Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Informationen vom Tierarzt

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Huhu,


    ich freue mich sehr hier zu sein, ich bin noch neu hier. Ich habe schon länger still mitgelesen und jetzt habe ich einen Umstand, wo ich auch gerne etwas fragen will:


    Auf der Tierarztrechnung steht ja meistens oft die Diagnose oder die gegebenen Medikamente und Datum etc. drauf.

    Gibt es auch sowas wie eine Krankenakte oder andere wichtige Informationen?

    Oder steht alles nur auf der Rechnung drauf, was für den Halter wichtig ist?

    Ich habe gelesen (allgemein bei Haustieren), dass man als Auftraggeber auch die Krankenakte anfordern kann.

    Aber gibt es bei Meerschweinchen sowas wie eine Krankenakte

    oder gibt es bei Meerschweinen nur die Rechnung, auf der alles vermerkt ist?


    Ich hätte einfach gerne alle Informationen, die man kriegen kann für mich vom Tierarzt, vor allem weil dort mein Meerschweinchen verstorben ist.


    Wenn ein Meerschweinchen beim Tierarzt stirbt und man nicht dabei war als es passiert ist, ist es dann vielleicht möglich, die Todeszeit oder den genauen Todestag herauszufinden?

    Weil es in der Nacht passiert ist und der Tierarzt nichts Genaues über die Uhrzeit in der Nacht gesagt hat, weiß ich nicht genau an welchem Tag.

    Würde das irgendwo schriftlich stehen?


    LG

  • Natürlich gibt es eine angelegte Datei im Computer des Tierarztes und die kann man beispielsweise anfordern wenn man zu einer Untersuchung/OP woanders hin muß. Wenn das Tier dort verstorben ist gibt es auch Daten dazu. Allerdings wird man damit wohl kein Fehlverhalten beweisen können denn der Arzt führt ja diese Akte/Datei.

    Wenn ein Tier selten zum Arzt kommt schaut er/sie bei uns immer nach was schon gemacht wurde in früheren Zeiten.


    Andreas

  • Hallo,

    herzlich Willkommen und mein Beileid zum Tod deines Schweinchens.


    Schau mal hier, da stehen viele nützlichen Infos einer Fachanwältin zu dem Thema:

    https://www.kanzlei-hella-fisc…20beim%20Tierarzt%20liegt.


    Demnach besteht eine Pflicht für den Tierarzt alles zu dokumentieren (diese Pflicht ergibt sich aus dem Behandlungsvertrag, gilt also auch bei Meerschweinchen).

    Ebenso besteht ein Recht zur Einsichtnahme in die Behandlungsdokumentation, allerdings kein(!) Recht zur Herausgabe dieser Unterlagen (Eigentum- und Urheberrecht liegt beim Tierarzt).

  • Unabhängig davon, ob man ein Recht auf Einsicht oder Herausgabe haben sollte, empfehle ich dringend, alle Behandlungen selbst aufzuschreiben. Ich sage beim Tierarzt auch, dass er vor einer Behandlung oder Medikamentengabe mir sagen muss, was er vor hat und es erst tun darf, wenn ich zugestimmt habe. Natürlich würde das nicht für einen lebensbedrohlichen Notfall gelten oder während bzw. nach einer Operation.


    Die Medikamente, Dosierung, Dauer und Erfolg oder Misserfolg selbst zu notieren, ist m.E. die einzige Chance, jederzeit Zugriff darauf zu haben. Ich schreibe dort auch auf, wenn ich z.B. vorübergehend Colosan oder Simeticon gebe, ohne zum Tierarzt zu gehen. Wenn das dann bei einem Tier öfter vorkommt, ist das ja auch eine wichtige Aussage.


    Für Deinen aktuellen Verlust wird Dir diese Empfehlung leider nicht mehr helfen, aber hoffentlich für die noch lebenden Tiere.

  • Hallo,

    Also beim Humanmediziner hat man als Patient ein Einsichtsrecht. Das gilt für alle Diagnosen, Befunde, Bilder, etc. Ausnahmen gibt es nur bei psychiatrischen Berichten, wenn davon auszugehen ist, dass der Patient zu labil ist, mit dem Inhalt umzugehen. In dem Fall darf der Arzt die Einsicht unterbinden. Persönliche Notizen darf der Patient nicht einsehen.

    Ich gehe also davon aus, dass du auf Nachfrage alle relevant Daten zu deinem Tier bekommen kannst. Ich denke aber, dass die genau Uhrzeit, zu der dein Schweinchen verstorben ist, nicht notiert wurde. Selbst wenn die Tiere auf der "Intensiv" sind, ist nicht rund um die Uhr jemand im Raum, sondern guckt in gewissen Abständen nach ihnen. Wenn dann auffällt, dass da eines verstorben ist, wird das natürlich notiert. Man kann dann ja auch grob schätzen wann der Zeitpunkt war.


    Wenn du die Daten haben möchtest, dann ruf doch da mal an oder schreibe eine Mail, ich bin sicher, dass sie dir die Sachen aushändigen.

  • Vielen Dank für euere Antworten.

    Ich war mir nur nicht sicher, weil ich oft nur was über die Rechnung gelesen habe z.B. http://dmsl.de/tierarzt/#:~:te…gnose%20und%20Medikation)

    Und auch weil, als ich schon mal bei anderen Tierärzten in der Vergangenheit nachgefragt habe, habe ich, als ich von den Behandlungsunterlagen eine Kopie erbeten habe, nur ein Foto vom Computermonitor mit dem Preis mit paar Wörtern Beschreibung der Behandlung gekriegt (siehe Foto).

    Was ich eine ziemliche Frechheit finde. Das ist einfach zu wenig, er hatte keine weiteren Unterlagen dazu.


    Und das andere Mal, bisher als ich einen Tierarzt gefragt habe, da habe ich zuerst nach allen Kopien ihrer Unterlagen gefragt,

    und den Fehler gemacht, dass ich nicht gleich spezifisch gesagt habe, was ich will.

    Ich habe zuerst abgetippte Stichwörter bekommen, die nicht einmal vollständig waren z. B. ohne Datum der Untersuchung.

    Als ich dann noch weiter nachhackte, konnten sie nicht mal sagen, welches Auge an meinem Meerschweinen behandelt wurde, und haben dann einfach am Ende kleinlaut die Rechnung geschickt und gesagt, das sei nicht mehr für zukünftige Behandlungen relevant. Auf der Rechnung waren dann immerhin mehr Informationen als abgetippt, weil sie wohl zu faul waren zu tippen.

    Aber immer noch ohne Information, welches Auge behandelt wurde.

    Ich wusste, welches Auge es zum Glück war, aber ich finde, man könnte verlangen, dass der Tierarzt es auch weiß.

    Deshalb dachte ich aus bisheriger Erfahrung, dass auf der Rechnung alle Informationen, die sie sich notieren, gesammelt sind.


    Ich habe nicht nach der Rechnung gefragt oder exakt genannt, was ich wollte, einfach nach den Unterlagen gefragt und deshalb wurden mir häppchenweisen unvollständigen Informationen gegeben.

    Weshalb ich hier wissen wollte, ob es wirklich nur eine Rechnung gibt. :?:

    Aber wenn ich nicht mal weiter nachgehakt hätte, hätte ich nicht mal die Kopie der Rechnung gekriegt.


    Und als ich noch Fragen zur Untersuchung hatte, wurde mir eigentlich überhaupt nicht geholfen.

    Ich meine, dass sich doch ein Tierarzt an eine Behandlung, die nur wenige Wochen zurücklag, erinnern kann.

    Und auch wenn es schon Jahre wären, könnte er es ja immer noch nachvollziehen, eben durch seine Aufzeichnungen.


    Glaubt ihr man kann noch allgemein erwarten, dass man auch nach dem Termin vom Tierarzt Fragen beantwortet haben kann, evtl. auch gegen Beratungskosten? :?:(vielleicht per E-Mail?)

    Denn ich habe eben sehr schlechte Erfahrungen bisher gemacht und meine Tierärzte galten eigentlich als gut.



    Weil ich bisher so dumm war und nicht gleich mitgeschrieben habe, was ich aber jetzt in Zukunft auf jeden Fall tun werde, muss ich jetzt die Tierärzte der letzten Zeit nachholen, um es einmal schriftlich zu haben.

    Man lernt nie aus.;)



    Deshalb war ich mir nicht sicher, ob es wirklich gut geführte Aufzeichnungen bei Meerschweinen gibt, weil ich eben bisher andere Erfahrungen gemacht habe.

    Wie schafft ihr es, dass euch alle Informationen gegeben werden? Irgendwelche Tipps, Erfahrungen, Ideen?:?:

    Aber ich werde mir auch auf jeden Fall das nächste Mal alles gleich notieren.


    LG

  • Also die Diagnose und Medikamentendosierung steht eigentlich bei mir immer auf der Rechnung. Teilweise noch einige Stichpunkte. Die Medikamentendosierung steht eigentlich IMMER auf den Medikamenten drauf, die ich bekomme. Entweder auf den Tütchen oder mit so einem kleinen klebestreifen. Ansonsten steht das auf einem gesonderten Zettel, welche ich von der Tierklinik bekam.

    Ich habe einmal um die ganze 'krankenakt,e' gebeten, weil die Tierärztin weg gezogen war und sonst kein fähiger Tierarzt in der Praxis war. Da stand eigentlich alles drin, was der Tierarzt halt so alles eingetragen hat auch mit Röntgenbildern.


    Falls ich Fragen habe bezüglich der Behandlung, rufe ich einfach an und entweder werde ich zurück gerufen, oder die am Empfang fragen für mich nach. Das ist aber eigentlich nur, wenn ich wegen der Sache bereits da war. Wenn etwas neues ist, würde ich immer das Tier vorstellen (außer es ist beispielsweise ein leichter Milbenbefall, dann würde ich mir das Mittel einfach rausholen).



    Und ich habe bislang die Erfahrung gemacht, dass die Tierärzte sich vorher einmal Durchlesen, was in der Vergangenheit so gemacht wurde. Ich habe meine Tierärzte auch gerne 'vernetzt', Frage also, ob sie die Befunde etc. an der anderen Tierarzt schicken können. So war es beispielsweise, als ich mit meinem Meerschweinchen in die Tierklinik bin. Dort hatten die bereits die Krankenakte von 'normalen' Tierarzt, und haben auch am ende die Befunde wieder zurück geschickt.



    Übrigens: du hast IMMER ein Recht auf die Rechnung. Sie sind verpflichtet sie dir zu geben. Ich werde immer gefragt, ob ich sie haben möchte, und wenn ja, ausdrucken oder per Mail.

  • Also in wie weit die Dokumentationspflicht beim Tierarzt besteht, kann ich nicht sagen. Ich glaube, es gibt solche und solche Tierärzte. Der eine schreibt sehr genau auf, was alles war und der andere eben nur so grob. Im Normalfall wird ja auch kein Bericht geschrieben, wenn es um eine normale Behandlung geht. Ich kenne es so und so. In der Tierklinik steht eigentlich alles Relevante auf der Rechnung, bei meinem Haustierarzt bekomme ich die Angaben für Medikamente auf die Verpackung geschrieben. Bei dem weiß ich aber, dass er gut dokumentiert. Ansonsten merke ich mir einfach, was gesagt wurde und notiere es mir zu Hause. Sollte mir was entfallen, rufe ich einfach noch mal an.

  • Aus meiner Sicht und bisherige Erfahrung ist es beim Tierarzt genauso wie bei Humanmedizinern wichtig, dass man als Halter bzw. Patient möglichst gut vorab informiert ist und vor (!) jeder Behandlung (außer in dringenden Notfällen) gesagt wird, was gemacht werden soll. Bei Bedarf hake ich dann gleich nach oder lehne etwas auch ab, was mir nicht optimal erscheint. Ich bilde mir nicht ein, mehr zu wissen als ein Tierarzt. Aber ich glaube, dass ein Tierarzt sich einfach nicht mit Kanarienvögeln, Schildkröten, Kaninchen, Doggen usw. auskennen kann und das auch noch zu ganz verschiedenen Themengebieten. Wenn wir als Halter uns über gute Bücher und solide Beiträge anderer Halter über die eine Tierart ausführlich informieren können wir durchaus helfen, dass unsere Tiere möglichst gut behandelt werden.


    Wenn ich mit einem Igel zum Tierarzt muss, nehme ich immer das Buch für Tierärzte von Pro Igel mit. Natürlich versuche ich dabei höflich und nicht besserwisserisch aufzutreten. Aber bisher ist das nicht schlecht angekommen. Eine Tierärztin hat sich sogar das Deckblatt abfotografiert und das Buch selbst bestellen zu können.

  • Das was Marie-Luise sagt finde ich sehr wichtig. Zu der Arztpraxis, bei der ich im letzten Jahr 5 Kastrationen und zwei weitere Behandlungen habe durchführen lassen, lief zwar Alles einwandfrei, aber die letzten Male durfte ich nichtmal mehr mit in den Behandlungsraum und wurde erst danach informiert, was gemacht wurde. Das war auch für mein großes Angstschweinchen keine gute Erfahrung. Da ich mir mittlerweile viel mehr zutraue meine Schweinchen gut einschätzen zu können und weiß, worauf sie sensibel reagieren, bin ich nicht mehr bereit die Entscheidungen so aus der Hand zu geben.


    Zum Glück hat sich eine sehr liebevolle Tierärztin aus meiner anderen Praxis selbstständig gemacht, von der ich vor einem Jahr schon begeistert war (aber nicht sicherstellen konnte zu ihr zu kommen). Dort war ich vor einigen Wochen und habe gemeinsam mit ihr die Behandlungsmöglichkeiten besprochen und abgewägt was sinnvoll wäre (immer im Hinblick auf Verdauung und Stress). Auch das Handling von dem Kleinen durfte ich komplett übernehmen, wodurch er viel entspannter war. Außerdem bekam ich noch die Rückmeldung im Zweifel weitere Medikamente abholen oder Rücksprache halten zu können, ohne das Schweinchen.


    Das hat mich einfach mit einem viel besseren Gefühl aus der Praxis gehen lassen und ohne Zweifel, dass alle Aspekte bedacht wurden. Sie hat übrigens auch etwas sehr interessantes gesagt: "bei anderen Haltern würde ich kein Risiko eingehen und direkt xy verschreiben. Bei ihnen habe ich aber den Eindruck, dass wir es erstmal mit z versuchen können und sie rechtzeitig erkennen wenn doch xy notwendig ist".


    Also tretet ruhig selbstbewusst auf und verschweigt nicht, was ihr an Wissen gesammelt habt!

  • Mein TA ist manchmal glaube genervt wenn ich mit einer "Vermutung" auftauche und Recht habe ;)


    Aber zum Thema, ich werde auch immer gefragt ob die Rechnung haben will. Dort sind Behandlung, Diagnose, Medikamente usw. fein säuberlich aufgelistet. Würde ich nach einer "Krankenakte" fragen, würde ich auch bekommen. Bin mir auch sicher das diese Akte ähnlich übersichtlich ist wie die Rechnungen selber.


    Bisher gab es aber keine Gründe sowas einzufordern. Vielleicht auch weil wir *toitoitoi* gerade keine dauerkranken Tiere haben.

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