• Ich denke auch nicht, dass die Ärzte den Schnitt größer gewählt haben, ohne einen triftigen Grund dafür gehabt zu haben. Und das, dass Gewebe, durch das lange Offen sein noch mehr verändert war ist ja plausibel.


    Wie sich das Atherom entwickelt, nach dem Spalten, bzw. dass es nicht abheilt, konntet Ihr zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Bei einem Atherom hätten vermutlich einige vorerst den Weg den Spaltens versucht. Das es Dachsi wieder gut geht ist das wichtigste!


    Ich habe zwischenzeitlich (leider) schon Erfahrungen mit Operationen machen müssen. Mit der operativen Entfernung von Atheromen habe ich bisher selber aber keinerlei Erfahrung. Und auch allgemein ist ja jede Operation, bzw. die genaue Situation des Tieres zumindest etwas anders, weswegen ich solche Berichte gerne lese und mitunter können wir ja auch von den Erfahrungen anderer profitieren.

  • Die Wunde sieht bisher sehr gut aus: nichts rot oder geschwollen oder feucht und kein Klammer oder Fäden gezogen. Sein Verhalten und die Bewegungen sind fast normal, wobei er noch zweimal täglich Melosus (Metacam) bekommt. Dabei habe ich aber schon die Dosis reduziert.

  • Rückblick: Atherom und OP

    Die OP-Naht wegen des Atheroms bei Dachsi war ja am 28.10. mit Klammern und selbstauflösenden Fäden versehen und gründlich mit Silberspray bedeckt worden. Die Klammern wurden nach 9 Tagen entfernt. Leider waren die Fäden auch nach 4 Wochen noch zu sehen und eine große Fläche war immer noch grau und fest von dem Spray. Was mich aber noch mehr störte: Die Naht war wulstig. Durch die Fäden zusammengezogen und mit dem Spray verklebt, kamen die nachwachsenden Haare hinzu. Das sah nicht angenehm und nicht normal aus. Ich hatte schon mehrmals mit warmem Wasser, milder Seife und einem Tuch versucht, das auflösen. Der Erfolg war sehr mäßig geblieben.


    Nach Suche im Internet zu Silberspray und Anruf bei der Arztpraxis musst der arme Dachsi sich noch einmal waschen lassen. Auf Anraten der Arztpraxis schnitt ich nicht nur die letzten Fäden auf und versuchte sie zu entfernen, sondern bürstete das Verkrustete mit einer weichen Zahnbürste und warmem Seifenwasser ab. Das brachte dann endlich den Erfolg: Das Silberspray löste sich ab und auch der Wulst auf der Naht ging in ein paar Stückchen ab. Die letzten Reste entfernte ich zwei Tage später auf die gleiche Art. Dann war die Naht endlich schön glatt und weich und das Fell wächst seit einer Woche wieder ungehindert.


    Erstaunlich finde ich im nachhinein, dass das Atherom Dachsi anscheinend doch ziemlich belastet hatte. Er hatte zuletzt sogar seine 1. Position an Wuschel abgeben müssen und unser letzter in der Rangfolge, Josia, meinte, er könne sich gegen ihn zeitweilig durchsetzen. Relativ bald nach der OP hat Dachsi von Wuschel die Führung ohne Kampf wieder übernommen. Mit Josia gab es zuletzt einige kleine, harmlose Auseinandersetzungen. Ich hoffe, Dachsi schafft es auf seine friedliche Art, sich auch dort wieder ganz durchzusetzen.

  • Von uns gibt es leider eine schlechte Nachricht:


    Miro hatte ja in den letzten Tagen zuerst sehr vorsichtig und langsam und seit gestern fast gar nicht mehr gefressen. Heute waren wir bei dem Tierarzt unseres Vertrauens. Der Mundraum wurde unter Narkose gründlich untersucht und geröngt. Meine Hoffnung, dass er sich "nur" etwas zwischen die Zähne oder in das Zahnfleisch gerammt hat, haben sich leider nicht erfüllt. Er hatte auf der linken Seite massiv zu lange Backenzähne und in der Folge natürlich auch zu lange Schneidezähne. Die rechte Seite war weitgehend in Ordnung. Durch die Überlänge hat er sich eine Wunde in der Backe zugefügt.


    Die Ärztin hat sich Referenzlinien eingezeichnet und dann abgeschliffen, noch einmal zur Kontrolle geröntgt, weitere kleine Anpassungen gemacht und die Bewegung getestet.


    Die Wunde wollte sie desinfizieren. Mehr solle man dann nicht machen, hatte sie in der Vorbesprechung gesagt. Natürlich bekommt er jetzt ein paar Tage Schmerzmittel.


    Das große Problem ist, dass es keinen Grund für die falsche Abnutzung zu geben scheint (außer ggf. Veranlagung). Aber Miro ist rund 3 Jahre alt. Kann er dann jetzt erst dank Veranlagung Probleme bekommen? Wenn er schon alt wäre, könnte ich mir vielleicht auch eine solche Veränderung vorstellen, aber mit 3 Jahren?


    In vier Wochen sollen wir zur Kontrolle kommen. Da ich nichts am Futter verbessern kann, könnte es bedeuten, dass er jetzt regelmäßig zum Abschleifen muss. Das ist für jedes Schweinchen unglücklich, aber hier noch doofer: Unser Tierarzt ist weit entfernt. Wir waren heute fast 5 Stunden unterwegs.


    Die Narkose hat Miro anscheinend sehr gut vertragen. Brei nimmt er gerne, aber Frischfutter wollte er noch nicht.

  • Das tut mir leid für Miro und Dich, dass er nun scheinbar lebenslang Zahnprobleme haben wird!


    "Er hatte auf der linken Seite massiv zu lange Backenzähne und in der Folge natürlich auch zu lange Schneidezähne."


    Wenn die Gesamtlänge seiner Backenzähne bereits massiv über den Referenzlinien war wird sich das aber mindestens seit ein paar Wochen entwickelt haben und nicht seit ein paar Tagen. Ich schreibe das, da ich es erstaunlich finde, wie lange Meerschweinchen teilweise mit Spitzen-, Brückenbildungen, Backenzähnen mit einer Gesamtlänge weit über den Referenzlinien und oftmals auch resultierenden Schmerzen normal Futtern. (normales Verhalten aufweisen)

    • Du schreibts "massiv zu lange Backenzähne auf der linken Seite", beziehst Du Dich dabei auf den Unterkiefer, oder den Oberkiefer, oder beide?

    "Das große Problem ist, dass es keinen Grund für die falsche Abnutzung zu geben scheint (außer ggf. Veranlagung). Aber Miro ist rund 3 Jahre alt. Kann er dann jetzt erst dank Veranlagung Probleme bekommen? Wenn er schon alt wäre, könnte ich mir vielleicht auch eine solche Veränderung vorstellen, aber mit 3 Jahren?"


    Es erkranken immer mehr Meerschweinchen an Zahnproblematiken, oftmals auch mit optimaler Fütterung. In all diesen Fällen ist die Veranlagung die einzige Erklärung. Meine Erfahrung ist inzwischen, dass Tiere jedes Alters an Zahnproblemen

    erkranken können, auch mit 3 Jahren, im Forum erinnere ich mich da grade an Gizmo von Feejo.


    Bei meinem Wuschel begannen die Zahnprobleme offensichtlich zwar erst kurz nach seinem 5ten Geburtstag, wenn man sich Fotos von seinem 5ten Lebensjahr ansieht, fallen auch schon mitunter tränende Augen auf. Es ist bei ihm anzunehmen, dass die Zahnprobleme sich bereits ungefähr ab seinem 4ten Geburtstag angebahnt haben.

    Wenn ein Schweinchen mit 3 Jahren, oder jünger an Zahnproblemen erkrankt, ist das aber natürlich besonders traurig, mit Ausblick auf regelmäßige Zahnsanierungen unter Narkose u.a., obwohl das Schweinchen noch ein langes Leben vor sich haben sollte. Ich will Dich aber ermutigen, dass nicht alle Meerschweinchen, welche so früh an Zahnproblemen erkranken, zwingend eine drastisch verkürzte Lebenserwartung haben müssen und sich Zahnproblematiken, auch wenn es zwischenzeitlich sehr schlecht aussieht, mitunter auch noch Einmal verbessern können. Wenn auch der Verlauf, bei der Ursache Veranlagung, kaum hervorzusagen ist.

    • Da Du nichts weiteres zu den Röntgenbildern gesagt hast, nehme ich an, auf diesen waren keine Auffälligkeiten zu sehen?
    • Die Schneidezähne waren in Ordnung? Ich frage das, da auch andersrum ein bspw. ein (entzündlicher) Makrodont Gebissveränderungen an den Backenzähnen mit sich ziehen kann.

    Das Miro immerhin die Narkose scheinbar gut vertragen hat, ist im Blick auf die Zukunft hilfreich.


    5 Stunden Fahrt (mit Hin- und Rückweg?) finde ich schon enorm, selbst wenn das bei regelmäßigen Zahnsanierungen irgendwie möglich ist, (aber schön sicherlich auch nicht) stelle ich mir diese Entfernung für akute Notfälle kritisch vor.

  • Das sind wirklich keine gute Nachrichten,hatte mich schon auf eine weitere Folge deiner Jungs gefreut 🙁

    Außer Daumen drücken kann ich auch nichts schlaues beitragen .

  • Das tut mir sehr Leid mit Miro Marie-Luise!


    Dass Meerschweinchen Zahnprobleme so lange verstecken ist ein echtes Problem. Deshalb muss es dann oft so schnell gehen mit der Behandlung, was bei so einem langen Fahrtweg eine große Herausforderung ist.


    Bei Gizmo konnte ich ja leider nie endgültig die Ursache für seine Probleme feststellen. Da war zwar das eingeklemmte Stück im Zahnfleisch, aber er hatte ja das Jahr davor und währenddessen auch immer wieder Atemprobleme, die mit den Zähnen im Zusammenhang gestanden haben könnten (auch wenn nichts festgestellt wurde). Das spräche dann wiederum für Veranlagung. Eventuell auch, dass er ein Rexmix mit vergleichsweise kleinen Kopf war.


    An deiner Stelle würde ich jetzt aber erstmal abwarten, wie es nach der Zahnsanierung läuft. Vielleicht nutzt er seine Zähne ja wieder gleichmäßig ab, wenn die Wunde verheilt ist. Bis es soweit ist, wäre meine Empfehlung, möglichst jede weitere Ursache für Unwohlsein beim Fressen auszuschließen, damit ihr nicht in den Kreislauf von zu wenig fressen - Verdauungsproblemen - zu lange Zähne hineingeratet. Also nicht unnötig am Schmerzmittel sparen, Mittel fürs Zahnfleisch und ansprechendes Futter (da mache ich mir bei dir eh keine Gedanken).


    Natürlich bleiben hier eher die langwierigen, schwierigen Zahnprobleme im Gedächtnis. Aber in sehr vielen Fällen bleibt es auch bei ab und zu einer Zahnbehandlung aus akutem Anlass.


    Meine Daumen sind auf jeden Fall ganz fest gedrückt!

  • Ich habe um die Röntgenaufnahmen gebeten. Bisher hatte ich sie nur in der Praxis vor und nach der Behandlung gesehen. Es sollen keine Entzündungen vorliegen. Die Schneidezähne sind angeblich nur zu lang, weil er den Kiefer nicht mehr normal schließen konnte.


    Die 5 Stunden waren die Gesamtzeit unterwegs. Die Untersuchung und Behandlung alleine hat rund eine Stunde gedauert. Aber trotzdem wäre natürlich die reine Fahrtzeit von einer guten Stunde für einen Notfall sehr lang. Andererseits hilft es auch dem Tier nicht, wenn man zu einem schlechten Tierarzt in der Nähe fährt - es sei denn es verblutet sonst o.ä. und hat damit noch eher eine Chance als unterwegs zu sterben.


    Ich will mich zeitnah mit den Referenzlinien beschäftigen. Dazu habe ich den folgenden Originalartikel gefunden, aber werde ihn heute am Abend nicht mehr lesen.


    Wenn die Backenzähne z.B. 2mm in der Woche wachsen, dann kann in so einem kleinen Kiefer nach 2 Wochen Schonung m.E. ein massives Problem entstanden sein. Ich frage mich immer noch, ob nicht doch eine Verletzung zuerst da war, diese dann zur Schonung führte und damit dann die Zähne zu lang wurden.

  • Danke für Eure Anteilnahme!


    Würdet Ihr versuchen. etwas auf die Wunde bzw. in das Mäulchen einzubringen und wenn ja was?


    Ja, Schmerzmittel will ich ihm genug geben, damit er möglichst schnell wieder normal frisst. Und hier haben die Schmerzen ja auch keinen Nutzen wie z.B. wenn ein verstauchtes Beinchen geschont wird.


    Ich habe ja noch eine kleine Hoffnung, dass es keine regelmäßigen Behandlungen geben muss. Aber erst einmal muss er wieder normal fressen und dann die Kontrolluntersuchung erhalten.

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