• Da du dir ja sehr eine Erweiterung auf 4 Böckchen wünscht, wollte ich noch ein paar Anmerkungen machen auf was man meiner Meinung grundsätzlich achten sollte.


    Altersstruktur

    In der Regel orientiert sich die Rangfolge einer Bockgruppe am Alter, der Potenz und der Durchsetzungsfähigkeit. Deine Gruppe hat aktuell den Vorteil, dass du einen älteren Kastraten hast, der auch noch der Größte ist und sich somit problemlos durchsetzen kann. Die wenigsten Rangstreitigkeiten wären also zu erwarten, wenn noch ein Böckchen dazukommt, dass jünger als alle 3 und wenig dominant ist. Das würde sich dann vermutlich am unteren Ende der Rangfolge einfügen. Von daher war der Gedanke mit dem Frühkastrat nicht schlecht. Allerdings kannst du bei einem Baby (wie schon geschrieben wurde) den Charakter noch nicht einschätzen. Auch Frühkastraten können dominant sein und es kämen die Rappelphasen dazu.


    Charakter

    Ich habe am Anfang ein paar meiner Böckchen teilweise falsch eingeschätzt und dadurch ihr Verhalten komplett fehlgedeutet. Unsicherheit kann zB wie Dominanz wirken, wenn die Methode "Angriff ist die beste Verteidigung" genutzt wird. Deshalb halte ich es für sehr sinnvoll vor einer Vergesellschaftung viel zu beobachten und zu überlegen, welchen Charakter ein passendes Schweinchen mitbringen sollte und wie die eigenen Schweinchen imn Stresssituationen reagieren.


    Gehegestruktur

    Die passende Größe und Struktur des Geheges spielen eine sehr große Rolle bei der Frage, ob eine Bockgruppe funktionieren wird - gerade in den ersten Wochen. Sehr wahrscheinlich wird es zu Jagen kommen. Wenn sich dann einer in die Ecke gedrängt fühlt oder in ein anderes Schweinchen reinrennt, kann es schnell zu Bissen kommen. Deshalb ist meiner Meinung nach auch nicht nur die reine Fläche entscheidend, sondern auch die Tiefe. 1m würde ich immer mindestend empfehlen, da ein Teil der Tiefe ja meistens durch Häuschen/Tunnel etc. verdeckt ist. Mein Gehege ist zB so gestaltet, dass genug Platz ist um in einem Oval wie in einem Stadion zu rennen- quasi mit Pufferzone dazwischen. Das ist selbst bei meiner Etage so und hat sich in unruhigen Zeiten total bewährt.


    Der menschliche Part

    Eine Sache wurde bisher noch nicht genannt, die ich sehr wichtig finde wenn man an eine Erweiterung der Bockgruppe denkt: wieviel Zeit und Nerven habe ich, falls es nicht optimal läuft. Eine Vergesellschaftung kann problemlos ablaufen, sehr oft ist es aber eher ein Prozess über eine sehr viel längere Zeit. Nach zwei Tagen kehrt vielleicht Ruhe ein und an Tag 4 geht es plötzlich wieder rund und dann nochmal nach einer Woche usw.. Ist also genug Zeit/Kapazität/Motivation vorhanden um den Schweinchen so viel Aufmerksamkeit zu schenken, dass man schnell genug merkt wenn es kippt? Das bedeutet eventuell auch sich zwei Tage lang so viel wie möglich beim Gehege aufzuhalten und das Haus nur für das Nötigste zu verlassen. Das ist natürlich nicht die Regel, kam aber bei mir und anderen Haltern schon öfter vor.


    Damit endet mein Roman;).


    Ich will dir damit auf keinen Fall ein 4. Böckchen ausreden und unterstütze dich sehr gerne, wenn es soweit ist. Das sind nur ein paar Dinge, die die Erfolgsaussichten meiner Ansicht nach deutlich erhöhen können, wenn man sie beachtet.

  • Ich denke auch, dass ich meine Schweinchen erst noch ein bisschen besser kennenlernen muss. Das unklare Alter kommt noch erschwerend hinzu. Aber es wird schon werden.


    Seit wir sie aufgrund der großen Hitze nicht mehr stundenweise in den Auslauf im Garten bringen, sind sie in ihrem Zimmer unterwegs, so süß 🥹😍 Wir mussten sie zuerst mit Essen und Fleecedecken ködern, damit sie überhaupt rauskommen 🤣 aber mittlerweile sind sie fleißig unterwegs. Man muss allerdings immer aufpassen was sie treiben. Leo macht gerne einen auf Holzwurm und knabbert alle Möbel an, wenn man nicht hinsieht 🙈 wenn sich Teddy von den Decken aufs Laminat wagt, scheint er mehr auf dem Bauch zu robben als zu laufen. Sieht mit seinem langen Fell zum Schreien aus, wie ein Wischmopp, der bis in die hintersten Ecken den Staub mitnimmt 😂

  • Der Cousin meines Mannes hat sich Meerschweinchen zugelegt, genauer gesagt für seine Kinder. Jetzt sind sie aber in den Sommerferien min eine Woche in Urlaub. Seine Mutter/die Tante meines Mannes würde die Schweinchen zwar füttern, aber NICHT sauber machen. Die Tiere leben auf Fleecehaltung. Ich hatte gerade mit seiner Frau heute eine längere Diskussion am Telefon, weil ich das für zu lang halte. Darauf kam das Argument, dass die Pipipads eine super Qualität hätten und bei Streuhaltung würden die Köttel ja in der Regel auch nur einmal die Woche entfernt. Gegen möglichen Geruch würde die Mutter/Tante lüften. Das mit der Streuhaltung stimmt zwar generell, aber da rutschen die Köttel ja auch runter/ins Streu. Bei Fleece müssten die Schweinchen ja nebendran bzw. Irgendwann oben drauf sitzen. Daraufhin hieß es dann, an ein paar Kötteln würden sie schon nicht sterben…

    Hat jemand Erfahrung damit, wie ein Gehege in Fleecehaltung nach einer Woche ohne Reinigung aussieht? Können sich da nicht (womöglich gefährliche) Krankheitskeime bilden?

    Ich würde ja nach ihnen schauen, aber leider wohnen sie in Göttingen…

  • SchweinchenTrio Ich habe 4 Schweine auf knapp 4m² mit gutem Bambus-Fleece und es sieht schon nach einem Tag aus wie Sau.. Nach 2 Tagen würden sie auf ihren Kötteln liegen und die Liegestellen wären auch alle durchnässt. Davon mal abgesehen, dass auch überall irgendwelche Gemüsereste in den Ecken schimmeln würden.

    Können die nicht für die eine Woche einstreuen? Die Futterreste müsste sie natürlich trotzdem entfernen und wenn ein Schwein krank werden würde, würde sie das sicher nicht bemerken...

  • fleece muß mindestens 1x tgl. Abgefegt werden! Und auch 1 Woche pipipads finde ich nicht tragbar. Ich Wechsel die pipipads alle 3 Tage, dann fangen sie an feucht zu sein und zu riechen. Ich fege 1x tgl. Die köttel ab und das sieht schon immer schlimm aus. Ich kann gerne morgen mal ein Bild machen, habe gerade alles abgefegt und neue pads reingelegt. Die Schweinchen haben doch auch eine feine Nase und 1 Woche geht gar nicht. Im streu sind die köttel ja nicht so präsent wie auf fleece.

  • Also ich hatte auch mal Fleecehaltung, eine Zeit lang.

    Bin mittlerweile auf Streu (unten) umgestiegen.

    Ich muss sagen, wenn ich nicht mindestens jeden zweiten Tag (eigentlich jeden Tag) die Köttel entfernt hätte, hätten meine Schweinchen so eine Art "Köttenstreu" auf dem Fleece gehabt.


    Also 1x die Woche ist auf jeden Fall zu wenig.

    Ich halte es auch ehrlich gesagt für ein Gerücht das irgendwelche Pipi-Pads eine Woche durch halten!!!

    Da drohen definitiv Entzündungen an den Füßchen der Schweinchen!

  • Ich hab ja auch Fleece, weil ich den Staub und den Müll nicht wollte. Ich kehre auch täglich ab, meine hochwertigen Pads kann ich auch 2 Tage drin lassen, aber das war’s. Deshalb kann ich mir das auch absolut nicht vorstellen.


    Ich hatte schon überlegt, ob ich versuche, sie zu überreden, für den Urlaub einzustreuen. Wenn sie es schön dick machen, müsste es ne Woche gehen. Bei bei den Pipiecken bin ich mir nicht sicher. In der kurzen Zeit, die ich Streu hatte, hab ich die täglich sauber gemacht. Meint ihr, das geht ne Woche gut?

  • Also ich hab als wir ne Woche in den Urlaub gefahren sind auch Streu dick eingestreut, das hat ne Woche gehalten.

    Ist halt nur mehr gekrümel gewesen, wobei ich damals auch noch das normale Kleintierstreu genommen habe.

    Mittlerweile nutze ich ei staubarmes Streu + Stroh.

  • Man könnte ja sonst auch Chipsi Super an die Liegestellen streuen und den Rest dann das normale Einstreu. Aber ich finde dieses "sind doch nur Schweine" Getue schrecklich und glaube nicht, dass das da auf Dauer (für die Tiere) gut gehen wird. Das ist ja nicht der einzige Urlaub und ein Tier wird auch mal krank und braucht dann viel Pflege / erzeugt hohe Kosten... und dann? Dann ist es auch nur ein Schwein und wird schon irgendwie gehen weil lohnt sich ja nicht...

    Tolles Verantwortungsbewusstsein was die Eltern da vermitteln.

  • Fleece über ein Woche ohne etwas zu wechseln ist einfach ein Witz. Mit Einstreu sagen wir mal vorsichtig mehr als grenzwertig, zumindest wenn ein paar Tiere mehr als ein Duo rumflitzen. Reinigung im Groben mache ich täglich. Reinigung im Feinen spätestens jeden 3.Tag sonst gibt es Beschwerden von der Bande.


    Das fängt ja schon gut an mit der Meeri-Haltung. Ehrlich gesagt tun mir die Schweinchen jetzt schon leid. Wer so beginnt wird auch während seiner Anwesenheit nicht gerade 100% für die Tiere geben bei den genannten Aussagen.


    Andreas

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