Meerschweinchen Haltung

Zwei Böckchen zusammen halten

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Hey Leute,

    Ich bin neu hier und habe eine dringende Frage, weil ich etwas überfordert bin.

    Ich habe vorgestern ein Meerschweinchen (Nuts) von einer Not Station abgeholt und die frau dort hat mir noch ein anderes Meerschweinchen (Georgi) gezeigt, welches ein sehr schlimmes Leben hatte. Sie hatte 40 Meeschweinchen und Georgi wäre dort untergegangen. Also habe ich ihn mitgenommen, weil ich die ganze Zeit zuhause bin. Georgi ist blind, dick und hat Verletzungen, welche gerade verheilen. Die frau meinte Georgi sucht nur noch ein Zuhause zum Sterben. Also lebt er jetzt bei mir. Ich kümmere mich um ihn.


    Allerdings habe ich jetzt zwei Böckchen und Henry greift Georgi ständig an, obwohl er nichts macht und nur vor Angst wegrennt. Dabei rennt ihr gegen die anderen und von den wird er dann auch angefahren. Sie haben ihm immer das Futter weggenommen und ich musste immer aufpassen, dass er was abbekommt. Er saß immer nur in einer Ecke rum und hat sich nicht bewegt.


    Ich habe dann spontan entschlossen ihn sein eigenes kleines Eckchen im Auslauf zu geben, dass ich abgesperrt habe, sodass die anderen nicht an ihn rankommen. Jetzt hat er seine Ruhe, frisst ordentlich und bewegt sich auch frei. Er kratzt auch nicht an den Absperrwänden rum.
    Ich weiß einfach nicht, wie ich jetzt weitermachen soll. Ich kann ihn ja nicht da drin lassen, weil er ganz alleine ist und in meine Gruppe kann er auch nicht, weil Henry ihn ständig angreift und er sich nicht wehren kann. Weggeben möchte ich ihn auch ungern..

    Habt ihr einen Rat für mich?


    Lg Laura.

  • Hallo, kurze Frage... Kannst du mal bitte aufschreiben wie sich deine restliche Gruppe zusammen setzt? Wie viel Platz ist dauerhaft vorhanden?

  • Puhh... Tut mir leid, das wird nichts und das würde ich dem armen blinden Meerschweinchen auch nicht antun. Der solide kastrat wird immer wieder seine Weibchen verteidigen, da kann der andere noch so devot sein. Es sind zu wenig Weibchen und der arme Kerl ist für so eine Auseinandersetzung körperlich überhaupt nicht geeignet. Es ist unverantwortlich von der "Notstation" ihn in diese Gefahr zu bringen.


    Für dich sehe ich leider nur eine Option.

    Zwei Gruppen. Georgi mit einem ruhigen Weibchen zusammen und Henry mit den anderen 3 Weibchen

  • wie Letty schon geschrieben hat, wird Henry Georgi leider nicht bei den Weibchen dulden. Natürlich wäre es jetzt auch nicht schön für eines der Weibchen statt in der größeren Gruppe bei dem passiven Georgi zu bleiben.


    Grundsätzlich stellt sich da bei mir aber auch die Frage, wie schlecht es um den armen Georgi tatsächlich steht. Wie alt ist er und was für Verletzungen hat er? Vom blind und dick sein allein stirbt ein Meerschweinchen ja nicht. Vielleicht kann er in der passenden Situation nochmal aufblühen?

  • Er ist 4 Jahre alt. Er hat Bisse überall am Körper, aber die verheilen alle schon. Ich hoffe, dass er nochmal aufblüht. Wir wissen aber noch nicht, ob er nur dick ist oder ob er was anderes hat. Ich gehe morgen erst zum Tierarzt. Habe es vorher nicht geschafft.

  • Dann verstehe ich ehrlich gesagt den Kommentar von der Notstation nicht. Aber auch nicht, dass er nicht näher untersucht und aus der Gruppe genommen wurde... armer Kerl! Ich drücke die Daumen, dass der Tierarzt nichts schlimmes findet.


    Im Augenblick fände ich es auch schwer zu entscheiden, wer die richtige Partnerin für ihn wäre. Wenn er sich erstmal auskennt im Gehege und die Wunden verheilt sind sieht man vermutlich erst seinen richtigen Charakter. Ich würde deshalb vermutlich danach gehen, wer vom Alter her gut passt und ein sanfteres Gemüt hat.


    In ein paar Wochen würde ich dann nochmal überlegen, wie es weitergehen soll.

  • ich verstehe die Notstation an sich nicht. ich bin selbst pflegestelle und vermittle nur augenscheinlich gesunde tiere in vernünftige geregelte Verhältnisse. Denen hätte klar sein müssen, dass das so nicht geht. Die bezeichnung Notstation ist da wirklich fehl am Platz

  • finde es toll das du ihn aufgenommen hast :thumbup:



    Ich würde ihn jetzt mal seperat mit Nutz setzten und in ruhe überlegen,

    Oder halt noch ein ruiges Weibchen holen für Georgi was du dann später in deiner Gruppe integriern kannst.

    Ich finde es wichtig das Georgi jetz seine Ruhe hat und ein eignes Abteil, damit er sich erholen kann,

    Wenn er ja durch ein gitter getrennt ist finde ich es auch nicht so schlimm wenn er ein paar Tage alleine sitzt

    Bis du weist was du am besten machst.

  • Ich finde es auch sehr lieb von dir, dass du dem alten (offensichtlich gemobbten, sonst wäre er nicht mit Bisswunden übersät) Georgi von der "Notstation" übernommen hast. Das Notstation habe ich bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn gute Notstationen hätten intern bereits andere Lösungen gewählt wenn ein Tier offensichtlich in der Gruppe gemobbt wurde. Oft werden solche Spezialpfleglinge nicht mal vermittelt sondern es wird ihnen in einer schönen feinen Gruppe ein Gnadenplatz gewährt. Scheint hier alles leider nicht passiert zu sein.


    Ich glaube Georgi wäre am glücklichsten in einem separaten Gehege mit 1-2 ruhigen, lieben Weibchen im Alter von 3-5.

    (ist er eigentlich kastriert? Du schreibst nichts davon).


    Die bestehende, funktionierende Gruppe würde ich eher nicht auseinander reissen, hier stellt sich allerdings die Frage, ob du die "neuen" Weibchen von Georgi dann in deine andere Gruppe integrieren könntest wenn er denn mal über die Regenbogenbrücke trippelt.


    Daher auch meine Frage, was Platz- und Zeittechnisch überhaupt machbar wäre auf längere Dauer. Der Georgi hat vielleicht gar nicht etwas so schlimmes und könnte durchaus noch 2-3 Jahre leben. Für mich hört sich Übergewicht und Blindsein ein wenig nach Diabetes an, das könnte man etwas abmildern mit konsequenter Ernährungsumstellung. Das müsste man aber beim Tierarzt bestimmen lassen (Fructosamin Wert).


    Hast du die Zeit, den Platz und die Geduld 2 Gruppen so lange zu halten?

  • Sie hatte 40 Meeschweinchen und Georgi wäre dort untergegangen. Also habe ich ihn mitgenommen, weil ich die ganze Zeit zuhause bin. Georgi ist blind, dick und hat Verletzungen, welche gerade verheilen. Die frau meinte Georgi sucht nur noch ein Zuhause zum Sterben.

    Ich würde nachfragen, seit wann er in der "Notstation" lebt. Wenn das so lange ist, dass die Wunden dort entstanden sein müssen, würde ich das Veterinäramt informieren. Es kann natürlich bei einer Vergesellschaftung Bisse geben, aber wenn er damit übersät ist, hat die Frau m.E. zumindest zu lange mit dem Eingreifen gewartet oder sie hätte gewartet, bis er tot ist. Zudem weiß ich nicht, warum ein vierjähriges Schweinchen schon sterben sollte. Das würde höchstens naheliegen, wenn er unheilbar krank wäre und sie weiß es. Aber dann hätte sie es Dir sagen müssen.


    Ganz schlimm finde ich es unabhängig davon, ein solches Tier auch noch in eine Gruppe zu geben, in der es aller Wahrscheinlichkeit nach weiter gebissen wird. Das ist Tierquälerei!


    Zur Klarstellung: Unter geeigneten Umständen und mit den passenden Tieren, kann man in größeren Gruppen auch mehrere Männchen mit einigen Weibchen zusammen halten. Aber bei den meisten Tieren und in so kleinen Gruppen wie bei Dir, wird das fast immer scheitern. Das gilt erst recht, wenn eines der beiden Männchen so schlimme Erfahrungen gemacht hat und blind ist.


    Ich schreibe das auch nicht als Vorwurf an Dich, sondern als Kritik an der "Notstation". Es ist sehr lieb, dass Du ihn mitgenommen hast. Allerdings wäre es gut gewesen, wenn Du Dich vorab besser informiert hättest. Dann wäre schnell klar gewesen, dass das nicht funktionieren wird in Deiner Gruppe.


    Ich würde ihm ein liebes Weibhchen suchen. Bitte achte dann aber darauf, dass sie wirklich freundlich ist und zu ihm passt. Ansonsten kann auch ein Weibchen ein Männchen richtig beißen und quälen. Da wäre die Beratung durch eine wirklich gute Notstation wichtig. Gerne können wir Dir auch Empfehlungen geben, wenn Du ein Weibchen gefunden hast. Aber natürlich können wir nicht das Tier sehen und so einschätzen.

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