Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Kastration Weibchen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo.

    Meine Trudi hat heute aus der Vagina geblutet. Es sah an Anfang echt viel aus, weil der ganze Genitalbereich rot war. ☹️


    Bin nach der Arbeit direkt zum Tierarzt. Röntgen bis auf kleine Aufgasungen unauffällig, im Ultraschall wurde eine minimale Veränderung in der Gebärmutter festgestellt (0,12cm).

    Wir haben nun überlegt wie wir weiter vorgehen. Meine Tierärztin hat mir geraten, sollte die Blutung nicht aufhören und ihre Schleimhäute sich verändern sollte die Gebärmutter raus, sie also kastriert werden, was aber schon risikoreich wäre sagte sie. Sie sträubt sich da auch etwas, wegen der Risiken. Wir sind so verbleiben, dass ich Trudi nun beobachte, wenn morgen oder übermorgen immernoch Blutungen da sind soll ich mich melden.


    Trudi ist 1 1/2 Jahre alt und ansonsten recht fit, frisst gut und hat auch ein gutes Gewicht. Nur hat sie ja schon immer Probleme mit Aufgasungen, ab und zu Matschköttel oder leichte Verstopfungen, was ich mit Lefax aber immer direkt im Griff hab, wenn sie was hat

    Was würdet ihr machen? Gebärmutter raus, mit der Hoffnung, dass dann auch die Aufgasungen weniger werden, die Blutungen aufhören und die Veränderung dann mit weg ist? Oder abwarten, solange es ihr ja eigentlich gut geht nichts tun und gut beobachten?

  • Ich würde sagen raus. Bei Tilda war es recht ähnlich und der geht es jetzt super. Wenn der Tierarzt gut ist, dann können Kastrationen von Weibchen auch gut gehen und Vorteile haben. Die Frage ist, ob deine Tierärztin sich das auch zutrauen würde, das hört sich nämlich nicht so an.

    Aber wenn es mein Schwein wäre, würde ich und habe ich mich auch schon mal für die OP entschieden. War am Ende ein bösartiger Tumor der geblutet hat. Das war im US so auch nicht ersichtlich.

  • Zunächst wäre wichtig aus welchem PLZ-Bereich du kommst. 1,5 Jahre ist ein Alter in dem sie gut kastriert werden kann. Allerdings empfehle ich dringend die Methode mit dem minimalinvasiven Eingriff mit zwei kleinen Schnitten über den Rücken. Auch da wird die Gebärmutter mit entfernt wenn das nötig ist. In Deutschland kenne ich 2 Tierärzte die damit Erfahrung haben und erfolgreich sehr viele dieser Kastration durchgeführt haben.

    Jetzt werden zwar wieder die 3-5 positiv verlaufenen Kastrationen nach Bauchschnitt auftauchen aber die Gefahr das das Tier das mit dieser Methode nicht überlebt ist deutlich höher und es gibt leider sehr viele Beispiele dafür. Ebenso ist die Nachsorge bei einem mininmalinvasiven Eingriff nahe 0. (außer Gesundheitszustand beobachten) Unsere Elsa holte ich damals 14Uhr ab und fuhr etwa 1,5h mit ihr bis sie wieder in den EB kam. Ihr war nichts anzumerken, sie futterte schon in der Praxsis und war nicht geschlaucht vom Eingriff.

    Selbst würde ich das jederzeit wieder machen lassen aber nur mit der minimalinvasive Variante.


    Andreas

  • Also meine Tierärztin macht das so wie ich sie verstanden hab am Bauch. Sie sagte nämlich, dass die Nieren usw. alles in der Nähe liegen und es eben Risiken wegen Blutungen nach der OP geben könnte. Daher ist sie nicht der Fan davon, aber sollte sie eben weiter bluten und es eventuell nicht mehr nach außen abgehen, sondern nach innen auch gefährlich ist.

    Im Gehege hat sie gleich gefuttert, also an sich macht sie einen gesunden Eindruck. Echt schwierig, grad wenn es eventuell nur über den Bauchraum hier geht, habe ich Bedenken. Ich würde wenn nötig die OP sofort machen lassen, aber habe andererseits Bedenken, daß ein eigentlich agiles Tier vielleicht die OP nicht übersteht. 😒

    Körpertemperatur war übrigens bei 39,3, also leicht erhöht.


    Ich wohne 67550 Worms (Rheinland-Pfalz, Kreis Alzey-Worms).

  • Bestimmt ist die Flankenkastration eine gute Methode, ich hab bisher nur positives darüber gehört. Aber wenn kein Tierarzt in Reichweite ist, der die (sicher) durchführt hilft das ja auch nicht.


    Wobei mir weniger die OP-Methode sorgen machen würde, als dass die Tierärztin schon kein gutes Gefühl dabei hat. Dann hat sie da vermutlich auch nicht viel Routine, was das Risiko natürlich deutlich erhöht.


    Wo gehst du denn aktuell hin, fühlst du dich da generell gut aufgehoben? Ich kenne mich in der Gegend ein bisschen aus, wenn auch eher auf der anderen Rhein-Seite.

  • Betrifft es mich selbst mit einem Tier würde ich auch dahin fahren wo es bestens erledigt wird. Geht das aus irgendeinem Grund nicht würde ich die OP solange nicht machen lassen bis es unumgänglich ist. Wenn du jetzt die OP durchführst und das Tier dabei oder der Nachsorge daheim stirbt machst du dir nur Vorwürfe es nicht aufgeschoben zu haben.


    Andreas

  • Du bist ja ganz in meiner Nähe, wohne in Dannstadt. Ich habe eine gute Tierärztin in Mutterstadt, Tierarztpraxis am Pfalzring in Mutterstadt. Ob die allerdings etwas von dieser Art der Sterilisation versteht, weiß ich leider nicht. Da ich nur Böckchen habe, habe ich mich damit bisher nie befasst.

  • Nur weil die Flankenkastration die schonende Methode ist bedeutet das ja nicht, dass eine "normale" Kastration ein Glücksspiel mit 50:50 Ausgang ist.


    Ein Tierarzt, der weiß was der tut und vor allem ein sehr gutes Narkose-Management hat, wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch die gut machen.


    Ich will nicht sagen "Jetzt sofort operieren" aber es hilft ja auch nichts, unefille jetzt so zu beunruhigen, wenn die OP tatsächlich irgendwann nötig sein sollte.

  • Schlussendlich muss der Tierarzt gut sein in dem was er tut, v.a. der Narkose. Fehler kann es bei beiden Kastrationsmethoden geben und auch wenn ich ein riesen Vertreter der Flankenkastration bin und dafür auch mehrere Stunden Fahrt in Kauf nehmen würde nützt es nicht das nun hin- und her zu diskutieren.


    Wenn aber die Tierärztin von Unefille sich selber nicht sicher ist würde ich sie nicht da operieren lassen. Mir scheint eine OP an sich aber unumgänglich, Gebärmutterprobleme lösen sich nicht in Luft auf. Noch ist es eine offene Hämometra d.h. das Blut kann abfliessen, aber trotzdem ist nicht ausgeschlossen dass die Gebärmutter irgendwann reisst, sich entzündet o.ä.


    Daher stellt sich für mich schon die Frage ob man nicht einmalig auch mal 2-3h Fahrt in Kauf nehmen könnte. Ich würde es persönlich so machen.

  • Bin eins der Beispiele, bei denen tatsächlich "3-5 normalen" Mädelskastras sehr gut verlaufen sind. Wichtig ist ein Tierarzt/ eine Tierärztin, der /die sich das zutraut.


    Ich lasse die OP generell machen, weil die Risiken nichts zu tun mir zu hoch erscheinen.


    Vielleicht findest du in der Tierarztliste einen geeigneten TA etwas näher bei dir. Du kannst die Kartenfunktion nutzen (falls du im Gegensatz zu mir rausfindest, wie man dort hinkommt).

  • Ich rufe morgen früh bei einer Tierärztin an, bei der ich in der Vergangenheit ein gutes Gefühl hatte, Sie kennt sich gut mit Meerschweinchen aus, dort hole ich mir dann eine Zweitmeinung.

    Mit Fahrtweg von ca. 40 Minuten auch absolut vertretbar. Hoffe, dass sie mich morgen Abend noch einschieben können.

    Zu dem Thema 2-3 Stunden Fahrt: Das wäre mir einfach zu lange und muss man eben auch zeitlich können. Wenn man doch öfter hinmuss, wenn irgendetwas ist, dann ist es nicht einmalig und ich kann bei der Arbeit leider nicht beliebig gehen. Bin froh, dass meine Chefin (wenn es personell möglich ist) nachmittags eine halbe Stunde zulässt.


    Trudi hatte heute zwar noch etwas Blutung, aber sehr schwach und eher eine leichte Schmierblutung. Betteln, fressen, bewegen tut sie sich ganz normal. Sie ist mir Abstand das verfressenste Schweinchen in meiner Gruppe, was ja eigentlich auch dafür spricht, dass es ihr (noch) gut geht. Kann sich natürlich auch ändern, das weiß ich.


    Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Tiere sonst hätte ich nicht schon so viele Tierarztbesuche und Geld im 4 stelligen Bereich investiert. Verbringe täglich sehr viel Zeit bei den Tieren. Ich möchte aber bei so einer OP und den Kosten, die ja sicherlich im 3 stelligen Bereich laufen, absolut sicher sein und nichts überstürzen. Grad jetzt mit der Hitze und weil sie ansonsten ja eigentlich recht agil ist bin ich mir unsicher, wie schnell ich die OP durchführen lassen sollte, oder ob ich erstmal weiterhin gut beobachten sollte. Wobei ich auch für eine OP bin, vor allem sollten die Blutungen nicht stoppen. Würde mir allerdings Vorwürfe machen wenn ich es schnell schnell machen lasse und dann geht es ihr vielleicht schlechter oder sie übersteht es gar nicht erst. Will mir daher bei der Tierarztwahl erst 100 Prozent sicher sein.


    Hoffe jedenfalls morgen einen Termin zu kriegen. 🙏🏻

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