Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Diagnose: Diabetes Typ 1 bei jungen Schweinchen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Die TÄ in der Schweiz scheinen nicht oft mit Diabetes konfrontiert zu sein. Ich habe von zwei Stellen die eigentlich auf Heimtiere spezialisiert sind erwartet, dass da etwas Sinnvolles zurückkommt, die Infos von Pardona waren bisher das einzig sinnvolle.


    Ich vermute, dass SEHR oft Diabetes gar nicht erkannt wird bei den Schweinis. Denn die beiden zeigen Null Anzeichen dafür ausser Glucose im Pipi. Nicht jeder ist so bekloppt wie ich und testet immer wieder mal den Urin der Schweinis. Gestern habe ich noch bei der Schwester Flöckli getestet, bei ihr hat sehr zu meinem Unmut auch Glucose stark angeschlagen und sie ist wirklich sehr fit unterwegs. Ich kann mir irgendwie auch kaum vorstellen, dass ich 3 von 7 Zuckerschweinchen habe, das wäre ja echt eine mega miese Quote. Und dann auch noch alles die u 1 Jährigen Tiere.


    Von der einen TÄ habe ich nächsten Montag Morgen einen Termin, da wird von Söckli und Holly nochmal Blut abgezapft und ein grosses Blutbild gemacht (das letzte war ein Kleines) um anderes ausschliessen zu können. Ob ich da jetzt auch gezeigt bekomme wie das geht weiss ich nicht, habe angefragt aber es kam keine richtige Antwort.


    Ich weiss auch gar nicht woher ich das Caninsulin erhalte, ob es in der CH überhaupt erhältlich ist... ich steh komplett im Wald ehrlich gesagt. Sehr frustrierend wieder mal.

  • https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1328.0


    Hier ist auch ein interessanter Post dazu, den ganzen unten von Vio. Wenn Cookie's Blutzucker weiterhin erhöht ist trotz Futterumstellung, werde ich nochmal ein US machen. Entzündungen an der Gebärmutter zB treiben den Blutzucker ja auch in die Höhe

    Aber deine sind ja kastriert.. 3 von 7 mit Diabetes wäre ja schon eine doofe Quote dann. Eine Möglichkeit wäre halt eine Antibiose und dann schauen, ob Glucose verschwindet aber das ist ja auch belastend für den Darm, vor allem wenn man es auf "gut Glück" tut.

  • Also Holly kriegt gerade wieder AB (Cotrim K) weil sie sonst Blut pieselt. Zwar nur abends und unregelmässig, was auch so ein Rätsel ist denn Röntgen und US waren unauffällig und der Gebärmutterstumpf sauber zurückgebildet. Trotzdem hat sie hohe Glucose Werte. Darum bin ich bei ihr besonders gespannt was das Fructosamin macht oder ob es doch nochmal etwas anderes ist.

  • Kann es vielleicht auch sein, dass die Referenzwerte für Fructosamin falsch sind?


    Meines Wissens wurden die festgelegt, indem man x Schweinchen, die gesund wirkten, untersuchte und das was sie hatten galt dann als "normal". Vielleicht ist meine Erinnerung auch falsch, aber das wäre dann schon eine schwache Basis, um ein Tier mit einem potentiell auch gefährlich wirkenden Mittel täglich zu spritzen.


    Was ist denn, wenn ein Tier entweder durch Entzündungen o.ä. so stark erhöhte Werte hat oder es von Natur aus bei Schweinchen große Unterschiede gibt im Blick auf den normalen Wert?


    Oder was ist, wenn unsere Ernährung oder Haltung heute so stark von dem abweicht, was diese Referenz-Tiere bekommen haben, dass es dadurch zu höheren Werten kommen kann, ohne dass ein Tier krank ist?


    Es sind hier wirklich nur Überlegungen, aber ehe ich ein junges Tier anfangen würde lebenslänglich zu spritzen, würde ich solchen Fragen nachgehen wollen.

  • Ich sehe es genauso wie Marie-Luise. Und meine TA auch, sie würde bei einem Wert von 340 kein Insulin spritzen. Ja, vielleicht kommt hier jetzt wieder jemand um die Ecke und sagt, dass das absolut nicht richtig sei und Insulin gespritzt werden muss, aber ich vertraue meiner TA.

    Zumal, die Fragen die Marie-Luise gestellt hat, auch absolut gerechtfertigt sind. Es ist ja nicht immer alles direkt Diabetes.. Und Diabetes kann man oft auch mit einer Ernährungsumstellung anpassen (ich rede jetzt hier nicht von den extreeem hohen Werten, wo überhaupt nichts mehr funktioniert!)


    Andreas hat mir ja auch privat geschrieben, dass er mit einer anderen Ernährung viel reguliert hat und da waren die Werte sogar noch höher.


    Bei dir Urfnip finde ich das mit dem Blut im Urin bei Holly auch seltsam. Könnte dann auch natürlich mit dem Blutzucker zusammenhängen. Ich bin auf Hollys Blutuntersuchung echt gespannt.

  • Das geht mir auch durch den Kopf aber es gibt ja so gut wie keine Literatur dazu. Frau Ewrigmann erwähnt übrigens ähnliche Referenzwerte, ab 300 wird Insulin angeraten. An der Ernährung kann ich kaum mehr etwas machen, wegen der Dickerchen verfüttere ich wirklich selten Knollen.

    Alba und Quarki, aus meiner Sicht die gesündesten Schweinchen meiner Truppe mit perfekten Zähnen etc. haben NIE glucose im Pipi. Nicht mal ein kleines Fitzelchen davon.


    Eine Überlegung von mir war noch, ob es eher jüngere Tiere trifft und sich das "auswächst". Ich nehme das ja nicht auf die leichte Schulter... es macht mich aber wiederum stutzig, dass Flöckli, ein sehr munteres und gesundes Tierchen auch Glucose im Urin hatte.


    Vlt muss man dazu noch wissen, dass Pardona und ich uns noch per Konversation ausgetauscht haben und die arme hat ja wirklich die Ehre mit vielen Zuckerschweinchen. Ach ich weiss es wirklich nicht... bin aber so oder so gespannt auf die beiden Blutbilder, vielleicht wird man da ein bisschen schlauer und sieht andere Zusammenhänge. Wieder mal verfluche ich, dass über Meerschweinchen kaum medizinische Forschungen vorliegen.

  • Bei Werten von 492, 502 und 558mg/dl bei 3 verschiedenen Schweinchen haben wir jeweils mit Futterumstellung Erfolge erzielt. 340 ist ein Wert der im Vergleich nicht so hoch ist um auf tägliche Spritzen umzustellen. Wer nun wieder meint der hat ja keine Ahnung dem sei gesagt dass Kandidatin 1 mit 492 schon 3 Jahre seit der Entdeckung damit lebt, wenn auch natürlich nicht mit diesem hohen Wert.


    Andreas

  • Das Problem ist, Cookie's Wert zB war ja in einer Phase, wo es ihr extrem schlecht ging. Ich bin gespannt, wie jetzt der Wert sein wird. Wenn er immernoch gleich ist oder sich sogar verschlechtert hat, wüsste ich auch nicht mehr weiter. Zumindest könnte man die Kastration versuchen und ausschließen, ob es an der geringen Veränderung lag.


    Es steht halt überall irgendwie was anderes und wie du schon gesagt hast, gibt es irgendwie kaum Literatur dazu. Ich denke, es ist einfach irgendwie kaum vertreten bzw wie du schon gesagt hast, wird es kaum diagnostiziert.

  • Bei Werten von 492, 502 und 558mg/dl bei 3 verschiedenen Schweinchen haben wir jeweils mit Futterumstellung Erfolge erzielt. 340 ist ein Wert der im Vergleich nicht so hoch ist um auf tägliche Spritzen umzustellen. Wer nun wieder meint der hat ja keine Ahnung dem sei gesagt dass Kandidatin 1 mit 492 schon 3 Jahre seit der Entdeckung damit lebt, wenn auch natürlich nicht mit diesem hohen Wert.


    Andreas

    Das ist dann wieder die andere Seite. Aber ich wüsste wirklich nicht was ich an der Ernährung noch ändern kann und gerade die Kleinen leben von Anfang an mit einer - wie ich mal arrogant behaupte - guten Ernährung. Sehr Blatthaltig, kaum Knollen, im Sommer viel Wiese usw. Also ist von dieser Seite kaum mit Verbesserungen zu rechnen, leider.


    Es ist halt auch die Frage was für einen Unterschied das auf die Lebensdauer macht. Das ist nicht abwertend gemeint, aber wenn ein Schweini statt 7 halt nur 6.5 Jahre lebt weiss ich nicht ob es die Dauerspritzerei wert ist. Ja aus Sicht Meerschwein sind 6 Monate viel, aber trotzdem. Aber eben, sind wir wieder am Punkt kaum Literatur.


    Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht von der Uniklinik. Da hätte ich mir mehr erwartet.

  • Ist es eigentlich möglich, dass zB bei Holly auch nach der Kastration vielleicht noch etwas entzündet ist? Aber was kann da noch entzündet sein, wenn die Gebärmutter, Eierstöcke etc alles draußen ist? Irgendwoher muss das Blut doch kommen..

    Das komische ist ja, es ist nicht durchgehend. Nach der Kastration (23. sept.) war lange Ruhe bis etwa Ende Dezember, da fing es an, sie fiept beim Bieseln und sichtbar und messbar Blut im Urin. Zum TA, geschallt und geröngt, alles komplett unauffälig. Dann Cotrim K besorgt, 3 Wochen gegeben, nach 2 Wochen gab es immer noch ab und zu Blut. Wurde aber besser. Nach 3 Wochen abgesetzt weil da eine Woche alles sauber war und nach 1.5 Wochen fing das Spiel wieder an. Ganz komisch ist, dass sie es ausschliesslich (!) Abends hatte, aber nicht jeden. Mal 2-3 Tage war was, dann wieder weg, dann wieder da. Da ich wieder viel im Home Office bin kann ich das beurteilen, sie hat nämlich immer gefiept wenns blutig war und tagsüber war nie etwas. Der getestete Urin war bis auf den Glucose Wert auch immer in Ordnung.


    Der nächste Verdacht wäre bei Darm oder Niere, aber dafür ist es irgendwie auch zu unregelmässig...


    Wieso hab ich eigentlich immer diese komischen Sachen 😅

  • Das ist wirklich komisch. Ich dachte schon Cookie ist kompliziert und komisch aber Holly hat sie übertroffen.. 😅


    Und die Ärzte haben keine Vermutung wenn sie so komisch blutet, ausschließlich abends? Das ist ja echt merkwürdig 🤔