleiterscheinung irgendeiner Grunderkrankung, die wir ja leider immer noch nicht kennen. Ich habe nächsten Di noch mal einen Termin und werde das mit den Grabmilben mal ansprechen - danke für den Tipp!

  • Spritzen gegen Milben sind übrigens unnötig stressig. Man kann mit einem Spot-On das gleiche erreichen. Wenn man sicher ist, das es um Grabmilben geht, sogar ohne dass das Tier auch nur einmal zum Tierarzt muss. Wir haben gute Erfahrungen mit Advocate gemacht. Da reicht eine zweite Anwendung nach 3-4 Wochen und die kann man in jedem Falle selbst geben, da es nur auf die kahle Haut hinter den Ohren getropft wird (genau dosiert).