• Hallo liebe Schweine-Eltern,

    leider musste ich schweren Herzens am 23.07.2022 meinen Kastraten Nepomuck im Alter von 5 Jahren aufgrund von einem Tumor und Atemnot einschläfern lassen.

    Nun bin ich bei nur noch 2 Meeries.

    Die beiden Mädels (4 und 1 Jahr alt) brauchen nun dringend einen neuen Kastraten.

    Ich habe mit der Kleineren vor 1 Jahr eine gute Erfahrung mit einer Meerschweinchen-Not-Station gemacht.

    Diese habe ich dann auch zeitnah kontaktiert.

    1 Woche, nach der Einschläferung hatte ich dann die Vergesellschaftung mit einem 1 Jahr alten Kastraten.

    Er kannte bis vor kurzem noch keine Mädels und ist auch noch nicht lange kastriert.

    Demnach lief die Vergesellschaftung schief.

    Er war sehr aufdringlich und die Ältere von meinen beiden hat ihn in seine Schranken gewiesen.

    Es kam zu kämpfen. Er verlor etwas an Fell und sie hatte 2 Kratzer im Bereich der Nase.

    Das Ganze endete damit, dass sie nach 1-2 Stunden in der Ecke saß, schrie wie ein kleines Kind und am Hals blutete.

    Dort habe ich dann abgebrochen um ihre Blutung zu stoppen.

    Mich wunderte jedoch, dass sie ca. 30 Minuten zuvor alle 3 noch zusammen Frischfutter geknabbert haben.

    Den Kastraten habe ich dann einen Tag später wieder zu der Pflegestelle zurück gebracht.

    Mir wurde gesagt, dass ich noch hätte warten müssen mit dem Trennen, da es nicht mehr lange gedauert hätte, bis sie sich dann vertragen hätten.

    Genauso wie, dass ich dringend einen neuen Kastraten brauche. Umso länger ich warten würde, umso schwieriger würde es werden.

    Ich muss hier mal kurz erwähnen, dass meine Große bisher immer unterwürfig war.


    Mein jetziges Problem, wo ich echt nicht mehr weiter weiß ist, dass mir die Not-Station sagt, ich solle meine Ältere auf Eierstocks-Zysten untersuchen lassen.

    Ja. Diese wurden durch die Tierärztin schon fest gestellt.

    Ich soll sie nun behandeln lassen, indem sie Hormonspritzen bekommt. Aufgrund, dass sie nun glaubt, sie sei ein Männchen und würde somit auch niemand neuen mehr in der Gruppe akzeptieren. Durch die Spritzen würde sie auch ruhiger werden und wäre nicht mehr so aggressiv.

    Hat jemand sowas schon mal gehört? Hat jemand damit schonmal Erfahrungen gemacht?

    Habe Angst um die Nebenwirkungen, sollte es welche geben.

    Meine Tierärztin sagte mir gestern, dass sie es mir nicht empfehlen würde, denn von den Erfahrungen her würde es nur sehr selten anschlagen.

    Anders herum, .... meine Mädels sitzen nun fast 2 Wochen alleine in dem großen Gehege. Warten und warten, bringt mich ja auch nicht weiter.

    Ich bekomme nun auch keinen Kastraten der vielleicht sogar etwas älter ist, so 2-3 Jahre vielleicht, nicht vermittelt.

    Was ich nicht unterstützen möchte sind die privat Verkäufer, die Hobbymäßig züchten.

  • Huhu,


    Also grundsätzlich ja, Zysten können sich hormonell auswirken und auch für so ein Verhalten sorgen, aber es kann auch einfach sein, dass kastrat und Weibchen nicht zusammen passen.


    Nach nur einem gescheiterten Versuch das Weibchen mit Hormonen spritzen zu lassen (ja die Spritze tut weh, mehr aber auch nicht) anstatt einen Versuch mit einem anderen kastrat zu machen, halte ich für falsch.


    Wäre sie wirklich so dominant, dass sie keinen kastrat mehr akzeptieren würde, hätte sie vermutlich nicht in der Ecke gesessen, sondern wäre permanent auf ihn los gegangen und hätte ihn gejagt

  • Erstmal herzlichen Beileid zu dem Verlust von Nepomuck!


    Bei deinem Fall gibt es meiner Meinumg nach mehrere Punkte die zusammenkommen. Ich versuche mal meine Gedanken grob zu ordnen:


    die Auswahl des Kastraten und Vergesellschaftung

    Ich gehe mal davon aus, dass "noch nicht lange her" bei der Kastration aber länger als 6 Wochen ist?

    Bei einem Kastraten, der noch nicht ausgewachsenen ist und keinerlei Erfahrung mit Weibchen hat, finde ich es nicht ungewöhnlich, dass er so aufdringlich war. Vermutlich hat er sich aus Meerschweinchensicht extrem rüpelhaft verhalten und das wurde von deinem Weibchen nicht einfach hingenommen. Ich stimme der Notstation insofern zu, dass sich eine Vergesellschaftung ziehen kann. Blutige Wunden am Hals und ein vor Angst schreiendes Schweinchen wären für mich aber auch zu viel gewesen.


    Eierstockzysten

    Ich habe hier schon öfter gelesen, dass Eierstockzysten zu aggressivem Verhalten führen können und Hormonspritzen scheinen da in manchen Fällen auch gut Abhilfe leisten zu können (bitte korrigiert mich, falls das falsch ist).


    Was ich aber an der Haltung der Notstation nicht verstehe: Dein Weibchen ist deutlich älter und war eventuell auch größer als der Kastrat. Dass sie sich ihm nicht direkt unterworfen hat finde ich erstmal nicht ungewöhnlich. Außerdem kamen die heftigeren Bisse nicht von ihr, oder? Was du beschreibst finde ich von ihr aus nicht ungewöhnlich aggressiv.


    Vielleicht ist es in dieser Situation ganz gut dir eine Zweitmeinung bezüglich der Zysten und von einer anderen Notstation zu holen. Falls das für dich in Ordnung ist, kannst du die ersten 3 Zahlen deiner PLZ hier nennen oder grob deine Region. Vielleicht gibt es dann Empfehlungen.

  • Gegen die Zystenthese als Hauptursache steht auch, dass sie sich ja mit dem vorherigen Kastraten verstanden hat. Ich denke eher der neue Kastrat aus der Station war noch nicht bereit für die geballte Ladypower. Ich würde versuchen einen sehr gelassenen aber bestimmten Kastraten zu kriegen (so ab 2-3 Jahren). Im Normalfall herrscht ja sowieso ein Männchenüberschuss, auch wenn wahrscheinlich viele eine Macke haben wegen der üblichen Anfängerfehler vieler Menschen die sie dann loswerden wollten...

  • Hatte dasselbe Szenario. Neuer Mann wurde von Dame gescheucht bis er in wimmerndes Elend war. Zurück zur Notstation, zweiten Kastraten dazugesetzt und siehe da, grosse Liebe. Manchmal passt es halt nicht. Nach dem ersten Versuch muss das absolut nicht dafür sprechen, dass mit dem Mädel was nicht stimmt.

  • Hallo, auch mein Beileid zu deinem Verlust.

    Ich möchte nur noch hinzufügen, lass dich bitte nicht "wuschig" machen, von der Notstation. Natürlich ist es schöner, wenn es ein kompletter Harem ist, aber ein paar Wochen schaffen die Mädels auch zu zweit, deshalb werden sie nicht gleich asozial gegenüber Kastraten oder so.

    Kennst du dich mit Vergesellschaftungen gut aus? Wie hast du sie durch geführt?


    Viele Grüße

  • Ich finde es gut, dass Du nicht bei Leuten ein Tier nehmen willst, die bewusst vermehren. Aber man kann auch über Kleinanzeigen Tiere finden, die wegen Haltungsaufgabe o.a. abgegeben werden. Ein solches Tiere wäre dann mit 2-3 Jahren gut geeignet, wenn es den entsprechenden Charakter und die Erfahrungen in einer passenden Gruppe hat.


    Das Risiko wäre für Dich etwas größer als bei einer Notstation. Die Alternative wäre eine andere Notstation. Lange warten oder dem Weibchen vielleicht völlig unnötiger Weise die Spritzen geben zu lassen, fände ich nicht sinnvoll.


    Bitte berichte wie es weitergeht! Alles Gute für Deine Gruppe!