Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Hefen im Kot

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo.


    Ich habe jetzt bei meiner Kleinen Hefen entdeckt. Sie hatte daraufhin

    Nystatin bekommen was sie gut verträgt . habe das dann nach 14 Tagen wie besprochen

    abgesetzt.


    Jetzt nach ca. 7 Wochen habe ich wieder eine Kotprobe eingesandt.

    Wieder wurden viele Hefen gefunden.


    Ich verstehe nicht richtig woher das kommt.

    Meine TA meint das kommt bei zu Zuckerhaltiger Ernährung.

    Ich füttere aber gar keine Körner mehr. Kein Apfel mehr roh sondern nur selten als Reibeapfel.

    Überhaupt füttere ich kaum süßes.


    Sie bekommt vor allem

    Gurke, Radiccio, grünen Salat, Dill, Petersilie, Fenchel, Löwenzahn wenn Saison ist.

    Dann ab und zu Karotte. Selten Paprika und Tomate.

    Dann Heu wie sie will vom ersten Schnitt und Timothy Heu.


    Hat noch jemand Ideen woran das liegen kann?

    Meine TA meinte das das eben so Stress bedingt sein kann.


    Ich gebe jetzt noch mal das Nystatin.

    Ich freue mich über Ideen.


    LG Tim

  • Hefepilze treten hauptsächlich bei (durch Krankheiten) geschwächten Tieren auf oder werden durch falsche Ernährung verursacht, wie deine TA schon sagte. Wurde bei deinem Tier vor den Hefen irgendeine Erkrankung festgestellt? oder schwächelt sie aus einem anderen Grund?


    Begünstigt werde die Hefepilze durch zuckerhaltige Ernährung und einen zu hohen Stärkeanteil in der Nahrung (Körnerfuttermischung, zuviel Obst, zuckerhaltige Leckerlis wie z.B. Drops, Knabberstangen etc.). Gab es hiervon ggf. in letzter Zeit doch was/ mehr? Ebenfalls begünstigt wird der Befall durch Rohfasermangel (Heu). Erster Schnitt ist ja eigentlich besonders gut geeignet, da er einen hohen Rohfaseranteil und weniger Blüten/Zucker enthält als der zweite Schnitt. Ist sie denn ein guter „Heufresser“?


    Stress (Vergesellschaftung, Transport etc.) kann ebenfalls eine Ursache sein, wurde von deiner TA auch gennant. War in letzter Zeit etwas außergewöhnliches?

    Hefen ernähren sich hauptsächlich von Zucker, daher ist es wichtig, diesen zu meiden und die Hefen somit „auszuhungern“.


    Neben Nystatin können auch bestimmte Kräuter helfen (
    Spitzwegerich, Frauenmantel, Giersch, Himbeerblätter, Johanniskraut, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Schafgarbe, Thymian).


    Manchmal wird auch eine Heudiät empfohlen. Hattest du das beim letzten Mal ausprobiert? Hier gilt: kein Obst, wenig Frischfutter (bevorzugt stärkearm zB Brokkoli, Fenchel Gurke), viel Heu und ggf. Die Kräuter oben.


    Ergänzend kann Omniflora N (Bene Bac enthält Zucker) für die Darmflora gegeben werden.


    Sonst habe ich leider auch keine Ideen.

  • Hallo SchweinchenTrio


    Danke für deine Ideen.


    Ja sie war geschwächt. Dazu isst sie leider nicht so gerne Heu. Das war aber immer schon so.

    Ich habe den ersten Schnitt aber erst seit wenigen Tagen. Vorher hatte ich den zweiten.


    Körner etc. gebe ich gar nicht.

    Dann ist die Mutti sehr am brommseln. Ich denke das kann schon Stress sein.


    Heudiät wurde mir schon empfohlen nur habe ich da Angst dass sie abnimmt weil sie eben wenig Heu gerne frisst.

    Ich mache ab und zu Heuaufguss.


    Ich werde mal versuchen diese Kräuter die du nennst zu finden.


    Danke!

    Tim

  • Das mit dem Heu kenn ich. Meine fressen auch eher wenig Heu und wenn dann lieber den „ungesunden“ zweiten Schnitt, der erste wird verschmäht. Als Frischfutter eignen sich noch Staudensellerie, sämtliche Salate, Chicoree und natürlich alles an Gräser und die genannten Kräuter.

    Aufgrund der Heuproblematik verfüttere ich persönlich noch cavia complete von versele laga und bin damit sehr zufrieden. Das sind keine gepressten Pellets, sondern schön locker mit sehr viel Timothy Heu/ Rohfaser. Ich kenne einige, die das schon lange zufüttern und es hat in diversen Tests sehr gut abgeschnitten. Die Meinungen gehen bei „Trockenfutter“ (was es für mich im klassischen Sinn nicht ist) aber auseinander.

  • Ich würde weder eine Heudiät machen noch neu mit Pellets anfangen. Wenn Du früher Trockenfutter und mehr kohlehydrathaltiges Futter gegeben hast, kann es einfach sein, dass der Darm noch Zeit braucht.


    Ich selbst würde es bei zuvielen Hefen auch nicht mit Nystatin versuchen. Da haben schon einige Halter berichtet, dass es nur vorübergehend eine Besserung gebracht hat. Statt dessen würde ich immer auf eine entsprechende Ernährung setzen. Dazu gehören viel Grünzeug, frische Zweige, grobes Heu (hast Du schon). Zudem würde ich vorübergehend Sobamin und Pektin vorübergehend geben. Ein Überschuss an Hefen entsteht durch ein anderes Problem. Wenn das nicht beseitigt wird oder man dem Mikrobiom im Darm nicht genug Zeit und Unterstützung gibt, wieder in ein gutes Gleichgewicht zu kommen, dass bekämpft man nur Symptome - und die kommen dann u.U. wieder zurück.


    Zum Stress: Kannst Du das Verhalten der Mutter genauer beschreiben? Vielleicht hat sie ja hormonell aktive Zysten?


    Haben die beiden auch einen Kastraten bei sich?

  • Hallo Marie-Luise


    Danke! Ich habe den beiden noch nie Körnerfutter .

    Denke aber dass das 2. Schnitt Heu noch einen Einfluss hat.


    Dazu hatte sie vor der langwierigen Erkältung die letzten Herbst begann gar keine Probleme mit

    so Sachen wie Apfel und anderen süßen Sachen.


    Ich denke das ihr Darm nach wie vor noch von der AB Gab damals nicht 100% regeniert ist.

    Immerhin sind ihre Kötte doch nun endlich viel stabiler.

    Trotz der Hefen. Ich kann sie anfassen und formen ohne das sie sofort zerfallen oder schmieren.


    Die Mutti ist schon seit einigen Jahren oft am Brommseln. Also wenn die Kleine dazu kommt kommt sie dazu und zeigt

    das typische Brommsel Verhalten.

    Sie besteigt sie ab und zu aber selten.


    Einen Kastrat kann ich derzeit nicht dazu setzen. Der Käfig ist zu klein.

    Da ich selber eine psych. Krank. habe die mich sehr einschränkt kann ich daran nichts ändern.

    Wegen den Zysten hatte meine TA sie schon mal untersucht aber nichts fest gestellt.


    LG TIm

  • Zysten können auch wenn sie nicht tastbar sind, zu häufigem Besteigen oder auch richtig aggressivem Verhalten führen. Das scheint ja bei Euch nicht der Fall zu sein. Das Brommseln und Besteigen kann aber auch daher kommen, dass die Mutter die männliche Rolle zu übernehmen versucht. Ich würde es also weiter beobachten, ob die Kleine nicht irgendwann leidet. Vermutlich hängt das Hefen-Problem ja eher mit der Antibiotikumsgabe zusammen.


    Vielleicht kannst Du ja den beiden bei einem beschränkten Platzangebot öfters eine Abwechslung bieten, indem Du sie im Zimmer in einem abgesicherten Bereich laufen lässt?


    Ich glaube Dir, dass Du für die beiden machst, was möglich ist und will Dir keinen Stress mit dem Auslauf oder wegen einem Männchen machen.

  • Ja danke!

    Ich habe mir schon so Songmics Gehege mit Matten gekauft. ich versuche mehr "draußen" laufen zu lassen.


    Ich denke die beiden kommen gut miteinander zurecht.

    Wie du schon schreibst wird sie wohl eher das Ranghohe Verhalten zeigen.

    Öfter liegen sie sehr friedlich in der Nähe beisammen.


    Ein schönes WE Dir.

  • Ich würde mich gerne noch äußern, wenn das ok ist.


    Meine lotta hatte Anfang 2020 die gleichen Befunde bzgl Hefen. Dazu muss man wissen, dass ein gewisses vorkommen von Hefen im darm ganz normal und natürlich ist. Alle Hefen weg zu therapieren kann auch schädlich enden.


    Nystatin /nystaderm brachte bei lotta langfristig keinen Erfolg sodass ich mich auf die heu Diät eingelassen habe, es war ein Desaster. Ein massiver Gewichtsverlust von 900 auf 750g,dehydrierung und wiederkehrende Durchfälle waren die Folge. Der darm war total zerschossen was aber erst sichtbar wurde als ich ihr langsam wieder Gemüse gab. Auf heu Diät waren die Bohnen super, klar, lotta hatte auch ein Flüssigkeitsdefizit obwohl sie plötzlich trank wie eine wilde.


    Übrigens gelten als zuckerhaltig auch alle knollengemüsesorten wie Möhren.


    Ich würde das Futter auf blättriges faseriges Futter umstellen. Derzeit kann man auch problemlos auf komplette grasfütterung umstellen. Theoretisch könnte es dann von allein besser werden, aber das braucht Zeit. Eine darmflora regeneriert sich nicht in 4 Wochen, eher in 4 Monaten.

  • Den wichtigen Erfahrungsbericht von Letty möchte ich noch mit etwas ergänzen, das Letty auch schon an anderer Stelle geschrieben hatte:


    Das Gras sollte nicht oder zumindest nicht überwiegend jung und weich sein, wie es z.B. auf einem Rasen vorkommen kann, sondern eher groß und damit balllaststoffreicher. Zudem sollten natürlich möglichst auch Wildkräuter (Löwenzahn, Spitzwegerisch, Breitwegerisch, Giersch u.a.) dabei sein - und verschiedenen Grasarten sind besser als immer nur eine.

  • Hallo Letty

    Danke für deine Info.

    Zitat

    Ich würde mich gerne noch äußern, wenn das ok ist.

    Ja Gerne. Jeder der fair und ehrlich schreibt kann gerne seine Meinung sagen.


    Ich denke ich werde dann noch überlegen. Ich wollte ihr jetzt wieder Nystatin geben.

    Ihre Köttel sind aber im Vergleich zum Winter richtig gut.

    Was ich nach der ersten Gabe von Nystatin beobachtet hatte ist zwar eine deutliche Besserung und Gewichtszunahme aber

    dann warte ich erst mal. Man soll das Nystatin sowieso nur 10-14 Tage geben meinte meine TA.


    Beste Grüße

    Tim

  • Eine Ergänzung noch, bezüglich der Kotprobe:

    Wie lange hast du gesammelt, bzw wie lange wurde der Kot bis zu Untersuchung gelagert? Sammelkotproben sind nicht unbedingt sehr zuverlässig wenn es um Hefen geht, da die sich während der lagerung (anscheinend auch, wenn es kühl gelagert wird) weiter vermehren können.


    Ansonsten sind Hefen oft auch eine sekundär-Erkrankung, wenn z. B. Was mit den Zähnen nicht stimmt.

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