Nachkontrollen können auch andere TÄ machen, sobald die OP überstanden ist ist es nur noch Wundpflege und ggf Fäden ziehen. Daher meine Aussage, dass ein einmaliger Besuch für die OP reichen sollte.
Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit
Kastration Weibchen
Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.
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Werde keine Werbung mehr für die von mir genannte Methode machen aber eines sei dazu noch erwähnt. Man gibt das Tier Vormittag (gegen 9 Uhr) ab und holt es fit und munter um 14 Uhr wieder ab. Da gibt es keine Nachkontrolle zu der man dort wieder hin muß.
AndreasEs geht ja nicht drum die Methode nicht vorzustellen, die klingt wirklich super und es wäre toll, wenn sie sich weiter verbreitet, was ja hoffentlich auch unter anderem dadurch passiert, dass danach gefragt wird
Ich finde nur man sollte den Haltern kein schlechtes Gewissen machen, wenn die "perfekte" Lösung unerreichbar ist und stattdessen eine gute Alternative gewählt wird. Und als solche sehe ich eine "normale" Kastration bei einem guten Tierarzt (sofern sich der Eingriff tatsächlich als nötig erweist).
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Es geht nicht um schlechtes Gewissen machen oder ähnliches sondern die schonendste Variante. Dafür würde ICH sonstwo hinfahren. Deutschland ist nicht Russland oder Amerika von den Entfernungen. Das ist im schlimmsten Fall ein Tag Urlaub und gut ist es. Wenn man so sieht wo einige sich im Urlaub tummeln und unbedingt die Welt bereisen ist es ein Katzensprung. Ein weiteres Beispiel wären Blasensteine. Ob ich dem Tier dafür den Bauch öffnen auch wenn es überlebt oder mit der Schlinge die ganzen Steine raushole und danach noch eine Blasenspülung mache ist ein ähnlich elementarer Unterschied wie bei der Kastration was die Verträglichkeit für das Tier angeht.
Warum soll sich die von mir genannte Methode verbreiten, gibt doch keinen Grund dafür als Tierarzt sich weiterzubilden wenn kein Druck dazu da ist. Es werden doch hier schön die Bauchschnitte empfohlen, also warum sollen sie nicht bei Bewährtem bleiben.
Kleine Erinnerung vor 2-3 Jahren sind hier im Forum mehrere Tiere nach so einer OP gestorben. Von Variante 2 kenne ich persönlich keinen einzigen Fall. Unsere Züchterin hat mehr als 20 Tiere so kastrieren lassen und noch keinen Verlust gehabt.
Andreas -
Es ist toll, dass es einen schonende Alternative gibt. Wer Zugang dazu hat, kann das nutzen. Aber es macht aus niemandem einen schlechteren Schweinchenhalter, wenn er einen erfahrenen Tierarzt die konventionelle OP machen lässt. Es ist tatsächlich nicht jedem möglich einfach mal schnell durch die Republik zu tingeln.
Angstmache, die dazu führt dass eine notwendige OP ggf. garnicht durchgeführt wird, rettet auch keine Meerschweinchen.
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Sorry, aber es brennt mir unter den Nägeln :
Ich finde Alternativen gut und wichtig, aber sie sind nicht das Nonplusultra. Ich habe in meiner Praxis mich dazu mal informiert. Meine und Narüs TÄ ist gut mit Frau Dr. Ewringmann vernetzt und kennt sowohl die Flankenkastration als auch die Schlingenmethode und das Steine zerkrümmern per US.
Das Problem ist nicht die Methode, sondern der Zustand des Tieres. Die meisten Tiere werden vorgestellt, da geht es ihnen schon richtig schlecht, dass die Aussichten auf Erfolg, dann natürlich geringer ist sollte jedem Bewusst sein. Die Kastration über die Flanken ist nicht schonender als die konventionelle Kastration, der einzige Vorteil ist, das die Schweine die Naht am Rücken tragen und nicht am Bauch.
Und es ist auch gar nicht immer möglich die OP so zu machen, es macht schon einen Unterschied ob man sich von oben oder von unten durch das Gekröse durchwühlt.
Die meisten Tiere sterben nach der Kastration entweder durch Kreislaufversagen durch den Volumenverlust oder weil es ihnen vorher schon schlecht ging.
Btw: Man kann auch nicht jedes Tier so weit Transportieren, für Frieda waren die 20min zu meiner Praxis oft schon zu viel und gingen nur wenn ich sie vorher in den "Scheiß-egal" Tropfen gebadet hab.
Mein Tipp: Warte nicht zu lange, die OP ist unumgänglich, solange es deinen Tier noch relativ gut geht, stehen die Chancen auf Erfolg höher.
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*Fini* ich verstehe durchaus deine Punkte, muss aber trotzdem kurz zur Verteidung der Flankenkastration noch etwas sagen. Die Anatomie der Schweine ist einfach so bedingt, dass die Eierstöcke bzw. Bestehende Zysten direkt an der Flanke liegen und sich NICHT durch Organe gewühlt werden muss. Daher ist zumindest für Ovarialzysten bzw. hormonelle Probleme wenn möglich die Flankenkastration auf jeden Fall zu bevorzugen. Wenn die Gebärmutter mit entfernt werden muss wie in dem vorliegenden Fall ist es nochmal etwas anders gelagert, in diesem Fall muss auch da etwas in "Organen" gewühlt werden wie bei der Kastration durch den Bauch selber. Aber auch da ist es wohl etwas weniger mühselig. Wenn die Gebärmutter wegen Tumoren o.ä. sehr an Unfang gewonnen hat wird wohl manchmal trotzdem die Bauchkastration vorgezogen.
Ich will es hier auch nicht arrogant rüberbringen aber ich hatte in nur 3.5 Jahren Schweinehaltung schon sehr viele verschiedene Problemsituationen mit Zysten und GebärmutterOPs und habe mich mit mehreren Tierärzten und vielen Recherchen dazu informiert weil für mich die GebärmutterOP eine der schlimmsten ist/war. Von 4 Kastrationen (3 über die Flanke davon 2 inkl. Gebärmutter) haben 3 überlebt und 1 nicht. Ratet welche Methode bei dem verstorbenen Schwein angewendet wurde. Zudem war es eine erfahrene Heimtierärztin und das Schwein war noch in einem guten Zustand, besser als eines bei welchem die Flankenkastration angewendet wurde!
Natürlich hat meine Erfahrung keine statistische Relevanz. Trotzdem finde ich es wichtig Halter und Tierärzte auf neuere schonendere Methoden hinzuweisen. Eine seit vielen Jahren erfolgreich praktizierende TÄ kannte die Flankenkastration nicht, als ich es ein paar mal erwähnte hat sie sich darüber informiert und auch weitergebilet und bietet es auch an und sie ist hellauf davon begeistert.
Das soll keine Hasstirade sein auf normale Weibchenkastrationen und auf keinen Fall ein Hinderungsgrund sein diese durchzuführen wenn medizinisch notwendig. Wie schon einmal von mir erwähnt ist die Erfahrung des Tierarztes selber einfach das Wichtigste und dafür würde ICH persönlich auch längere Wege in Anspruch nehmen (egal welche Kastrationsart nun gewählt wird).
Von einem kürzeren Fahrtweg aber einem toten Tier habe ich nichts gewonnen als wenn ich einmalig etwas weiter fahre und dafür mit höherer Wahrscheinlichkeit ein gesundes wohlbehaltenes Tier zurückerhalte.
Natürlich ist ein zu langer Fahrtweg auch ein Risiko wegen Stress aber ich bin öfters 2h pro Weg gefahren und wenn die Transportkiste gut eingerichtet ist geht das schon in Ordnung. Ein Risiko gibt es allerdings immer und das wird auch höher je schlechter der Zustand des Tieres ist.
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Ich hab gerade erst alles gelesen…echt doof. Geht es ihr wieder besser?
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Ich muss zugeben, ich wusste nicht was ich so antworten soll, da man eben nicht immer unbegrenzt Möglichkeiten hat, ich aber auch denke es Trudi nicht hilft, wenn ich hier jetzt versuche zu rechtfertigen, wieso eben einfach mal so ein Tag Urlaub für weite Fahrten nicht geht, oder oder oder. Wobei ich den Austausch natürlich interessant finde, auch bei einer Flankenkastration sofort zustimmen würde. Es ist hier aber nun leider in der Umgebung mir niemand bekannt der das macht. Also gucke ich für die Entscheidung, nach einem Arzt, bei dem mein Bauchgefühl ja sagt.
Was nicht heißt, dass ich meine Tiere nicht liebe!
Tatsächlich geht es Trudi sehr gut. Sie hatte keine Blutungen mehr seitdem, frisst, ist aktiv und munter, macht Männchen, ist beim betteln die erste, flitzt die Rampen hoch und runter, Urin-/Kotabsatz wunderbar... Also ein ganz normales Schweinchen. Freitag habe ich leider keinen Termin mehr bekommen. Aufgrund des guten Gesundheitszustand werde ich sie diese oder nächste Woche nochmal Schallen lassen, ob die Veränderung sich verändert. Solange werde ich tatsächlich versuchen einer OP zu umgehen, sobald ich sehe, dass sich bei der Gebärmutter weiter was verändert, oder die Blutung nochmal kommt oder Trudi sich nicht mehr "typisch Trudi" verhält ist die OP natürlich unumgänglich. Ich hoffe, dass es vielleicht so weit aufgeschoben werden kann, dass die heißen Sommertemperaturen vorbei sind, oder vielleicht das nächste Ultraschall zeigt, dass nix mehr zu sehen ist. 🙏🏻
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Super freut mich
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Würde die mögliche OP in diesem Fall solange es geht aufschieben und mit Glück wird sie überhaupt nicht benötigt.
Andreas