Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Gewichtsabnahme / Eierstockzysten

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Ihr Lieben, ich benötige heute mal wieder euer Fachwissen. Meine Meerschweinchen-Dame (4 Jahre) hat schon eine Weile Eierstockzysten, diese aber bislang ohne Probleme, so dass hier kein Handlungsbedarf bestand. Dies änderte sich aber vor ca. 2 Monaten. Zum einen konnten wir Haarausfall feststellen, zum anderen begann sie kontinuierlich Gewicht zu verlieren - von einst ca. 1.350g (sie war ein echtes Moppelschweinchen...) auf nunmehr ca. 1kg. Allerdings hat sie nie irgendeine Form von Verhaltensänderung gezeigt, die ja (laut Theorie) oftmals auch mit Eierstockzysten einhergeht.


    Am Dienstag war nun großer Check beim Tierarzt, inklusive Röntgen, Ultraschall, Punktion der Zysten sowie der ersten Hormonspritze. Das Schweinchen ist abgesehen von den Zysten gesund, Zähne top, nichts körperlich erkennbar. Vorgestern wog sie abends noch 1.019g, heute musste ich leider wieder eine Gewichtsabnahme von 20g verzeichnen (998g). Dabei frisst das Schweinchen ohne Ende. Alles an Grünfutter (inkl. Knollengemüse) sowieso und zusätzlich reichen wir als Dickmacher momentan auch getreidefreies Trockenfutter gemischt mit Erbsenflocken. Die erneute Gewichtsabnahme macht mich nun ziemlich ratlos. Dauert es so lange, bis die Hormonspritze wirkt?


    Oder sind vielleicht doch gar keine Zysten an der Gewichtsabnahme schuld? Diabetes vielleicht? Aber dann müsste sie ja mehr trinken und das macht sie nicht (sie trinkt eigentlich überhaupt nie irgendwas). Oder sollte ich noch mal die Schilddrüse checken lassen? Welche möglichen Ursachen gibt es noch für den Gewichtsverlust? Noch sind wir ja in keinem wirklich kritischen Bereich, aber lange kann das auch nicht mehr so weitergehen. :(

  • Unsere Elsa hatte vor der Kastration auch immer wieder Zystenprobleme. Erst die Kastration beseitigte das endgültig. Die Hormonkuren haben nie langfristig etwas gebracht. Die Kastration haben wir erst gemacht als die deutliche Gewichtsabnahme passierte. Zu dem Zeitpunkt drückte die Zystenflüssigkeit auf die inneren Organe und führte zum Gewichtsverlust. Nach der Kastration ging es deutlich aufwärts. Zur Kastrationsmethode schreibe ich hier nichts mehr da es nur wieder eine Diskussion auslösen würde und so soll jeder selbst entscheiden wo und wie er es machen läßt. Elsa war zu dem Zeitpunkt knapp 5 Jahre alt gewesen.


    Andreas

  • Ja, das ganze Schweinchen wurde geröntgt, inklusive dem Kiefer. Außerdem wurden die Zähne auch noch einmal genau untersucht, als das Schweinchen in Narkose lag. Ich konnte mir die Röntgenbilder hinterher auch ansehen, laut Ärztin ein bilderbuchmäßiges Gebiss (kenne es leider auch anders; wir hatten in der Vergangenheit bereits ein Zahnschweinchen mit vielen vielen Problemen...)


    Den Gedanken an eine Kastration hatte ich bereits auch schon. Allerdings tatsächlich eher deswegen, weil sie mit 4 Jahren ja auch nicht mehr ganz die Jüngste ist und sich natürlich das Narkoserisiko mit zunehmenden Alter auch erhöht. Deswegen hatte ich schon überlegt, ob man diesen Schritt nicht besser jetzt geht als z.B. mit 5 oder 6 Jahren. Allerdings hatte ich nun erst einmal auf die Wirkung der Punktion sowie der Hormonspritzen gehofft. Sofern sich das Gewicht nun nicht wieder stabilisiert oder bessert wird diese OP dann wohl doch akut.


    Ich danke euch allen für eure Erfahrungen / Meinungen!

  • Noch ein Nachtrag: Sie frisst wirklich viel. Wahnsinnig viel. Gestern war schon nach zwei Stunden das abendliche Futter komplett weg (reicht normalerweise bis morgens), so dass ich noch mal einen zweiten Teller voller Grünfutter nachlegen musste (der heute morgen ebenfalls komplett weg war). Heute Abend wird wieder gewogen und wenn sie wieder abgenommen hat weiß ich wirklich nicht, wo sie das ganze Futter hin frisst...

  • Ich hatte das selbe letztes Jahr bei meiner Zelda. Sie war 4 3/4 Jahre und nahm über mehrere Wochen jeweils 30 g ab. Sie hatte ebenso am Anfang 1300 und am Ende 1040g. Ich bin nach 4 Wochen zum TA. Dort hieß es sie hat Zysten. Darauf folgten Hormonspritzen. Nach der zweiten Behandlung nahm sie mal nicht ab. Habe mich natürlich gefreut. Dann aber nahl sie wieder ab. Blut wurde untersucht, nur am Anfang auch nicht die Schilddrüse. Gefressen hat sie auch richtig viel.

    Irgendwann bekam sie dann Durchfall und hat selbst plötzlich nicht mehr gefressen. Der Nottierarzt meinte dann, dass er neben der Zyste noch was spürt und es sollte dann ein Ultraschall gemacht werden. Meine TA untersuchte dann nochmal die Schilddrüse und dann kam raus, dass diese überhaupt nicht mehr gearbeitet hat und sehr wahrscheinlich ein Tumor dahinter steckt. Die große Zyste ist dann geplatzt und eine kleine vermeintliche Zyste war dann noch da. Zuerst meinte die Ärztin das es eine abgekapselte Zyste von der großen Zyste ist. Bis zum Ultraschalltermin hat sie es dann nicht mehr geschafft. Ihr ging es dann plötzlich ganz schlecht und hat Krämpfe bekommen. Ich bin dann zum Nottierarzt um sie schnell zu erlösen. Es ging wirklich sehr schnell und sie lag dann schon auf der Seite als wir beim Tierarzt ankamen. Er hat nach dem Einschläfern nochmal sie genau untersucht und dann gemeint, dass es ein Darmtumor und keine Zyste war. Das Abnehmen und auch der Durchfall, der dann kam, am Ende auch dafür.


    Meine Tierärztin meinte immer, dass man auf dem Röntgenbild nicht immer Tumoren von Zysten unterscheiden kann. Aber da bei dir ja auch ein Ultraschall gemacht wurde, hätte das dann ja eigentlich erkannt werden müssen.


    Ich hoffe, dass es bei euch nicht so ausgeht. Auf jeden Fall Schilddrüse untersuchen lassen und sonst nochmal eine Zweitmeinung einholen.

  • Meine Lotta (wird in zwei Wochen sechs) hat auch seit ca. 2 Jahren Zysten. Ich habe hin und her überlegt, mich dann aber gegen eine Kastration entschieden. Sie bekommt alle 3 Monate eine Hormonspritze und die Zysten werden auf Größe gecheckt.

    Zwischenzeitlich war auch mal das Fell weg, ist jetzt aber wieder komplett da. Sie nimmt wieder ab, von daher denke ich, dass es mit der Spritze nächste Woche wieder besser wird.


    Dazu kommt noch ein Schilddrüsenproblem. Auch dagegen bekommt sie seit ca. 1 Jahr Medikamente. Wegen der Spritze bin ich alle drei Monate beim TA, so dass sie da dann doch recht engmaschig kontrolliert wird.


    Ihr gehts gut! :thumbup:Das Dauerbrommseln, das Stress für alle war, ist weg. Ich bin froh, mich gegen die Kastration entschieden zu haben.


    Alles Gute Deinem Schwein!

  • Siehst du und ich bin froh mich dafür entschieden zu haben. Unsere Sonata bereitet sich auch schon darauf vor. Macht man das in möglichst jungem Alter ist auch das Narkoserisiko geringer wobei Elsa fast 5 Jahre alt war zu dem Zeitpunkt. Elsa hätte ich aus jetziger Perspektive lieber 2 Jahre früher kastrieren lassen. Ihr wären zahlreiche Arztbesuche, Hormonspritzkuren und andere Unannehmlichkeiten erspart geblieben.


    Andreas

  • Ich bin definitiv auch Pro-Kastration, mit allerdings 2 dicken Abers:

    - nur, wenn es sich um die Flankenkastration handelt

    ODER

    - Ein extrem erfahrener Tierarzt die herkömmliche Weibchenkastration zu 100% im Griff hat.


    Da man aber bekanntermassen mehr schlechte als gute TÄ kennt können die Hormonbehandlungen eine Alternative sein. Bei meinem Zystenmeeri hatten sie nichts gebracht ausser eine entarteten Gebärmutter, sodass anschliessend alles entfernt werden musste statt nur Zysten und Eierstöcke.

  • Noch mal vielen Dank für eure Meinungen und Erfahrungen! Das Gewicht scheint sich jetzt um 1000g zu stabilisieren, darüber bin ich sehr froh. Nächste Woche gibt es dann Spritze 2 von 3, da werde ich dann das Thema Kastration auch mal ansprechen.


    Was ist denn eine Flankenkastration und wo ist der Unterschied zur "herkömmlichen" Kastration? Letztere würde ich auch ohne Bedenken in die Hände meiner Tierärztin legen - sie ist die beste die man sich nur vorstellen kann (allerdings müssen wir auch jedes Mal 100km fahren... =O)


    Da es ja hier schon einige "Eierstockzysten"-Erfahrene unter euch gibt, mal noch ein paar Fragen:
    - Unsere Schweinedame sieht momentan schon arg "mitgenommen" aus, d.h. es fehlt an vielen Stellen Fell. Wächst das wieder nach oder bleibt das jetzt so?
    - Unser noch recht neuer, zweijähriger Kastrat hat zwar ganz viel Interesse an der Dame, aber er hat bei ihr leider so gar keine Chance... Ich vermute das liegt am allgemeinen Hormon-Chaos bei ihr. Gibt sich das mit den Spritzen wieder? Und wie wäre es im Falle einer Kastration - dann wäre es ja auch vorbei mit der regelmäßigen Brunft, oder? Gibt das irgendwelchen Stress im Gehege?

  • So sehen die 2 kleinen Schnitte bei der minimalinvasiven Methode über den Rücken aus. Bei der normalen OP wird der Bauch aufgeschnitten. Die Fotos zeigen Rosette Elsa direkt Abend am Tag der OP. Sie war sofort nach ihrer Abholung um 14Uhr wieder fit und mümmelte. Abgegeben hatte ich sie um 8:30Uhr.


    Andreas



  • Grundsätzlich gibt es viele Vorteile bei der Flankenkastration.


    1) Organe sind weniger im Weg. Die Eierstöcke liegen beim Meeri quasi direkt beim Rücken. Über den Bauch muss man sich durch diverse Organe wühlen

    2) die Flanken sind weniger gut durchblutet als die Bauchregion

    3) die Flanken sind weniger von verschiedenen "Spannungsgraden" betroffen. Der Bauch spannt sich mehr an beim Fressen etc.

    4) die Wundheilung ist meistens besser weil viel weniger Streu/Schmutz mit der Wunde in Berührung kommt


    Aber wie gesagt, die Methode ist leider noch nicht sehr verbreitet. Sehr schade. Ansprechen kannst du es ja trotzdem

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