20.07.2022... wieder einer dieser traurigen Tage. Es fühlt sich alles noch so unwirklich an. Draußen scheint die Sonne und das Leben geht irgendwie weiter. Aber in mir ist ein Gefühl von schwarzem Regen und meine Welt steht still.
Es war ein kalter Januartag 2017, an welchem wir dich bei deiner kleinen "Schweinefamilie" aus Brandenburg abholten. Der kleine Yahiko sollte nach Berlin. Weg von seinen Eltern Inora und Oker, seinem Bruder Yagis und seiner Schwester Yuma. Deinen Bruder Yagis hatte es zu einer Familie nach Oldenburg verschlagen. Hier in deinem neuen Zuhause angekommen, warst du von den vielen neuen Eindrücken erst einmal ziemlich k.o. - hast dich in meiner Armbeuge ausgeruht, du kleiner Kerl. Zutraulich warst du von Anfang an. Das hatten wir auch unserem lieben Teddy zu verdanken, der dich gleich liebevoll aufgenommen und von da an immer auf dich aufgepasst hat. Ihr beide wart schon zwei dicke Freunde. Und als Teddy dann über die Regenbogenbrücke gegangen ist, da hast du lange getrauert. Selbst dein neuer kleiner Freund Calimero konnte dich anfangs nicht aufheitern. Aber irgendwann seid ihr zwei dann auch richtig zusammengewachsen - in der Hoffnung, euch könne nichts mehr trennen. Doch leider musstest du dich nach 2 Jahren auch von Calimero verabschieden. Nun warst du wieder still und teilnahmslos. Du warst doch immer sein liebevoller Aufpasser.
Irgendwie fanden dich alle so niedlich. Dein schönes Fell und überhaupt deine ganze Art waren einmalig. Wir haben dir den Spitznamen "Pombär" verpasst.
Damit du nicht so allein und traurig bist, hatten wir uns entschieden, wieder einen kleinen Freund für dich zu holen und das war Monty. Der war so anhänglich, wollte immer dicht bei dir sein, so dass es dir manchmal schon "auf den Keks" ging. Er hatte dich eben von Anfang an als seinen "Ersatzpapi" gesehen. 2 Wochen später kam dann noch Charly dazu. Nun hattest du natürlich "volles Programm". Aber du bist mit den zwei kleinen Rackern wieder richtig aufgeblüht. Alle drei seid ihr durch die Bude getobt - wie kleine Kinder... völlig sorglos. Und irgendwann hast du mit Monty immer ganz dicht aneinander gekuschelt. Das war so niedlich und wir hatten Sorge, was mit Monty sein wird, wenn du eines Tages nicht mehr da bist. Und dann ist dieser verdammte Tag gekommen, den ich mir immer weggedacht habe. Hatte immer gehofft, du wirst ein steinaltes Schweinchen. Du hattest immer wieder mit deinem verstopften Näschen zu tun, hast schlecht Luft bekommen. Da waren wir nun öfters beim Tierarzt und ich habe dir Medikamente verabreicht, damit du kleiner Kerl wieder gesund wirst! Aber irgendwann wurde es dann doch schlimmer mit deiner Luftnot. Ein Zahn im Oberkiefer sollte der Übeltäter sein. Du hattest einen Abszess, der operativ entfernt werden sollte. Ich hatte solche Angst, dass du die Narkose nicht verkraftest (mit 5 Jahren und 8 Monaten warst du ja nicht mehr das jüngste Schweinchen). Aber ich hatte natürlich vor allem gehofft, dass es dir danach wieder besser geht und du vielleicht noch ein paar schöne Schweinchenjahre hier verbringen kannst. Dieser Wunsch wurde leider jäh zerstört. Du bist nach der Narkose gar nicht wieder richtig aufgewacht. Hast dich ewig noch gequält, weil auch du wahrscheinlich noch bei uns und deinen zwei Schweinchenfreunden bleiben wolltest. Das Schicksal hat es leider anders gewollt. Ich hadere jeden Tag mit mir, dass ich dich dieser OP ausgesetzt habe. Hättest du dann vielleicht mit Medikamenten noch eine schöne Zeit vor dir gehabt? Bitte verzeih mir, mein Liebling. Ich wollte doch nur, dass alles wieder gut wird. Nun ist dein Plätzchen im Stall leer.
Du hast mich immer aus deiner kleinen Ecke beobachtet, wenn ich auf der Couch saß und dir oft eine kleine Tomate erbettelt, die du so gerne gefressen hast. Nie mehr wird mein kleiner Pombär in seiner Ecke sein. Ich weine und es fühlt sich einfach so unwirklich an - als etwas das nicht sein kann und leider doch so ist. Ich finde momentan überhaupt keinen Trost. Wenn es wirklich die schöne bunte Wiese hinter der Regenbogenbrücke gibt, dann hoffe ich sehr, dass es dir dort gut geht, dass wir uns eines Tages wiedersehen und ich dir sagen kann, dass es mir leid tut.
Gute Reise, kleiner Pombär - wo immer du jetzt auch bist - aber auf jeden Fall immer in meinem Herzen.
Deine Meeri-Mama