• Miros gesundheitliche Entwicklung

    Nach dem 4. Abschleifen ging es bei Miro viel schneller aufwärts. Ich hatte die Ärztin darauf angesprochen, dass er mit dem Abbeißen rund 2 Wochen Probleme hatte nach dem Abschleifen. Sie meinte. dass das ja kaum durch die Behandlung verursacht werden könnte, da er in ja Narkose entspannt ist. Zufällig - oder auch nicht - hat er dieses mal schon am gleichen Tag erstmals besser gefressen. Nach 3 Tagen habe ich aufgehört mit Breigabe. Er frisst jetzt seit rund 1 Woche wieder komplett selbständig und bekommt keinerlei Medikamente mehr. Wie schön!


    Das heißt noch nicht, dass jetzt alle Zahnprobleme vom Tisch wären, aber erst einmal freuen wir uns. Und ehe ich ihn jetzt mit dem Versuch von Physiotherapie belaste, will ich noch einmal abwarten, ob es vielleicht auch ohne weitere Eingriffe wieder gut wird.


    Entwicklung in der Gruppe

    Als Miro so schwach war, haben ihn die anderen in Ruhe gelassen, aber er war weitgehend außen vor in der Rangordnung. Als er dann
    wieder zu Kräften gekommen war, gab es ein paar (unblutige) Reibereiren, damit er seinen 4. Rang wieder einnehmen kann.


    Das Verhältnis zum 5. - zu Scotty - hatte sich vor der Krankheitsphase schön entwickelt: Miro hatte das Sagen, aber sie waren in einem freundlichen, zugewandten Verhältnis. Da sind wir noch nicht wieder, denn erst einmal muss Miro wieder klarmachen, dass er der Stärkere ist und dann aus dieser Position freundlich auf Scotty zugehen. So lief es zumindest beim letzten Mal - und hoffentlich jetzt auch wieder.

  • Es freut mich zu lesen, dass es bei Miro endlich bergauf geht.

    Vllt hat die Ärztin beim vorherigen schleifen doch eine kleine Wunde verursacht, die ihn beim Fressen gestört hat...


    Eine völlig andere Frage, die mich schon ein paar Tage beschäftigt: lässt du die Zweige, die du jeden Abend frisch rein legst länger als 24h im Gehege? Oder wechselst du jeden Abend? Alte raus, neue rein?

    Bei mir wird nämlich so mancher Zweig erst nach zwei/drei Tagen abgeschält und benagt. :/

  • Dass es beim Abschleifen zu kleinen Verletzungen kommen kann, hat die Ärztin von sich aus gesagt. U.a. deswegen hat er nach dem Abschleifen für 3 Tage Schmerzmittel bekommen. Aber das würde nicht erklären, warum er rund 2 Wochen gebraucht hat, bis er wieder richtig abbeißen konnte. Dabei waren die Schneidezähne eigentlich gar nicht das Problem.


    Ob es jetzt Zufall war oder die Besserung bei den Blasen den Ausschlag gegeben hat oder vielleicht doch die Behandlung anders war, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es ja unterschiedlich starke Maulspreizer oder unterschiedliche Einstellungen dabei?


    Zur Frage wegen der Zweige: Es hängt vom Zweig ab und davon wie er angenommen wird. Es gibt Zweige, da ist nach 24 Stunden fast keine Rinde mehr zu sehen. Ich drehe sie morgens dann um, so dass auch noch die andere Seite abgenagt werden kann. Abends entferne ich sie natürlich. Bei anderen Zweigen sehe ich, dass sie beknabbert werden, aber noch viel Rinde übrig ist. Die lasse ich dann 2-4 Tage liegen. Zweige, die sie gar nicht mögen, nehme ich spätestens am nächsten Abend heraus. Es gibt auch Zweige wie Birke oder Hasel, da fressen sie gar keine Rinde, sondern nur die feinen Enden und - in der warmen Jahreszeit - die Blätter.

  • Am Sonntag sah es so aus, als finge Miro wieder an vorsichtiger zu Essen. Am Montag war es dann klar, dass das der Fall ist. Also habe ich einen möglichst zeitnahen Termin beim Tierarzt gemacht. Gestern abend waren wir dort.


    Er hatte wieder den Anfang einer Brückenbildung auf der rechten Seite und eine - zum Glück kleine - Zahnspitze an hinteren Backenzahn links. Die "Blase" im Rachen ist noch da, aber nicht mehr schlimm. Es ist auch nicht sonst gerötet. Natürlich wurden die Zähne wieder auf die richtige Länge gebracht.


    Bereits am gleichen Abend hat Miro wieder gefuttert, wenn auch noch etwas vorsichtiger. Schmerzmittel habe ich diesesmal nicht gegegen, weil er nicht so wirkt, als hätte er große Probleme und anscheinend auch ohne dieses genug frisst.


    Meine Idee mit der Physiotherapie oder Massage fand die Ärztin gut. Da will ich mich noch diese Woche möglichst für jemanden entscheiden. Leider hatte ich ja keinen gefunden, der Erfahrung mit Nagern hätte. Aber wenn jemand sich gut anhört und es selbst probieren will, würde ich es versuchen.


    Wegen der "Blase" hatte ich, als es noch richtig schlimm war, in den Tee etwas Manuka-Honig eingerührt, weil der u.a. entzündungshemmend und antiviral wirken soll. Das werde ich jetzt noch mal für 2-3 Wochen geben, solange sein Darm mit dem Zucker keine Probleme bekommt. Die Ärztin von gestern abend fand das eine sinnvolle Maßnahme. Die ansonsten behandelnde Ärztin ist im Urlaub - aber das wusste ich vorab.


    Ich hoffe ja immer noch, dass wir die Probleme mit den Zähnen wieder wegbekommen, aber ohne zusätzliche Maßnahmen (Physio ...) wird das kaum zu erwarten sein. Das haben aus meiner Sicht die letzten Wochen gezeigt, in denen er ja rund 4 Wochen normal gefressen hat und es dann wieder schlechter wurde. Vielleicht haben wir ja Glück und es ist eine Verspannung, die aufgrund einer Schonhaltung entstanden ist und jetzt weiterhin bewirkt, dass er die Zähne falsch abnutzt.

  • Jetzt ist es zwei Monate her, dass ich zuletzt über Miro berichtet hatte. Leider ist die Entwicklung seither nicht zum Guten gewesen:

    • Bis etwa 27.05. hatte er - rund 5 Wochen - gut und selbständig gefressen. Dann hörte das schnell auf. Am 31.05. wurde wieder abgeschliffen.
    • Seither hat er leider nahezu überhaupt nichts mehr außer Brei aus der Spritze gefuttert. Er hatte Interesse an anderem Futter, hat aber immer wieder aufgegeben, selbst wenn ich es ihm in das Mäulchen schieben wollte.
    • Rund 2 Wochen nach dem Abschleifen waren sogar die unteren Schneidezähne extrem lang geworden. Selbst Brei aus der Spritze wollte er ab da weniger bereitwillig nehmen.
    • Am 21.06. wurde erneut abgeschliffen. Tierarzt: Die Zähne waren extrem lang und ein Kauen war so nicht mehr möglich. Wunden gab es nicht. Die "Blase" sieht gut aus. Die Tierärztin hat nochmals das Einschläfern angesprochen, falls er nicht bald wieder anfangen sollte selbständig zu fressen.
    • Am Nachmittag nach der Narkose fing er mit Knattergeräuschen beim Atmen an. Nach Rücksprache habe ich am nächsten Tag einmal mit Kamillendampf inhalieren lassen. Davor war es schon etwas besser geworden, danach hörte man nichts mehr. Heute will ich zur Sicherheit noch einmal inhalieren lassen.
    • Er bekommt 2x tgl. Schmerzmittel, Brei will er meistens gar nicht. Ich dränge ihm dann jeweils zumindest rund 10ml auf. Da ist keine Gewaltaktion, aber auch nicht mehr freiwillig. So kann es wirklich nicht lange weitergehen.
    • Da ich niemanden gefunden hatte, der mit Nagern oder gar spezifisch Meerschweinchen Erfahrung hat mit Physiotherapie, will ich ihm den Stress, von einem fremden Menschen behandelt zu werden, nicht antun. Er soll ja dabei entspannt sein, sonst funktioniert das vermutlich ohnehin nicht. Daher habe ich nach dem letzten Abschleifen selbst angefangen ihn im Kiefer- und vorallem Kiefergelenkbereich vorsichtig zu massieren. Es scheint ihm nicht wehzutun oder unangenehm zu sein. Vielleicht kaut er bei und direkt nach den jeweils nur ganz kurzen Massagen besser, also deutlicher hör- und fühlbar. Da bin ich mir aber noch nicht sicher.

    Sollte er leider nicht mehr anfangen selbst zu fressen, würde ich um ein erneutes Röntgen des Kopfes und Kiefers bitten. Das war einmal gemacht worden im Januar 23. Entweder würde man dann den Grund für seine Kauprobleme finden oder man hätte keinen Ansatzpunkt für eine Behandlung mehr. Diese Aufnahmen würde ich möglichst auch noch einem anderen Tierarzt senden wollen, der auf die Ferne anhand der Aufnahmen eine Einschätzung abgibt. (Natürlich würde ich das bezahlen.)


    Ich hoffe ja noch, dass er wieder anfängt zu fressen, aber für alle Fälle wäre ich an einer Empfehlung für einen geeigneten Tierarzt für eine Zweitmeinung zu den Röntgenaufnahmen jetzt schon interessiert. Könnt Ihr mir da jemanden nennen?

  • Ich hoffe ja noch, dass er wieder anfängt zu fressen, aber für alle Fälle wäre ich an einer Empfehlung für einen geeigneten Tierarzt für eine Zweitmeinung zu den Röntgenaufnahmen jetzt schon interessiert. Könnt Ihr mir da jemanden nennen?

    Ich habe die Krankengeschichte nur überflogen, fasse es wie folgt zusammen: Miro hat große Probleme mit seinen Zähnen und eigenständiger Nahrungsaufnahme. Das resultiert in zu langen Schneidezähnen und mglw. auch Brückenbildung(?).


    Also wir haben hier in Chemnitz in unserer Praxis das Dentalzentrum und Dr. Schreyer ist hier recht bekannt. Als ich da war, kamen sogar Leute mit über 2h Anfahrt vorbei, um ihren Zahnpatienten vorzustellen. Er ist auch schon ein paar Jahre dabei und ich suche nachstehend eine ältere Publikation von ihm heraus. [Schreyer, J. (2008): Zahnerkrankungen bei Kaninchen und Nagern. Leipziger Blaue Hefte, 413.]

    https://www.fuer-mein-tier.de/…lzentrum/spezialisierung/


    Unseren Zahn-Opa hat man vor einigen Jahr sehr kompetent behandelt und wir konnten eine zweite Brücken-Schleif-OP über ein Jahr hinauszögern.


    Um sich eine zweite Meinung einzuholen, kannst du sicherlich anrufen und ggf. eine telefonische Beratung ausmachen. Dort ist aber immer einiges los, könnte also ein paar Anrufversuche benötigen. Falls du dort Kontakt aufnimmst, gib doch bitte eine knappe Rückmeldung, wie es so gelaufen ist. Gern kannst du mir bei Interesse auch eine PN schreiben.

  • Kennst du die Facebook Gruppe von Dr Ruf? Dort sind auch jede Menge kompetente TierärztInnen unterwegs, die auch einen Blick auf konkrete Fälle und Röntgenbilder, blutwerte etc werfen.

  • Danke für Eure Hinweise und guten Wünsche! Wir können beides gebrauchen ...


    Zu den Fragen:


    Nein, die Facebook-Gruppe kenne ich nicht, u.a. weil ich aus Überzeugung kein Facebook-Konto habe. Aber ich könnte ja zumindest Frau Dr. Ruf direkt anschreiben.


    Ja, die Tierärztin hat Fortbildungsschwerpunkte bei Tierzahnheilkunde und Heimtieren.


    Lüneburger Heide wäre für eine Fahrt von Lübeck aus schon sehr weit - zumal bei warmem Wetter. Aber ich könnte ja auch anfragen, ob eine Einschätzung per Aufnahmen und Mail möglich wäre. Amyseleven hast Du mit der Tierklinik eigene gute Erfahrungen gemacht? Und wer von den Ärzten wäre dann der beste Ansprechpartner?

Ähnliche Themen wie Weggefährten